Taxonomie der Arteriviridae?
Familie: Arteriviridae
Genus:
Alphaarterivirus
Spezies: Equines Arteritisvirus (EAV)
Betaarterivirus
Spezies: prozines Reproduktives und respiratorisches Syndrom-Virus (PRSV1, PRSV2)
Gamma-, Delta, usw. -arterivirus
Wie sieht das Arterivirus aus und wen infiziert es?
Behüllte Viren, Durchmesser ca. 40-60 nm
Einzelstrang-RNA in Positivorientierung, Größe ca. 12-16 Kb
Ikosaedrisches Nukleokapsid
Infektionskrankheiten bei Pferd, Schwein, Affen und Mäusen
Oberflächenmoleküle:
GP2, GP3, GP4, E, M, GPS, N
Übertragung von EAV?
Pathologie und Klinik von EAV?
Direkter Erregernachweis EAV?
Virusisolierung aus EDTA-Blut oder Nasentupfer, Spermaprobe
RT-PCR
Indirekter Erregernachweis EAV?
Nach Infektion: Belastbare Immunität
Serologie: VNT, (KBR), (ELISA); Evtl. (retrospektiver) Nachweis einer akuten Infektion durch gepaarte Serumprobe
Hohe Titer bei Hengsten: Chronische Ausscheider?
20-30 % Seroprävalenz in Deutschland!
Prophylaxe gegen EAV?
Meldepflicht
In Deutschland ist ein inaktivierter Impfstoff zugelassen
-> Reduktion von klinischer Symptomatik und Ausscheidung via Nasensekret Reduziert nicht die Virusausscheidung persistent infizierter Hengste! Eine Differenzierung der Impflinge von Feldvirus-infizierten Tieren ist nicht
möglich.
Wei wird PRRSV übertragen?
Haupteintrag in den Bestand: Infizierte Tiere
Carrier-Tiere (subklinisch infiziert!) tragen zur Verbreitung bei
Infektionsrisiko durch Sperma und Vektoren (belebt und unbelebte)
Epidemiologie PRRSV?
Serotypen:
PRRSV-1 (früher: EU-Genotyp)
PRRSV-2 (früher: NA-Genotyp)
Die Prototypen beider Spezies sind auf Nukleotid-Ebene nur zu ca. 55 % identisch! Auch innerhalb der Spezies besteht eine große Variabilität.
Weltweite, endemische Verbreitung
Wirtschaftlich bedeutendste Erkrankung in der Schweineproduktion!
Pathogenese von PRRSV?
Welche Symptome macht PRRSV?
Absetzferkel, Läufer:
Lethargie, Inappetenz, Dyspnoe
Zyanosen an Ohren und Extremitäten
Konjunktivitis, Chemosis, Enzephalitis, Myokarditis
Häufig virale und bakt. Sekundärinfektionen:
Streptococcus suis, Haemophilus suis, A.p.p., M. hyo, P. multocida Influenzavirus, PRCV, PCV-2
Masttiere:
hartnäckige, lang andauernde Atemwegserkrankungen, vereinzelt Brüll- oder Stoßhusten
Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), blau-rot verfärbte Ohren („Blue-ear-disease“), Zyanosen an Extremitäten
verminderte Tageszunahmen und schlechtere Futterverwertung, Auseinanderwachsen der Mastpartien,
erhöhte Verluste. Häufig hohe Inzidenz „endemischer“ Erkrankungen wie Salmonellose, Streptokokkenmeningitis, Rhinitis atrophicans
Ferkelerzeuger, Zuchtbetriebe:
Milde Allgemeinsymptome, z.T. Zyanosen
reproduktive (Spät-)Folgen mit oder ohne vorherige Symptome wie:
Spätaborte
Frühgeburten
Totgeburten
mumifizierte Ferkel
lebensschwache Ferkel (häufig mit Dyspnoe, hohe Letalität)
Ab welchen Momenten/ Gegebenheiten sollt PRRSV in Verdacht stehen?
Leistungsprobleme z.B. reduzierte Wurfzahlen, vermehrte Totgeburten, erhöhte Saugferkelverluste
Generelle Zunahme von Bestandsproblemen (enzootische Pneumonie, Rhinitis atrophicans, Coli-Enterotoxämie)
Welches Probenmaterial wird für die Diagnostik bei PRRSV benötigt?
Serum, BAL, Lungengewebe, Speichelproben (Kau-Strick)
bei Spätaborten/totgeborenen oder lebensschwachen Ferkeln:
Lungengewebe oder
Serum der lebensschwachen Ferkel bzw. febrilen Sauen
CAVE! meist nur ein Teil der betroffenen Würfe infiziert -> Stichprobenumfang 30-50 % Ferkel des Wurfs
Dirketer Erregernachweis PRRSV?
(Virusisolierung in primären porzinen Makrophagenkulturen)
IFT an histologischen Schnitten
PCR: Methode der Wahl (mit anschließender Sequenzierung eines Teils des viralen Genoms)
Sequenzierung: Verwandschaftsanalysen, Monitoring zirkulierender Stämme
Regelmäßige Sequenzierung in einem Betrieb ermöglicht Diagnose von Neueinschleppungen.
Identifizierung und Unterscheidung von PRRSV-1 und -2 bzw. Diff. zwischen Impf- und Feldstamm
Indirekter Erregernachweis PRRSV?
ELISA
VNT
PLA
Was bedeutet ein positives Anitikörper-Ergebnis?
keine Aussage über Ausscheidungs- oder Carrierstatus (auch Ausscheider können hohe AK-Titer haben!)
Keine Korrelation zwischen Titern und Schutz
Herdenprofil
Abklärung intrauteriner Übertragungen
Prophylaxe gegen PPRSV?
In Deutschland sind mehrere PRRSV-1 und -2-Impfstoffe zugelassen
Schutz vor klinischer Erkrankung, Reduktion der Ausscheidung von Feldvirus
PRRS-Impfungen reduzieren im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen deutlich die wirtschaftlichen Folgen der Infektion
Individuelle Bewertung: Diagnostik, Betriebsführung -> Impfstrategie
Was sind die Ziele eines individuellen PRRSV-Kontrollprogramms?
Infektionen vorbeugen
Immunität verbessern
Übertragungen verhindern
Bekämpfung des PRRSV?
Mit begleitenden Managementmaßnahmen kann das Virus aus dem Bestand verdrängt werden.
In Regionen mit niedriger PRRS-Prävalenz empfiehlt sich der Zukauf ausschließlich seronegativer Tiere. Nur Sperma aus PRRSV-freien Eberstationen!
Kein viruspositiver Schweinebestand in der näheren Umgebung
In Kombibetrieben strenge räumliche Trennung von Sauen,
Absatzferkeln und Mastschweinen; striktes Rein-Raus-Verfahren
So wenige Wurfausgleiche wie möglich durchführen
Jungsauen ausschließlich nach Quarantäne und Impfung in den Bestand eingliedern
Es besteht keine einheitliche Bekämpfungs- und Präventionsstrategie!
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