Definiton
Anwendung von Bleichmitteln
rein ästhetische Gründe
Unterscheidung: extern und intern (verschiedene Techniken)
Aufhellung: 2 bis max. 8 Farbstufen
Zahnfärbungen - extrinische Gründe
Ablagerung/ Eindringen von Farbstoffen
Nahrungs- und Genussmittel
mangelnde Mundhygiene
häufiges Erbrechen
eisen- und nitrathaltige Medikamente
Chlorhexidin
-> oberflächliche Verfärbung mit PZR entfernbar
-> Prävention: ZP mit RDA (rel. Dentin Abrasion) über 100 2-3x/Woche
Zahnverfärbungen- intrinische Verfärbung
Störungen der Zahnentwicklung
Gendefekte (Amelogenesis imperfecta)
Mangelernährung (z.B. Kalzium)
Medikamente (z.B. Tetrazykline)
Fluorosen
Zahnerkrankungen und Karies
Verringerung Schmelzdicke im Alter
Pathologien der Pulpa (z.B. Trauma)
chromogene (färbende) Bakterien
Vorbehandlung
Allgemeine und spezielle Anamnese -> Ursache der Zahnverfärbungen
Erwartungen des Patienten
01 Befund und Röntgen
PZR
Zahnfarbe bestimmen
Fotos
Aufklärung über Kosten, Risiken, Nebenwirkungen
Problematik Komposit
nicht mit aufgehellt, können aber neue Farbe durscheinen lassen (Transluzenz)
Füllungsaustausch und Alternativen (Veneers) aufklären
Reduzierte Haftkraft adhäsiver Restaurationen direkt nach Bleaching
Fllg vorher austauschen: Falsche Einschätzung der zu erwartenden Aufhellung
Fllg nachher austauschen:
Füllungen erscheinen direkt nach Bleaching zu dunkel
2-3 Wochen bis zum Erreichen der gewünschten Haftkraft warten
Techniken
Externes Bleaching
Vitale Zähne mit gesundem Parodont
Bleichmittel auf vestibulärer Zahnoberfläche
Einzelne Zähne oder gesamtes Gebiss
Internes Bleaching
Avitaler Zahn mit suffizienter Wurzelkanalfüllung
Bleichmittel über Trepanation in den Zahn
Nur einzelne Zähne
Indiaktionen externes Bleaching
Genetisch bedingt dunklere Zahnfarbe
Zahnverfärbungen altersbedingt (reduzierte Schmelzdicke -> gelblicher Dentinkern rückt optisch in Vordergrund)
Fluorose
Tetracyclin Verfärbungen (präeruptive Veränderung -> während Odontogenese irreversibel eingelagerte Chelate)
Indikation internes Bleaching
Posttraumatische Verfärbungen (Einblutungen aus Pulpa in Dentintubuli)
Postendodontische Verfärbung (Sealer, Med-Einlagen, Blut, Zemente)
Kontraindikationen - Allgemein
Alter (nicht vor Abschluss Schmelzbildung)
Allergie gg. Inhaltsstoffe des Bleichmediums
Schwangerschaft/Stillzeit (Vorsichtsmaßnahme)
starke Xerostomie (u.a. auch Sjogren- Syndrom)
Unrealistische Vorstellungen des Pat.
Starker Genussmittelkonsum (Rauchen, Kaffee)
-> hohe Rezidivgefahr
Kontraindikationen - Zahnmedizisch
starke Abrasionen/Erosionen
Gingivitis, unbehandelte PA
Mundschleimhautveränderungen
Hypersensibilität der Zähne
Karies
Laufende KFO-Behandlung
Internes Bleaching - Voraussetzung + Ursache für Verfärbung + Präparate
Vorraussetzung:
erfolgreiche WKB
Beschwerdefreiheit
Röntgenkontrollbild
Ursache der Verfärbung
Blutabbauprodukte
Eiweißzerfallstoffe der zerfallenen Pulpa
Entzündungen, Medikamente...
Präparate:
36%-iges Wasserstoffperoxid (Wasserstoffsuperoxid, H2O2) und Natriumperborat
3%-iges Wasserstoffperoxid (1 ml) und Natriumperborat (2 g)
Natriumperborat und Wasser
Internes Bleaching Verfahren
Trepanation ohne Kofferdam,
Entfernung KM-Reste/Ausräumung Kavum unter Koda
Wurzelfüllung bis 2mm apikal SZG entfernen
Reinigung des Kavums
Abdecken der WF mit GIZ oder dentinadhäsiver Füllung
Kontrolle mit Sonde: Boden der Kavität noch subgingival?
Einbringen des Bleachingmittel in Kavität, mit Wattepellet abdecken
Okklusal dichter PV-Verschluss: Adhäsive Füllung oder GIZ
Kontrolle nach 5-7 Tagen: neue Bleicheinlage oder Farbziel schon erreicht?
NaOCl Spülung + temporäre CaOH Einlage (zervikale Resorptionen vorzubeugen + Neutralisation pH Wertes)
Definitiver Verschluss erst 2-3 Wochen nach letzter Einlage
Stabiles Farbergebnis
Sauerstoffüberangebot nach Geleinlage kann Aushärtung des Komposits beeinflussen und Bondingverbund schwächen
Externes Bleaching - Voraussetzung, Ursachen, Präparate
Vorraussetzung
Zähne ohne Karies
suffiziente Füllungen
gesundem Parodontium
Färbende Genussmittel (Kaffee, Teesorten, Rotwein, Nikotin)
Altersbedingte Zahnverfärbungen
Einlagerungen während Mineralisationsphase
20-36 % Wasserstoffperoxid (H2O2; Wasserstoffsuperoxid
15-40 % Carbamidperoxid
Externes Bleaching - Möglichkeiten
In Office Bleaching vs Power Bleaching
Externes Bleaching - In Office Bleaching
Auftragen Gels unter Kofferdam
Schutz des gesamten Parodont essenziell
1-3 Wederholungen a 20-30 Minuten
Leichte Überbleichung um Nachdunklung auszugleichen
Behandlung vollständig in der Praxis
Externes Bleaching - Power Bleaching
In Office Bleaching mit zusätzlicher Anwendung von UV Licht
kurzwelliges blaues Licht, UV-Licht, Halogenlicht, blaues LED
Ergebnis: bis 8 Farbstufen möglich
Wirkung: Aktivierung der Fotoinitiatoren in Bleichmittel und Farbmolekülen
schnellere Wirkung aber vermehrte Hypersensibiliäten
CED-Council of European Dentists rät von lichtaktiviertem Bleaching ab
Externes Bleaching Verfahren - Möglichkeiten
Home Bleaching/Schienenbleaching mit zahnärztlicher Anleitung
Over the Counter Produkte z.B. Whitening Stripes
EU Kosmetikverordnung: nur Produkte <6% H2O2 ohne zahnärztliche Aufsicht verwendbar
10-20% Carbamidperoxid oder 4-6 % H2O2
Tiefziehschiene mit Bleichgel Depot
Patient appliziert Bleichgel in Schiene
Tragezeit 1-6 h/d für 7-10d unter regelmäßiger Kontrolle
Zahnärztliche Anleitung und enge Kontrolle mit Anwendung zuhause
In Europa: bis 0,1% H202 frei auf dem Markt verkäuflich
Polyethylenstreifen einseitig mit H2O2-Gel beschichtet
Auf Frontzähne vom Patienten appliziert für 5-45 Minuten
Keine zahnärztliche Aufsicht!
Reaktion
Hauptbleichmittel: Wasserstoffperoxid H2O2
bei Diffusion in Zahn: Zerfall in Radikale (H• , O• , OH• , HO2 • ), Hydroxyl - (OH−) o. Perhydroxylionen (OOH−)
Redox-Reaktion der Zerfallsprodukte mit Farbpigmenten => Verlust des Farbcharakters
H2O2 abspaltende Substanzen:
Carbamidperoxid
Natriumperborat
Natriumkarbonatperoxid
Anwendungsbereiche und Wirkweisen
Potentielle Nebenwirkungen
Hypersensibilitäten, v.a. durch Wärme -> Erhitzung des Zahns und Pulpairritation
Wasserentzug -> Austrocknung -> mögliche Heiß-/Kalt-Missempfindungen
kurzfristige Reduzierung der Schmelzhärte, Demineralisation, Zunahme der Oberflächenrauigkeit
Um Remineralisation zu unterstützen: Fluoridierung nach dem Bleaching!
Vergleich der Intensität der Zahnempfindlichkeit sowie der Bleichwirksamkeit während der Zahnaufhellung in der Praxis und zu Hause bei erwachsenen Patienten
keine Unterschiede in Bezug auf die Intensität der Zahnempfindlichkeit und die Wirksamkeit der Bleichbehandlung
Beurteilung des Einflusses von 10% Carbamidperoxid-Gel im Home Bleaching auf die Mikrohärte des menschlichen Zahnschmelzes
für den Zeitraum von 7, 14 und 21 d wurden sowohl Hinweise für einen Verlust, eine Zunahme als auch keine Veränderung der Mikrohärte nach dem Bleaching gefunden
Vergleich der Wirksamkeit und Zahnempfindlichkeit nach Bleaching in der Praxis (35% H2O2) und zu Hause(10% Carbamidperoxid) bei Anwendung eines desensibilisierenden Gels (2% Kaliumnitrat)
erhöhte Zahnempfindlichkeit nach in-office-bleaching nur am 1. Tag, bei home-bleaching keine erhöhte Zahnempfindlichkeit
Messung mit Spektrofotometer ergab höhere Aufhellungswirkung durch home- bleaching innerhalb von 2 Wochen, jedoch kein Unterschied in der subjektiven Farbwahrnehmung
Nach dem Bleaching eine „Weiß-Diät“?
Empfehlung für die ersten 24h (bis 3 Tage) auf färbende und stark säurehaltige Lebensmittel zu verzichten
Auf die typischen, zu Verfärbungen führenden Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein verzichten
zu empfehlen: Wasser, Milch und Milchprodukte, Obst wie Bananen oder geschälte Äpfel, Nudeln, weißer Reis und Kartoffeln
Aufhellung nur eine kurze Freude?
hält in der Regel mehrere Monate
Dauer ist abhängig von Mundhygiene und Konsumgewohnheiten (Kaffee, Tee, Rotwein und Tabak)
Ist Bleaching schmerzhaft?
- Hypersensibilitäten bestehen meist nur vorrübergehend, stellen allerdings die Hauptnebenwirkungen des Vital-Bleachings dar
Kosten
Ergebnis und Prognose
sichere Therapie bei fachgerechter Anwendung der Bleichmittel; bei Bedarf wiederholte Behandlung medizinisch unproblematisch
meist deutliche initiale Aufhellung der Zahnfarbe; Aufhellungserfolg von mehreren Jahre möglich
Haltbarkeit abhängig von individuellen Faktoren, wie Konsumverhalten (z.B. Rauchen)
regelmäßige PZR erhöht die Wahrscheinlichkeit die Zahnfarbe längerfristig zu halten
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