Wovon ist die Auswrikumg von Stressreizen abhängig?
Die Auswirkungen von Stressreizen auf den Körper unterscheiden sich zwischen Eustress und Disstress
Eustress führt zur Mobilisierung von Energie, Disstress zur Leistungsminderung
Dabei ist die Wirkung von Stressreizen individuell verschieden und von objektiv-physikalischen und subjektiv-psychischen Bedingungen abhängig
Was ist Allostase und wie kommt es dazu?
Unter Allostase werden langfristige Anpassungsmechanismen des Organismus an chronische Belastungen mit Krankheitsfolge verstanden
Bei Langzeitstress ohne verfügbare Bewältigungsmechanismen brechen die homöostatischen Regulationssysteme zusammen, wodurch es zur Allostase mit Krankheitsbeschwerden kommt
Worauf basieren die psychosomatische Medizin und Verhaltensmedizin?
Während die klassische psychosomatische Medizin auf psychoanalytischen Konfliktmodellen basiert, bezieht sich die Verhaltensmedizin eher auf bio-psycho-soziale Modelle
Welche 3 Ebenen werden bei Biopsychosozialen Modellen der Verhaltensmedizin unterschieden?
Was sind Besipiele?
Zur Erklärung von Entstehung und Aufrechterhaltung einer Erkrankung werden hierbei drei Ebenen und deren Interaktionen und Abhängigkeiten betrachtet:
die biologischen/physikalischen Gegebenheiten
die psychischen Prozesse
die sozialen Interaktionen
Beispiele sind
die Intensität, Dauer und Häufigkeit der Reize
die Bewertung und Ursachenzuschreibung
die individuelle Vorerfahrung mit Stress (Lerngeschichte der Person)
konstitutionelle/physiologische/psychische Faktoren (Stressempfindlichkeit, Persönlichkeit)
soziale Stützung und Bindung (Social Support) sowie
Stressvermeidungs-, Kompensations- und Bewältigungsmöglichkeiten (Coping)
Was ist Verhaltensmedizin?
Die Verhaltensmedizin ist ein Forschungsgebiet über die Beeinflussung der Gesundheit durch soziale und psychische Faktoren.
Was soll eine wirksame Methode zur Stressreduktion sein?
So wird beispielsweise nicht kompetitiver Sport als wirksame Möglichkeit zur Stressreduktion erachtet
Welche 4 Ansätze zur Stressreduktion werden in der Forschung diskutiert?
In der Forschung werden vier Ansätze diskutiert, die zur Stressreduktion dienen sollen:
das Zeitmanagement zur Einteilung der Arbeit in Zeitintervalle
das Reizmanagement zur Reduktion und Kanalisation von Störreizen
das Erregungsmanagement zur Reduktion der vegetativen Reaktionen
das Belästigungsmanagement zur Veränderung der subjektiven Bewertung von Stressoren
Was sind Stressreize?
Stressreize sind i. d. R. aversive Reize, auf die ein Individuum mit Ablehnung und Unlust reagiert
Wie lange kann der Körper Stress tolerieren?
Solange ausreichend Entspannung gewährt ist, kann der Organismus ein gewisses Maß an Stress tolerieren
Wenn Stressphasen zu lange anhalten und nicht ausreichend Entspannung möglich ist, tritt die gesundheitsschädigende Wirkung von Stress in den Vordergrund
Was versteht man unter Resilienz?
Den Prozess, mit dem der Organismus zur Bewältigung von Herausforderungen und Veränderungen reagiert, nennt man Resilienz
Als Resilienz wird die Fähigkeit bezeichnet, auf Herausforderungen und Veränderungen zu reagieren, indem das Verhalten angepasst wird
Das dient der physischen und psychischen Bewältigung krisenhafter Umstände
Der noch unscharf definierte Begriff wird oft auch als „Gesundheit trotz widriger Umstände“ („positive outcome despite adversity“) bezeichnet
Womit beschäftigt sich die Psychosomatik?
Die Psychosomatik betrachtet den Zusammenhang zwischen körperlichen (somatischen) Störungen, Krankheitssymptomen und der Psyche
Wie entwickeln sich Psychosomatische Störungen?
Was versteht man darunter und wie wird es behandelt?
Sogenannte psychosomatische Störungen entwickeln sich auf dem Boden von Stressreizen, Störung der endogenen (körpereigene) Regelkreise und molekularen Veränderungen auf zellulärer Ebene
Die Behandlung basiert auf multimodalen Therapiekonzepten mit Linderung der körperlichen Beschwerden sowie Psychotherapie
Die psychosomatischen Störungen umfassen Psychosomatosen und somatoforme Störungen
Eine Psychosomatose wird primär durch mentale Prozesse und Gefühle (Angst, Schuldgefühle, depressive Verstimmung) ausgelöst und geht mit physiologischen Veränderungen einher
Was versteht man unter einer somatoformen Störung?
(Symptome, Beispiel)
Eine somatoforme Störung bezeichnet eine psychogene Störung mit gefühlten körperlichen Symptomen, die nur für den Betroffenen erkennbar, aber nicht objektiv nachweisbar sind
Ein Beispiel ist die Hypochondrie, bei der der Betroffene beharrlich Angst hat, an einer ernsthaften Krankheit zu leiden, und von körperlichen Beschwerden berichtet, die sich allerdings objektiv nicht nachweisen lassen
Zu den Symptomen zählen übermäßig häufige Arztbesuche kombiniert mit mangelndem Vertrauen in den Arzt, häufige Beschäftigung mit dem eigenen Körper und Eigendiagnosen
Wozu kann anhaltende Belastung führen?
Anhaltende Belastung begünstigt Belastungsreaktionen und psychosomatische Störungen, die pathophysiologische Konsequenzen haben
Klassische Beispiele für die Beteiligung von Stress an Erkrankung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck (Hypertonie), chronische Rücken-, Gesichts- und Kopfschmerzen sowie Tinnitus
Auch für das Stressulkus ist der Zusammenhang von Stress, chronischer Entzündung und Schleimhautschäden gezeigt
Was sind klassische Beispiele an Erkrankungen bei denen Stress beteiligt ist?
Klassische Beispiele für die Beteiligung von Stress an Erkrankung sind
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
wie Bluthochdruck (Hypertonie)
chronische Rücken-, Gesichts- und Kopfschmerzen sowie
Tinnitus
Was ist ein Tinnitus?
Der Tinnitus ist ein Geräuscheindruck (Rauschen, Piepsen), der nicht durch Schallreize ausgelöst ist
Was ist ein Stressulkus?
Das Stressulkus ist ein als Stressreaktion auftretender Schleimhautschaden durch mangelnde Durchblutung, der im Magen oder Zwölffingerdarm (Duodenum) auftritt
TABELLE: Pathophysiologische Wirkungen von anhaltender Belastung…
Pathophysiologische Wirkungen von anhaltender Belastung
Belastungsreaktion (Stress)
Pathophysiologische Konsequenzen
Unterdrückung von Immunreaktivität und Entzündung
reduzierte Resistenz gegenüber einer Vielzahl von Krankheiten
Erhöhung der Muskelanspannung in spezifischen Muskelgruppen
Rücken-, Gesichts-, Kopfschmerzen, „Weichteilrheumatismus“
erhöhter kardialer Output
essenzielle Hypertonie
Mobilisierung von Energie bei Unterdrückung der Energiespeicherung
Diabetes, Myopathien, Asthma
Unterdrückung der Verdauung
Geschwüre
Hemmung des Wachstums
psychogener Zwergwuchs, Knochenentkalkung
Hemmung der Reproduktionsfunktionen
Infertilität, Anovulation, Impotenz, Libidoverlust
neuronale Reaktionen und Änderungen der Wahrnehmungsschwellen
beschleunigtes Altern kognitiver Funktionen und des Gedächtnisses, einige Epilepsieformen
periphere Vasokonstriktion oder Dilatation
essenzielle Hypertonie, Raynaud-Erkrankung, Migräne
Was versteht man unter dem Erschöpfungsssyndrom?
Am Übergang zu den stressbedingten psychischen Erkrankungen steht das Erschöpfungssyndrom, das als solches nicht als Krankheit eingeordnet wird, sondern als physische und emotionale Erschöpfung mit stark reduzierter Leistungsfähigkeit gilt
Von wem wurde der Begriff Burnout eingeführt und was versteht man darunter?
Der Begriff Burnout wurde in den 1970er-Jahren von dem Psychotherapeuten Herbert Freudenberger geprägt, um den Zustand totaler Erschöpfung mit Überforderung und körperlichen Beschwerden zu bezeichnen
Anfangs galt der Begriff primär für Menschen mit übermäßigem Engagement für den Beruf, inzwischen ist er weiter gefasst
Woraus folgt der Erschöpfungsprozess (Burnout)?
Welche Faktoren und Anzeichen zeigen sich?
Der Erschöpfungsprozess folgt aus einem Ungleichgewicht von Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten bei chronischem Stress
Dabei kommen
individuelle Faktoren und
Arbeitsfaltoren
oder Lebensplatzfaktoren zusammen
Als Anzeichen gelten
emotionale Erschöpfung und rasche Ermüdung
Depersonalisation
Distanzierung und Zynismus
verringerte Leistungsfähigkeit
das Gefühl, seine Aufgaben nicht ausreichend erledigen zu können
Dabei zeigen sich u. a.
Energiemangel
ständiger Kopfschmerz
Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit
bei jedem dritten auch Schlafstörungen
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