Buffl

Kurzzeitgedächtnissysteme

MV
von Melissa V.

Sperling Experiment (1960)

Kontext

Untersuchung der Kapazität vom Kurzzeit- bzw. Sensorischen Gedächtnis


Aufbau

Der Versuchsleiter zeigte den Versuchspersonen eine Buchstabenmatrix für 50 Millisekunden

und fragte sie im Anschluss, an welche Buchstaben sie sich noch erinnerten.

Auch genannt Ganzheitsverfahren, denn die Vpn sollten sich an alle Buchstaben aus der

Matrix erinnern.


Ergebnis

Die Versuchspersonen konnten sich im Schnitt an 3-5 Buchstaben erinnern.

Die Frage, die Sperling sich im Anschluss stellte, war ob sie den Rest der Buchstaben nicht

gesehen hatten oder ob sie den Rest bei der Befragung schon wieder vergessen hatten.


Teilberichtsverfahren

Aufbau

Die Vpn bekamen wieder für 50ms die Matrix zu sehen. Im Anschluss hörten sie einen Ton,

der Hinweis darauf war, welche Reihe von Buchstaben sie wiedergeben sollten.

Hier ist wichtig im Kopf zu behalten, dass die Vpn während des Lernens nicht wussten,

welche Reihe sie sich merken sollten.

Beispielsweise:

Hoher Ton => oberste Reihe

Mittlerer Ton => Mittlere Reihe

Tiefer Ton => Unterste Reihe


Ergebnis

Die Versuchspersonen konnten sich beim Teilberichtsverfahren im Schnitt an drei der vier

(aus einer Reihe) Buchstaben erinnern.


Interpretation:

¾ der kompletten Buchstabenmatrix müssen wahrgenommen worden

sein. Bei der anschließenden Befragung wurden einfach die meisten der Buchstaben

schon wieder vergessen.

Modifikation Teilberichtsverfahren

Um noch genauer schauen zu können, wie lange die Informationen tatsächlich erhalten

bleiben wird der Zeitabstand zwischen Reizdarbietung und Instruktion (Ton) variiert.


Ergebnis

Der Vorteil des Teilberichtsverfahrens verschwindet bereits nach ca. 500ms


Fazit

Die Informationen im visuellen sensorischen Gedächtnis sind nur sehr kurz verfügbar und

verblassen relativ schnell. Die Kapazität dieses Teilsystems des Gedächtnisses dagegen ist

aber relativ groß (12-16 Zeichen).

working memory Modell von Baddeley und Hitch

zentrale Exekutive :

  • steuert die Aufmerksamkeitslenkung

  • initiiert und koordiniert die Verarbeitungsprozesse, indem sie dem Kurzzeitgedächtnis Informationen zuweist.

  • Das „Einscannen“ des Sprachmaterials (über die zentrale Exekutive) erfolgt gar nicht, verlangsamt oder ungenau bzw. unvollständig (z. B. wegen fehlender Aufmerksamkeit).

  • hemmung von irrelevenaten Stimuli

  • Aktualisierung von Repräsentationen


    phonologische Schleife:

  • dient Speicherung und Verarbeitung (schrift-) sprachlicher Informationen.

  • Sie besteht aus 2 Hilfssystemen, dem phonologischen Buffer und dem Rehearsal.

  • Der phonologische Buffer hält die sprachlichen Informationen etwa 1-2 Sekunden aufrecht.

  • Das phonologische Arbeitsgedächtnis spielt für das Lesen- und Schreibenlernen eine zentrale Rolle, da sinnentnehmendes Lesen genau dessen zentrale Funktion, die Speicherung und Verarbeitung sprachlicher Informationen, beansprucht. So müssen bei der Anwendung des indirekten Leseweges Buchstaben verarbeitet, und gleichzeitig die bereits rekodierten Buchstaben in phonologischer Form zwischengespeichert werden. Mit zunehmender Komplexität der Lesetexte werden bereits gelesene Phrasen, Sätze oder ganze Absätze zwischengespeichert


    visuell-räumliche Skizzenblock:

  • dient der kurzfristigen Speicherung und Verarbeitung visuell-räumlicher Informationen.

  • Die Kapazität des visuell-räumlichen Skizzenblocks ist wie die der phonologischen Schleife begrenzt.

  • Während die beiden Hilfssysteme phonologische Schleife und visuell-räumlicher Skizzenblock modalitätsspezifisch (auditiv/visuell) arbeiten, repräsentiert der episodische Bufferein multimodales Speichersystem, das sowohl phonologische als auch visuelle Informationen in Form von „Episoden“ speichert.


Author

Melissa V.

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