Was sind die wichtigsten Veränderungen von ICD-10 zur ICD-11 für 6A2 Schizophrenie oder andere primäre psychotische Störungen?
-Verzicht auf Subtypen der Schizophrenie
-Forderung von mindestens zwei Leitsymptomen
-Fokus auf die jeweils aktuelle Episode sonst immer Diagnosewechsel zwischen Episoden
-Einführung eigener Kategorie Katatonie
-Optionale Zusatzkategorie: Symptomatische Manifestion primärer psychotischer Störungen (6A25)
-Einschätzung der Schwere positiver und negativer, depressiver,manischer,psychomotorischer und kognitiver Symptome
Was sind die Positivsymptome der Schizophrenie?
1.Wahn: unveränderbare Überzeugung, die unabhängug von gegenteiliger Evidenz fest bestehen bleibt
2.Halluzinationen: Sinneseindrücke in Abwesenheit relevanter Umweltreize
3.Desorganisiertes Denken: inkohärente Sprechweise,Zusammenhanglose Gespräche
4.Desorganisiertes Verhalten oder gestörte Motorik: kindliche Albernheit, wiederholtes sinnloses lachen, weinen
Was sind die Negativsymptome der Schizophrenie? (5 große A)
1.Affektverflachung: geringes emotionales Erleben & Ausdruck
2.Alogie: Sprachverarmung
3.Avolotion/Apathie:Antriebsmangel, fehlendes Interesse an Alltagsaktivitäten
4.Asozialität: sozialer Rückzug,
5.Anhedonie: wenig Freude an Tätigkeiten
Diagnostische Kriterien der Schizophrenie nach DSM-5, wie viele symptome gegeben sein?
Zwei oder mehr der folgenden Symptome
1.Wahn
2.Halluzination
3.Desorganisierte sprechweise (z.B Zerfahrenheit)
4.Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
5.Negativsymptome (Verflachter Affekt)
1 muss entweder Wahn, Hallu oder Desorganisiertes Sprechen sein, dann noch ein weiteres
Was sind die 5 charakteristischen Hauptmerkmale nach DSM-5?
2.Halluzinationen
3.Desorganisiertes Denken bzw.Sprache
4.Desorganisiertes Verhalten oder gestörte Motorik
5.Negativsymptome
Welche Instrumente kann man zur Diagnostik von Schizophrenie nutzen?
1.Kategorial: Strukturiertes klinisches Interview nach DSM-5
2.Dimensional,Symptomschwere: Fremdbeurteilungsverfahren
- PANSS Positive and negative syndrome Scale
- BPRS Brief Psychiatric Rating Scale
3.Selbstbeurteilungsmaße:
CAPE (Community Assesment of Psychic Experiences
PDI (Peter Delusion Inventory)
Einprägen: Psychotisches und gesundes Erleben nicht so weit auseinander wie früher angenommen, sondern fließende Übergänge bestehen
Wie ist der Verlauf der Schizophrenie und die einzelnen Phasen mit den jeweiligen Symptomen?
1.Promodalphase (Jahre): Unspezifische oder psychosenahe Symptome
2.Leistungsknick:Leistungseinbußen
3.Vorpostensyndrome: Vorübergehende Positivsymptome
4.Akute Psychose: Stark ausgeprägte Positivsymptome(1-3 M)
5.Post-psychotische Depression: Stark ausgeprägte Negativsymptome (Wochen,Monate)
6.Remission
Was ist besagt die Drittelregel der Schizophrenie?
1/3 guter Verlauf
1/3 mittlerer Verlauf
1/3 schlechter Verlauf mit Chronifizierung
Gute Prognose: Akuter Beginn mit Positivsymptomen
Schlechte Prognose: Schleichender Verlauf mit ausgeprägten Negativsymptomen
Was bedeutet DUP?
-Duration of untreated Psychosis
-> Je länger der Zeitraum zwischen Erkrankungsbeginn und Behandlungsbeginn, desto schlechter die Prognose
Was sind Komorbiditäten der Schizophrenie
1.Angststörung: Panikstörung, Zwangsstörung,PTSD,Soziale Phobie
2.Affektive Störung
3.Substanzkonsumstörungen: Einhergehend mit mehr Positivsymptomatik, erhöhtem Rückfallrisiko und höherer Aggressivität, erhöhtem Suizidrisiko sowie medizinischem Risiko
Wie ensteht Schizophrenie laut de Vulnerabilitäts Stress Modell?
Was sind biologische Risikofaktoren bei Schizophrenie?
-50% Konkordanz bei eineiigen Zwillingen (erkrankungsrisiko)
-Schätzung der Erblichkeit auf 60-80%
Prä-und perinatale Risikofaktoren
-Geburtstrauma
-Virusinfektionen
Neurochemische Veränderungen
z.B dopaminerge Dysfunktion
Erkläre die Dopamin Hypothese als biologischen Risikofaktor der Schizophrenie
Annahme: Störung des synaptischen Dopaminstoffwechsels, dies führt zu einer dopaminerge Überaktivität in limbischen Hirnregionen
Befunde: Erhöhte präsynaptische dopaminerge Aktivität
-Wirksamkeit der Neuroleptika im Sinne einer Blockade der Dopaminrezeptoren vor allem des D2- Typs
Was für Schwierigkeiten haben Schizophrenie Patienten bezüglich der Emotionsregulation?
-Vermehrter Einsatz dysfunktionaler (z.B Unterdrücken von Gefühlen)
-verringerter Einsatz funktionaler Emotionsregulationsstrategien (z.B Akzeptanz von Gefühlen, Neubewertung)
-Dysfunktionale Emotionsregulation kann Stress und negativen Affekt bei alltäglichen Ereignissen erklären
Welche Relevanz hat Expressed Emotions bei Schizophrenie?
Kritik: Dies bezieht sich auf kritische oder negative Äußerungen, die von Familienmitgliedern oder Pflegepersonen gegenüber der Person mit Schizophrenie gemacht werden. Kritik kann sich auf das Verhalten, die Symptome oder die Lebensführung beziehen.
Feindseligkeit: Feindseligkeit in der EE-Forschung bezieht sich auf aggressive oder ablehnende Äußerungen gegenüber der betroffenen Person. Sie können feindselige Bemerkungen oder ein feindseliges Verhalten gegenüber der Person einschließen.
Emotionale Überinvolviertheit: Dies bezieht sich auf übermäßig emotionale oder besorgte Reaktionen auf das Verhalten und die Symptome der betroffenen Person. Es kann auch eine übermäßige Einmischung in deren Leben und Entscheidungen bedeuten.
Macht Kiffen psychotisch?
-Es gibt auch Hinweise darauf, dass der Konsum von Cannabis, insbesondere in jungen Jahren und in hohen Mengen, das Risiko für die Entwicklung von schwerwiegenderen psychischen Störungen wie Schizophrenie erhöhen kann.
-OR 3,9
Welche Medikamentöse Therapie bei Schizophrenie?
-Es gibt klassische und atypische Neuroleptika, auch Antipsychotika genannt
-Bei den klassischen unterscheidet man zwischen hochpotent (haldol), mittelpotent,niederpotent
-Atypisch:Risperidon, Clozapin
-Vorteile bei atypische Neuroleptika ist die bessere Verträglichkeit, Wirkung auch auf Negativsymptomatik
Welche Probleme gibt es bezüglich der Medikamentösen Therapie, welche Faktoren bedingen die Adhärenz?
Adhärenzproblematik
-Hohe Raten von Non-Adhärenz (26-50%) bzgl. der antipsychotischen Medikation bei Menschen mit Psychosen
-Wissen, Einstellungen, Überzeugungen, Krankheitseinsicht,psychotische Symptomatik, Wirksamkeit und Nebenwirkungen sowie Stigma bedingen die Adhärenz
Welce Ansätze zur Steigerung der Ahärenz gibt es?
Psychoedukation und Psychotherapie (CBT, motivational Interviewing)
Pharmakolgische Interventionen zur Reduktion der Nebenwirkungen
Welche Psychotherapie ist eine “soll” Empfehlung bei Schizophrenie?
1.Kognitive Verhaltenstherapie
2.Familieninterventionen
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