Was sind homöostatische Triebe
entstehen aus der Abweichung körperinterner stabiler Sollwerte
die homöostaten sind im Hypothalamus
Stellen die Antriebsenergie für Instinkte und gelerntes Verhalten zur Verfügung:
Temperaturverhaltung
Hunger: Glukosemangel im Hypothalamus, Leptinabfall im Fettgewebe, Änderung gastrointestinaler Hormone (Ghrelin), konditionierte Anreizsituation
Durst: osmotischer Durst über Osmosesensoren im Hypothalamus, hypovolämischer Durst über Barorrezeptoren
Schlaf
Was sind nichthomöostatische Triebe
entstehen aus variablen Sollwerten und Lernen
Sexualität, Explorationstrieb, Bindungsbedürfnis, Emotion
entstehen aus Variablen Sollwerten (zyklisch) und Lernen ( werden in kritischen Phasen der Entwicklung gelernt)
Sexualität
Explorationstrieb
Bindungsbedürfnis
Emotion
Wie wird Verhalten bestimmt?
Positive und negative Verstärkung lenkt das Verhalten in eine bestimmte Richtung. Ob ein Reiz verstärkend oder bestrafend wirkt, hängt nicht nur von seiner biologischen Bedeutung und der Deprivationszeit und der zirkadianen Periodik, sondern auch von der Diskrepanz oder Übereinstimmung zwischen der Intensität von erwarteten und aktuellen Reizen ab.
Verstärkungs- und Triebsysteme arbeiten zusammen, um die festigkeit der assoziativen Beziehung zwischen Reizen und Reaktion und Konsequenz zu bestimmen
Nicht nur Triebinduktion, aber auch triebreduktion kann verstärkend wirken
Erst die Verstärkung lenkt die Triebenergie auf ein bestimmtes Verhalten
Columbia Obstruction Box
Startbox (A) und Zielbox (D) mit z.B. Futter, dazwischen ein elektrisches Gitter (B); Ergebnis: bei steigender Deprivation sind die Versuchstiere bereit Elektroschocks zu ertragen
Erklärung : Die positive Valenz des Futters steigt mit steigender Triebstärke (Dauer der Deprivation). Die negative Valenz des Gitters ist konstant. Übersteigt die positive Valenz die negative, überquert das Tier das Gitter.
Wie funktioniert Motivation
-> jeder Triebhomöostat regelt eine andere Körperfunktion
-> Ein Mangek einer der beiden Grundbausteine des Organismus führt zu erhöhter Erregung der Homöostaten im Hypothalamus, die diese Erregung auf die dafür zuständigen motorischen Areale übertragen müssen
-> Diese Triebenergie ist zunächst ungerichtet, wird aber durch die Tätigkeit der Verstärkungssysteme (rot) adjustiert
-> wenn Verhalten eine Belohnung (rot) hervorruft, so wird dieses Verhalten mit eben demselben Homöostaten verbunden
->wird dieser Homöostat später wieder aus dem Gleichgewichtszustand gebracht, so wird er jene Verhaltensweisen aktivieren, die in der Vergangenheit mit dem Homöostaten verbunden worden sind
Tritt ein hoöostatisches Ungleichgewicht ein (z.B Glukoseabfall), so folgt ungerichtetes appetitives Suchtverhalten
Erst die Verstärkung lenkt die Triebenergie auf ein bestimmtes Verhalten.
Anreizmotivation entsteht durch Assoziation der Hinweisreize mit positiven oder negativen Verstärkern.
künstliche Anreize:
Drogen
intrakranielle selbstreizung ( Euphorisierung )
-> umgehen sensorische Verarbeitung und wirken direkt auf das neuronale Anreizsystem ein
Nucleus accumbens
liegt im ventralen Striatum (Basalganglien)
spielt eine entscheidende Rolle im mesolimbischen System („Belohnungssystem“) bei motivierten Verhaltensweisen aller Art:
Erwartung oder Feststellen von Belohnungen
Erkennen von Anreizen
Sucht
Der vorherrschende Neurotransmitter ist Dopamin.
Was sind Emotionen
Emotionen (lat. emovere: herausbewegen, emporwühlen) sind Reaktionen auf hedonisch positive und aversive Reize, die auf drei Reaktionsebenen ablaufen:
der physiologisch-hormonellen,
der motorisch-verhaltensmäßigen und
der subjektiv-psychologischen.
Oft synonym:
Gefühl (subjektive Wahrnehmung)-> primäre Emotionen:
sind kurz, maximal Sekunden dauernde Reaktionen
Gefühle haben eine kommunikative Bedeutung, die in der Evolution dessen inneren und äußeren Ausdruck formte
Affekt (heftig, unkontrolliert)
Motivation
Stimmung (mittel- und langfristig):
länger anhaltende Reaktionstendenzen
Sensation (Wahrnehmung von Körperreaktionen)
Gemütsbewegung
Reflex
Instinkt
Trieb
Die Synonyme sind von Motivation graduelle abzugrenzen
Gyrus cinguli
„Gürtelwindung“
gehört funktionell zum limbischen System.
größter Teil des limbischen Systems
beeinflusst :
den Handlungsantrieb
die gerichtete Aufmerksamkeit
Schmerzverarbeitung
die Regulation von Affekten.
Über Verbindungen mit dem Hippocampus ist er maßgeblich an der dauerhaften Einspeicherung von Gedächtnisinhalten beteiligt.
Amygdala
Die Amygdala („Mandelkern“) liegt im Inneren des Temporallappens.
Die Amygdala spielt eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung von Reizen,speziell als „Angstgedächtnis“.
Die verarbeiteten Reize werden direkt an den Hypothalamus weitergeleitet, der die vegetativen Reaktionen einleitet.
emotionale Information gelangt über den Thalamus in die Amygdala z.B Geicht mit Emotionen sehen
Die Rolle der Amygdala
Hippocampus
Der Hippocampus („Seepferdchen“) liegt im Inneren des Temporallappens hinter der Amygdala.
Der Hippocampus spielt eine wesentliche Rolle beim Kurz- und Langzeitgedächtnis. In ihm ist die momentane Situation (der Kontext) repräsentiert, daher auch emotionale Informationen.
Insula
Die Insula („Inselrinde“, „Reil‘sche Insel“) ist ein tief liegender Teil des Cortex und wird vom Frontal-, Parietal- und Temporallappen bedeckt.
Die Insula spielt eine Rolle bei der emotionalen Bewertung von Geruch und Geschmack (und damit z.B. beim Ekel), beim Schmerz und bei selbstbezogenen Empfindungen.
James-Lange-Theorie
Gefühle sind nur Begleiterscheinungen körperlicher Vorgänge
Umwelteinflüsse lösen Veränderung in den Eingeweiden und der Skelettmuskulatur aus
Emotion sind die bewussten Wahrnehmungen („Wir sind traurig, weil wirweinen, wir sind wütend, weil wir zuschlagen und ängstlich, weil wir zittern“)
Die Rückmeldung der peripher-physiologischen und muskulären Audrucksäußerungen von gefühlen bestimmen Qualität und Intensität der Gefühlsreaktionen mit
2-Komponenten-Theorie (Schachter & Singer, 1962)
durch einen emotionalen Reiz kommt es zunächst zu einer unspezifischen Erregung
erst durch eine kognitive Bewertung wird dieser Erregung eine Funktion zugeschrieben
im emotionalen Erleben werden dann physiologische und kognitive Prozesse integriert
Cannon-Bard-Theorie
Cannon-Bard-Theorie (1927)
Gehirn vermittelt zwischen Eingangsreiz und Ausgangssituation
Emotionales Erleben läuft unabhängig von peripheren Körperprozessen ab
Kein direkter Kausalzusammenhang zwischen Emotionen und Physiologischen Reaktionen – nur Begleiterscheinung
Thalamus spielt entscheidende Rolle beim Entstehen von Emotionen
Die Rückmeldungaus den peripheren Erfolgsorganen (“somatic markers”) werden in superioren Parietalkortex analysiert und erlauben Gefühlswahrnehmung ohne bewusste Registrierung der auslösenden Reize
Theorie von Ledoux
Was ist die rolle der Amygdala
Die verarbeiteten Reize werden direkt an
Was ist die Rolle des Hippocampus
Der Hippocampus („Seepferdchen“) liegt im Inneren des Temporallappens hinter derAmygdala.
Der Hippocampus spielt eine wesentliche Rolle beim Kurz- und - Langzeitgedächtnis.
In ihm ist die momentane Situation (der Kontext) repräsentiert, daher auch emotionale Informationen.
Was ist die Rolle der Insula
James-Lange-Theorie (1884)
-> Die Rückmeldung der peripher-physiologischen und muskulären Ausdrucksäußerungen von Gefühlen bestimmen qualität und Intensität der Gefühlsreaktionen mit (James-Lange)
Theorie von LeDoux (1992)
somatische Marker
zurückgehend auf William James: Die Konfrontation mit einem Reiz biologischer Bedeutung führt zu einer physiologischen Reaktion, diese wird interpretiert als Veränderung der Emotion
Die körperlichen Reaktionen sind in der Insula und im somatosensorischen Cortex repräsentiert und wirken vor allem auf den ventromedialen frontalen Kortex
Dieses ”Bauchgefühl” bei bestimmten Situationen hilft bei schnellenEntscheidungen. Es ist implizit und erfahrungsgeleitet, körperliche Reaktionen müssen dabei nicht bewusst werden
Fehlen die somatischen Marker, scheinen alle Handlungsoptionen gleichwertig, rein rationale/logische Entscheidungen sind oft nicht möglich oder zu langsam->Impulsivität
-> Die Rückmeldung aus den peripheren Erfolgsorganen (“somatic markers”) werden in superioren Parietalkortex analysiert und erlauben Gefühlswahrnehmung ohne bewusste Registrierung der auslösenden Reize
Iowa Gambling Task
Iowa Gambling Task (IGT)
Hohes Risiko (A):
Selten hoher Gewinn (10%) – oft mittlerer Verlust (90%)
Niedriges Risiko (D):
Nur kleiner Gewinn möglich (70%) – aber selten mittlerer Verlust (30%)
ANS reagiert sehr früh auf das Risiko, Verhalten wird adjustiert.
Bei Patienten mit Läsionen im Frontalcortex: ANS reagiert nicht auf Risiko, Verhalten wird nicht adjustiert
Affective Neuroscience
Es gibt vier subcortikale Systeme, welche emotionales Verhalten auslösen:
Erwartung (Suchen/Verlangen): Appetenz- und exploratives
Verhalten Furcht: Fluchtverhalten
Wut: Aggression und Kampfverhalten
Panik: Agitiertheit und Vokalisation
Alle vier Emotionen werden durch das noradrenerge System gefördert und durch das serotonerge System gehemmt. Das dopaminerge System beeinflusst die Entstehung der Erwartung positiver Reize.
Romantische Liebe
Aktivierung: Geliebter Partner vs. Freund
u.a. Insula (I), anteriores Cingulum (ac), Nucleus Caudatus (C), Putamen (P)
->Subkortikale Hirnregionen, die an der emotionalen Bindung beteiligt sind.
De-Aktivierung: Geliebter Partner vs. Freund
Frontaler Kortex, Parietaler Kortex, Temporaler Kortex
->Kortikale Regionen, die an der Urteilsfindung beteiligt sind
->Furchtreaktionen
Elterliche Liebe
Aktivierung: Romantische vs. Elterliche Liebe
Weitgehend gleiche Netzwerke, aber Unterschiede im: gyrus fusiformis (Gesichter und Bedürfniserkennung
Hypothalamus: Hormonelle Ausschüttung, sexuelle Anziehung
De-Aktivierung: Romantische vs. Elterliche Liebe
Wieder gleiche Netzwerke, aber:
Geringere Ausprägung bei elterlicher Liebe in den kortikalen Regionen (Urteilsfindung)
Hass
Aktivierungsunterschiede (unten): Putamen, prämotorischer Kortex (Handlungsvorbereitung); Frontalpol, Insula (emotionale Bewertung, v.a. Ekel)
De-Aktivierung (oben): superiorer frontaler gyrus (Aufmerksamkeit)
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