Was ist Wissen?
kognitive Repräsentation von Gegenständen
deklaratives Wissen vs. prozedurale Fertigkeiten vs. strategisches Wissen
Deklaratives Wissen ist im deklarativen/semantischen Gedächtnis gespeichert
mensch und Tier unterscheiden sich durch ihre Lernfähigkeit
Lernen ist das Ergebnis von Erfahrung
Begriffe (Konzepte) sind das Ergebnis von Kategorisierungsprozessen
Was ist eine Kategorie und wofür brauchen wir sie?
Kategorien sind Zusammenfassungen einer Gruppe von Objekten oder Personen aufgrund von Gemeinsamkeiten => Bestimmung von Einschluss- und Ausschlusskriterien für Begriffe/Konzepte
Kategorien erlauben über Kontakt zu bestehendem Wissen angemessene Reaktionen
Kategorien erlauben über Kontakt zu bestehendem Wissen leichteres Lernen
Kategorien erlauben über Kontakt zu bestehdendem Wissen Erwartungen auszubilden
Kategorien erlauben Prozess des Denkens/logisches Schließen
Kategorien erlauben Kommunikation über Erfahrung
Was sind die verschiedenen Theorien der Kategorienbildung?
Theorien der Kategorienbildung können ähnlichkeitsbasiert sein
Prototypen oder Exemplarthorien
Sie können theoriebasiert sein - subjektive Theorien
Sie können situiert sein (“embodied cognition”)
Was sind ähnlichkeitsbasierte Theorien?
Oberbegriff zu einer Reihe von Theorien (klassische Sicht, Prototypentheorien, Exemplartheorien, Entscheidungsgrenzen), die davon ausgehen, dass Kategorisierung datengesteuert ist und von Ähnlichkeitsbeziehungen der Objekte oder Ereignisse determiniert wird.
-> Definitorische Merkmale für einen Begriff/Konzept
Was ist die Prototypentheorie
Prototypentheorie, eine von E. Rosch vorgestellte Theorie, nach der häufig zusammen auftretende Merkmalskonfigurationen als ideale, repräsentative Beispiele – Prototypen – im Gedächtnis gespeichert sind.
Ein Prototyp ist als begriffliches Konzept ein beispielhaftes Exemplar seiner Klasse:
So ist z.B. ein Rotkehlchen ein Prototyp der Klasse Vögel.
Ein Objekt wird als Mitglied in einer Konzeptklasse gespeichert, wenn es dem Prototyp dieser Klasse ähnlicher ist als dem Prototyp einer anderen Klasse. Der Zuordnungsprozeß eines Objektes zu einer Klasse basiert auf einem globalen Ähnlichkeitsvergleich: Objekte in gleichen Klassen ähneln sich stärker als Objekte in verschiedenen Klassen
-> Eigenschaft des neuen Objekts, das kategorisiert werden soll , wird mit Standartrepräsenativ verglichen
Was sind die Probleme der Prototypentheorie?
Bilden eher zentrale Tendenz ab -> Wie groß ist die Kategorie?wie variabel?
Prototyp oder ideales Exemplar?
Was ist mit Merkmalskorrelationen?
Kontexteffekte?
Was ist die Exemplarbasierte Theorie?
Lernen einzelner Exemplare und Kategorisierung aufgrund von vielen Vergleichsprozessen; keine Ausbildung eines “Prototypen”
Kann Variabilität der Kategorien, Typikalitätsindex und das Lernen nichtlinearer Kategorien erklären
Problem: ungeheuer großer Speicherplatz für alle möglichen Exemplare und sehr vage, was denn nun definitorisch für eine Kategorie ist
-> prototypen und Exemplar-Theorien existieren nebeneinander, beide mit empirischer Berechtigung
Theoriensicht der Begriffe
Diese Sicht geht davon aus, dass die meisten Kategorien nicht als Bündel definitorischer oder charakteristischer Merkmale gespeichert werden, sondern als strukturierte Gebilde, die auch funktionale und kausale Relationen zwischen Merkmalen enthalten. Kategorisierung wird in Analogie zur Wissenschaft als Vergleich zwischen Daten (Lernexemplaren) und Theorien (Kategorien) konzeptualisiert. Empirisch stehen Untersuchungen zur Rolle des Vorwissens bei der Kategorisierung im Vordergrund.
-> Betont die Beziehung zwischen Theorien und DAten
->Theorien liefern Begründung für Daten und können somit auch als Basis für den Kategorisierungsprozess gesehen werden
->Theorien liefern Kohärenz für Kategorien -> führt zu leichterer Lernbarkeit von Kategorien
Was sind die Probleme der Theoriensicht der Begriffe?
Wie lassen sich die Theorien der Teilnehmenden hervorlocken und testen?
Wie wurden sie erworben? Wie lassen sich theorienbasierte Begriffe con ähnlichkeitsbasierten Begriffen trennen?
Was ist situierte Kognition?
Begriff, in dem die besondere Bedeutung der sozialen Umwelt für das Verstehen der menschlichen Kognition zum Ausdruck kommt
-> Konzepte werden dort gespeichert wo man sie erlebt hat
-> Wissen ist nur mit den Bedingungen verknüpft repräsentierbar, in denen es erworben wurde
Was sind Propsoitionen?
Die kleinste Wissenseinheit, die eine selbständige, d.h. von anderen Wissenseinheiten unabhängige, Aussage treffen kann. Eine Proposition ist die kleinste Einheit, die sich sinnvoll als wahr oder falsch beurteilen läßt
-> Sie bilden die Bausteine unseres Wissens
-> Proposition sind die Definitionen zu Begriffen und Merkmalen
Was ist ein semantisches Netzwerk?
SN bilden Verbindungen zwischen Begriffen ab. Sie sind nicht zwingend hierarchisch organisiert
Modell der Spreading Activation: Aktivierung an einer Stelle des semantischen Netzwerkes führt zur Aktivierung anderer Stellenn => Beleg durch das Fächerexperiment von Anderson
Je mehr Informationen / Fakten mit einem Begriff assoziiert sind, desto länger dauert die Verifikation bzw. Zurückweisung von Aussagen
Aktivierungsausbreitung
▪ Aktive Knoten verteilen einen festen Betrag an Aktivierung auf von ihnen ausgehende Kanten
▪ Ausmass der Aktivierung hängt ab von ▪ Zahl der Kanten ▪ Stärke der Kanten
▪ Beispiel: 100 Einheiten Aktivierung
▪ 4 gleichstarke Kanten: 25 Einheiten/Kante
▪ 2 gleichstarke Kanten: 50 Einheiten/Kante
▪ 4 Kanten mit relativer Stärke 1:2:3:4 = 10, 20, 30, 40 Einheiten/Kante => Vorhersagen von Ergebnissen
Fächer-Effekt
Fächereffekt, bezeichnet den Anstieg der Reaktionszeit, der mit zunehmender Zahl von Fakten einhergeht, die mit einem Begriff assoziiert sind.
Er ist deshalb so benannt, weil die Reaktionszeit ansteigt, wenn der "Fächer" von Fakten größer wird, der von der Netzwerkrepräsentation eines Begriffes aufgespannt ist (Begriffsbildung)
Aktivation breitet sich in einem propositionalem Netzwerk aus, jeder aktivierte Knoten hat nur eine begrenzte Kapazität von Aktivation die er aussendet. -
Aktivation breitet sich über jeden Pfad, der mit dem Knoten verbunden ist gleich hoch aus, d.h. je mehr Pfade (Assoziationen) desto weniger Aktivation pro Pfad und desto langsamer die Reaktion.
Beispiel:
Lernen: Eine Person ist an einem Ort
▪ Ein Hippie ist im Park.
▪ Ein Hippie ist in der Kirche.
▪ Ein Hippie ist in der Bank.
▪ Ein Kapitän ist im Park.
▪ Ein Kapitän ist in der Kirche.
▪ Ein Schauspieler ist in der Bank.
▪ Ein Polizist ist im Park.
... ▪ Ein Rechtsanwalt ist in der Höhle.
Aufgabe lernen von kurzen Sätzen: Verifikationsaufgabe (wahr/falsch)
▪ Test: wahre Sätze
▪ Ein Rechtsanwalt ist in der Höhle.
▪...
Ergebnis: Je mehr Fakten mit einem Begriff assoziiert sind, desto länger dauert der Abruf jedes einzelnen
Was sind die Prozesse, die dem semantischen Priming zu Grunde liegen?
Der Begriff „semantisches Priming“ bezeichnet, dass die Verarbeitung eines Wortes die Verarbeitung eines zweiten nachfolgenden Wortes beeinflusst, sofern zwischen beiden Wörtern eine semantische Be- ziehung besteht
Semantisches Priming beruht auf 2 Prozessen:
automatische Ausbreitung von Aktivierung (schnell)
Erwartungsbildung (langsamer)
Darbietung von Wort-Paaren, die eine semantische Beziehung haben
▪ “Brot – Butter” oder “Vogel – Amsel”
▪ Kontrollbedingung:
▪keine Beziehung (“Garten – Butter”) oder
▪kein Prime-Wort (“XXX – Butter”)
▪ Messung der Zeit für Verarbeitung des zweiten Worts ▪ “Lexical decision task”: Wort oder nicht? ▪ “Naming task”: Wort nennen
▪ Priming-Effekt: schnellere Antwort
Neely (1977)
lexikalische Entscheidungsaufgabe, stellt eine besondere Form des semantischen Primings dar, die ausgeführt wird, um die Stärke der Assoziationen zw. konzeptuellen Knoten im semantischen Netzwerk zu untersuchen.
Bei dieser exp. Technik wird zunächst ein Wort (Prime) für kurze Zeit dargeboten und sofort wieder ausgeblendet.
Der Prime kann entweder subliminal oder supraliminal dargeboten werden, auf ihn soll gewöhnlich nicht reagiert werden.
Kurz darauf wird ein weiterer Reiz (Zielwort/Target) dargeboten, der entweder aus einem sinnvollen Wort oder aus einer sinnlosen Buchstabenreihe (Nicht-Wort) besteht.
Die Vpn müssen bzgl. des Zielwortes entscheiden, ob es sich dabei um ein sinnvolles Wort handelt oder nicht, und dieses Urteil per Druck auf eine Reaktionstaste abgeben.
Als ein Maß für die Stärke der Assoziation zw. Prime und Zielwort wird dabei die Zeit gemessen, die die Vpn für dieses Urteil benötigen.
Bei miteinander verwandten Konzepten fallen die Reaktionszeiten wesentlich kürzer aus als bei semantisch nicht assoziierten Konzepten. Solche Effekte konnten z. B. in einer klass.
Was sind die Organisationsformen des Wissens?
Organisiert in Hierarchien/Netzwerken, Schemata, Skripten, (subjektiven) Theorien
Schemata und Skripte
Schema = typische Struktur eines Gegenstands - Verschiedene Bausteine mit Standardwerten
Skript = Schema eines Ereignisses
Was sind mentale Landkarten?
Meta-Lerntechniken helfen uns, unser Wissen innerlich zu strukturieren. Es handelt sich dabei um ein räumlich abstrakt visualisierendes Modell, das das Bild der analogen Landkarte nutzt, um Anwendungswissen in seinen einzelnen Informationseinheiten zu strukturieren und mitei- nander in Verbindung zu setzen.
Mentale Landkarten sind innere Modelle komplexer Zusammenhänge, die sich als Meta-Lerntechnik nutzen lassen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Verstehen der Zusammenhänge, aber auch Auswendiglernen von Fakten, Daten und Definitionen sind damit gut möglich.
Subjektive Theorien
Subjektive Theorie = Netzwerk kausaler Beziehungen (auch„mentale Modelle“ genannt)
z.B. Thermostat Regulierung
Richtig oder falsch? - Wenn man den Thermostat höher aufdreht, wird es schneller
Wenn der Thermostat höher aufgedreht ist, verbraucht die Heizung mehr Energie pro Zeit, während sie läuft.
Bei gleicher Thermostat-Stellung ist es im Raum gleich warm,egal wie kalt es draußen ist.
mentale Modelle, bezeichnen eine Form der analogen Repräsentation von Wissen. Das Konzept basiert auf der Annahme, daß Menschen strukturelle und/oder dynamische Aspekte von komplexen Problembereichen (z. B. Aufbau und Funktion technischer Geräte, inferenzhaltige Textbeschreibungen) dadurch repräsentieren, daß sie modellhafte Vorstellungen aufbauen, welche die in Frage stehenden realweltlichen Sachverhalte und Abläufe (z. B. Funktionieren eines Verbrennungsmotors, Nutzung von Gebrauchsanweisungen) anschaulich machen und mental zu simulieren erlauben. E
Ventil-Theorie?
?
Rückkopplungs-Theorie?
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