Aufsichtliche Kapitalquoten
Erläuterung:
Harte Kernkapitalquote (CET1%) —> 4,5%
Kernkapitalquote (AT1) —> 1,5%
Tier 2 Kapital —> 2%
Gesamtkapitalquote
Gesamtrisikobetrag —> Summe aller Säule 1-Risiken
Interpretation:
Verhältnis von EM (die der Verlustabsorption dienen) zum Gesamtrisiko
je höher desto besser (höhere finanz. Stabilität und Widerstandsfähigkeit, niedrigeres Risiko für Gläubiger)
Einordnung & Vorgaben:
Brechnung des Gesamtrisikobetrages/ der Kapitalquote nach CRR
Mindestkap.quoten —> CET1% >= 4,5% ; T1% >= 6% ; Gesamtkap.quote >= 8%
Bei nicht-Erfüllung : Untersagung der Gewinnausschüttung, Untersagung Gewährung neuer Kredite
Steuerung:
Erhöhung der EM:
Gewinnthesaurierung statt -ausschüttung (erhöht CET1)
Verminderung des Gesamtrisikobetrages durch RWA-Senkung:
Risikominderung im Anlagebuch, Abbau von Kreditrisiken (Forderungsverkauf, Begrenzung Neugeschäft)
Nachteil: negative Wechselwirkung mit Rentabilität
Banklizenz
Definition:
Zulassung zum Geschäftsbtrieb nach §32 Abs. 1 KWG
Schriftliche Erlaubnis der Aufsichtsbehörde nötig
Anforderungen:
Erforderliche Mittel CRR: 5 Mio. EUR Anfangskapital
Tragfähiger Geschäftsplan
Angabe der Geschäftsleiter
Fachliche, Zeitliche, Zuverlässige Eignung
Ablauf:
Einreichung Antrag bei BaFin
Beurteilung, Vorlage eines Beschlussentwurfs bei EZB
Aufsichtsgremium der EZB beurteilt Antrag
EZB-Rat trifft Entscheidung auf Basis von Info’s der BaFin und Aufsichtsgremium
Bankgeheimnis
gesetzlich nicht geregelt, aber vertragliche Nebenpflicht im Bankgewerbe
Verpflichtung einer Bank, keine Auskünfte über Kunden und deren persönliche, wirtschaftliche und finanzielle Verhältnisse an Dritte zu geben
Sicherung des Vertrauensverhältnisses zwischen Kunde und Bank
Verschwiegenheitspflicht und Auskunftsverweigerungsrecht
CIR - Cost-Income-Ratio (Aufwand/Ertrag-Relation)
Allg. Verwaltungsaufwendungen:
Personalkosten
Sachkosten (inkl. Abschreibungen)
Operative Erträge (vor Steuern):
Zinsüberschuss
Provisionsüberschuss
Nettoergebnis Handelsbestand
Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
CIR = Bruttobedarf / Bruttoertrag
wie viel EUR muss eine Bank aufwenden um einen EUR Ertrag zu erzielen
Kennzahl zur Messung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit der bank im operativen Geschäft
Umso geringer, desto besser
Hohe CIR —> niedrige Kosteneffizienz und vice versa
In den letzten Jahren stieg die CIR an, negative Entwicklung
Baseler Rahmenwerk
Oberbegriff für alle gültigen Rahmenvereinbarungen und Standards des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (BAB)
Bilden Rahmen für Beaufsichtigung der KI im SSM
Säule 1:
Regulatorische Mindestkapital- und Liquiditätsanforderungen
EM-unterlegung von bestimmten Kapitalrisiken
Anforderungen gegen Liquiditätsrisiken
Leverage Ratio, Kapitalpuffer
Quantitativ: Kapitalanforderungen
Säule 2:
Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess
Anforderungen an Banken: Einrichtung eines ICAAP
Anforderungen an Aufsicht
Laufende regelm. Überprüfungen durch BA
Durchführung des SREP
Qualitativ: SREP
Säule 3:
Offenlegung und Marktdisziplin
Aufsichtsrechtliche Offenlegungspflichten im Rahmen der externen Rechnungslegung der Banken
Qualitative/Quantitative Informationen
Ziel: Stärkung der Marktdisziplin durch Verbesserung der Transparenz für Marktteilnehmer
Bail-out
Staatliche Intervention zur Unterstüzung oder Rettung einer Bank bei drohender Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung
Schuldenübernahme, Haftungsübernahme durch Garantien
Abwendung gravierender Auswirkungen auf Fin.stabilität und Realwirtschaft > durch Bail-out entsehende Fin.belastungen
Wann:
Finanzkrise 07/08, IKB Deutsche Industriebank ( insg. > 9 Mrd. EUR von Bund und KfW)
Kritik:
Moral Hazard durch implizite Staatsgarantie für Banken
“Staat übernimmt bei Verlustrisiko sowieso” —> mehr Risikonahme
Größere Banken höhere Wahrscheinlichkeit für Bail-out im Insolvenzfall —> Wettbewerbsverzerrung
Verschwendung Steuergelder
Aufsichtsperspektiven - Mikro- und Makroprudenzielle Aufsicht
Hauptziele der Bankenaufsicht:
Sicherheit der Vermögenswerte bei Instituten
Ordnungsgemäße Durchführung der Bankgeschäfte
Abwendung Nachteile für Gesamtwirtschaft
Mikroprudenzielle Aufsicht: Einzelinstitutsebene
Auf Einzelinstitute ausgerichtete Regulierung und Aufsicht für Gläubigerschutz
übermäßige Risikoübernahme auf Einzelinstitutsebene vermeiden, Insolvenzrisiko begrenzen
Überwachung der Einhaltung qualitativer Vorgaben
Durch: EZB, BaFin, Bundesbank im Rahmen SSM
Makroprudenzielle Aufsicht: Finanzsystem als Ganzes
Widerstandsfähigkeit stärken und systemische Risiken mindern um realwirtsch. Kosten einer Fin.krise vermeiden
Identifizierung/Bewertung bestehender/aufkommender Gefahren für Fin.stabilität
Durch: ESRB und Ausschuss für Fin.stabilität(BBK, BaFin, BMF) —> Ausgabe Warnungen und Empfehlungen
Hintergrund:
Durch Finanzmarktkrise 08/09 —> Aufbau makropru. Aufsicht
Stabilität nur durch Mikro. nicht gesichert
Jedes Finanzinstitut trägt durch Geschäftstätigkeit zu systemischen Risiko bei
Corporate Governance
Sammelbegriff für Beziehungen zw. Management, GL, Gesellschafter und Stakeholdern
Grundlage für Definition von Unternehmenszielen, Auswahl Strategien und Maßnahmen zur Erreichung
Aufbauorganisation:
Strategischer Fokus (Eigentümer, Aufsichts- /Verwaltungsrat
Operativer Bankbetrieb ( GL/Vorstand, Vertrieb)
Weitere (Stakeholder)
Zuständigkeiten von GL und Aufsichtsorgan:
GL/Vorstand: Leitungsfunktion
Aufsichts-/Verwaltungsrat: Überwachungs- und Kontrollfunktion
Fit & Proper Kriterien:
Fachliche Eignung, Zuverlässigkeit, zeitliche Verfügbarkeit, Begrenzung maximale Anzahl Mandate
Verbot gleichzeitige Tätigkeit als GL und Aufsichtsorgan im selben Institut
Bail-in
Beteiligung Investoren einer ausfallgefährdeten Bank an deren verlusten für Zwecke der Sanierung oder Abwicklung
Anteilseigner oder Gläubiger verlieren durch Verlustzuweisung Teile ihrer Ansprüche
Verluste werden von Investoren mitgetragen um Einsatz öffentlicher Fin.mittel zu vermeiden
Wie:
Zuständige Abwicklungsbehörde kann Bail-in Instrumente anordnen
Gläubigerbeteiligung
Verlustbeteiligung durch Herabschreiben des Nennwertes der Kap.instrumente bzw. Verbindlichkeiten + Umwandlung in Anteile oder CET1-Instrumente der Bank
Wo:
Gläubigerbeteiligung nur bei berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten
ausgenommen gedeckte Einlagen bis 100K und besicherte Verb.
Folge:
Investoren dürfen durch Bail-in keine größeren Verluste erleiden als es bei regulären Insolvenzfall der Fall wäre
sonst Ausgleichsanspruch ggü. SRF
BaFin - Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Mandat:
Nationale Aufsichtsbehörde von DE im SSM (NCA)
Nationale Abwicklungsbehörde von DE im SRM (NRA)
Untersteht der Rechts- und Fachaufsicht des BMF
Grundsätzliches:
Erlass von aufsichtsrechtlichen Maßnahmen und Verwaltungsakten ggü. Instituten
SREP-Kapitalfestsetzung, Anordnung von Kapitalpuffern
Bankenaufsicht gemeinsam mit BBK und vereinzelt EZB
ASA - Alternativer Standardansatz (OpRisk)
Methodik:
Berechnungslogik grnds. analog zum STA
Modifizierungen in Berechnung von EM-anforderungen für OpRisk im Privat- und Firmenkundengeschäft
Ermittlung des erforderlichen EM-bedarfs anhand Dreijahresdurchschnitt der EMA aller Geschäftsfelder
Aufsichtsrechtliche Anforderungen:
Geschäftsfelder und Zuordnungsgrundsätze aus STA gelten unverändert
Zusatzbedingungen für Anwendung der modifizierten:
Min. 90% der Eträge der Bank resultieren aus Privat- und Firmenkundengeschäft
Überarbeitung mit Basel III ab 2023: SMA
Bewertung & Nutzung:
Doppelte EM-belastung bei BIA u. STA
Höhere EMA für Kredite an Schuldner niederigerer Bonität
höhere Risikomarge bei Kreditkondi.
Minderung dieser Problem. bei höheren Kreditrisiken durch Kappungsgrenze im Pirvat- und Firmenkundengeschäft
Wechsel vom STA zum ASA lohnenswert, wenn Bruttoertrag des P und F-Kundengeschäfts > 3,5% des Geschäftsvolumens in diesen Geschäftsfeldern beträgt
Deckungsbeitragsrechnung
Anforderungen & Einordnung:
Deckungsbeitrag bezeichnet den Betrag, der sich aus dem Verkaufspreis abzüglich der variablen Kosten ergibt
keine regulatorischen Anforderungen, allgemein etablierter Marktstandard in der Rechnungslegung
Bewertung & Nutzen:
Verbindung zwischen Rentabilitäts- und Risikocontrolling
Reingewinnspanne als Ergebnis kann für die Berechnung der EK-rent genutzt werden
AMA - Advanced Measurement Approach (OpRisk)
Fortgeschr. Messansätze für OpRisk, basierend auf Institutsindividuellen Mesverfahren
Ableitung des EM-bedarfs aus Risikokennzahl, die ermittelt wird
Ermittlung VaR einer Schadensverteilung
VaR = max. zu erwartender Gesamtschaden aufgrund operationeller Risiken
Anforderungen an die Messverfahren
OpRisk-Messung Konfidenzniveau von 99,9%
Berücksichtigung von Korrelationen zw. Verlusten durch op. Risiken möglich
Verwendung AMA setzt Zulassung durch NCA voraus
Qualitative Voraussetzungen (nach CRR, Angemessenheit der Risikomanagementprozesse für OpRisk)
Quantitative Voraussetzungen ( nach CRR, mind. 5-jähriger Beobachtungszeitraum für Sammlung interner Daten zur Risikomessung
AMA unter Basel III (ab 2025) nicht länger zulässig
Vorteile:
Bedeutend höhere Risikosensitivität, Förderung eines fortgeschrittenen Risikomanagements
Nachteile:
Höhere Komplexität, Abhängigkeit von Datenqualität, keine einheitliche Methodik bei Banken —> große Streubreite
Europäische Bankenunion
Teilnahme aller Euro-Länder, weitere EU-Länder freiwillig
Beaufsichtigung 113 Banken <— halten 82% des ges. Bankvermögens der Länder
War Reaktion auf Finanzkrise —> Verbesserung und Vereinheitlichung BA in Europa, Steigerung der Fin.stabilität
Europ. Harmonisierung nationaler Ansätze zur Regulierung, Sanierung/Abwicklung, Einlagensicherung
Single Supervisory Mechanism (SSM):
seit 2014, für BA zuständig
Zusammensetzung aus EZB und NCA’s der Mitgliedsstaaten
Gewährleistung der einheitlichen Auslegung und Anwendung von Regeln der BA
Zeck: Wiederherstellung des Vertrauens in EU-Bankensektor und Erhöhung der Widerstandsfähigkeit
Single Resolution Mechanism (SRM):
seit 2016, für Sanierung und Abwicklung von Banken
Zusammensetzung aus SRB und NRA’s, SRF ist wichtiges Instrument
Gewährleistung einheitlicher Anwendung von Sanierungs- und Abwicklungsinstrumenten, grenzüberschreitende Abwicklung ohne Fin.stabilitätsgefährdung, Grundlage: BRRD
Deposit Guarantee Scheme (DGS):
Teilharmonisierte Einlagerungssicherungssysteme, 100K pro Einleger pro Bank
Grundlage: DGSD
angedacht: European Deposit Insurance Scheme - EDIS
Kritik: Vergemeinschaftung von Schulden
EZB - Europäische Zentralbank
ESZB= EZB + NZB aller EU-Mitglieder
Währungsbehörde für das EUR-Währungsgebiet
Zentrale Bankenaufsichtsbehörde im SSM
Geldpolitik:
Gewährleistung Preisstabilität als Hauptaufgabe
Inflationsrate mittelfristig nahe, aber unter 2%
alle 6 wochen Festlegung Geldpolitik durch EZB-Rat
Bankenaufsicht:
Zuständigkeit für effektive und einheitliche Funktionsweise des SSM
Harmonisierung von Regelungen der BA
Direkte Beaufsichtigung von ca. 115 SI
Wichtige Organe:
EZB-Direktorium:
Präsident, Vizepräsident, 4 weitere Mitglieder
EZB-Rat
Direktorium, 19 Präsidenten der NZB’s des Euroraums
Aufsichtsgremium:
Vorsitzender, Stv. Vorsitzender, 4 EZB-Vertreter, Vertreter der NCA’s
Gesamtergebnisrechnung nach IFRS
Neben Bilanz ein zentraler Bestandteil des IFRS-Jahresabschlusses
Auf Basis der IFRS-Bilanzierung, Umgliederung in:
GuV-wirksame Eträge und Aufwendungen (P&L)
GuV-neutrale Erträg und Aufwendungen (OCI)
Asset Backed Securities (ABS)
Verbriefung gem. Art. 4 CRR
ABS sind mit Aktiva gedeckte Schuldverschreibungen
Frei konstruierbar da kaum Vorschriften bezgl. Struktur bestehen
Risiken: Basisrisiken (Ausfall, Verzug, Wertminderung); Strukturrisiken (Kontrahenten, Zinsänderung, Liquidität); Verhaltensrisiken (Betrug, Service-Qualität)
Gut für Risikotransfer und Bilanzverkürzung
Diversifikationsmöglichkeiten für Investor-Portfolio
Hohe Flexibilität bei Gestaltung
Bankgeschäftliche Prüfungen
On-Site Prüfung von LSI und +EZB bei SI (konkreter Anlass oder risikoorientiert festgelegter Turnus)
Ermöglicht tiefere Einblicke in RIsikostrukturen sowie Steuerung
Anordung:
LSI : von BaFIn gem. §44 KWG
SI von EZB gem. Art. 12 SSM-VO
Arten:
Prüfung interner Ratingverfahren, Marktrisikomodelle, Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation, Vergütungsprüfungen
Planung, Ankündigung, Auftaktgespräch, Durchführung, Nachbereitung, Auswertung, Nachverfolgung der Korrektur von Feststellungen
G-SRIs und A-SRis - Unterscheidung von Instituten nach Systemrelevanz
Unterscheidung SI in globale (G-SRI) und anderweitig systemrelevante SI (A-SRI)
G-SRI:
wesentliche negative Auswirkungen eines Ausfalls auf globalen Finanzmarkt und Weltwirtschaft
A-SRI:
Auswirkungen auf nationales / europäisches Umfeld
Einstufung erfolgt durch NCA
in DE nur die Deutsche Bank als G-SRI und 13 als A-SRI
Einstufung als G-SRI wenn Indikatorgesamtwert >= 130 Basispunkte (sofern Gesamtrisikoposition > 200 Mio. EUR)
BIA - Basisindikatoransatz (OpRisk)
Im BIA EM für operationelle Risiken i.H.v. 15% des ⌀-Bruttoertrags (Betrachtung letzte 3 Jahre) der Bank vorhalten
Bank mit hohem Bruttoertrag —> hohes OpRisk
Negative maßgebliche Indikator- Jahre fließen nicht ein
Aufsichtliche Anforderungen:
Berechnungsmethodik in CRR vorgeschrieben
Keine Notwendigkeit aufsichtlicher Erlaubnis, keine Anzeigepflicht in Bezug auf Nutzung des BIA
Überarbeitung mit Basel III- Finalisierung (ab 2023: SMA)
Vorteile: Simpelste Ermittlungsmethode für EM-unterlegung, relativ konstater Zeitablauf
Nachteile/Kritik: Starker Vergangenheitsbezug, Zusammenhang Bruttoertrag / OpRIsk fragwürdig
ILAAP
Internal Liquidity Adequacy Assessment Process
Fortlaufender Prozess zur Beurteilung der Angemessenheit der internen Liquidität
Verfahren zum identifizieren, Messen, Überwachen, Steuerung von Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken —> Vermeidung Liquiditätsengpässe
Institute stets Verfügung über Liquiditätspuffer
Robuste Liquiditätsstresstests —> Liquidität muss starken Belastungen standhalten damit Geschäftstätigkeit fortgeführt werden kann
SSM-Grundsätze analog zu ICAAP
Institute verantwortlich für angemessene Wahl der Methode
Ansatz verhältnismäßig, Überlebensfähigkeit des KI als Ziel
Berücksichtigung sämtlicher wesentlicher Risiken
Jährliche Erklärung zur Angemessenheit der Liquiditätsausstattung (Liquidity Assessment Statement, LAS)
Gemeinsam mit ICAAP harmonisierte Informationserhebung
International im CRD, National in KWG
Leitfaden der EZB für bankinternen Prozess zur Sicherstellung angemessener Liquiditätsaustattung
Anforderungen in SREP prüfen
entscheidende Rolle im Risikomanagement
keine detaillierten Berechnungsvorhaben
neben ICAAP wesentliches Aufsichtsfeld in SREP-Methodik
Aufbau orientiert am ICAAP
BCBS - Basel Committee on Banking Supervision
Globales Gremium für intern. Koordination der Bankenregulierung
Angesiedelt bei BIZ, aber unabhängig
Mitglieder: 45 NZB’s und NCA’s aus 28 Ländern
Keine supranationalen Befugnisse
Ziele & Aufgaben:
Weltweite Verbesserung der Regelungen und Verfahren der BA
“Level playing field” für intern. Banken
Identifizierung von Finanzstab. gefährdenden Lücken
Förderung internationaler Infoaustausch
Beschlüsse:
Standards: Mindestanforderungen an die Regulierung und Beaufsichtigung
Richtlinien: Zus. Hilfestellungen zur Umsetzung
Praxisempfehlungen: Beschreibung angewandert und erwarteter Praktiken
Verbesserung der Aufsichts- und Bankgeschäftspraxis
Umsetzung:
Veröffentlichung sind Empfehlungen ohne Rechtskraft
Umsetzung erfolgt freiwillig durch Mitgliedsstaaten
BCBS überwacht Umsetzung gesetzter Standards
ICAAP
Internal Capital Adequacy Assessment Process
Laufender bankinterner Prozess zur Wahrung einer angemessenen Kap.ausstattung des Instituts
Sicherstellung (Kapital-)Risikotragfähigkeit
Grundsätze:
Leitungsorgan für solide Governance des ICAAP zuständig
ICAAP integraler Bestandteil des Gesamtsteuerungsrahmens
trägt zu Fortbestand der Institute bei, durch Sicherstellung der Angemessenheit der Kap.ausstattung
wesentliche Risiken werden im ICAAP identifiziert und berücksichtigt
Internes Kapital von hoher Qualität
Risikoquantifizierungsmethoden im ICAAP sind angemessen, konsistent und unabhängig validiert
Regelm. Stresstests sollen Angemessenheit der Kap.ausstattung sicherstellen
Überlebensfähigkeit aus normativer Perspektive:
going concern / Erfüllung der regulatorischen Anforderungen
und aus ökonomischer Perspektive:
Substanzwert / mögliche wirtsch. Verluste werden abgesichert
Nationale Ebene: RTF-Leitfaden von BaFin und BBK wurde an ICAAP-Guide der EZB angepasst
Europ. Ebene : CRD und SSM-Guide on ICAAP
Nat. Ebene: KWG, MaRisk, Risikotragfähigkeitsleitfaden
Ökonomische Kapitalsteuerung
Generell keine detaillierten Berechnungsvorgaben
Vergleichbarer Aufbau auch für ILAAP gefordert
Institutsindividuelle Betrachtung
abhängig von Risikoappetit
Internes LGD-Modell für Eigenmittelunterlegung
LGD = Loss given default
Modellansatz:
Verlustquote zufällig, Erwartungswert geschätzt, versch. Ausfallszenarien
Grundkonzept:
Entwicklung LGD-Modellaufbau (Identifizierung Risikotreiber, Einteilung in Ratingklassen)
Schätzung der jew. Verlustquoten / Risikoquantifizierung (basierend auf realisierten Verlustquoten)
LGD-Modelle abhängig von Abwicklungsprozessen der einzelnen KI’s
Verfahren zur Vorhersage der Verlustquote im Falle eines Ausfalls
Prognose des erwarteten Verlusts eines Exposures bei Ausfall
Verwendung interner Modelle —> großer Aufwand, aber i.d.R. Verringerung der EM-anforderungen für KI’s
Idealfall: eigene Modelle sind risikosensitiver als Anwendung des Standardansatzes
IFRS-Bankbilanz
wesentliche Positionen:
IFRS als internationaler Rechnungslegungsstandard
Zweck: einheitlicher Ansatz und einheitliche Bewertung von Finanzinstrumenten (WP’s & Kredite)
keine bestimmte Gliederungsvorschrift für Bilanz, lediglich Mindestangaben
Primäre Adressaten: Investoren / Kapitalanleger
Ziel: Schutz der Eigenkapitalgeber
Zentraler Grundsatz: “Fair Presentation” (angemessene Darstellung der wirtschatlichen Verhältnisse)
IRBA - Internal Ratings Based Approach
interne Schätzungen für Kreditrisikoparameter bei Berechnung der EK-unterlegung von Kreditrisikopositionen
RW Berechnung abhängig von PD, LGD und Maturity
institutseigene Ratingsysteme zur Bestimmung der PD
Basisansatz:
PD-Schätzung in allen Forderungsklassen
LGD / CCF Schätzung nur in Mengengeschäft, sonst vorgegebene
Fortgeschrittener Ansatz:
PD, LGD und CCF Schätzung in allen Forderungsklassen
Berücksichtigung von Sicherheiten:
Anrechnung Sicherheiten durch Anpassung EAD und LGD
Zulassung durch NCA —> Voraussetzung für IRBA statt KSA
Möglichkeit der teilweisen Verwendung
Vorteile: ggf. geringere Eigenkapitalkosten, Trennung von EL und UEL (nur UEL mit EM unterlegen)
Nachteile: Kosten für Modellentwicklung, - validierung, -überprüfung, spezielle Softwarelösung
Kapitalpuffer
Makroprudenzielle Maßnahmen der BA zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit
Kapitalpufferanforderungen mit CET1 erfüllen, EM werden daher erhöht
Angeordnet durch NCA, nach Abstimmung mit EZB unter Berücksichtigung der Empfehlungen des AFS und des ESRB
Kapitalerhaltungspuffer:
Höhe: CET1 i.H.v. 2,5% des Gesamtrisikobetrags
Zweck: Verlustabsorption —> Einhaltung Mindestkap.quote
Antizyklischer Kapitalpuffer(CCyB):
Höhe: CET1 i.H.v. 0% - 2,5% des Gesamtrisikobetrags
Zweck: Minderung Prozyklizität der Kreditwirtschaft
Institutsspezifische Pufferquote, gewichteter ⌀ des inländischen und relevanten ausländischen CCyB
Kapitalpuffer gegen Systemrisiken:
Zweck: Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von bestimmten Banken zur Minderung von Fin.stab.risiken
kann angeordnet werden zur Minderung nicht-zyklischer Systemrisiken
JST - Joint Supervisory Team
Gemeinsame Aufsichtsteams führen laufende Aufsicht für SI im Rahmen der SSM mit direkter Aufsicht der EZB
Unterstützung gemeinsamer Aufsichtskultur —> Förderung einheitlicher Aufsichtspraktiken- und ansätze
Aufgaben:
Durchführung des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP)
Zusammensetzung:
Mitarbeiter der EZB und der NCA’s
Größe, Gesamtzusammensetzung und Orga, abhängig von Größe und Geschäftsmodell des SI’s
Koordinator i.d.R. nicht aus Landessitz des SI
GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) nach HGB
GuV als zentraler Bestandteil des JA neben Bilanz
gesetzliche Pflicht für Kaufmann für jedes Geschäftsjahr eine GuV als Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen des jeweiligen Geschäftsjahres aufzustellen
Informationsfunktion
Analyse der Ertragslage und -quellen
Basis für Wirtschaftlichkeits- und Rentabilitätsmessung
Ausschüttungsbemessungsfunktion
Nutzung für BA: Informationsfunktion (Bewertung des Geschäftsmodells als Bestandteil des SREP)
Kreditwürdigkeit
Personen und Unternehmen, von denen vertragsmäßig Erfüllung der Kreditverpflichtung erwartet werden kann
Persönliche Kreditwürdigkeit ( Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Qualifikation)
Materielle/wirtschaftliche Kreditwürdigkeit (Zahlungen auf Basis Gegenwart und Erwartungen scheinen gesichert)
Lower partial Moments (LPM)
Streuungsparameter
Betrachtet negative Abweichungen (Risikoseite)
m = 0, LPM_0 :
Wahrscheinlichkeit der Unterschreitung von r_mindest
Mindestrendite wird nicht erreicht —> vergleichbar mit Ausfallwahrscheinlichkeit
m = 1, LPM_1 :
Erwartungswert der unterschreitung
m = 2, LPM_2 :
Semi-Varianz bzw. Semi-Volatilität
Erwartete Streuung der Unterschreitung
Kreditrisiko (=Adressrisiko)
i.e.S.: Wagnis bei Gewährung von Krediten das Zahlungen nicht (fristgerecht) geleistet werden
i.w.S.: teilweiser oder vollständiger Ausfall einer von einem Geschäftspartner vertraglich zugesagten Leistung oder erwarteter Leistungen (bei Beteiligungen)
Subrisikoarten:
Säule-1-Kreditrisiken:
Ausfallrisiko, Länderrisiko, Beteiligungsrisiko, Kontrahentenrisiko
Sonstige Kreditrisiken (in Säule 2)
Migrationsrisiko, Credit-Spread-Risiko, Konzentrationsrisiko
Gesetzliche Maßnahmen zur Risikobegrenzung:
EM-unterlegung von Risikopositionen zur Begrenzung der Kreditvergabe
ordnungsg. Geschäftsorga zur Kontrolle Kreditvergabe
Offenlegungspflicht zur Begrenzung einer großzügigen Kreditvergabe (>750K o. 10% des Kernkapitals) —> nur wenn KN wirtsch. Verhältnisse offengelegt hat
Bank - Kreditinstitut und Finanzdienstleistungsinstitut
Defintion:
Unternehmen, das gewerbsmäßig Leistungen des Geld-, Kredit- und Kapitalverkehr erbringt
in KWG geregelt
Kreditinstitut:
Unternehmen, das mind. ein Bankgeschäft für andere anbietet
Kreditgeschäft, Einlagengeschäft, Depotgeschäft
Finanzdienstleistungsinstitut:
Unternehmen, das mind. eine Finanzdienstleistung für andere anbietet
Anlagevermittlung, Finanzportfolioverwaltung
CRR-Kreditinstitut:
Unternehmen, die das Einlage- und Kreditgeschäft betreiben
jedes CRR-KI ist auch KI im Sinne des KWG
LR - Leverage Ratio (Verschuldungsquote)
Formel & Erläuterung:
Kernkapital in Verhältnis zu Leverage Exposure, >= 3%
Leverage Exposure, Summe: Bilanz. Aktivposten, Außerbilanz. Positionen, Derivative Positionen
Keine Risikogewichtung
Risikoungewichtete Höchstverschuldungsquote von 3%
je höher desto besser, geringe LR impliziert hohe Verschuldung (rel. zum Kernkapital)
Verb. Mindestanforderungen unter Basel III
Begrenzung übermäßiger Verschuldung im Bankensystem
Erhöhung des Kernkapitals: Ausgabe neuer CET1 / AT1-Instrumente, Gewinnthesaurierung statt ausschüttung
Verminderung des Leverage Exposure: Reduzierung des Geschäftsvolumens, Begrenzung neuer Kreditgeschäfte, Verkauf von Forderungen
Nachteil: negative Wechselwirkung auf Rentabilität
NSFR - Net Stable Funding Ratio (Strukturelle Liquiditätsquote)
Available Stable Funding im Verhältnis zu Required Stable Funding, >= 100%
Summe der nach dauerhafter Verfügbarkeit gewichteten Passiva im Verhältnis zu Summe der nach Liquiditätsbindung gewichteten Aktiva
je geringer NSFR, desto größer Liquiditätsrisiko
RSF umso höher, je illiquider Aktivseite
NSFR sollte mind. 100% sein
ASF < RSF impliziert hohes Risiko, dass Passivpositionen ausgelöst werden, bevor die mit diesen finanzierten Aktiva liquidiert werden können
Nachhaltigere Refistruktur durch Begrenzung der Fristentransformation zw. Aktiv- und Passivgeschäft
1 Jahr Zeithorizont
RSF verringern: Investitionen in kurzfr. Vermögenswerte, Umschichtung, Verkauf illiquider Forderungen, Sale-and-lease-back
ASF erhöhen: Ausgabe von EK-instrumenten oder langfr. Verbindlichkeiten, Nutzung langfr. Refigeschäfte statt kurzfr. Interbankenmarkt
Liquiditätsrisiko
Gefahr, Zahlungsverpfl. nicht erfüllen zu können
Ursache: negative Abweichungen zwischen tatsächlichen und erwarteten Ein- und Auszahlungen
Liquiditätsrisiken i.e.S. (Säule 1): Terminrisiko, Abrufrisiko, Marktliquiditätsrisiko
i.w.S. (Säule 2): Refinazierungskostenrisiko (Refi-mittel nur zu höheren Zinsen/Kosten beschaffbar)
Aufsichtsrechtl. Anforderungen an Liquidität begrenzen, LCR, NSFR
Bankaufsichtliche Anforderungen aus KWG
Bankbetriebliche Maßnahmen zur Risikobegrenzung:
Diversifikation der Refinanzierungsquellen
Aufbau und Verhalten von Liquiditätspuffern
Rückbehalt (skin-in-the-game)
umkringelt: RÜckbehalt (mind. 5% des Gesamtvolumen)
EU und USA verschiedene Möglichkeiten die 5% Vorgabe zu erfüllen
a) Vertikal (EU und USA)
b) Horizontal (EU und USA)
c) L-Stück (USA)
d) Zufallswahl (EU)
e) 5% jeder Forderung (EU)
Originator / Sicherungsnehmer ist mit mind. 5% an jeder Forderung und somit auch an jedem Ausfall beteiligt
Die unterschiedlichen Arten des Rückbehalts können je nach Portfolio vorteilhafter für den Originator / Sicherungsnehmer oder für den Investor sein
Operationelles Risiko (OpRisk)
sämtliche betriebliche Risiken außerhalb des typischen unternehmerischen Risikos
Gefahr von Verlusten, die durch Versagen oder Unangemessenheit entstehen, “Mensch, Natur, Maschine”
Säule 1: Personalrisiko, IT- / Projektrisiko
Sonstige (Säule 2): Cyberrisiko, Modellrisiko, Reputationsrisiko, Conduct Risiko
EM-unterlegung von OpRisk (BIA, STA, ASA, AMA, SMA)
Problem: schwere Quantifizierung des OpRIsk, Erfassung meist vergangenheitsbezogen
Vorgaben aus den MaRisk: min. jährliche Identifizierung und Beurteilung der wesentlichen OpRIsk
Führen Schadensfalldatenbank —> kontinuierliche Erfassung
Lessons-Learned-Prozesse zur systematischen Aufarbeitung
Regelm. interne Self-Assessments
Abschluss von Versicherungen, Erstellen Notfallpläne
Kredit - Bankenaufsichtliche Kreditbegriffe
“weiter” Kreditbegriff: alle Positionen und Geschäfte die einem Kreditausfallrisiko unterliegen
Anzuwenden: Großkreditregime und Millionenkreditmeldewesen
“Enger” Begriff: zeitliche befristete Überlassung von Geld oder geldwerten Mitteln
Anzuwenden: Organkredite und für Kreditwürdigkeitsprüfungen
Großkredit:
Gesamtrisikoposition ggü. einem Kunden oder einer Gruppe verbundener Kunden, die einen Wert von 10% Kernkapitals erreicht oder überschreitet
Millionenkredit:
Kreditvolumen von >=1mio. ggü. einem Kreditnehmer oder Gemeinschaftskredit
sind BBK vierteljährlich anzuzeigen, BBK errechnet Gesamtverschuldung der Kreditnehmer
Organkredit:
Kredite an mit KI eng verbundene Personen oder Unternehmen
Gewährung nur zu marktüblichen Bedingungen
Zustimmung aller Geschäftsleiter und mehrheitliche zustimmung des Aufsichtsorgans
Sanierungsplan
SAnierungsplan bzw. Gruppensanierungsplan darlegen, welche Maßnahmen, um im Krisenfall ihre finanz. Stabilität sicherzustellen oder wiederherzustellen
Krisenfall: potenz. Bestandgefährdung durch wesentliche Verschlechterung der Vermögens,- Finanz- oder Ertragsentwicklung
Ziel: Banken sollen sich auf mögliche Krisenfälle vorbereiten, um diese zur Vermeidung einer Abwicklung, eigenständig bewältigen zu können
Ausgestaltung:
Zusammenfassung —> Unternehmensbeschreibung —> Unternehmensführung —> Krisenindikatoren und Schwellenwerte —> Sanierungsoptionen —> Wirksamkeit der Belastungsszenarien —> Kommunikations- und Informationsplan —> Vorbereitungsmaßnahmen
Umfang & Formen:
Erstellung innerhalb von 6 Monaten nach Aufforderungen durch Aufsichtsbehörde, Aktualisierung min. jährlich / bei wesentlichen Änderungen
werden bewertet von EZB bei SI und von NCA bei LSI
NPL Ratio - Level of non-performing Loands and Advances
Anteil notleidender Kredite (NPL) am gesamten Kreditbestand
1 Kriterien muss erfüllt sein:
Überfälligkeit: Zahlungen seit > 90 Tagen fällig
Unlikely-to-pay: Unwahrwscheinlich das in voller Höhe beglichen wird, ohne Verwertung von Sicherheiten
Kennzahl bzgl. der Qualität der Aktiva einer Bank
Bewertung der Fähigkeit einer Bank, die Rückzahlung vergebener Kredite sicherzustellen
je geringer desto besser: Gutes Forderungsmanagement, tragsfähiges Kreditportfolio
Verminderung notleidender Kredite
Höhere Anforderungen an die Kreditwürdigkeit von potenziellen neuen Kreditnehmern
Verbesserung der laufenden Kreditüberwachung
Neuverhandlung von Kreditbedingungen
Verkauf von ausgefallenen Krediten
BAIT
Bankenaufsichtliche Anforderungen an die IT (BAIT)
Konkretisisert IT-spezifische Aspekte der MaRisk, KWG und EBA Guideline
Ziel: Wahrung der IT-Schutzziele
Integrität, Authentizität, Vertraulichkeit, Verfügbarkeit
Bereiche:
IT-Strategie, IT-Governance, Kritische Infrastruktur, IT-Betrieb, IT-Notfallmanagement ….
SI’s und LSI’s - Klassifizierung von Kreditinstituten im SSM
SI —> Bedeutende Institute , LSI —> unbedeteunde Institute
Significant Institution:
Größe: Gesamtwert der Aktiva (Bilanzsumme) > 30 Mrd. EUR oder > 20% des BIP
Relevanz für Wirtschaft: 3 größten KI jedes SSM-Mitglieds
Grenzüberschreitende Tätigkeiten: Tochterbanken in mehr als einem Mitgliedsstaat und grenzüberschreitende Aktiva/Passiva >20% der Bilanzsumme
Less Significant Institution:
Unterscheidung hohe Prio oder oohne hohe Prio
Min. 3 LSI je Mitgliedsstaat als High-Priority-LSI einstufen, anhand Risikolage und Bedeutung für Fin.system
Auswirkungen in BA-praxis:
SI’s unter direkter Aufsicht der EZB
LSI’s grnds. unter Aufsicht der NCA’s, aber EZB kann übernehmen
Proportionalitätsprinzips: bestimmt Intensität der Aufsicht
Risikotragfähigkeitskonzept (RTFK)
Ansatz Sicherstellung der RTF, Gewährleistung der Überlebensfähigkeit aus eigener Kraft mit ICAAP
Unterscheidung der Perspektive zur Erfüllung der Schutzziele:
normativ: Erfüllung reg. Gesamtkap.anforderungen
ökonomisch: Risikoabdeckung und Substanzsicherung
Ermittlung wesentlicher Risiken (Risikoinventur)
Bestimmung der Risikodeckungsmasse (RDM)
Normalbelastung, negativer Belastungsfall, Maximalbelastung
Planung der Geschäftsstrategie
Anteil RDM, der ins RIisko gestellt wird, abhängig von Risikoappetit der GL
Berücksichtigung des reg. Kap.aufschlags durch SREP
Rechtliche Anforderungen & Einordnung:
GL für ordnungsgem. Geschäftsorga verantwortlich, umfasst ICAAP und RTF-Konzept etc.
Schutzziele der RTF: Fortführung des Instituts und Schutz der Gläubiger vor Verlusten aus ökonomischer Sicht
Sicherstellung der RTF als Ziel des ICAAP
Zentraler Bestandteil des Steuerungssystems und Entscheidungshilfe über RIsikoappetit einer Bank
Ermittlung RTF ≠ aufsichtl. Kap.festsetzung des SREP
LCR - Liquidity Coverage Ratio (kurzfr. Liquiditätsdeckungsziffer)
Liquiditätspuffer im Verhältnis zu Nettoliquiditätsabflüsse
Ergebnis >= 100%
Liquiditätspuffer: Bestand an High Quality Liquid Assets
Mindestliqui.anforderung im Basel-III-Rahmenwerk zur Minderung des Risikos einer Zahlungsunfähigkeit, Meldung monatlich
LCR besitmmt Mindestbestand an hochliquiden Aktiva
Annahme Stressszenario
Kennzahl zur Bewertung des kurzfristigen Liquiditätsrisikos
Ausreichend Liquidität jederzeit sicherstellen
Je höher die LCR, desto geringer Risiko der Zahlungsunf.
LCR < 100% impliziert, Eintritt Stressszenario Zahlungsunfähigkeit erwartbar
Erhöhung des Liquiditätspuffers:
Verkauf illiquider Aktiva, Umschichtung in liquidere, Bilanzverlängerung
Verminderung der Nettoliquiditätsabflüsse:
Erhöhung P-Kundeneinlagen, Annuitäten- und Tilgungsdarlehen statt endfälliger Kredite
SREP (Supervisory Review and Evaluation Process)
Aufsichtlicher Überprüfungsprozess
Der SREP ermöglicht eine einheitliche Überprüfung der Risikoprofile der Banken und dient der Aufsicht als Grundlage bei der Entscheidung über etwaig erforderliche Aufsichtsmaßnahmen.
in CRD und konkretisiert durch EBA Guideline
Vier Kernelemente:
Geschäftsmodell
Kerngeschäft, wichtigste Geschäftsbereiche, Umfeld
Interne Governance
Organisation der Bankleitung, Schlüsselpositionen und Funktionen
Kapitalrisiken
Kreditrisiko, Marktrisiko, ZÄR im Anlagebuch und OpRisk
Liquiditätsrisiken
Kurzfr. Deckung des Liquiditätsbedarfs in wirtschaftlich unsicheren Zeiten
Ziel: Bewertung möglicher Risiken eines Instituts und Beurteilung ob EM und Liqui.ausstattung angemessen
Folge: Aufsichtsbehörden können u.a. Kap.zuschläge oder weitere Prüfungen verhängen
SREP für alle KI angewendet!
Häufigkeit der Bewertung aller SREP-Elemente hängt von Art, Umfang, Komplexität der GEschäfte ab
Aufsichtsumfang orientiert an Aufsichtsbedarf
EU-weit einheitliches Vorgehen sorgt für Level-Playing-Field
SREP-Kap.zuschlag: Pillar 2 Requirement (P2R) und Pillar 2 Guidance (P2G)
P2R deckt Risiken durch Säule 1-EMA ab
Festlegung der Kapitalanforderungen
P2G berücksichtitg Stresseffekte
Erwartung das ausreichend Kapital für Stresssituationen vorgehalten wird
einmal jährlich Zusammenfassung der Ergebnisse des SREP der beaufsichtigten Banken
Worauf stützt sich SREP:
Stresstests, Aufsichtsprioritäten, Risikobewertung
Drei Hauptergebnisse des SREP:
Ganzheitliche, vorausschauende Bewertung der Gesamtlebensfähigkeit des KI
Erlass eines Beschlusses, der die Banken - sofern erforderlich - auffordert, ihre Kapital- / Liquiditätsanforderungen zu erfüllen und andere Aufsichtsmaßnahmen umzusetzen
Beitrag zur Bestimmung des Mindestmaßes an Aufsichtsengagement für ein bestimmtes Institut im Rahmen des nächsten Supervisory Examination Program (SEP)
SNCIs - Small and Non-Complex Institutions
Begriff aus CRR II, dient Stärkung des Proportionalitätsgrundsatzes in BA im SSM
Klassifizierung von bestimmten LSIs als kleine und nicht komplexe Institute (SNCIs)
grds. jedes institut was Kriterien erfüllt
Ausnahme: NCA entscheidet sich nach Analyse der Größe, Verflechtung, Komplexität, Risikoprofils gegen SNCI-Klassifizierung
SMA - Standardised Measurement Approach (OpRisk)
Schritt 1: Business Indicator (BI)
Summe aus 3-Jahres-⌀
Interest Leases Dividend Component (ILDC)
Service Component (SC)
Financial Component (FC)
Schritt 2: Business Indicator Component (BIC)
Zweck: EMA steigen mit Größe und Komplexität der Bank
Schritt 3: Internal Loss Multiplayer (ILM)
Zweck: Anpassung der EMA an institutsindividuelle Op-Risk-Verlusthistorie
Loss Component (LC) = 15*⌀Verlust der letzten 10 Jahre
Ab 2023 verpflichtende Berechnungsmethode zur Bestimmung der EM-unterlegung des OpRisk
Basiert auf BIA und STA, Einführung LC um Vergangenheit zu berücksichtigen
noch keine EU-Recht Umsetzung
Hintergrund: Schaffung einheitlicher Methodik, Erkenntnis aus Finanzkrise (Bruttoertrag kein geeigneter Indikator für OpRisk)
Vorteile: Anreizkompatibilität: risikoreduzierende Maßnahmen wirken sich über LC positiv auf OpRisk-EMA aus
STA - Standardansatz (OpRisk)
Bruttoertrag wird differenziert betrachtet zur Ableitung der EM-anforderung für OpRisk
Verteilung des Bruttoertrags auf 8 Geschäftsfelder
Unternehmensfinanzierung/-beratung , Handel, Zahlungsverkehr und Verrechnung, Depot- und Treuhandgeschäft, Firmenkundengeschäft, Privatkundengeschäft, Vermögensverwaltung, Wertpapierprovisionsgeschäft
jeweils versch. für operationelles Risiko
Jährliche Gesamt-EMA als Summe der EMA für alle GF
Vorgabe von Geschäftsfeldern und β-Faktoren
Kriterien zur Zuordnung zu GF liegen bei Bank
allg. Zuordnungsgrundsätze in CRR
Bedingung für Anwendung: gut dokumentiertes System zur Bewertung und Steuerung des OpRisk, Sammlung relevanter Verlustdaten, Einbindung des Systems in Risikomanagementprozesse
Aufsicht in Kenntnis setzen über STA-Nutzung
Anreize für Wechsel vom BIA zum STA:
ggf. mindernder Effekt auf EM-unterlegung durch einfließen negativer Wert im 3-Jahres-⌀
höhere Risikosensi. , da keine pauschale Unterlegung i.H.v. 15% wie bei BIA
Günstige Unterlegung bestimmer GF (12% statt 15% β)
Geringere EMA für KI die hohen Anteil Bruttoertrag durch P-Kundengeschäft erwirtschaften (β 12%)
Abwicklungsplan
Analyse des Instituts und Entwicklung bevorzugter Abwicklungsstrategien zur Vorbereitung auf mögl. Abwicklung des Instituts
Grundlage für Bewertung der Abwicklungsfähigkeit, relevante Verfahren werden berücksichtigt
Keys:
Für jedes Institut durch Abwicklungsbehörde zu erstellen, jährlich überprüfen und aktualisieren
Beschreibung kritischer Funktionen, was ist zu beachten, wie lange dauert es
Ziele:
Sicherstellung der Kontinuität kritischer Funktionen
Vermeidung erheblich negativer Auswirkungen für Finanzstabilität
Schutz
Abwicklungsvoraussetzungen:
“failing or likely to fail”
Öffentliches Interesse an Abwicklung (wenn Insolvenzverfahren nicht vergleichbar “gut” wäre)
Keine alternativen Maßnahmen zur Beseitigung der Bestandsgefährdung
Synthetische Verbriefungen
Trennung von Forderungen und den damit verbundenen Kreditrisiken
Akteure: Sicherungsnehmer (Gläubiger der Forderungen) und Sicherungsgeber (Investoren)
Instrument: Kreditderivate
Übertragung von Kreditrisiken während die Kredite beim Sicherungsnehmer verbleiben
Derivate werden tranchiert (nach PD), Sicherungsnehmer behält meist die schlechteste Tranche (“first loss”)
Risiken grnds. wie bei ABS
Kein SPV nötig
Günstige Variante zum Risikotranfer, wenn keine anfängliche Liquidität benötigt wird
KSA - Kreditrisikostandardansatz
Methodik: EMA = RWA 8% = EAD*CCF*RW*8%
RWA = Risikogewichteter Positionsbetrag
EAD = Ausfallkredithöhe
CCF = Credit Conversion Factor
RW = Risikogewicht
Berücksichtigung von Sicherheiten
Bewertungsmethodik aufsichtlich vorgeschrieben
Abweichende Ermittlung bedarf aufsichtliche Genehmigung
Vorteile: Geringe Komplexität, bevorzugt von kleinen Instituten
Nachteile / Kritik: Fehlende Risikosensitivität durch geringe Anzahl versch. RW, Abhängigkeit von externen Ratings
SRB - Single Resolution Board (EInheitliches Abwicklungsgremium)
Unabh. Europ. Agentur
Zentrale Abwicklungsbehörde im SRM
Zuständigkeit für einheitlichen Abwicklungsfonds (SRF)
Abwicklungsbehörde:
für insg. 128 Banken
SI’s und sonstige die unter EZB-Aufsicht sind
In mehreren SSM-Mitgliedsstaatten tätige Gruppen
Erstellung Abwicklungspläne
Festlegung Abwicklungsstrategie im Abwicklungsfall Überwachung der Durchführung durch NRA’s (Nationale Abwicklungsbehörden)
Europ. u. Internat. Zusammenarbeit:
Internal Resolution Teams (IRT’s)
EU-Kommission muss Strategien binnen 24h genehmigen/ablehnen
Single Resolution Fond (SRF):
FInanzierung des SRF durch Bankenabgaben aller KI im SRM
Zielvolumen: min. 1% aller gedeckten Einlagen der Eurozone
Bei Nutzung des SRF übernimmt SRB die Abwicklung
Three Lines of Defense-Modell
Best Practice für Ausgestaltung eines Ordnungsrahmens für Riskmanagement
Festlegung & Abgrenzung von Verantwortlichkeiten bzgl: Identifikation, Steuerung, Überwachung,Reduktion v. Risiken
Ziel: Etablierung funktionsfähiges Kontroll- und Überwachungssystem
Verteidigungslinie: Risikosteuerung
Akteure: operative Einheiten (Prozessverantwortliche)
Ziel: adäquater Umgang mit Risiken
Risikomanagement: operative Kontrollen durch Mitarbeiter, direkte Steuerung und Überwachung durch zust. Führungskräfte
Zuständigkeitsbereich: GL / Vorstand
Verteidigungslinie: Risikoüberwachung
Akteure: Controlling, Compliance, Riskmanagement i.e.S.
Ziel: Überwachung u. Unterstützung der ersten Verteidigungslinie
Risikomanagement: Festlegung Methoden/Verfahren für op-riskmanagement, Erstellung v. Richtlinien, zentrale Überwachung der Risiken
Verteidigungslinie: Prozessunabhängige Überwachung
Akteure: Interne Revision
Ziel: Sicherstellung Ordnungsmäßigkeit und Wirksamkeit der Prozesse und des Riskmanagements
Risikomanagement: risikoorientierte, objektive, prozessunabhängige Prüfungs- und Beratungstätigk.
Zuständigkeitsbereich: agiert unabhängig, berichtspflichtig ggü. GL/Vorstand, Infofunktion für Aufsicht (Auskunftsrecht)
STS-Verbriefungen
Europ. Verbriefungsverordnung
Europaweit einheitliche Regulierung von Verbriefungen (Problem: Heterogenität, selten sind Verbriefungen gleich strukturiert)
Verbriefungen nach dem Prinzip: Einfach - Transparent - Standardisiert
Ziel: Banken die Refi vereinfachen und neue Kreditvergabe erleichtern
Simple:
Keine synthetischen Verbriefungen
keine WiederVerbriefungen gestattet
Keine ausgefallenen Kredite verbrieft
Transparent:
Investoren werden alle relevanten Informationen zur Verfügung gestellt
Prüfung durch unabhängige Stelle (Stichproben)
Standardised:
Rückbehalt von 5% der entsprechenden Nominalwerte
Kein Einsatz von Derivaten
Zinsrisikosteuerung
Analyse und Steuerung der Risiken aus Zinsänderungen
Unterscheidung:
zinsinduziertes Marktwertrisiko (Barwertverlust)
Zinsspannenrisiko (sinkende Bruttozinsspanne)
Analyseinstrumente:
Statische (operativ) Zinsrisikoanalyse
Dynamische (strategisch) Zinsrisikoanalyse
Statische Zinsrisikosimulation (stichtagsbezogen):
Statische Zinsbindungsbilanz: Offener Festzinsblock wird vollst. variabel refinanziert
Aktivüberhang —> Festzinsen zu Risiko bei steigenden Zinsen
Aktivüberhang —> Festzinsen zu Chance bei fallenden Zinsen
Passivüberhang umgekehrt
Statische Elastizitätsbilanz: für variabel verzinsliche Positionen werden tats. Elastizitäten ermittelt
Höhere Ela Aktivseite —> Chance bei steigenden Zinsen und Risiko bei fallenden
Höhere Ela Passivseite —> Risiko bei steigenden Zinsen und Chance bei fallenden
Durch Ermittlung tatsächlicher Ela’s deutlich realistischer als Zinsbindungsbilanz
Dynamische Zinsrisikosimulation (Zeitraumbezogen):
Aktuelles erwartetes Zinsniveau sowie Neugeschäft fließen in Steuerung mit ein
Kursrisiken festverz. WP aufgrund Marktzinsänderungen außerhalb Zinsspannenänderung berücksichtigt
Barwertiges Zinsänderungsrisiko:
Barwerte der Cash-In- und Cash-Out-Flows als auch Bilanzpositionen steigen/sinken mit ändernden Zinsen
Durationsanalysen aufgrund Hebelwirkung bei langfr. CF’s
Zinsanpassungselastizitäten:
Konzept integriert aus variablen Geschäften
Zinsela: rel. Änderung einer var. Position aufgrund rel. Änderung der Marktzinsen
Zinsrisikoabsicherung mittels Zinsswaps:
Entscheidung über Payer- / Receiverswap (Payer zahlt fix und bekommt var. , Reciever umgekehrt)
Volumen des Swaps: Zinsela auf Aktiv- und Passivseite in Ausgleich bringen
Transformationsfunktion
Transformationsfunktion grenzt KI von anderen Finanzintermediären, welche die Transaktionskosten senken, ab
KI erfüllen neben der Transaktionsfunktion auch die Transformationsfunktion
Die Transformationsfunktion von KI hat verschiedene Ausprägungen
Risikotransformation:
Risikoübernahme (Kreditrisiko) durch KI
Einleger stellen dem KI Kapital zur Verfügung, KI vergibt Kredite
Ausfallrisiko des Geldnachfragers geht vom Geldanbieter auf das KI über
Geldanbieter trägt nur noch das (geringere) Risiko, dass das KI ausfällt
Losgrößentransformation:
Sammlung vieler kleiner Sparbeträge, Ausleihen in größere Beträgen
Vorteil: Diversifikation der Mittelherkunft
Risiko: Konzentrationsrisiko in der Mittelverwendung
Aus großen Sparbeträgen mehrere kleine Kredite vergeben
Vorteil: Diversifikation in der Mittelverwendung
Risiko: Konzentrationsrisiko in der Mittelherkunft
Fristentransformation:
Ausgleichen von Interessensgegensätzen der Geldanbieter und -nachfrager bzgl. Bindungsfristen
Einlagen (Mittelherkunft) mit längerer Fristigkeit als Kredite (Mittelherkunft): Kein Liquiditätsrisiko
Kredite (Mittelverwendung) mit längerer Fristigkeit als Einlagen (Mittelherkunft): Hohes Liquiditätsrisiko
Problemminderung durch Prolongationseffekt und Substitutionseffekt
Siebte MaRisk Novelle
Schwerpunkte:
Governance:
stärkere Integration von Riskmanagement und Compliance in Governance-Strukturen
Digitalisierung:
Vorschlag, dass KI ihr Riskmanagement an ständig ändernde Rahmenbedingungen anpassen und Digitalisierung als Risikofaktor berücksichtigen
Nachhaltigkeit:
Nachhaltigkeitsrisiken systematisch identifizieren, messen und managen
Klimarisiko und Übergang zu kohlenstoffarmer Wirtschaft berücksichtigen
Outsourcing:
Verschärfung der Anforderungen, Unterscheidung zwischen kritischen und nicht-kritischen Funktionen
Verschärfte Anforderungen bei kritischen Funktionen zur Minimierung der Fehler und Ausfälle
Liquiditätsrisikomanagement:
stärkt Anforderungen, fordert verbesserte Steuerung und Überwachung der Liquirisiken
Merkwort : GOLDN
Zusammenfassend:
Verschärfung der Anforderungen an das Risikomanagement und die Compliance der KI und Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Zinsschock
Berechnung Barwertänderung aller zinssensi. Geschäfte
risikofr. Zinsstrukturkurven als Diskontfktr. un Laufzeituntergrenzen verwenden
Aufsichtlicher Standardtest: Berechnung der Veränderung im wirtsch. Wert der Geschäfte des Anlagebuchs
Erhöhtes ZÄR bei Veränderung um > 20% der anrechenbaren EM
Szenario: plötzliche Zinsänderung von +- 200BP
Zusätzlicher Frühwarnindikator
Identifikation eines Verlustes >15% des Kernkapitals bei unerwarteten Zinsänderungen
Säule 2 des Baseler für Einrichtung angemessener Risikosteuerungs- und controllingprozesse
Konkretisierung in EBA Leitlinien zur Steuerung des ZÄR
+ BaFin Rundschreiben
Baseler Zinsschock als Instrument der BA zur Beurteilung und Identifikation von ZÄR im Anlagebuch
min. vierteljährlich , indiv. Turnus
Ergbnisse können mit in Rrisikotragfähigkeitskonzept
Unterschied zwischen Eigenmitteln und Eigenkapital
Kernkapital besteht aus:
Bilanziellem Eigenkapital
Ökonomischen Eigenmitteln
Regulatorischen Eigenmitteln
Ergänzungskapital und Drittrangmittel bestehen nur aus regulatorischen Eigenmitteln
EBA - European Banking Authority
Entwicklung europ. Aufsichtsstandards
Eingriff nur bei Uneinigkeit über Regulierung durch NCA’s
Transaktionsfunktion
Banken fungieren als Intermediär zwischen Geldangebot und Geldnachfrage: gehen voninander isolierte Vertragsverhältnisse mit Geldanbietern und Geldnachfragern ein, ersparen diesen Akteuren die Suche nach einem adäquaten Kontraktpartner
Transaktionskostensenkung durch zentralisierte Informationsbeschaffung, -verarbeitung und -weitergabe anstatt individueller Such- und Kontrollvorgänge der Akteure
Ex ante Transaktionskosten:
Anbahnungskosten (Kontaktaufnahme)
Informationsbeschaffungskosten
Vereinbarungskosten
Ex post Transaktionskosten:
Abwicklungskosten (Maklercourtage, Transportkosten)
Änderungs-/Anpassungskosten (Termin-, Qualitäts-, Preisänderungen)
Kontrollkosten (Einhaltung von Termin-, Qualitäts-, Preisabsprachen)
Spezialisierungsvorteile:
“Economies of scale”: Sinkende Stückkosten durch massenhafte Ausführung gleichartiger Leistungen
“Economies of scope”: Positive Verbundwirkungen durch Erstellung und Angebot eines Leistungsbündels
Kostensenkung durch Nutzung gleicher Ressourcen (EDV-Systeme, Personal, Bürogebäude) für versch. Leistungen
Interne PD-Modelle für Eigenmittelunterlegung
PD = Probability of default
Entwicklung eines Rankings / Scorings, sortiert Kreditnehmer nach Bonität
Bildung Teilscores und anschließende Zusammenführung
Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeiten zu den Scores
Rückwirkende Betrachtung der Portfolios
Gute Datenqualität —> historische Daten gut für Zusammenhang zw. Risikotreibern und Ausfallraten
Mögliche Risikotreiber:
Stammdaten, Bilanzinfo’s, Kontoführung, Verzugsinfo’s
Verfahren zur Messung der Bonität von Kreditnehmern auf Basis von statistisch fundierten und ökonomischen plausiblen Risikotreibern
Jeder KN bekommt Ausfallwahrscheinlichkeit
RoE - Return on Equity (Eigenkapitalrentabilität)
JÜ (vor oder nach Steuern) aus GuV, vereinfacht:
Zinsüberschuss + Provisionsüberschuss + Nettoergebnis Handelsbestand - Allg. Verwaltungsaufwendungen - Bewertungsergebnis (- Steuern auf Einkommen und Ertrag)
Durschnittliches bil. EK während Geschäftsjahr
Rentabilitätskennzahl und Steuerungskennzahl
Wie viel Gewinn, der ausgeschüttet oder thesauriert werden kann, wurde bezogen auf das eingesetzte EK erwirtschaftet?
Indikator für Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit
Je Höher desto besser
Reputationswirkung
Hohe Ertragskraft, erfolgreiches Geschäftsmodell
positiver Effekt auf das Rating
Steigerung des JÜ
Kostensenkung (z.B. Abbau Filialnetz) , aber dauert lang
Optimierung des EK
EK so gering wie mögloch halten, Refi über FK-Aufnahme statt EK-Aufnahme
Begrenzt durch aufsichtl. Kap.quoten
Leverage Effekt
RoE-Steigerung durch Aufnahme zusäzlichen FK
Ertragssteigerung durch FK-finanzierte GEschäfte
Nachteil: Anstieg der Verschuldung
Begrenzung durch Anforderungen an die LR
HGB-Bankbilanz
Bilanz als zentraler Bestandteil des JA
Pflicht eines Kaufmanns, Bilanz am Anfang und Ende des Gj zu erstellen
Primäre Adressaten: Gläubiger sowie Gesellschafter
Ziel: Schutz von Fremdkapitalgebern / Gläubigerschutz
Zentralr Grundsatz: Vorsichtsprinzip
Nutzung für BA
Eigenmittel
EM müssen zur Einhaltung aufsichtlicher EK-quoten vorgehalten werden
Zweck: Deckung von Verlusten & Gläubigerschutz im Insolvenzfall —> Einteilung in Kernkapital (CET1 / AT1) und Ergänzungskapital (T2)
Dient Verlustabsorption —> “going concern”, Fortführung Unternehmenstätigkeiten
CET1 - Hartes Kernkapital: 4,5%
uneingeschränkt / unmittelbar zur Deckung von Risiken und Verlusten
einbehaltene Gewinne, eingezahlte Kap.instrumente, Agio bei bei Kap.instrumenten, kumm. sonstiges Ergebnis, Fonfs für allg. Bankrisiken
Abzugspositionen: immat. Vermögenswerte, Verluste laufendes GJ
AT1 - Zusätzliches Kernkapital: 1,5%
Hybride Kap.instrumente & Agio, abzgl. AT1- Beteiligungen
Kernanforderungen: Nachrangigkeit ggü. T2-Instrumenten, keine Garantien, unbefr. Kapitalbereitstellungen
T2 - Ergänzungskapital: 2%
Gelder, die Bank langfr. überlassen wurden (> 5 Jahre) und bei Insolvenz später zurückgezahlt werden müssen
Kap.instrumente und nachrangige Anleihen
Abzug von T2-Positionen aus Beteiligungen
Bald zusätzlich:
Kapitalerhaltungspuffer 2,5%
Antizyklischer Kapitallpuffer 0-2,5% (Höhe von Aufsicht festgelegt)
Marktzinsmethode
Spaltung des gesamten Zinsüberschusses in einen Konditions- und Strukturbeitrag (Transformationsbeitrag):
Gesamtzinsbeitrag (Bruttozinsspanne) = Konditionsbeitrag + Strukturbeitrag
Isoliert die Fristentransformation als eigenständige Ergebnisquelle
Konditionsbeitrag = Veränderung des Zinsergebnisses durch Tätigkeit eines Kundesgeschäfts das an die Stelle eines alternativen Geld- oder Kapitalmarktengagements tritt
Strukturbeitrag = Veränderung des Zinsergebnisses, das durch die Fristentransformation resultiert
Bewertung und Nutzen:
Erklärt die Elemente der kompletten Zinsspanne, die die bank als wichtigste Ertragskomponente erzielt
Margenkalkül als Ansatz: Liefert Konditions- und Fristentransformationsmargen
Barwertkalkül als Ansatz: Liefert Konditionsbeitragsbarwerte / Fristentransformationsbeitragsbarwerte
RoA - Return on Assets (Gesamtkapitalrentabilität)
Fremdkapitalkosten: Angefallener Zinsaufwand für aufgenommenes FK
Gesamtkapital: Bilanz. EK und FK der Bank, entspricht Bilanzsumme
RoA = “Erfolg” / Kapitaleinsatz
Kennzahl zur Erfolgsmessung in Bezug auf das eingesetzte Kapital
wie rentabel nutzt die Bank ihre Kapitalressourcen
Vorteil: Beurteilung der Leistungsfähigkeit bzw. des Erfolgs unabhängig von der Kapitalstruktur (Minderung Leverage Effekt)
Je höher, desto besser (Branchen- und Zeitvergleich)
RoA von Banken vergleichsweise sehr gering:
RoA vor Steuern = 0,07% (2019)
Wirtschaftsunternehmen in DE meist RoA von 10-15%
Steuerungsgröße:
RoA sollte größer als der durchschnittlich zu zahlende FK-Zins sein, sonst kein Gewinn
Ex post: War die FK-aufnahme profitabel?
Ex ante: Aufnahme von weiterem FK sinnvoll?
Steigerung des Jahresüberschusses:
Steigerung des Zinsüberschusses: Kreditvolumen erhöhen, Fristentransformation verstärken
Factoring
Form der Finanzierung
Verkauf von Forderungen (meist Forderungen die durch Dienstleistungen oder Warenliferungen entstanden sind)
Käufer (meist Factoring Institut) wird neuer Gläubiger der Forderungen
Factoring ist Finanzdienstleistung nach §1 Abs. 1a Nr. 9 KWG
Echtes Factoring:
Forderungskauf nach §433, 453 BGB
Ausfallrisiko wird mit übertragen von Verkäufer an Käufer
Unechtes Factoring:
Kreditgeschäft mit Darlehensgewährung
Ausfallrisiko verbleibt beim Verkäufer
Vorteile für Verkäufer:
Liquiditätssituation ist einfacher steuerbar und besser planbar
ggf. Transfer des Ausfallrisikos und Abgabe weiterer Dienstleistungen
Vorteil für Käufer:
Erhalt Factoringgebühr
ggf. kein Ausfallrisiko (unechtes Factoring)
Zuletzt geändertvor einem Jahr