Hämophilie A und B
Epidemiologie und Definition
A → angeborener Defekt des Faktor VIII 85% dF.
Inzidenz 1 pro 5.000-10.000 der männl. Geburten
Schwerste Form
B → angeborener Defekt des Faktor IX 15 dF.
Inzidenz 1 pro 30.000-50.000 der männl. Geburten
Faktor VIII (idR. an den vWF gebunden)
Gen für Faktor VIII ist auf dem X Chromosom kodiert → idR. X rezessiv
Verlaufsformen und Blutungsmanifestationen
Mild 5-40% → Blutungen nach Traumata
Mittelschwer 1-5% → >3% Gelenkblutungen selten
Schwer <1% → spontane Blutungen
Blutungsmanifestationen: Gelenke, Muskel, Weichteile, ZNS (selten)
Komplikationen
chron. Arthropathie
Kontrakturen
Inhibitorentwicklung
Transfusions bedingte Infektionen
Diagnostik
Positive Familienanamnese (2/3 dF.)
Labor:
Leitbefund isoliert verlängerte aPTT (normaler Quick)
Mangel an Faktor VIII bzw. IX
Ziel der Therapie
Verhütung von Blutungen
Behandlung von akuten Blutungen, um Komplikationen und Folgeschäden zu verhindern
Erhaltung der Gelenkfunktion
Integration des Hämophilen in ein normales soziales Leben
Therapieansätze
Prophylaktische Substitution mit Faktor VIII oder IX → mittel/schwer
Einzelfaktorenpräparaten2-3x pro Woche
Bedarfsorientierte Substitution bei Blutungen/Interventionen → leicht
Schnelle Substitution bei Blutungen (Heimselbstbehandlung)
Substitution bei Operationen
Präparate
Erworbenen Hämophilie A
Definition und Klinik
= Autoimmunerkrankung gegen Gerinnungsfaktor VIII
Meist spontane, muskulo-kutane Blutungen
Schwere der Blutung unabhängig der Faktor VIII Restaktivität
Labor: Isolierte aPTT Verlängerung
Synonym: Hemmkörper Hämophilie
Inzidenz
Inzidenz: 0,1-1,5 /1.000.000
Mortalitätsrate: bis 20 %
Therapieziele
Thrombophilie Diathesen
Ätiologie
u.a. durch Mangel an oder Resistenz gegen Gerinnungsinhibitoren (Antithrombin, Protein C und S)
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