Aufgaben der Geriatrie
Umfassende Anamnese (medizinische, soziale und Familienanamnese)
Untersuchungen und Diagnosestellung relevanter Erkrankungen
Assessment alters- und krankheitsbedingter Funktionsstörungen
Erkennung und Behandlung von depressiven und demenziellen Entwicklungen
Vorbeugung und Behandlung von Ernährungsstörungen
Therapie im Team, abgestimmt und simultan
Aktivierend-therapeutische Pflege
Beratung von Patienten und Angehörigen
Entlassungsplanung und Sicherung der Weiterbehandlung
Fraility-Sydrom (Gebrechlichkeitssyndrom)
Wird als Gebrechlichkeit bezeichnet
kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern eine Folge natürlicher Alterungsprozesse
Risikofaktoren: Sarkopenie (Muskelabbau), Osteoporose (Knochenschwund), Muskelhypotonie und rascher Erschöpfung
Kriterien: Gewichtsverlust, objektive Muskelschwäche, Immobilität, Instabilität, herabgesetzte körperliche Aktivität und subjektive Erschöpfung
Es ist wichtig, das Frailty-Syndrom zu erkennen und zu behandeln, um die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern
Geriatrisches Syndrom
Ansammlung von Symptomen und Problemen bei älteren Menschen, dazu zählen diese Syndrome:
Immobilität
Sturzneigung
kognitive Defizite
Inkontinenz
Dekubitalulcera
Fehl- oder Mangelernährung
Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts
Depression
Angststörungen
Isolation
Sensibilitätsstörungen
körperliche Belastbarkeit
Sehbehinderung
Schwerhörigkeit
chronische obstruktive Lungenerkankung (COPD)
Kardinalsymptome sind Husten und Auswurf sowie Belastungsdyspnoe
Exazerbationen: akute massive Verschlechterungen der chronischen Erkrankung, Symptomen wie Zyanose, peripheren Ödemen und Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma
Auskultation der Lunge können abgeschwächte Atemgeräusche (silent lung) bei Überblähung, expiratorisches Giemen und gegebenenfalls feuchte Rasselgeräusche festgestellt werden
Die GOLD-Klassifikation (A bis D) basiert auf dem Schweregrad der Atemnot, gemessen anhand des mMRC-Scores (0 bis IV) und des CAT-Scores
COPD ist eine unterschätzte Lungenkrankheit, die oft mit Rauchen in Verbindung gebracht wird
Diagnostik, Theraphie und Prognose COPD
Diagnostik bei COPD
Anamnese (Symptome, Risikofaktoren wie Rauchen)
Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie)
Röntgen, CT)
Blutgasanalyse
Laboruntersuchungen (z.B. Entzündungsmarker)
Therapie bei COPD
Raucherentwöhnung
Medikamentöse Therapie (Bronchodilatatoren, entzündungshemmende Medikamente)
Atemphysiotherapie
Sauerstofftherapie
Lungentransplantation in schweren Fällen
Prognose bei COPD
Chronisch progrediente Erkrankung
Lebensqualität kann durch Therapie verbessert werden
Fortschreitender Verlust der Lungenfunktion
Exazerbationen können zu akuten Verschlechterungen führen
Bei fortgeschrittenen Stadien kann die Prognose schlechter sein
Beispiel: Prostata-Karzinom
Allgemeines zum Prostata-Karzinom
Häufigste Krebserkrankung bei Männern
Risikofaktoren: Alter, familiäre Vorbelastung, ethnische Zugehörigkeit
Meist asymptomatisch in frühen Stadien
Diagnostik beim Prostata-Karzinom
PSA-Screening (prostataspezifisches Antigen)
Stanzbiopsie zur Gewebeentnahme
TNM-Klassifikation zur Bestimmung des Tumorstatus
Stadieneinteilung nach UICC-Stadien
Therapie beim Prostata-Karzinom
Aktive Überwachung (bei niedrigem Risiko)
Operation (radikale Prostatektomie)
Strahlentherapie
Hormontherapie (Androgendeprivation)
Chemotherapie (bei fortgeschrittenen Stadien)
Immuntherapie (z.B. mit Checkpoint-Inhibitoren)
Onkologie Begriffe
Onkologie: Wissenschaft von Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Krebserkrankungen
Solide Tumore: Krebsknoten/-geschwüre
Hämatologische Krebserkrankungen: Blutkrebs
Staging: Ausbreitungsuntersuchungen / Metastasensuche
Maligne: bösartig
Benigne: gutartig
Metastasen: Tochtergeschwülste, Absiedelungen
TNM-Klassifikation (Tumor, Lymphknoten, Metastasen): System zur Beschreibung des Tumorstadiums
Tumormarker: Substanzen im Blut, Urin oder Gewebe, die auf das Vorhandensein eines Tumors hinweisen können
Fallbeispiel
78-jähriger Patient mit chronischer Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern kommt mit akuter Verschlechterung der Symptome in die Klinik
Diagnose: akute Dekompensation der Herzinsuffizienz
Allgemeines zur Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz: Unfähigkeit des Herzens, ausreichend Blut in den Körper zu pumpen
Häufige Ursachen: koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen
Symptome: Atemnot, Müdigkeit, Ödeme, Herzrhythmusstörungen
Klinik bei akuter Dekompensation der Herzinsuffizienz
Atemnot
Tachykardie (beschleunigter Herzschlag)
Bluthochdruck
Ödeme
Verwirrtheit
Theraphie bei akuter Dekompensation der Herzinsuffizienz
Sauerstoffgabe
Diuretika (Entwässerungsmittel)
Vasodilatatoren (gefäßerweiternde Medikamente)
Inotrope Medikamente (zur Steigerung der Herzleistung)
Ggf. mechanische Unterstützung (z.B. Herz-Lungen-Maschine)
Verlauf und Prognose bei Herzinsuffizienz
Chronische Erkrankung, die meist fortschreitet
Lebenserwartung kann durch Therapie verbessert werden
Bei akuter Dekompensation besteht akute Lebensgefahr
Bei fortgeschrittenen Stadien kann eine Herztransplantation in Erwägung gezogen werden
Zuletzt geändertvor 7 Monaten