Diegese
Die Diegese ist ein analytisches Konzept, das erläutert, ob sich Bestandteile innerhalb oder außerhalb der erzählten Welt befinden (Erzählebene). Diegese ist die Welt, die ein (literarischer oder filmischer) Text schafft; das räumlich- zeitliche Universum, in dem die Geschichte spielt.
Handlung, Ereignis
a) Handlung: Abfolge von zusammenhängenden, miteinander verketteten Ereignissen
b) Ereignis: Merkmal der Handlung; bezeichnet Grenzüberschreitungen zwischen zwei semantischen Räumen; Regelbrüche; Verstöße gegen Werte und Normen
Figuren-/ Figurenkonstellationen
Held: Lässt sich eine Figur erkennen, deren Komplikation für die Handlung grundlegend ist?
Gegenspieler: Lässt sich eine Figur erkennen, die diese Komplikation (weitgehend) verursacht?
Helfer: Lässt sich eine Figur erkennen, die nicht mit dem Helden identisch ist, aber zu einer positiven Auflösung der Komplikation entscheidend beiträgt oder beizutragen versucht?
Figuren-/ Figurenkonstellationen begriffe
held, gegenspieler helfer
b) Komplexität der Figuren
Eindimensionale Figur: Figur ist durch relativ wenige, widerspruchsfreie Merkmale bestimmt
Mehrdimensionale Figur: Figur weist viele, eventuell widersprüchliche Merkmale auf
c) Figurenmerkmale
Äußere Merkmale: Geschlecht, Aussehen, Generationenzugehörigkeit
Innere Merkmale: kognitive & andere Fähigkeiten, Besonderheiten des Charakters, vertretene Nomen und Werte
Soziale Merkmale: Schichtzugehörigkeit
d) Stellenwert der Information über eine Figur
Zuverlässig oder unzuverlässig: Informationen können mehr oder weniger zuverlässig sein (insbesondere wenn ein unzuverlässiger Erzähler über eine Figur Auskunft gibt oder eine Figur sich selbst oder eine andere Figur beschreibt)
Direkt (explizit) oder indirekt (implizit): direkte Informationen werden durch explizit (ausdrückliche) Nennung mitgeteilt; muss hingegen aus Mimik, Gestik, Handlungen, ... einer Figur auf Merkmale geschlossen werden, spricht man von indirekten Informationen
e) Veränderung/ Nichtveränderung von Figuren
Dynamische Figur: Die Figur verändert im Verlauf der Handlung ihre relativ stabilen Merkmale Statische Figur: Merkmale der Figur verändern sich im Verlauf der Handlung nicht
f) Art der Charakterisierung
Eigencharakterisierung: Figur charakterisiert sich selbst Fremdcharakterisierung: andere Figuren geben an, wie sie eine bestimmte Figur wahrnehmen
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