Facts
Chromosomenaberrationen= Abweichungen der normalen Chromosomenzahl oder Struktur
numerische Chromosomenaberrationen
Ätiologie: fehlerhafte Verteilung von Material
non-Disjunktion (fehlerhafte Trennung homologer Chromosomen während der Meiose 1 oder von Schwesterchromatiden während Meiose 2 oder mitose)
Vermehrtes genetisches material: Polyspermie, Réunion von Eizelle und Polk-Röhrchen, Fehlerhafte Ausstoßung
Eupolidie= numerische Abweichung des gesamten Chromosomensatzes
Aneuploidie numerische Abweichung einzelner Chromosomen
— Monosomie vs. Trisomie
Strukturelle Aberation
Deletionen, Duplikationen, Inversionen (para/perizentrisch), Translokationen, Insertion
Translokation= Verlagerung eines Chromosomenabschnittes in ein nicht homologes Chromosom
reziproke Translokation= Wechselseitiger Austausch zweier Chromosomenfragmente
Robertson Translokation: Fusion der beiden langen Arme zweier akrozentrischer (13,14,15,21,22) Chromosomen unter Verlust der kurzen Arme beider Chromosomen
Isochromosom= Chromosomen mit zwei Identischen ARmen
Trisomie 21
( 47 XX/ 47XY)
Trisomie 21= numerische Chromosomenaberrationen bei der Chromosom 21 (komplett oder partiell) dreifach vorliegt
Epidemiologie:
= häufigste autosomal Chromosomenaberattion bei Lebendgeborenen
Risikofaktoren Alter der Mutter (ab 35. Lebensjahr expon. Ansteigend)
pränatales Todesrisiko: 75%,
25% Überlebensrate
Ätiologie:
freie Trisomie 21 (>90%)
= 3 Faches Vorliegen des Chromosoms
Karyotyp: 47XX+12/ 47XV+21
Pathogenese: non disjunction in der Meiose (90% maternal)
Risiko: nicht vererbt
Kein erhöhtes Wiederholungspotential, Risiko abh, vom mütterl. Alter
Translokation-Trisomie (5%)
= Erbinformation des Chromosoms 21 sind 3x vorhanden, jedoch einmal an ein anderes Chromosom (idR. Chromosom 14) angelagert
Pathogenese: 75%de novo Entstehung während Meiose
25% bei einem Elternteil mit balancierter Translokation
Balancierte Translokation z.B: Robertson Translokation (t14/21; t21/21) keine phänotypische Ausprägung
Nachkommen: Vererbung einer unbalancierten Translokation: 46XX/XY(rob 14;21) (q10;q10), +21
Mosaiktrisomie (2%)
Pathogenese: non disjunction von Chromosom 21 während der Mitose der Zygote
Zeitpunkt der fehlerhaften Mitose bestimmt amiable Anteile an somatischen Zellen mit und ohne Trisomie 21
Unterschiedlicher Phänotypischer Ausprägungsgrad
Symptome:
Kranifaziale Dysmorphie: lidachsen schräg nach außen ansteigend, Epikanthus, Hypertelorismus
Kleiner Mund und Ohren, klein rund, adhärente Ohrläppchen
Brachyzephalus, kurzer Hals, breite Nasenwurzel
Extremitäten: viefingerfucrche, Sandalenfurche, Klinodaktylie
Organvitien: Herzfehler, GIT Fehlbildungen,
Verzögerte Motorik, Kleinwuchs, IQ < 50, Epilepsie (10%)
Hypothyreose, Hypogonadismus, Hörstörungen, Infektanfälligkeit, Alzheimer Demenz
Pathophysiologie:
überexprimierung von mehr als 600 Genen durch Trisomie 21
APP(amyloid precursor protein) auf Chromosom 21 kodiert —> Ausgangszustand für beta-Amyloid-Plaques
Trisomie 18
2. häufigste autosomal Trisomie
häufigste Chromosomenstörung bei Feten, die bei unauffälligem Ultraschall karyotypisiert wird
Risikofaktor: mütterliches Alter
95% Todesrate pränatal
Lebenserwartung: 15 Tage
80% freie Trisomie (va. Materialer Ursprung)
Selten: Mosaik/Translokationstrisomie
pränatal: intrauterine Wachstumsverzögerung, verdickte Nackenfalte, Herzklappenfehlbildungen (90%), Zysten d. Plexus Choroideus
postnatal: Mikrozephalie, Faunenohren, Wiegenkufenfüße, überkreuzte Fingerhaltung
Trisomie 13
97,5% pränatales Todesrate
Lebenserwartung 1 Monat —> Herz-,Nierenfehlbildungen
79% freie Trisomie 13
25% Robertson Translokation
5% Mosaiktrisomie
pränatal: Holoprosenzephalie
Postnatal: TRIAS:
Mikrozephalie
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
Ulnar Polydaktylie
Gonaden Chromosomenabberationen:
Monosomie X (Ulrich-Turner-Syndrom)
Klinefelter Syndrom (47XXY)
Ulrich Turner Syndrom
45 X
kein Risikofaktor
99% pränatale Todesrate
20% Fehlgeburten weisen auf Monosomie X hin
50% durchgängige Monosmie X
50% mosaikmonosomie X
CAVE: Mosaik 45X/46XY
— hohes entartungsrisiko der Gonaden
weiblicher Phänotyp,
Normale Intelligenz
Kleinwuchs
Streak-Gonaden —> Ö/G-Mangel
— primäre Amenorrhoe, Infertilität
Fehlbildung Herz, Niere, Harnleiter
Tiefer Haaransazu im Nacken, Pterygium coli (Stiernacken)
Therapie:
wachstumshormontherapie
Pubertät: Östrogen und Gestagensubstitution
Schilddrüsenvergrößerung kontrollieren
EKG alle 3-5J wg. Aortendissektionsrisiko
Klinefelter Syndrom
47XXY
Epidemiologie
= häufigste Aneuloidie der Geschlechtschromosomen, Ursache für Hypogonadismus und männl. Infertilität
75% durchgehend 47XXY
25% Mosaik 47XXY/46XY
ab Pubertöt: niedriger Testosteron, verzögerte/unvollständig. Pubertät
Hochwuchs
Hodenhypoplasie, kleiner Penis, verminderte Fertilität, Azoospermie
Gynäkomastie, Weibo. Fettverteilung, Osteoporose als Adulter
Therapie: Testosteron CAVE erhöhtes Risiko MAMMACA
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