Anämie bei chronischen Erkrankungen
Vorkommen und Definition
= Entzündungs-, Infekt- und Tumoranämie
Zweithäufigste Anämieform
Normochrome, normozytäre, hyporegeneratorische Anämie
Ätiologie: im Verlauf von chronischen Erkrankungen z.B.:
Diabetes mellitus
Maligne Erkankungen (z.B. Leukämien, Lymphome)
Pathogenese
Störung der Erythrozytopoese durch proinflammatorische Zytokine
TNFɑ, IL1ɑ, IFɣ
Zytokine werden im Rahmen der grunderkrankungvermehrt gebildet
Störung der Homöostase des Eisenstoffwechsels
Störung der Proliferation der roten Progenitorzellen
Hepcidin als Akutphase-Protein
→ verminderte Eisenresorption und verminderte Freigabe aus Makrophagen
Therapie bedingt (Medikamente, Radiotherapie etc.)
Grunderkrankung (Störungen der Erythropoese)
Klinik
Symptome der Grunderkrankung
Allgemeine Anämie Symptomatik
Diagnostik und Labor
Peripheres Blut: hypochrome, mikrozytäre oder normochrome, normozytäre Erythrozyten, Poikilozytose, Anisozytose
Labor:
MCV (normal/↓), MCH (normal/↓), Retikulozyten
Ferritin ↑, Serumeisen ↓, Transferrin (normal/↓), löslicher Transferrin-Rezeptor normal
BSG ↑, CRP ↑, Fibrinogen ↑, Haptoglobin ↑ (Akutphaseprotein)
ggf. Serumspiegel von Schwermetallen (Blei, Arsen)
Knochenmarkpunktion: in unklaren Fällen
Therapie
Behandlung der Grunderkrankung
Transfusion von Erythrozytenkonzentraten
iv. Eisenpräparate
Strenge Indikation für Erythropoetin EPO bzw. ESA
ESA = Erythrozytopoese stimulierende Wirkstoffe
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