Wer war Erik Erikson (1902- 1994)?
Psychoanalytiker & Entwicklungspsychologe
Was sind die Kennzeichen des von Erikson entwickelten Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung?
8 Phasen
In jeder Phase tritt ein gewisses Thema in den Mittelpunkt und entwickelt sich schließlich zu einer Krise
Durch das erfolgreiche Bewältigen der Krise findet der Übergang in die nächsthöhere Entwicklungsstufe statt
Stadium 1 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• 0-1 Jahr
• Krisenthema: Urvertrauen vs. Misstrauen
• Erfolgreiche Bewältigung bei Aufbau von Vertrauen zu der Mutter und anderen Personen
Stadium 2 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• 1-3 Jahre
• Krisenthema: Autonomie vs. Selbstzweifel
• Erfolgreiche Bewältigung bei Wahrnehmung von sich selbst als handlungs- und entscheidungsfähiger Menschen
Stadium 3 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• 3-6 Jahre
• Krisenthema: Initiative vs. Schuldgefühl
• Erfolgreiche Bewältigung durch das Formen eigenständiger Ziele und Pläne
Stadium 4 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• 6- Pubertät
• Krisenthema: Kompetenz vs. Minderwertigkeit
• Erfolgreiche Bewältigung bei Entwicklung von Kompetenzen in bedeutenden Fähigkeitsbereichen
Stadium 5 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• Adoleszenz
• Krisenthema: Identität vs. Rollenkonfusion
• Erfolgreiche Bewältigung dadurch, dass aus zurückliegenden Erfahrungen und Wissensinhalten ein kohärentes Selbstbild gebildet wird
Stadium 6 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• frühes Erwachsenenalter
• Krisenthema: Intimität vs. Isolation
• Erfolgreiche Bewältigung bei Fähigkeit, neben der Zeit für sich auch wichtige Bindungen einzugehen
Stadium 7 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• mittleres Erwachsenenalter
• Krisenthema: Generativität vs. Stagnation
• Erfolgreiche Bewältigung durch das Finden von Sinn im Kümmern um zukünftige Generationen und die Eingebundenheit in eine Gemeinschaft
Stadium 8 der psychosozialen Entwicklung nach Erikson
• hohes Erwachsenenalter
• Krisenthema: Ich-Integrität vs. Verzweiflung
• Erfolgreiche Bewältigung bei Friedensschluss mit sich, anderen und dem Leben im Allgemeinen
Was versteht man unter Bindung?
• emotionale Anbindung zu engen Vertrauten (insbesondere Mutter & frühe Bezugspersonen)
• Hohe Relevanz für die altersgemäße Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit
John Bowlby (1907-1990) & Mary Ainsworth (1913-1999)
• Gehörten zu den ersten Forschenden bezüglich Bindung• Entwickelten verschiedene Bindungstheorien
Was versteht man unter der sogenannten „fremden Situation“?
• Mutter lässt Kind mit fremder Person in einem Raum. Aus Reaktion des Kleinkindes, wenn die Mutter zurückkommt, wird auf die Bindungsqualität und den Bindungstyp des Kindes geschlossen.
• Entwickelt von (Mary) Ainsworth
• Bis heute eine angewandte Methode
Welche vier Bindungstypen unterscheidet man?
• Bindungstyp A: unsicher-vermeidend
• Bindungstyp B: sicher-gebunden
• Bindungstyp C: unsicher-ambivalent
• Bindungstyp D: unsicher-desorganisiert
Wie verhält sich ein unsicher- vermeidendes Kind (Bindungstyp A) im „Fremde- Situations-Test“? Und wie wird dieses Verhalten begründet?
• Kind vermeidet einen Gefühlsausdruck und bleibt äußerlich ruhig
• Erklärung: Kind hat in Vergangenheit erfahren, dass Bezugsperson nicht verlässlich auf eigene Bedürfnisse reagiert.
Wie verhält sich ein sicher- gebundenes Kind (Bindungstyp B) im „Fremde-Situations-Test“? Und wie wird dieses Verhalten begründet?
• Suche des Kindes nach Trost und Kontakt, Ausdruck der Trauer bei „Verlassen-werden“
• Erklärung: Vertrauen zur Bezugsperson vorhanden, Eltern verhalten sich autonom
Wie verhält sich ein unsicher- ambivalentes Kind (Bindungstyp C) im „Fremde-Situations-Test“? Und wie wird dieses Verhalten begründet?
• Suche des Kindes nach Trost und Kontakt - aber durch Trost setzt keine Beruhigung ein• Erklärung: Eltern verhalten sich sonst ambivalent gegenüber dem Kind (liebevoll bis ablehnend)
Wie verhält sich ein unsicher- desorganisiertes Kind (Bindungstyp D) im „Fremde-Situations-Test“? Und wie wird dieses Verhalten begründet?
• Chaotische Reaktionen des Kindes
• Aggressionen gegenüber der Bezugsperson, oder einfrieren
• Erklärung: Oftmals unverarbeitete Traumata in der früheren Kindheit
Was postulierte James Marcia mit seinem „Modell des Identitätsstatus“?
• Es gibt vier Identitätskategorien
• Diese sind jeweils das Ergebnis des individuellen Bewältigens psychosozialer Aufgaben bezüglich der eigenen Identität
Was versteht James Marcia unter einer diffusen Identität?
• Identitätskrisen bzw. Auseinandersetzung mit der eigenen Identität wird nicht durchlaufen
• Es entsteht kein kohärentes Selbstkonzept
Was versteht James Marcia unter einer übernommenen Identität?
• Externe Werte und Ansichten werden unreflektiert als eigene Identität übernommen, Selbstwertgefühl ist sensibel für negatives Feedback
Was versteht James Marcia unter einer kritischen Identität bzw. Moratorium?
• Identitätskrise tritt auf, Beschäftigung mit eigenen Ansichten• Ziel- und Wertvorstellungen bleibt jedoch ungelöst
• Die Festlegung auf eine Identität wird vermieden und offen gelassen
Was versteht James Marcia unter einer erarbeiteten Identität?
• Identitätskrise tritt auf und es wird erfolgreich ein neues Selbstbild erarbeitet
• Stärkere Orientierung an eigenen Werten anstatt Autoritäten• Selbstwertgefühl ist nicht so empfindlich gegenüber negativem Feedback
Zuletzt geändertvor 2 Jahren