Buffl

VL9: Reform von Schule?

MP
von Michael P.

Was muss man an den Überlegungen von Stern und Wild kritisieren!

Auch hier sollten Sie – dass Kinder, wenn man sie nur lässt und ihnen gute Gelegenheiten dazu eröffnet, selber lernen und großartiges leisten werden – ein ‚Gefühl‘ dafür bekommen haben, was gemeint ist: Sind Kinder wirklich so andauernd wissbegierig? Spielen die un- terschiedlichen Ausgangslagen und Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Familien wirklich eine so geringe Rolle? Ist die Gesellschaft, Lebens- und Arbeitswelt der Zukunft wirklich so, wie von Wild und Stern implizit behauptet? Eine Welt, in der es auf selbstbewusst eigenständig handelnde Einzelne an- kommt, die solidarisch orientiert an einem guten und nachhaltig wirtschaftenden Miteinander, in stän- dig neuen und sich erweiternden Kollaborationen eigene Projekte verfolgen – die mutig sind, positiv- zupackend, humorvoll-begeistert-lebendig (anstatt auf eine institutionell-bürokratisch geordnete Ein- mündung in einen lebenslanges Angestelltenverhältnis zu hoffen, in dem es vor allem darauf an- kommt, Vorgaben erwartungsgemäß umzusetzen, und ansonsten ja nicht aufzufallen oder anzuecken. Für Rebeca Wild oder André Stern wären dies wohl Vorstellungen von einer anderen Gesellschaft – aus einem anderen Jahrhundert, aus einer anderen ‚Schicht‘ – irgendwie 1950er Jahre, sehr eingerich- tet und konservierend angepasst an ein Kleinfamilien-Mittelstands-Eigenheim-Welt vor den 1968igern, vor 9/11, vor der Digitalisierung, vor dem Klimawandel)?

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Michael P.

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