Taxonomie der Adenoviren?
Familie: Adenoviridae
Genus:
Atadenovirus
Aviadenovirus
Diverse Geflügeladenoviren
Ichtadenovirus
Mastadenovirus
> 30 verschieden Virusspezies (Mensch, Haussäugetiere
Canines Adenovirus 1 und 2 (CAV)
Siadenovirus
Wie sehen Adenoviren aus?
Unbehüllt, ca. 100 nm Ø
Ikosaedrisches Kapsid mit 12 antennenartigen Fiberproteinen
Genom: DNA-Doppelstrang, ca. 35.000-45.000 Basenpaare
Vermehrung im Zellkern
Viele Adenoviren besitzen hämagglutinierende Aktivität
In der Regel in Zellkultur gut anzüchtbar
Relativ hohe Tenazität
Was besitzten Adenoviren, um in die Wirtszelle winzutreten?
Fiber-Proteine
Wo findet die Replikation von Adenoviren statt?
Zellkern
Wo findet das Uncoating der Adenoviren statt?
Kernmembran
Wie wird CAV-1 noch genannT?
Infectious Canine Hepatitis (ICH)
Rubarth ́sche Krankheit
Was löst CAV1 us?
Hepatitis contagiosa canis
= Systemische Infektionserkrankung des Hundes mit Hepatitis, Nephritis und Enzephalopathie bzw. Enzephalitis
Wann und von wem wurde Hepatitis contagiosa canis das erste mal beschrieben?
1947 durch Sven Rubarth
Wen befällt das CAV1?
Empfänglich sind Canidae (wie Hund, Wolf, Koyote, Fuchs); besonders empfänglich sind junge Tiere
Wie wird das CAV1 ausgeschieden?
Virusausscheidung mit allen Se- und Exkreten
Nach überstandener Erkrankung kann das Virus noch monatelang
mit dem Urin ausgeschieden werden (Virurie)
Epidemiologie CAV?
Canines Adenovirus 1 (CAV-1); enge serologische Verwandtschaft zu CAV-2 (Impfung!)
Infektion ist aufgrund konsequenter Impfung in Deutschland weitgehend zurückgedrängt
Pathogenese CAV?
orale Aufnahme (Wasser, Futter, Tierkontakt)
lokale Vermehrung (Tonsillen, regionäre Lymphknoten)
Virämie
Virusvermehrung in
Hepatozyten -> Hepatitis
Nierentubuli -> Nephritis
Gefäßendothelien -> Blutungen, Ödeme, DIC
Ak-Produktion -> lokale IK-Ablagerungen
Korneaödem, -trübung
Uveitis
Achtung: Es handelt sich nicht um eine reine Virushepatitis, (wie z.B. beim Menschen Hepatitis A, B, C oder E), sondern um eine Allgemeininfektion, die unter anderem zu Leberläsionen führt!
Symptome der CAV?
Typischerweise bei jungen Hunden (< 1 Jahr), hier z.T. schwere klinische Symptomatik, auch perakuter Verlauf mit DIC
Akuter Verlauf: 4-6 Tage Inkub.zeit
Fieber, Apathie, Anorexie, Durst
Seröser Nasen- und Augenausfluss
Erbrechen, (blutige) Diarrhoe, Abdominalschmerzen, evtl. Ikterus,
Leukopenie, Thrombozytopenie
Gelegentlich Hyperämien und petechiale Blutungen der Maulschleimhaut, Tonsillitis
Mitunter Ödeme (Kopf-, Nacken-, Rückengegend)
Mit Beginn der Rekonvaleszenzphase kann es zum Auftreten des Hepatitis-Blue-Eye kommen
-> Das Krankheitsbild ist sehr variabel aufgrund des breiten Spektrums der betroffenen Organe.
chronische Verlaufsform:
Leberentzündung durch immunvermittelte Mechanismen aufrechterhalten
Virus nicht nachweisbar
Leberfibrosen und -zirrhosen als mögliche Folgen
Was ist histopathologisch bei Hepatitis Blue Eye zu sehen?
Einwanderung durch neutrophiler Granulozyten
Typ 3-Hypersensitivitätsreaktion
Welche pathologischen Veränderungen bei CAV?
Schwellung und Marmorierung der Leber (zentrolobuläre Lebernekrosen)
Gallenblase vergrößert, Gallenblasenwand ödematös verdickt
Splenomegalie, vergrößerte, z.T. blutige Lymphknoten
Nephritis
Endothelschäden, Petechien und Hämorrhagien (Lunge, Lymphknoten, Magenschleimhaut)
Histologisch: Intranukleäre Einschlusskörperchen in Hepatozyten, Endothelzellen
Wie wird die Diagnose für CAV gestellt?
Klinisch schwierig zu stellen
Laborwerte: Thrombozytenzahl↓, Gerinnungszeit verlängert,
Leberenzyme erhöht
Direkter Erregernachweis:
Virusisolierung (mit CPE)
PCR (z.B. Urin)
postmortal Antigennachweis (IHC) bes. Leber, Niere (hier auch nach der akuten Phase)
Elektronenmikroskopie
Indirekter Erregernachweis:
Serum: VNT, HAH-Test
Therapie von CAV?
Symptomatische Therapie:
Dehydratation und Hypoglykämie bekämpfen
Antiemetika
Blutstillende Mittel, Vitamin K
ggf. Plasmatransfusion (Gerinnungsfaktoren)
ggf. Breitspektrumantibiotika
Wie erfolgt die Prophylaxe gegen CAV?
Impfprophylaxe
Attenuiertes CAV-2: Gute Kreuzprotektion mit CAV-1
CAV-2 infiziert nur Zellen des Atmungstraktes
Vermeidung des postvakzinalen Hepatitis-Blue-Eye und von Nierenschäden (verbunden mit usprünglichem CAV-1-
Lebendimpfstoff)
Gleichzeitig Effekt gegen „Zwingerhusten“
Einsatz nur in Kombinationsvakzinen
Impfschema bei CAV?
Grundimmunisierung:
8 Lebenswochen (HCC, Leptospirose, Parvo, Staupe)
12 Lebenswochen (HCC, Leptospirose, Parvo, Staupe, Tollwut)
16 Lebenswochen (HCC, Parvo, Staupe, Tollwut)
15 Lebensmonaten (HCC, Leptospirose, Parvo, Staupe, Tollwut)
Revakzinierungen ab dem 2. Lebensjahr in 1-3jährigem Abstand
Non-Core-Vakzine
Welche Erkrankung wird durch HCC beim Fuchs ausgelöst?
Beim Fuchs kann das Virus eine zentralnervöse Erkrankung verursachen, die als „Rubarth’sche Krankheit“ oder „Fuchsenzephalitits“ bezeichnet wird.
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