Notwendigkeit der Personalerhaltung (4)
Gerade bei Schlüsselpersonen, d.h. bei Mitarbeitern die entscheidendes Know-how auf sich vereinen ist eine langfristige Einbindung und Beteiligung am Unternehmen notwendig.
Bei Verlassen des Unternehmens von solchen Schlüsselpersonen kann die Konkurrenzfähigkeit des Unternehmens ernsthaft bedroht sein.
Eine langfristige Planung und Zusammenarbeit mit diesen Mitarbeitern ist somit ein strategischer Erfolgsfaktor.
Eine hohe Fluktuation verursacht erhöhte Transaktionskosten und vermindert den Nutzen aus Investitionen in die Aus- und Weiterbildung des Mitarbeiters (sunk costs).
Ziele und Aufgaben der Personalerhaltung
Sicherung der personellen Kapazitäten
Senkung der Fluktuationsrate
Analyse Personalabgänge
Maßnahmen zur Anpassung des Personalbestandes an die Auftragslage des Unternehmens
Erhaltung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der MA
Reduzierung von Berufskrankheiten, Arbeits- und Wegunfällen
Erkennen betrieblicher Schwachpunkte
Förderung der Bereitschaft der MA im Unternehmen zu verbleiben
Anlässe für Personal erhaltende Maßnahmen
Häufung von Krankheiten an bestimmten Arbeitsplätzen
Sicherheitstechnische Mängel rufen Unzufriedenheit der MA hervor
Invaliditäts- oder Todesfälle im Zusammenhang mit der ausgeführten Tätigkeit
Einrichtungen zur Erholung der MA fehlen
Betriebliche Einrichtungen, die einzelnen MA-Gruppen zugute kommen, fehlen (Kinderbetreuung, Umkleidekabinen, Duschen...)
Unpassende Arbeitszeitregelungen
Auftretende Spannungen und Konflikte zwischen Mitarbeitern
Häufung von Kündigungen und Fehlzeiten
Die zwei Sichtweisen der Fluktuation
Eine Fluktuation muss nicht zwingend nachteilig sein (4)
müssen Arbeitsplätze abgebaut werden, hilft die Fluktuation, soziale Härtefälle und Imageverlust zu vermeiden.
frei werdende Arbeitsplätze können mit leistungsfähigeren und / oder erfahreneren Mitarbeitern besetzt werden.
wenn ein unmotivierter Mitarbeiter ausscheidet, kann sich das Klima in der Arbeitsgruppe (schnell) wieder verbessern.
es können sich größere Gestaltungsmöglichkeiten bei der Personalplanung eröffnen, sollte bei mehreren Mitarbeitern eine Fluktuation eintreten.
Harte Kosten der Fluktuation
Die sogenannten harten Kosten sind die direkt oder indirekt zurechenbaren und messbaren Kosten.
Zu den Kosten der Fluktuation zählen die
Separationskosten (Kosten im Zusammenhang mit der Entlassung, Kosten bei Minderleistung des Arbeitnehmers) und
Stellenbesetzungskosten (Anwerbungskosten, Auswahl- und Einstellungskosten, Anlern- und Einarbeitungskosten).
Weiche Kosten der Fluktuation
nicht direkt messbar.
Sie werden hauptsächlich dadurch verursacht, dass die Produktivität im Rahmen eines bevorstehenden oder bereits vollzogenen Austritts sinkt.
Dies beginnt beim Mitarbeiter, der spätestens nach Bekanntgabe seiner Kündigung weniger engagiert arbeitet als bisher.
Aber auch die Produktivität im Arbeitsumfeld kann aus verschiedenen Gründen zurückgehen. Beispielsweise wird die Arbeitskraft des Vorgesetzten durch Organisatorisches und durch die Suche eines Nachfolgers gebunden.
Kollegen des ausscheidenden Mitarbeiters können ggf. demotiviert oder verunsichert sein.
Dazu kommt der Ausfall der Leistung auf der freigewordenen Stelle, solange bis diese wieder durch einen qualifizierten Nachfolger besetzt wird.
Zwei Faktoren die zur inneren Kündigung führen können
Unternehmen (generell) oder Vorgesetzte (speziell) haben kein Interesse (mehr) an der Persönlichkeit und den Zielen des Mitarbeiters
Seitens des Mitarbeiters besteht nicht die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis offen zu kündigen
Ursachen der inneren Kündigung
Berufliche Erwartungen erfüllen sich nicht (Übergangen-Werden bei Beförderungen, fehlende Anerkennung, mangelnde Aufstiegschancen, schlechte Bezahlung)
Tätigkeit wird als nicht erfüllend und sinnlos erlebt (Erstarren in Routinen)
Übertriebene und willkürliche Kontrollen durch Vorgesetzte
Schlechtes Betriebsklima
das Modell der inneren Kündigung bei anderen Mitarbeitern („wenn die das nicht machen, mache ich das auch nicht”)
charakteristische Kennzeichen der inneren Kündigung
Häufiges krankheitsbedingtes Fehlen am Arbeitsplatz
Mangelnde Initiative, Rückzug, kein Einbringen neuer Ideen
Zurückfahren des dienstlichen Einsatzes auf ein unabdingbares Mindestmaß
„Absitzen” während des Arbeitstages
Reduzieren der Kommunikation und Rückzug ins Private
“Es muss nicht immer eine innere Kündigung sein”
Burn-out-Syndrom,
eine depressive Erkrankung oder Verstimmung,
persönliche Probleme,
Reaktion auf falsche Behandlung,
chronische tatsächliche Unterforderung eines Mitarbeiters durch falschen Einsatz
Möglichkeit zur Lösung des Problems innere Kündigung seitens Mitarbeiter und Führungskraft
Nimmt Anzeichen, wie erhöhter Krankenstand, Fehlzeiten, nachlassende Qualität, steigende Anzahl von Kunden-/Lieferantenbeschwerden ernst
Mitarbeitergesprächen
Selbstreflexion
Voraussetzungen für hohe Mitarbeiterzufriedenheit schaffen
Gründe bei Erkennen ernstnehmen und Vereinbarung mit Mitarbeiter treffen um die innere Kündigung zu überwinden
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