Baulicher Feuchteschutz = Vermeidung von Schäden, Gefahren, unzumutbaren Belästigungen infolge von Wasser und Feuchtigkeitseinwirkungen
Zwecke:
1) Gesundheit Bewohner
rel. Luftfeuchte bei 30-60%
2) Nutzung der Räume
benötigt genaues Raumklima
Anforderungen durch Nutzer/Inventar
Feuchtelasten durch Nutzer
3) Erhaltung Bausubstanz
durch Wasser: physikalische, chemische, biologische Prozesse —> Zerstörung der Bausubstanz
4) Wärmeschutz der Räume
Wärmeleitfähigkeit steigt mit zunehmendem wassergehalt in porösen Baustoff
Strategien:
1) Abdichtung
2) Wasserableitung
3) Vermeidung des kapillaren Wassertransportes
4) Feuchtemanagement in Bauteilen
Strategien erklärt
Abdichtung:
Vermeidung Zutritt flüssigem Wassers
—> flexible, wasserdichte, lückenlose Membran
Material: Bitumen- und Polymerdichtungsbahnen
—> flüssig aufbringen, danach Verfestigung
Befestigung auch an beweglichen Fugen dauerhaft funktionstüchtig
Wasserableitung:
drucklose Wasserabführung mit Gefälle > 3% in Abflussebene
Schutz vor Wasser durch Überlasppung entlang Abflussrichtung (z.B. Dachdeckung)
keine Dichtheit gegenüber Druckwasser
Gefahr bei stehendem Wasser
Vermeidung des kapillaren Wassertransportes:
durch kapillares Saugen viel Wasser in Bauteil
Vermeidung durch Anstriche und Imprägnierungen
—> Hydrophobe Wirkung
—> nimmt mit Zeit ab, nicht rissüberbrückend
regelmäßige Erneuerung nötig + Fehlerstellen gefährdet
Feuchtemanagement im Bauteil:
Wahl der Materialien, Schichtanordnung und Schichtdicke
—> Begrenzun Wassermenge im Bauteil
Bemessung auf Grundlage Berechung Feuchtetransport
—> Glaserverfahren oder detaillierte Simulation
spezielle Konstruktionen:
geneigtes Dach ohne Hinterlüftung:
mehrstufiger Wetterschutz (Dachdeckung, Konterlasttung, bewegte Luftschicht, Unterspannbahn)
Unterspannbahn + Fugen diffusionsoffen
Dämmschicht nur zwischen Sparren
Dampfbremse raumseitig oder zwischen Dämmung
nichthinterlüftetes Flachdach
Diffusions- und wasserdichte Schicht ( Bleche/Bitumen) direkt auf Schalung
Innen: Dampfsperre zur Verhinderung Diffusion in Konstruktion
Problem: vollständig luftdichte Ausführung nicht möglich
—> Folgen: verminderter Wärmeschutz und Durchfeuchtung Tragwerk
Hinterlüftetes Flachdach:
Diffusions- und Wasserdichte Schicht über Lüftungsebene auf Schalung
Innen: dampfsperre zur Verhinderung Diffusion in Konstruktion
Belüftung: über diffudionsoffene Winddichtung oder Wärmedämmung
Problem: Hinterlüftungsebene verschlechtert Wärmeschutz, ermöglicht Feuchteintrag aber auch erhöhtes Trocknungspotential
Flachdach mit Aufsparrendämmung:
Diffusions- und wasserdichte Schichten direkt auf Schalung, darunter Wärmedämmung, darunter innenseitige Dampfsperre
keine Hinterlüftungsebene
reduziertes Schadenspotential bei Undichtheit, nur verminderter Wärmeschutz
Sonderfall: Umkehrdach
Zuletzt geändertvor einem Jahr