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Ziele und Prinzipien angebotsorientierter Wirtschaftspolitik

SL
von Sang Hun Raphael L.

Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik Kritik


Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik steht in der Kritik, Staaten und Arbeitnehmer in einen Wettlauf um möglichst niedrige Standards und Gehälter zu zwingen.

Dieser Effekt heißt auch Race-to-the-Bottom und beschreibt das Problem, dass sobald ein Staat Deregulierungen und Arbeitnehmer Lohnsenkungen zur Ankurbelung der Unternehmensinvestitionen und des Wirtschaftswachstums in Kauf nehmen, dies andere Länder dazu veranlasst, ähnliche Maßnahmen einzuleiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Auf diese Weise nimmt eine Abwärtsspirale der Löhne und Standards ihren Anfang, die zu einer globalen Nachfrageschwächung und einer Schädigung der Weltwirtschaft führen kann.

Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass die Fähigkeit zur Investition nicht gleichzeitig auch Investitionsbereitschaft mit sich bringt.

Der Kerngedanke der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik besteht in der Steigerung der Investitionsfähigkeit.

Die angebotsorientierte Theorie geht davon aus, dass als Folge dann auch Investitionen von Unternehmen getätigt werden. In Realität besteht jedoch keine derartige Zwangsläufigkeit.

Durch die einseitige Begünstigung der Eigentümer von Produktionsmitteln durch den Staat, kann die Vermögensbalance und damit die Grundlage des Sozialstaats gefährdet werden.

Da alle angebotsorientierten Maßnahmen auf eine Steigerung der Rendite von Unternehmen abzielen, wird die Ungleichheit des Wohlstands eines Landes verstärkt, da einfache Arbeitnehmer kaum oder sogar negativ betroffen sein können. 

Aufgrund der Tatsache, dass Nachfrageeffekte in der angebotsorientierten Theorie unbeachtet bleiben, fließt der Zusammenhang zwischen der Lohnentwicklung auf die Nachfrage und die Auswirkungen eines Nachfragerückgangs auf Investitionen nicht in das Wirtschaftskonzept ein. Die Angebotspolitik verfolgt das Ziel, Bedingungen für Unternehmen zu schaffen, zu denen möglichst hohe Renditen und rasches Wachstum entstehen. Gehen diese Reformen zu Lasten der Arbeitnehmer und dämpfen so deren Kaufbereitschaft, verschlechtert sich die Nachfragesituation. Dieser Effekt untergräbt die Ziele der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik. Es wurde zwar ein verbessertes Investitionsumfeld geschaffen, die daraus resultierenden erhöhten Produktivitäten und Rentabilitäten laufen jedoch ins Leere, da ihnen keine adäquaten Absatzmöglichkeiten gegenüberstehen.

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Sang Hun Raphael L.

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