Experimente: Allgemeine Informationen
Definition
Voraussetzung
Unabhängige und abhängige Variable
Arten
Königsweg, um Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufzudecken
keine gesonderte Erhebungsform
Datengewinnung durch (apparative) Beobachtung oder durch Befragung erfolgt “lediglich” auf der Basis einer Verbrauchsordnung
isolierne
Voraussetzung:
kann nur gelingen, wenn Ursache und Wirkung sich isolieren lassen (also nicht noch andere Ursachen für die Wirkung maßgebend sind)
alle sonstigen möglichen Ursachen werden eliminert oder konstant gehalten
Unabhängige = Ursache
Abhängige = Wirkung
—> monokausale Zusammenhänge (auf nur eine Ursache zurückgehend)
Arten:
Laborexperiment (künstlich): Produkttest oder Werbemittelkonzepttest
Feldexperiment (natürlich): Storetest und Markttest
—> nur eine Veränderung der unabhängigen Variablen
Wann liegen Experimentelle Versuchsanordnungen vor?
Kontrolle der sog. Störvariablen also der sonstigen möglichen Verursachungen
Aktive Manipulation der interessierenden unabhängigen Variable (=Ursache)
genaue Messung evtl Veränderungen der abhängigen Variablen (=Wirkung)
Konstanthaltung
Einbau ins Design
Matching
Randomisierung
Produkttest
Definition:
experimentelle Untersuchung, bei der zunächst nach bestimmten Merkmalen ausgewählte Testpersonen (i.d.R. Angehörige der Zielgruppe) unentgeltlich bereitgestellte Produkte probeweise ge- oder verbrauchen und anschließend zu ihren subjektiven Wahrnehmungen und/oder Urteilen befragt werden
Kombi aus Beobachtung und Befragung
Testobjekte:
Prototyp
bereits im Markt befindliche eigene Produkte
Konkurrenzprodukte
Zielsetzungen:
Bei noch nicht auf dem Markt befindliche Produkte:
Ermittlung von Produktalternativen
Ermittlund des besten Produktes
Ermittlung der optimalen Gestaltung einzelner Produktqualitäten
…
Bei schon auf dem Markt befindlichen Produkten:
Überprüfung der Gebrauchstauglichkeit und Imagewirkungen im Vergleich zu Konkurrenzprodukten
Ursachenanalysen bei möglichen Marktanteilsverlusten
Alternativen:
Konzepttest
Warentest
dem Produkttest zeitlich vorgelagert
beurteilen kein physisch vorliegendes Produkt, sondern die Produktkonzeption (Idee) (durch Briefing oder Layout)
Beispiel L’Oreal:
unabhängige Variable: Vitamine, Mineralien
abhängige Variablen: positive/negative Nennungen
Ziel: unternehmerische Chancen erhöhen und Risiken minimieren
Verbraucherverbände, Verlage, insbesondere die Stiftung Warentest, lassen im Interesse der Verbraucher die Qualität bzw. Gebrauchstauglichkeit von Produkten prüfen
Storetest
Probeweiser Verkauf von Produkten unter kontrollierten Bedingungen in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften
dient Überprüfung der Verkaufsfähigkeit neu entwickelter oder geänderter Produkte
im Anschluss an den Produkttest weiterer Schritt in Richtung “marktreale” Überprüfungen
Folgende Fragestellungen können beantwortet werden:
Verkaufschancen Produkt
Wirkung alternativer Preise
Regionaler Markttest
Testmarkt
Realitätsnäheste Form zur Überprüfung der Marktchancen
simuliert in einem räumlich begrenzten Gebiet den ganzheitlichen Vollzug vorgesehener Marketing-Maßnahmen und misst deren Erfolg
Testmarkt-Ersatzverfahren
Klassischer Testmarkt
Bildung
Minimarkttest
Elektronischer Minimarkttest
Testmarktsimulation
Testmarkt:
Deutschland = Grundgesamtheit N
Stichprobe = n
man zieht Stichprobe aus GG (z.B. Stadt, die repräsentativ ist)
probiert Produkt nur da aus
messe dort Daten, die ich will
Absatz, Verhalten etc —> über Handels-und Verbrauchspanel
man darf nur hochrechnen, wenn man repräsentative Stichprobe hat
Bildung Testmarkt
aus GG eine Stichprobe ziehen (repräsentativ) —> an Stichprobe das interessierende Verhalten messen
(N -> n)
Nachteile:
Bsp Deutschland wenige Gebiete, die Anforderungen erfüllen und repräsentativ für GG sind (Geschmack, Bevölkerungsverteilung)
Konkurrenz kennt Testmärkte auch
sehr störanfällig
Nachahmung, Manipulation durch Leerkaufen
—> in der Praxis häufig nicht mehr
störanfällig
Bsp: Shampoo L’Oreal nicht nur in Deutschland (in anderen Märkten Testmarkt teilweise nicht möglich aufgrund keiner Daten, zugrunde liegende Technik nicht vorhanden
Minimarkttest:
Kombination von Storetest und Haushaltspanel
im Einzugsgebiet eines jeden Testgeschäfts bzw. aus dessen Kundschaft ein lokales Haushaltspanel installiert
Haushalte erhalten dabei eine Identifkationskarte mit ihrer Haushaltsnummer, die sie im Testgeschäft an der Kasse vorzeigen müssen, sodass Einkäufe dort zusammen mit Haushaltsnummer gespeichert sidn und an das Institut übertragen werden können
Elektronischer Minimarkttest:
Mischung aus Regionaltest und Storetest (elektronisch, weil im Testkonzept die Fernsehwerbung Rolle spielt)
Gfk in Hasloch, Verhandels-, Handels- und Fernsehpanel
es können gezielte Werbespots ausgespielt werden (z.B. blond vs. brunettes Model im Spot i.V.m. Scannern—> welche Gruppe kauft Shampoo eher?)
wurde von Gfk & Nielsen eingestellt
hat nicht störungsfrei funktioniert
nur noch 1 Testmarkt —> übertestet
neue Entwicklungen mit KI bei GfK machen Testmarkt überflüssig —> hohe externe Validität
Testmarktsimulation:
im Prinzip Produkttests, die durch eine Kaufsimulation erweitert bzw. ergänzt sind
wenn man Ergebnisse eines Testmarktes geheim halten will —> simulierter Testmarkt
in einem Marktforschungsinstitut
Vorteil:
Geheimhaltung
Nachteil:
mehr Simulation
keine externe Validität
Beobachtung
Vorteile
Nachteile
Vorteile:
alles, was visuell erfassbar ist, kann beobachtet werden
Erfassen von Spontanität möglich
Erfassen von Mimik und Gestik möglich
Erfassen von Verhaltensweisen, die nicht erfragt werden
tatsächliches Verhalten wird erfasst
Lieferung von objektiven Daten
Interaktionen erfassen
Abgelaufenes kann nicht mehr beobachtet werden
geistige und seelische Vorgänge können nicht beobachtet werden
zeit- und ressourcenintensiv
Motive und Motivation können nciht erfasst werden
—> Wenn man beobachten kann, sollte man dies tun!!!!
Befragung
bei hypothetischen Konstrukten möglich
direkter Zugang zu den Einstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen der Befragten
subjektive und individuelle Befragungen
zielgruppenspezifische Anpassunf
in kurzer Zeit große Menge an Daten und detaillierte Informationen
abhängig von der Genauigkeit der Antworten
Gefahr von Erinnerungsfehlern, sozialer Erwünschtheit oder Verzerrungen
Stichprobe kann nciht immer repräsentativ sein
Gefahr von subjektiver Interpretation
sensible Themen —> nicht immer ehrliche Antworten
Testverfahren
Königsweg für Ursache-Wirkungs-Verhältnisse
können spezifische Hypothesen testen und präzise Daten liefern
kann nur gelingen, wenn Ursache und Wirkung sich isolieren lassen
in Praxis schwer durchzuführen
teuer und zeitaufwendig
schwer umzusetzen —> schwer Rahmenbedingungen konstant zu halten
Wann am besten welches Verfahren?
Befragung:
Informationen über Meinungen, Präferenzen, Einstellungen einer Zielgruppe (z.B. Kundenzufriedenheit)
Hypothetische Konstrukte
Beobachtung:
tatsächliches Verhalten der Zielgruppe erfassen (z.B Einkaufsverhalten)
Testverfahren:
nützlich, um Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu untersuchen und Hypothesen zu testen
eignet sich besonders gut, um den Einfluss bestimmter Variablen auf das Verhalten oder die Reaktionen der Zielgruppe zu messen (z.B. untersuchen, wie verschiedene Preisniveaus die Kaufentscheidungen von Studenten beeinflussen)
Werbeforschung
Wirkt meine Werbung? Wie verbessern?
beschäftigt sich mit Werbemittel (z.B. Plakat, Spot)
Instrument: Werbemonitor
großes Teilgebiet, weil Werbung kostet Geld
Mediaforschung
Wie komtm meine Werbebotschaft zu meiner Zielgruppe? (Distribution steht im Vordergrund)
beschäftigt sich mit Werbeträger (z.B. TV, Print, Internet, Hörfunk)
früher gab es weniger (vorletzte Revolution von Werbung)
Aufgabe wurde komplexer —> Mediaagenturen wurden gegründet (Tochter von Werbeagenturen)
Werbemittelkosten sinken; Mediaetar wird aber teurer (TV, Print etc.)
mathematische Optimierungsaufgabe
Maximierung Mediaetars —> größtmögliche Nutzung
Bedeutung hoch —> es wird Geld gemacht
Werbung ohne hinreichende Distribution ist herausgeschmissenes Geld
Warum ist Werbeforschung ein großes Teilgebiet der Marktforschung?
weil Werbung kostet Geld
einer der beiden großen Kostenblöcke im Marketing
Warum betreiben Unternehmen Marktforschung, warum geben sie Geld dafür aus?
Marktforschung soll helfen bessere betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen / unternehmerische Risiken zu senken/Chancen zu erhöhen
Marktforschung soll helfen besseres Marketing zu machen
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