Warum bekommt mein Klient Ergotherapie? (6)
bessere Bewältigung von Alltagstätigkeiten zu ermöglichen
Definition von individuellen Zielen, der Wünsche und Möglichkeiten des Patienten
Förderung und Verbesserung von Bewegungskoordination, Sinnes- und Emotionswahrnehmung
Entwicklung von körperlichen und geistigen Voraussetzungen für eine selbstständige und erfüllte Lebensführung und Partizipation
Verbesserung der Lebensqualität durch Ausbau der vorhandenen Fähigkeiten
Reintegration in das persönliche, soziale und gegebenenfalls berufliche Umfeld
Nenne die 8 Kernbegriffe der Ergotherapie. (8)
Handlung
Mensch
Alltag
Umwelt
Lebensqualität
Basis
Kern
Berufsidentität
Was bedeutet “Handlung” in der Ergotherapie? (7)
ist persönlichkeits- und gesundheitsförderlich
vollständig, wenn es neben der Ausführung noch vorbereitende und kontrollierende Elemente umfasst -> Aufgabe kann besser verstanden und auch bewältigt werden (Vorbereitung -> Ausführung -> Reflexion, Kontrolle)
eine Handlung ist
aktiv = beteilgt sein, Engagement, Gestalter meines Lebens
bewusst = Wachheitsgrad (Alertness, Vigilanz (halten))
selbstbestimmt = mitbestimmen, aktiv sein, selbst entscheiden, was mit mir passiert
sozial gesteuert = andere realsieren, Einflüsse auf andere -> Verhalten steuern, Teil des sozialen Gefüges
zielgerichtet = Plan, “Wo willst du hin?”, Vornehmen (zum Handlungsziel erreichen)
Was gehört alles zu einer vollständigen Handlung? (13)
exekutive Funktionen = mentale Funktionen, mit denen Menschen ihr Verhalten unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen ihre Umwelt steuern
es gibt vorbereitende, ausführende und kontrollierende Funktionen, oft gehen die drei Formen auch ineinander über:
das Setzen von Zielen
Planung
Entscheidung von Prioritäten
Impulskontrolle
emotionale Regulation
Aufmerksamkeitssteuerung
zielgerichtetes Initiieren und Sequenzieren von Handlungen
motorische Steuerung
Beobachtung der Handlungsergebnisse
Selbstkorrektur
immer: Ziel setzen (Ziel) → Planung (Plan) → Ausführung (Tu) → Kontrolle (Check)
Wann ist die Handlungsfähigkeit beeinträchtigt? (2)
kann durch Erkrankungen/Behinderungen, Anforderungen aus der Umwelt oder Untätigkeit beeinträchtigt werden
Handlungsprobleme behindern nicht nur den Vollzug von Einzelhandlungen, sie haben vielmehr auch weitreichende Auswirkungen auf Entwicklung, Kompetenzerwerb, Rollenhandel und Autonomie und Partizipation des Einzelnen
Was bedeutet “Mensch” in der Ergotherapie? (3)
der/die Klient_in und seine Bedürfnisse stehen immer im Mittelpunkt
Patient = jemand, der ärztliche Dienstleistungen oder Dienstleistungen anderer Personen, die eine Heilbehandlung durchführen, in Anspruch nimmt
Klient = kommt mit einem Anliegen, Dienstleistercharakter der therapeutischen Tätigkeit, sowie die Mündigkeit des Behandelten betonen -> zum Handeln befähigen
Was sind die wesentlichen Elemente der Klientenzentrierung? (5)
der/die Klient_in selbst kennt sich, seine Fähigkeiten und Schwierigkeiten, seine Wünsche und Bedürfnisse am Besten
ist ein Experte für sich
der/die Therapeut_in befähigt den/die Klient_in „informierte Entscheidungen zu treffen“ und seine Schwierigkeiten handelnd zu meisten -> Empowerment
Therapie verläuft immer „auf Augenhöhe“, d. h. Wünsche und Alltag des/der Klient_in beachten, Alterntiven bieten, motivieren, gemeinsames Planen und Erklärung des therapeutischen Vorgehens
Wer ist der “erweiterte Klient”? (1)
= der/die erweiterte Klient_in gehört zum engsten Umfeld (soziales Netz) des/der Klient_in und spielt damit auch eine große Rolle während der Therapie
Was sind die Voraussetzungen für eine gute Beziehung zwischen Klient_in und Therapeut_in und damit auch für eine erfolgreiche Therapie nach Feiler? (6)
Akzeptanz des Klienten
Empathie (Gefühle differenzieren!)
aktives Zuhören (nach C. Rogers) -> Interesse zeigen
Vertrauen (Basis) -> Schweigepflicht
Respekt (verstehen)
Optimismus
Was bedeutet “Alltag” in der Ergotherapie? (6)
der Alltag eines Menschen ist geprägt von dem, was er tun möchte oder was von ihm erwartet wird
hier geht es um
Selbstversorgung = sich selbst versorgen, Selbstsorge (z. B. kochen, anziehen etc.)
Produktivität = etwas zu seinem Lebensumfeld und zu Gesellschaft beitragen (z. B. BIP, Ehrenamt etc.)
Freizeit der/des Klient_in = das Leben genießen und sich erholen (z. B. Hobbys etc.)
diese Bereiche könne sich überschneiden
aus ergotherapeutischer Sicht müssen Handlungen aus diesen drei Bereichen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, damit die Gesundheit auf Dauer erhalten bleiben kann
Was bedeutet “Umwelt” in der Ergotherapie? (8)
jeder Mensch lebt in seinem Alltag unter individuellen Umweltbedingungen
in der Ergotherapie unterscheidet man zwischen
physischer = Gegenstände, Zeit, Raum, Klima, Licht, Lärm/Geräusche, Flora, Fauna
sozialer (primär, sekundär, tertiär) = Nachbarschaft, Menschen, (Tiere)
kultureller = Einstellungen, Handlungsgrundsätze, Rituale, Werte, Normen
und institutioneller Umwelt = Vereine, gesellschaftliche Institutionen (Schule, Ämter etc.), politische Umgebung (wählen), Finanzen und Kapital (Sparen, BAföG, Taschengeld), Strukturen/Sicherheit, aber Regeln!
die Umwelt beeinflusst die persönliche Bedeutung der Aktivitäten im Alttag eines Menschen
sie kann sich auf seine Handlungsfähigkeit hemmend oder fördernd auswirken
die Gestaltung der Umwelt spielt in der Ergotherapie eine zentrale Rolle, denn eine gezielt angepasste Umwelt ermöglicht und erleichtert Handlungen und kann gesundheitsfördernd wirken
Was bedeutet “Lebensqualität” in der Ergotherapie? (3)
umfasst subjektive und objektive Aspekte
die Lebenszufriedenheit ist das subjektive, psychische Wohlbefinden als Ergebnis der Lebensqualität und als Ausmaß der Zufriedenheit mit der eigenen Situation in allen Bereichen des gegenwärtigen Lebens
Lebensqualität und -zufriedenheit sind neben Handlungsfähigkeit und Partizipation die wichtigsten Ziele und Ergebnisse der Ergotherapie
Wofür benötigen wir für die Ergotherapie eine Definition? (4)
bildet die Basis von der aus alle Berufsangehörigen, unabhängig ihres Arbeitsgebietes, Spezialisierung und ihrer persönlichen Sichtweise die Ergotherapie darstellen können
beschreibt den Kern des Berufs, ist daher berufsfeldübergreifend und nicht mit einer Tätigkeitsbeschreibung gleichzusetzen
soll die gemeinsame Berufsidentität fördern und Grundlage für eine vereinte Außendarstellung für den Beruf als Ergotherapeut_in sein
erhebt nicht den Anspruch alle Aspekte des komplexen Gegenstandes Ergotherapie umfassend darzustellen
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