Was ist eine Zygote?
• Befruchtete Eizelle (Verschmelzung aus weiblicher Eizelle und männlichem Spermium)
• Beinhaltet das vollständige Erbgut des Menschen - 46 Chromosomen (je 23 von Mutter und Vater)
Welche Phasen kennzeichnen die pränatale Entwicklung?
• Germinales Stadium
• Embryonales Stadium
• Fötales Stadium
Was versteht man unter dem germinalen Stadium? Wodurch ist diese Phase gekennzeichnet?
Phase von Empfängnis bis zur 2. Schwangerschaftswoche:
• Zygote entsteht und schnelle Zellvermehrung findet statt
• Zygote bewegt sich zur Gebärmutter und fängt nach einem ca. einwöchigen Abstand zur Paarung an, sich dort einzunisten
• Sobald die Einnistung abgeschlossen ist, wird die Zygote zum Embryo
Was versteht man unter dem embryonalen Stadium? Wodurch ist diese Phase gekennzeichnet?
3. bis 8. Woche der Schwangerschaft:
• Zellteilung wird fortgeführt
• Neutrale Stammzellen spezialisieren sich zu Zellen mit bestimmten Aufgaben - Organe entstehen
• Embryo zeigt ersten Pulsschlag und erste Bewegungen
Was versteht man unter dem fötalen Stadium? Wodurch ist diese Phase gekennzeichnet?
9. Woche der Schwangerschaft bis zur Entbindung:
• Erste Atemformen und Schlaf-Wach-Rhythmus entwickeln sich
• Ungeborenes zeigt mehr Bewegungen, welche auch erstmals von der Mutter wahrgenommen werden können.
• Wächst auf ca. Ø 3,3 kg & 50 cm (bei Geburt)
• Gehirn bzw. Nervenzellen reifen weiter aus (pro Minute werden bis zu 250.000 Neurone hergestellt)
Was geschieht bei der Ausbildung von Nervenzellen im Gehirn?
• In den ersten zwei Lebensjahren wird ein Übermaß an Zellen und Verbindungen hergestellt
• Parallel: Nutzlose Nervenzellen und Verbindungen werden beseitigt („synaptic pruning“)
Was sind sogenannte Teratogene?
• Einflüsse, welche die Fötus-Entwicklung behindern und somit Schaden anrichten können
• Können chemischer, physikalischer oder biologischer Art sein
Was versteht man unter einer „sensiblen Phase“?
• Phase, in welcher der Fötus außerordentlich sensibel auf Teratogene reagiert
• Meist eine Phase, die mit starkem Wachstum einher geht
Was ist der Unterschied zwischen kleinen und großen morphologischen Defekten?
• Morphologische Defekte sind Fehlbildungen
• Bei kleinen Defekten sind die Fehlbildungen vor allem kosmetischer Art (z.B. drei Nippel oder kürzere Finger)
• Durch große Defekte wird die Lebens- oder Funktionsfähigkeit des Kindes eingeschränkt (z.B. Herzmuskelinsuffizienz, Fehlbildung der Gliedmaßen, Down-Syndrom)
Fötales Alkoholsyndrom (FAS)
• Verbreitetes Syndrom, welches durch Alkoholkonsum der schwangeren Frau verursacht wird
• Fast 10 % der Frauen trinken im Verlauf ihrer Schwangerschaft Alkohol
Mögliche Folgen des FAS
Wachstumsstörungen, Gesichtsfehlbildungen
Herzfehler, Bewegungsstörungen
kognitive Beeinträchtigungen (z. B. Konzentrationsstörungen und Lernschwächen)
Was ist Thalidomid (verkauft als Contergan)?
• In den 50ern ein populäres Beruhigungs- und Schlafmedikament für werdende Mütter
• Harmlos für Mütter, löste beim Fötus jedoch starke Beeinträchtigungen aus
Wir wirken sich ungünstige Umstände im Leben der Mutter auf das Wohlbefinden des Fötus aus?
• Mangelernährung (z.B. wegen finanziellen Mangels oder Obdachlosigkeit) kann Defizite beim Kind hervorrufen
• Pränataler Stress hat negative Auswirkungen (z.B. im Zusammenhang mit Aufmerksamkeitsdefizit, Angststörungen, Depression beim Nachwuchs)
Welche Untersuchungen können durchgeführt werden, um den Entwicklungsstand des Babys im Bauch der Mutter zu verfolgen? Was ist das Ziel dieser Untersuchungen?
• Bluttests
• Ultraschall
• pränatal-diagnostische Untersuchungen des Fötus (z.B. Nackenfaltenmessung, Organscreening, Fruchtwasserbiopsie)
Was sind Kennzeichen des Suchreflexes und des Saugreflexes von Säuglingen?
• Bilden sich erst aus
• Sind die ersten ausdifferenzierten Reflexe
Was versteht man unter dem Suchreflex?
• Beim Berühren der Wangen dreht das Kind den Kopf in Richtung der Berührung. Dies hilft dem Baby, die Brust der Mutter zu finden.
Was versteht man unter dem Kniesehnenreflex?
• Reflexartiges Zusammenziehen der Kniestreckmuskulatur bei leichtem Stoß gegen die Patellasehne
• Ist nicht antrainiert und prinzipiell durchgehend vorhanden
Inwieweit unterscheiden sich die Sinne des Kindes verglichen mit Erwachsenen?
• Kind verfügt schon bei Geburt über jede Sinneswahrnehmung, allerdings sind diese verschieden stark ausgeprägt
• Verglichen mit Erwachsenen ist die Sehfähigkeit des Säuglings begrenzt
In welcher Weise äußert sich die Präferenz des Säuglings für die eigene Mutter?
• Präferiert das Gesicht der eigenen Mutter
• Beschleunigter Puls beim Hören der mütterlichen Stimme
• Bevorzugt den Duft der Mutter
• Lässt sich in leidvollen Momenten zügiger besänftigen, wenn die Milch der Mutter gerochen wird.
Experiment zur visuellen Klippe von Gibson & Walk (1960)
• Durch einen Aufbau wurde die visuelle Illusion einer Kluft hergestellt, welche allerdings durch eine Glasplatte gesichert wurde
• Kinder (6-14 Monate) weigerten sich über Glasplatte zu krabbeln, selbst bei Aufforderung der Mutter
• Schlussfolgerung: Die grundlegende Erfassung von Tiefe ist schon sehr früh vorhanden.
Wie hängt die Kindesentwicklung mit der Umwelt zusammen?
• Kindesentwicklung wird durch die Beziehung zur Umwelt angeregt
• Kind beeinflusst aktiv die eigene Umgebung und die eigenen Lernerfahrungen
Wie wirkt sich Deprivation auf die Entwicklung aus?
• Wachstum des Gehirns verändert sich
• verminderte Intelligenz
Warum haben sich psychologische Theorien über die Fähigkeiten von Säuglingen über die Zeit hinweg stark gewandelt?
• Frühkindliche Fähigkeiten fallen im Alltag meist kaum auf
• Mit der Zeit wurden immer mehr experimentelle Indikatoren (z.B. Reaktionsdauer, Blickrichtung & -dauer) entwickelt
• Die Schlussfolgerungen sind jedoch häufig (nicht immer) nur Interpretationen, welche zum Teil auch je nach Forschungsgruppe unterschiedlich ausfallen
Wie kann Adoleszenz definiert werden?
= Phase des Übergangs vom Kindesalter ins Erwachsenensein, in welcher die sexuelle Reifung stattfindet
Wie wirken sich die hormonellen Veränderungen in der Pubertät auf Mädchen und Jungen aus?
• Kann das Wohlbefinden der Teenager stark reduzieren (z.B. geringer Selbstwert, höherer Stress)
• Durch hormonelle Veränderungen werden sekundäre Geschlechtsmerkmale zur Entfaltung gebracht
Was ist der Unterschied zwischen primären von sekundären Geschlechtsmerkmalen?
• Primäre Geschlechtsmerkmale: Erforderlich für Fortpflanzung (z.B. Eierstöcke, Hoden)
• Sekundäre Geschlechtsmerkmale: optische Veränderungen, welche Geschlechtsreife verdeutlichen (z.B. Busen, Bartwuchs, Stimmbruch)
Wann setzt die Pubertät von Jungen ein, und wodurch ist sie gekennzeichnet?
• Beginn: Zwischen 10. und 17. Lebensjahr
• Anstieg von Testosteron
• Wachstum von Hoden, Penis, Schambehaarung und Körpergröße
• Erster Samenerguss (= Spermarche)
Wann setzt die Pubertät von Mädchen ein und wodurch ist sie gekennzeichnet?
• Beginn: Zwischen 9. und 14. Lebensjahr• Anstieg von Östrogen & Progesteron
• Wachstumsschübe
• Erste Menstruation (= Menarche) im Alter von ca. 12 Jahren
Welche Veränderungen finden im mittleren bis hohen Erwachsenenalter statt?
• Gemächlicher Rückgang von Muskelkraft und Reaktionszeit
• Höhere Auftretenswahrscheinlichkeit für gesundheitliche Beeinträchtigungen
• Infolgedessen Veränderung des eigenen Körperempfindens: Über-60-Jährige haben mehr Sorgen bzgl. des eigenen Körpers
Was ist „Inflammaging“?
• Stärkeres Ausmaß an Entzündungen im Zuge des Alterns
• v.a. wegen höherer Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe vom Immunsystem
• Inflammaging = inflammation (Entzündung) + aging (Altern)
Was ist die Menopause?
• Wechseljahre der Frau bzw. Fruchtbarkeitsende wegen Rückgang der Sexualhormone
• Definiert durch min. 12 Monate keine Blutung seit der letzten Menstruation
• Meist um das Alter von 50 Jahren
Was bezeichnet die Perimenopause?
• Selteneres Auftreten der Blutung, bevor es schließlich zur Menopause kommt
• Teils begleitet von „Hitzewallungen, Schlafstörungen, leichte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmung“
Welche altersbedingten Veränderungen zeigen sich beim Mann ab dem 40. Lebensjahr?
• Testosteronniveau sinkt gemächlich ab
• Weniger Antrieb und sexuelle Lust, häufiger Erektionsstörungen
• Spermienmenge & -qualität gehen mit steigendem Alter zurück
• Der Großteil bleibt trotzdem bis ins hohe Alter fortpflanzungsfähig
Zuletzt geändertvor 2 Jahren