Rouge-Test
Erkennen des eigenen Selbst im Spiegel
heimliches Anbringen eines Flecks im Gesicht eines Kindes
Kind zum Spiegel, Beobachtung des Reaktion
-> rudimentäres Selbstkonzept vorhanden, wenn das Kind erkennt, dass es sich selbst im Spiegel sieht
Das Selbst umfasst …
das Selbstkonzept
-> Wissen und Einschätzungen einer Person über sich selbst
prozesshafte Geschehen der Selbstwahrnehmung, Selbstaufmerksamkeit und Selbstregulation
nicht nur das aktuelle Selbstbild ist wichtig
-> Vergangenheit und Zukunst
Selbst, das wir ausdrücken und erleben, ist sehr variabel und vom sozialen Kontext beeinflusst
Funktionen des Selbst
Strukturierende Funktion: Selbstkonzept als wichtiges Schema
Motivational-emotionale Funktion: Steuerung des Selbst
Ausführende Funktion im Sinne der Selbstregulation
Strukturierende Funktion des Selbst
Selbstkonzept als Schema
-> hilft, Informationen über die eigene Person und über die uns umgebende Welt zu verarbeiten und organisieren
Informationen mit Bezug zum Selbst werden besonders gut verarbeitet (self reference effect)
gute Erinnerung an Charaktere im Film, die uns ähnlich sind
Präferenz von selbstrelevanten Reizen (zB Buchstaben des eigenen Namens)
Motivational-emotionale Funktion des Selbst
eine der stärksten Determinanten des Verhaltens ist das Bedürfnis ein stabiles, positives Selbstkonzept zu haben
Selbstkonzept
Inhalte unseres Selbst (Selbstaspekte), dh Wissen darüber, wer wir sind
-> kontextgebunden, dynamisch, veränderbar
-> Selbstkonzept als Mitarbeiter ist anders als Selbstkonzept als Tochter
Selbstaspekte: körperliche Merkmale, Rollen, Fähigkeiten, Vorlieben, Einstellungen, Persönlichkeitsmerkmale, explizite Zugehörigkeit zu Gruppen und Kategorien
Selbstwertgefühl (self-esteem)
Wert, den wir uns selbst und unseren Fähigkeiten subjektiv zumessen
-> in emotionaler Hinsicht von enormer Bedeutung
Positive und negative Bewertungen der Inhalte unseres Selbstkonzepts
schon eine subliminale (dh unterhalb der Wahrnehmungsschwelle) dargebotene Paarung von selbstbezogenen Wörtern wie “ich”, “mir” mit positiven Adjektiven kann Selbstwertgefühl erhöhen
Aufrechterhaltung eines positiven Selbstwertgefühls und Selbsterhöhung
selektive Informationsverarbeitung
Soziale Vergleiche
Informationen, die die eigene Annahme stärken, werden bevorzugt wahrgenommen
Vergleiche unseres aktuellen mit unserem früheren Selbstbild -> Feststellen von Verbesserungen
soziale Vergleiche
Aufwärtsgerichteter Vergleich
-> Selbstmotivation
Abwärtsgerichteter Vergleich
-> Selbsterhöhung
Lateraler Vergleich
-> Selbsterkenntnis
Selbstwirksamkeit (self-efficacy)
Glaube, Ziele durch eigenes Verhalten erreichen zu können
-> muss vorhanden sein, damit wir Handlungen ausführen
Fragebogen zur Erfassung der Allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung
Ausführende Funktion des Selbst
Einfluss auf Entscheidungsfindung, Zielsetzungen und Verhalten
Selbstregulation
Ego-Depletion (Selbst-Erschöpfung)
Selbstaufmerksamkeit
Selbstaufmerksamkeit (self-awareness)
Nachdenken über sich selbst bzw Richtung der Aufmerksamkeit auf die eigene Person
Aufmerksamkeit wird auf eigene Person gerichtet (andere Personen, die uns beobachten; Spiegel) neigen wir dazu, unser Verhalten anhand innerer Maßstäbe und Werte zu vergleichen und zu bewerten
kann moralisches Verhalten erhöhen
-> Menschen verhalten sich in Anwesenheit eines Spiegels ehrlicher
-> nötig um Ziele, die wir uns gesteckt haben, in Verhalten umzusetzen
Ego-Depletion
-> um bei einer Handlung Selbstkontrolle auszuüben, muss das Selbst Energie aufwenden
-> steht diese Energie dann nicht mehr in benötigtem Ausmaß zur Verfügung, ist die Fähigkeit zur Selbstkontrolle vorübergehend beeinträchtigt
Bsp. Rettich oder Schokolade vor schwieriger Aufgabe
-> TP, die Schokolade widerstehen müssen, geben schneller auf
Chronische Zugänglichkeit von Selbstaspekten
wie wir uns selbst sehen, hängt vom Kontext ab
-> welche Aspekte unseres Selbstkonzepts sind gerade besonders zugänglich
Chronische Aktivierungsquellen
Entwicklungsaufgabe: Eltern sein, arbeitslos sein
Offensichtliche Aspekte der eigenen Person, mit denen wir im Umgang mit anderen konfrontiert werden: Geschlecht, Größe
Kultureller Kontext
westliche Kulturen -> unabhängiges Selbstkonzept
asiatische Kulturen -> interdependentes Selbstkonzept
ggf weitere abweichende Merkmale: Gehörlosigkeit, Linkshändigkeit
Temporäre Zugänglichkeit von Selbstaspekten
Auffälligkeit
-> eine Frau unter Männern
Betonung von Unterschieden zu anderen Gruppen und Ähnlichkeiten zur eigenen Gruppe
-> Aktivierung von Aspekten unseres sozialen Selbst
-> ich als Deutscher/Student/…
Stimmungen
-> in neg. Stimmung werden eher neg. Selbstaspekte erinnert
Verhalten
-> feminine Tätigkeiten aktivieren feminine Selbstaspekte
Selbstbezogenene Ziele
-> Zugänglichkeit von mit Erfolg assoziierten Selbstaspekten bei Vorstellungsgespräch
Wege der Selbsterkenntnis
Introspektion
-> Selbsterkenntnis durch Nachdenken über sich selbst
Selbstwahrnehmung
-> Selbsterkenntnis durch Beobachtung seiner selbst
Sozialer Vergleich
-> Selbsterkenntnis durch den Vergleich seiner selbst mit anderen Personen
Gründe für unser Handeln und Empfinden sind oft nicht offensichtlich
-> erscheinen diffus, sind der bewussten Wahrnehmung schwer zugänglich
angenommene Beweggründe müssen nicht zwingend mit den eigentlichen, evtl unbewussten Gründen für unser Fühlen und Verhalten übereinstimmen
Konsum: Produktwahl im Supermarkt abhängig von Warenplatzierung
-> befragte Kunden geben verschiedene Begründungen, aber nicht die Platzierung
“erfinden” von Gründen für das Verhalten
schlecht geeignet für Vorhersagen des eigenen Handelns
-> begleitende Umstände
Menschen beobachten sich selbst so, wie sie auch andere Menschen beobachten und ziehen daraus Rückschlüsse auf ihre Motive, Einstellungen und Beobachtungen
va wenn wir bzgl einer Einstellung unsicher sind
Erschließen der Ursachen des Verhaltens anhand von Selbstwahrnehmung
Selbstwahrnehmung und intrinsische Motivation
Effekt der Überrechtfertigung
Intrinsische Motivation
Extrinsische Motivation
Effekt der Überrechtfertigung, overjustification effect
Für Aktivitäten, die mit Belohnungen oder extrinsischen Gründen assoziiert sind nimmt die intrinsische Motivation ab
Selbstwahrnehmung: intrinsische Motivation
aus einem inneren Antrieb entstehende Motivation durch Interesse und Spaß an einer Tätigkeit
Selbstwahrnehmung: extrinsische Motivation
von außen kommende Motivation aufgrund von Belohnungen und äußerem Druck
Wann ist Belohnung kontraproduktiv?
extrinsische Anreize können intrinsische Motivation nur zerstören, wenn diese vorher vorhanden war
-> bei anfänglichem Desinteresse sind Belohnungen unproblematisch
Belohnung, die als mit der Leistung direkt zusammenhängend wahrgenommen werden, wirken sich selten negativ auf in. Mot. aus
-> leistungsabhängige Belohnungen, zB Medaille beim Sport
Belohnungen, die nur auf Bearbeitung einer Aufgabe hin gegeben werden, ohne dass die erzielte Leistung eine Rolle spielt, wirken sich neg. aus
-> aufgabenabhängige Belohnungen
Selbsterkenntnis durch sozialen Vergleich
Einschätzung der eigenen Leistung hängt stark von Vergleichsinformationen ab, die durch andere Personen zur Verfügung gestellt werden
dem Ziel der Selbsterkenntnis dienlich sind va Vergleich mit ähnlichen anderen
Bsp Test -> 84/100 Pkt
-> gut
-> alle anderen haben mehr als 85 Pkt erzielt
-> schlecht
Ausmaß sozialer Vergleiche variiert in Abhängigkeit von …
der Person
-> Menschen, die sich bzgl der Beurteilung der eigenen Person unsicher sind, orientieren sich stärker an anderen und vergleichen sich mehr
der Situation
-> Personen vergleichen sich va dann, wenn es kein objektives Maß gibt, dass ihnen eine Einschätzung ermöglicht oder wenn sie sich bzgl ihrer selbst in der zu beurteilenden Dimension unsicher sind
Ähnlichkeiten oder Unterschiede
Assimilation: Annäherung des eigenen Urteils an den Vergleichsstandard
-> Assimilationseffekt: wenn Vergleichsstandard uns ähnlich ist
Kontrast: Distanzierung
-> sehr unterschiedlicher Standard
-> kontrastierende Selbsteinschätzung
Bedrohung des Selbst
eine der stärksten Determinanten unseres Verhaltens -> Bedürfnis ein stabiles, positives Selbstkonzept zu haben
Above average effect
im Vergleich zu anderen möchten wir uns besser ansehen
Was führt zur Bedrohung des Selbst?
bedeutsame Lebensereignisse: Ortswechsel, Elternschaft, Erkrankungen
-> Neudefinition des Selbst
Erwartungsverletzungen
Konfrontation mit eigenen Schwächen
Erinnerung an eigene Sterblichkeit
Soziale Zurückweisung
Kognitive Dissonanz
neg. Feedback oder schlechtes Abschneiden beim sozialer Vergleich
sozialer Zurückweisung
grundlegendes Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Anerkennung
Mortalitätsraten, physische und psychische Erkrankungen höhiger bei Menschen, die keine engen Beziehungen haben
Erleben von Bedrohungen, wenn wir mit getroffenenen Entscheidungen hadern
eine nur unzureichende Rechtfertigung für unser handeln
Erwartungsverletzung, Bsp
Erwartung, dass unsere Freunde uneingeschränkt zu uns stehen
Strategien zur Verminderung von Bedrohungen des Selbst
Selbstwertbestätigung
Selbstwertdienliche Vergleiche
Selbstwertdienliche Attributionen
Selbstwertbestätigung (self-affirmation)
wir greifen eine andere unserer Fähigkeiten heraus, die zwar ebenfalls für uns relevant ist, aber in keinem Bezug zur Bedrohung steht
Konzentration auf Dinge, die uns bestätigen
Selbstwertdienliche Vergleiche (self-evaluation maintenance theory)
Ausmaß der erlebten Bedrohung durch das Verhalten anderer hängt ab von …
der psychologischen Nähe zu den Personen
dem eigenen Leistungsniveau
-> Überlegenheit vs Unterlegenheit
der Relevanz der Vergleichsdimension
Vergleich mit einer anderen Person
Tendenz, Erfolge internal und Misserfolge external zu atribuieren
Egocentric bias
Tendenz, eigenen Anteil an gemeinsamen Leistungen zu überschätzen
Defensive Attributionen
Tendenz, Gründe zu finden, dass uns bestimmte neg. Ereignisse nicht ereilen können oder dass Betroffenene selbst an ihrem Schicksal Schuld sind
Unrealistischer Optimismus
Spezielle Form defensiver Attributionen
Glaube, dass einem selbst häufiger Gutes und entsprechend weniger Schlechtes widerfährt als anderen Menschen
Selbstbehinderung
Zur Vorbereitung einer selbstwertdienlichen Attribution schafft sich eine Person ein Hindernis, das für einen potenziellen Misserfolg verantwortlich gemacht werden kann oder aber einen möglichen Erfolg aufwertet
Sandbagging
Zur Vorbereitung einer selbstwertdienlichen Attribution spielt eine Person die eigenen Leistungsmöglichkeiten herunter, um so die Erwartungshaltung anderer niedrig zu halten
defensive Attributionen
Unrealistische Optimismus
5 Faktoren Modell der Persönlichkeiten
Extraversion
Verträglichkeit
Gewissenhaftigkeit
Neurotizismus
Offenheit für Erfahrungen
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