Grundgesamtheit
Alle, die zum Befragtenkreis zählen (Population)
Zielgruppe (bei jeder Fragestellung anders)
Wie lassen sich die zur Grundgesamtheit Zählenden erreichen?
Erreichbarkeit —> Kontakt —> Befragun
Was benötigt man von den zur GG Zählenden?
Warum ist das in der Praxis nicht immer möglich?
Adressen
Telefonnumer
Internetanschriften
—> Praxis = PROBLEME, denn Daten fehlen oder aus Datenschutzgründen nicht zulässig)
—> Folge: Verzerrungen bei den Ergebnissen
Warum werden im Marketing Stichproben gezogen?
man kann nicht alle befragen, da man nicht das Geld und die Zeit hat
—> Stichprobe aus der vorab definierten Grundgesamtheit ziehen
bei Massenerhebungen: Vollerhebungen (Totalerhebung) aus zeitlichen, finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich
—> Beschränkung auf kleineren Kreis nötig
—> Teilerhebung = Strichprobe
Was ist wichtig bei der Stichprobe?
muss REPRÄSENTATIV sein
Wann ist eine Stichprobe repräsentativ?
wenn sie in der Verteilung aller untersuchungsrelevanten Merkmale der Gesamtmasse entspricht
(Abbild der Grundgesamtheit)
zutreffenden Rückschluss auf GG
Stichproben bzw. Ausfallverfahren
Verfahren der Zufallsauswahl
Verfahren der bewussten Auswahl
Mehrstufige und kombinierte Verfahren
Unsystematische Verfahren
Verfahren der Zufallsauswahl (Definition)
für jedes Element der GG muss die Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe zu gelangen bekannt und größer Null sein
Stichproben bzw. Zufallsfehler lässt sich mathematisch berechnen
mit zunehmender Zahl der so ausgewählten Einheiten steigt dann die Wahrscheinlichkeitm dass due Stichprobe in ihrer Zusammensetzung der GG entspricht
—> damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Genauigkeit denen einer Vollerhebung angleichen
das Sample wird konstruiert
—> Repräsentativität wieder wichtig
Erste Stufe: Zerlegung GG in Stichprobeneinheiten und zieht aus der Menge dieser Einheiten entweder mittels Zufallsauswahl oder bewusster Auswahl eine so genannte Primärstichprobe
Zweite Stufe: wieder Definition Stichprobeneinheiten und aus den gezogenen Primäreinheiten ausgewählt
Dritte Stufe: aus diesen Einheiten werden die Zielpersonen gezogen
—> je nachdem, ob auf den einzelnen Auswahlstufen das gleiche oder aber unterschiedliche Auswahlverfahren herangezogen werden (abhängig von den jeweiligen Umständen der Erhebung)
Verfahren der Zufallsauswahl (Arten)
Einfache, reine Zufallsauswahl
Geschichtete Zufallsauswahl
Einfache, reine Zufallsauswahl (Definition + Voraussetzung)
Urnenmodell (Lotterieauswahl)
Elemente, die in das Sample eingehen, werden unmittelbar aus der GG gezogen
Voraussetzung:
GG liegt zumindest symbolisch vor (z.B. als Kartei)
GG ist so durchmischt, dass die gleiche Auswahlchance der einzelnen Elemente nicht beeinträchtigt wird
Vorteile
Nachteile
Vorteile:
repräsentativ
mathematische Vorteile (mathematischer Fehler kann berechnet werden)
Kenntnis der Merkmalstruktur der GG ist nicht erforderlich
Nachteile:
GG muss vollständig vorliegen und zugänglich sein
—> nicht möglich (Ergebnisverzerrungen durch Unerreichbare und Verweigerer lassen sich nicht vermeiden)
oder aus Datenschutzgründen nicht zugänglich
Geschichtete Zufallsauswahl (Definition)
GG wird in mehrere Untergruppen (Schichten) aufgeteilt, aus denen dann jeweils separate Stichproben gebilde werden (nach ZufallsAuswahl)
Art der Schichtungen:
proportional geschichtete Stichprobe
disproportional geschichtete Stichprobe
optimal geschichtete Stichprobe
Schichtung bewirkt Reduzierung des Stichprobenfehlers
eignet sich primär, wenn die GG heterogen ist, aber aus relativ homogenene Teilgruppen zusammengesetzt
scheitert häufig, da die für eine optimale Schichtung erforderlichen Informationen über die einzelnen Schichten in der GG fehlen
Quota-Verfahren
Quota-Verfahren (Definition + Voraussetzung)
Grundgedanke: Modell der GG zu erstellen (Stichprobe), das in allen Merkmalen für die GG repräsentativ ist
gilt im Marketing als repräsentative Stichprobe
setzt Kenntnis der Merkmale (Quoten) und ihre anteilige Verteilung in der GG voraus, um entsprechende Quoten bilden zu können
Praxis:
man beschränkt sich auf einige wenige Dimensionen (solche, deren Verteilung in der GG bekannt ist und von denen man weiß, dass sie für den Untersuchungsgegenstand eine ausschlaggebende Rolle spielen)
Quota Verfahren (Vorgehen)
Erstellen Quotierungsplan (z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf, Wohnbezirk)
Zuteilung einer bestimmten Anzahl von Interviews an den einzelnen Interviewer und Aushändigung einer Quotenanweisung
—> einzelne Interviewer wählt selbst die Auskunftspersonen aus (wen er befragt, bleibt ihm frei)
—> Enstehung Sample, das in allen einzelnen Quotierungsmerkmalen der Zusammensetzung der GG enrspricht
Repräsentative Stichprobe
kostengünstig
schnell
weniger aufwendig, elastisch zu handhaben
GG muss nicht vorliegen
gilt nur für quotierte Merkmale (die Repräsentativität)
mathematische Fehlerberechnung nicht möglich
viele interessierende Quotierungsmerkmale (z.B. Erfahrung mit Schlankheitskur ja/nein?) sind hinsichtlich ihrer Verteilung in der Gesamtmasse nicht bekannt —> Daten müssen erst noch erhoben werden
praktisch nur wenige Merkmale können quotiert werden (Erhebung sonst zu schwierig)
Verzerrung durch Ausfälle, Verweigerungen usw ist unbekannt
Gefahr interviewbedingter Verzerrungen relativ groß (z.B. durch Bevorzugung bestimmter Personen) oder bewusste Nichteinhaltung von Quotenvorgaben)
Willkürliche Auswahlverfahren (quick & dirty)
Willkürliche Auswahlverfahren
einfach und kostengünstig (das billigste)
ungenau
nicht repräsentativ —> man darf nicht von der Stichprobe auf die GG schließen
Messen (Definition)
Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ
—> homomorphe Abbildung
—> Numerisches sollte empirischen entsprechen
(Empirisich = sehen etc. —> Wahrnehmung)
(numerisch = Zahlen)
Messen der Merkmalsausprägung
Ergebnis: Entstehung von Daten
Daten (Definition)
Ergebnis von Messen
gemessene d.h. zahlenmäßig erfasste Merkmalsausprägungen von Untersuchungseinheiten auf Merkmalsdimensionen
Messwerte einer bestimmten Variablen
Hypothetisches Konstrukt
Sachverhalte, die als existent angenommen werden (aber entziehen sich direkter Beobachtung)
man muss diese vorab definieren
—> muss vorab mit Skala definiert werden, um es messen/operationalisieren zu können
operationalisieren —> Messvorschriften!
Image, Kundenzufriedenheit, Markentreue, Intelligenz etc.
Operationalisieren
theoretische Begriffe in empirisch messbare Merkmale umwandeln
—> hypothetische Konstrukte messbar machen (schwierig im Marketing)
Grundstein für statistische Erhebung und Auswertung der Daten
eindeutig angeben, was man unter hypothetischen Konstrukt versteht
Marktforschungsbericht nicht beurteilbar, solange man nicht weiß, wie Leute hypothetisches Konstrukt operationalisiert hat
Skalieren
anhand Skala Ausprägung des entsprechenden Merkmal/hypothetischen Konstrukts ablesen
häufigste: Rating-Skala
Skala = Zifferblatt eines Messinstrumentes (Merkmalsausprägung kann zahlenmäßig abgelesen werden)
z.B. “Wie gut gefällt ihnen die Marke X?”
sehr gut = 1
gut = 2
weniger gut = 3
überhaupt nicht = 4
Falsches Messen/Operationalisieren/Skalieren
—> Falsche Ergebnisse
Zusammenhang zwischen dem Skalenniveau und den zulässigen mathematischen Auswertungsverfahren
Skalenniveau determiniert die mathematische Prozedure (=mathematische Eigenschaften der von den Skalen gelieferten Messwerten)
vor Datenerhebung: Gedanken über Skalenniveau machen
Messniveaus (Definition)
mathematische Eigenschaften der von den Skalen gelieferten Messwerten
für Messungen wird ein Maßstab benötigt
Skalen mit höherem Niveau (=metrische Skalen)
Messeinheiten lassen sich addieren und subtrahieren
Skalen mit niedrigerem Niveau (=nometrisch)
nicht möglich
Messniveaus (Arten)
Nicht-metrische Daten:
Nominalniveau
Die Messwerte zweier UEN sind identisich oder nicht identisch (das eine oder das andere)
nur der häufigste Wert kann angegeben werden
A = A ungleich B
zweiklassig/mehrklassig
Ordinalniveau
Rangordnung: Messwerte lassen sich auf einer MD als kleiner/größer/gleich anordnen
A > B > C
Präferenz- und Urteilsdaten
Metrische Daten:
Intervallniveau
Rangordnung und Abstandsbestimmung: Die Abstände zwischen Messwerten sind angebbar
A > B > C und A-B = B-C
Intelligenzquotient
Kalenderzeit
Rationiveau (Verhältnisskala)
Absoluter Nullpunkt: Neben Abstandsbestimmung können auch Messwertverhältnisse berechnet werden
A = x mal B
Alter Jahresumsatz
am meisten Informationen
—> Zunahme des Informationsgehalts von oben nach unten
—> jedes Messniveau besitzt neben seinen charakteristischen Eigenschaften auch alle Eigenschaften der ihm vorstehenden Messniveaus
—> man kann Daten des höheren Messniveaus in Daten niedrigeren Messniveaus transformieren (z.B. Intervalldaten in Ordinaldaten)
—> Konsequenz für die Erhebungsplanung: immer das höchstmögliche Messniveau wählen
denn Transformation auf ein niedrigeres ist noch nachträglich möglich (andersrum nicht)
Zusammenhang Informationsgehalt und Messniveau
Informationsgehalt der gemessenen Daten hängt vom Messniveau ab
—> Je genauer wir messen, desto mehr Informationen erhält man
Messniveaus: mathematische Prozedure
Nometrisch:
Nominal
Modus (häufigste Wert)
Ordinal
Modus + Median (Wert, der genau in der Mitte liegt)
Metrisch:
Intervall
Modus + Median + Mittelwert + Standardabweichung,…
Ratio/Verhältnis
Modus + Median + Mittelwert + Standardabweichung + Nullpunkt,…
Modus (Definition)
“Häufigster Wert”
z.B. 70 von 100 sind weiblich
Median (Definition)
zentraler Wert
links genauso viele wie rechts
Standardabweichung
Streuung
gibt an, wie sehr Werte durchschnittlich vom Mittelwert abweichen
Skalierungen
Hypothetische Konstrukte (theoretisch, nicht beobachtbar, die innerhalb der Person wirksam werden) messen
—> qualitative Merkmale in quantitative Größen transformieren
Konstruktion von Messskalen
Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Eigenschaften mit Hilfe dieser Messskalen (Gleichsetzung mit Begriff Messung)
Skalierung (Ziel)
theoretische, nicht beobachtbare Sachverhalte, die “innerhalb” der Person wirksam werden (hypothetische Konstrukte wie Emotionen, Einstellungen, Wertungen, Präferenzen etc.) zu messen
—> die qualitativen Merkmale werden skaliert (=in quantitative Größen transformiert)
Rating Skala (allgemeine Informationen)
am häufigsten eingesetzt
Verfahren der direkten Selbsteinstufung
Befragten werden aufgefordert, ihre Position auf der interessierenden Merkmalsdimension selbst anzugeben
—> Maßstab in numerischer, verbaler, graphischer oder hieraus kombinierter Form wird vorgegeben
liefern nur ordinal skalierte Daten
Ausprägung der Merkmale kann monopolar oder bipolar sein
auch für Einstellungsmessung nützlich
—> Einstellungswert beruht nur auf einem Indikator (nur eine Antwort geben)
allgemein werden 4-7 Stufen vorgegeben (Diskriminerungsfähigkeit(Unterscheidungsvermögen) der Befragten nicht überfordern
Rating Skala (Kritik)
Neigung der Personen, bevorzugt entweder Extrempositionen oder aber mittlere Positionen (Tendenz zur Mitte) anzukreuzen
Rating Skala (Datenauswertung)
den einnzelnen Antwortvorgaben werden Zahlenwerte zugeordnet
Fremdeinstufungsverfahren
Befragten werden nicht mehr nur mit einer einzelnen Frage konfrontiert, sondern mit einer mehr oder weniger umfangreichen Batterie unterschiedlicher Items, die in der Regel als Skalafragen dargstellt werden
Arten:
Verfahren der Indexbildung
Eindimensionale Skalierung
Mehrdimensionale Sklaierung
Fremdeinstufungsverfahren (Vorgehen)
aus den verschiedenen Skalen wird dann vom Untersuchungsleiter die eigentliche Messskala konstruiert und der Befragte darauf positionert
dem Befragten wird nicht die eigentliche Messskala vorgelegt, sondern sie ergibt sich erst aus der Verknüpfung der Einzelmesswerte durch den Untersuchungsleiter
direkte Positionierung der Auskunftspersonen erfolgt also nicht durch diese selbst, sondern durch den Untersuchungsleiter
indirekt beruhen auch diese Verfahren auf Selbsteinstufung
Fremdeinstufungsverfahren (Problembereiche)
Itemselektion (Auswahl und Zusammenstellung der Itembatterie)
Reaktionsinterpretation (wie die Positionerung der Auskunftspersonen auf der eigentlichen Messskala aufgrund ihrer Antworten auf die verschiedenen Frageitems zu erfolgen hat)
Semantisches Differential
Verfahren der Fremdeinstufungsverfahren
von Osgod et al.
Polaritätsprofil
mehrdimensionale Skalierung
mehrdimensionales Konstrukt, das die differenzierte Struktur bzw. Determiante der recht einfachen, eindimensionalen Größe Einstellung repräsentiert
Einstellung stellt Zusammenfassung des Images zu einer eindimensionalen Größe dar
Multi-Item Profil
besteht aus etwa zwei Dutzend vorgegebener, 7stufiger, bipolarer Rating-Skalen mit adjektivistischen Gegensatzpaaren, auf denen die Probanden ein vorgegebenes Wort einzustufen haben
Eigenschaftspaare sind nicht unabhängig voneinander
mittels der Faktorenanalyse ließ sich die Vielfalt der verwendetetn Adjektivpaare immer auf drei voneinander unabhängige Dimensionen (Faktoren) - Bewertung (gut/schlecht), Stärke (stark/schwach), Aktivierung (aktiv/passiv) - zurückführen
die 3 Dimensionen spannen den semantischen Raum
nur Eigenschaftspaare mit metaphorischer (also nicht objektbezogener) Bedetuugn konstituieren das semantische Differential
möglichst unterschiedliche Wörter bzgl ihrer Bedeutung miteinander vergleichen
Semantisches Differential (Kritik)
Beurteilung eines Objekts lässt sich nicht nur auf derartige metaphorische Dimensionen beschränken
Probanden, die zu einer Urteilsabgabe verpflichtet sind (“forced choice”) vermögen keinen Bezug zwischen Einstellungsobjekt und Item herzustellen
schwer zu beurteilen, ob eine bestimmte Marke hart oder weich auf den Befragten wirkt
durch Beschränkung auf solche Items besteht keine unmittelbare Umsetzungsmöglichkeit der Ergebnisse in konkrete Marketingmaßnahmen
wird modifiziert angewandt —> neben affektiv-wertenden werden auch objektbezogene sachlich-rationale Items aufgenommen
—> Standardinstrument der Imagemessung (=Multi-Item-Profil)
Gütekriterien
abhängig von der Qualität des Messvorganges
Objektivität
Messergebnisse sind unabhängig vom Untersuchungsleiter
Reliabilität
Zuverlässigkeit
formale Genauigkeit der Merkmalserfassung
bei wiederholbarer Messung, gleiches Ergebnis
Validität
Gültigkeit eines Testverfahrens
gegeben, wenn es den eigentlich interessierenden Sachnverhalt tatsächlich zu erfassen vermag bzw. genau das misst, was auch gemessen weren sollte
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