Das taktile System
Rezeptoren
Pacini-Körper: Vibration, Bewegung, Beschleunigung
Meissner-Körper, Haarfollikel-Sensoren: Berührungen, Geschwindigkeit
Merkel-Zelle, Ruffini-Körper, Tastscheiben: Druckintensität / -dauer
Sensorische Adaption
Gemisch aus Rezeptoren
-> Signalgesamtempfinden
Zweipunktschwelle
Die sogenannte Zweipunktschwelle ent- spricht dem Abstand der Zirkelspitzen
Somatosensorischer Kortex
Anteile eines Reflexbogens
-> Bewegung wird über Reflexe gesteuert
Grob- und Feinbau des Skelettmuskels
-> Muskeln funktionieren elektrisch
-> Muskelkontraktion-> Aktionspotenzial wird aktiviert
Motorischer Cortex
Das supplementärmotorische Areal (SMA, BA 6) spielt eine Rolle beim Erlernen von Handlungsabfolgen und bei der Vorbereitung und Initiierung komplexer Bewegungsmuster
Der prämotorische Cortex (lateraler Anteil von BA 6) erstellt Bewegungsentwürfe und stimmt sie mit dem Kleinhirn und den Basalganglien ab. Ähnliche Aufgaben haben BA 44/45 (Broca-Areal) und BA 8 (frontales Augenfeld)
Der primäre motorische Cortex (BA 4) sendet die Informationen an die Skelettmuskulatur.
Das motorische System
Die Basalganglien setzen die Bewegungspläne aus dem assoziativen Kortex in Bewegungsprogramme (zeitlich und räumlich organisierte Impulsmuster) um.
Sie regulieren dabei die kortikalen Erregungsschwellen und greifen damit in die Steuerung von Bewusstsein und Aufmerksamkeit ein (Kontrolle der gerade ablaufenden Bewegungen).
Die Basalganglien sind insbesondere bei der Festlegung der Bewegungsparameter (Richtung, Geschwindigkeit und Kraft) beteiligt.
Das Kleinhirn erhält sensorische Information (vom Gleichgewichtsorgan und v. a. der Haut- und Tiefensensibilitat) und dient der Koordination von Zielmotorik und Stützmotorik.
Wernicke-Geschwind-Modell
Start einer Bewegung
Bewegungen erfolgen spontan, nach Vorsignalen bzw. auslösenden Reizen oder nach Absichten und Willensentscheidungen
Verhaltensweisen aus dem Bereich der biologischen Motivationssysteme (z.B. Hunger, Durst, Sexualität, Neugier, Körperpflege) können spontan bzw. auf Grund physiologischer Bedingungen erfolgen.
Auch hochverstärkte bzw. überlernte Verhaltensweisen erfolgen oft auch unwillkürlich: Gewohnheiten (z.B. Lesen), Suchtverhalten.
Auch biologisch bedingte oder hochverstärkte Verhaltensweisen brauchen für den Beginn der Bewegung in der Regel einen Startimpuls.
Dieser erfolgt im Gehirn über das dopaminerge System (nigro-striatales System, ein Verstärkungsimpuls aus dem Hirnstamm (Substantia nigra im Mesencephalon) leitet die Bewegung in den Basalganglien (Striatum) ein).
Stop einer Bewegung
Das Verhaltenshemmsystem (Gray, 1982: BIS, behavioral inhibition system) wird durch konditionierte und neuartige Reize aktiviert.
1. angeborene Furchtreize, konditionierte Furchtreize oder neuartige Reize müssen erkannt werden (Prüf-Vergleichzustand)
2. geeignete Verhaltensweisen (z.B. Einfrieren, Aktiviertheit und Aufmerksamkeit) müssen eingeleitet werden (Kontrollzustand)
Das BIS wird aktiv, wenn eine automatisierte Verhaltensroutine durch Neuheit, Nichtbelohnung (Frustration) oder aversive Reize unterbrochen wird. Das BIS wird also bei einer Verletzung von Erwartung aktiv, es benötigt dazu:
1. Information über die gegenwärtige Reizsituation (vermittelt über das septohippokampale System)
2. Information über erwartete (sensorische) und geplante (motorische) Ereignisse (präfrontaler Cortex)
Im Falle eines mismatches wird laufendes Verhalten gehemmt (Subiculum, ein Teil des Hippocampus) um Orientierungsverhalten optimal ablaufen zu lassen.
motorische tics
Einfache motorische Tics: z.B. Zucken mit Kopf oder Augenbrauen
Komplexe motorische Tics: z.B. Springen, etwas Antippen
Einfache vokale Tics: z.B. Räuspern, Grunzen, Schniefen
Komplexe vokale Tics: z.B. Herausschleudern von zusammenhangslosen oder obszönen Worten, Echolalie
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