Was gehört zur Exterozeption, also zur “Außenwahrnehmung” (Fern-Sinne)? (2)
visuelle Wahrnehmung (sehen)
auditive Wahrnehmung (hören)
Was gehört zur Exterozeption, also zur “Außenwahrnehmung” (Nah-Sinne)? (2)
olfaktische Wahrnehmung (riechen)
gustatorische Wahrnehmung (schmecken)
Was gehört zur Propriozeption, also zur Tiefenwahrnehmung (Basissinne)? (5)
taktile Wahrnehmung
taktil-epikritisch (aktiv) -> ertasten
taktil-protopatisch (passiv) -> berührt werden
vestibuläre Wahrnehmung (Gleichgewicht)
kinästhetische Wahrnehmung (“innerer Körper”, stabilisieren, Vorstellung von “Spiegelungen”)
Was ist “Selektion”? (7)
die Tendenz des Menschen nur die Dinge wahrzunehmen, die für sie von wesentlicher Bedeutung, relevant und interessant sind
es handelt sich hierbei nicht um ein „Alles oder Nichts-Phänomen“, sondern um einen graduellen Prozess
die nicht selektierten Informationen werden jedoch trotzdem unbewusst gespeichert
es kann eine Wahrnehmungshemmung entstehen, wenn keine Erwartungen hinsichtlich eines Reizes vorliegen, wenn deutlich andere Erwartungen an den Reiz vorliegen oder wenn der Reiz so bedrohlich oder unangenehm ist, dass er Angst auslöst
ein Vorteil ist, dass die Selektion einen Schutz vor Reizüberflutung und für die Psyche bedrohliche Inhalte gibt
aber es werden auch oft bedeutungsvolle Inhalte „übersehen“ -> korrigieren!
durch die ausgewählten Informationen kann man nun logische Schlussfolgerungen ziehen -> Inferenz
Was ist die Definition von “Wahrnehmung” nach Arnold, Eysenck und Meili (1996, 2019)? (1)
= “Die Wahrnehmung ist eine psychologische Funktion, die dem Organismus (mittels spezieller Einrichtungen: Sinnesorgane) die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen betreffs Zustand und Veränderung der Außenwelt ermöglicht.”
Was ist die Definition von “Wahrnehmung” nach Dorsch (1996)? (1)
= “Wahrnehmung ist der Vorgang und das Ergebnis der Reizverarbeitung. Das Ergebnis ist ein Abbild der objektiv-realen Umwelt und der eigenen Person (Innenwelt).”
Wie kann “Wahrnehmung” noch definiert werden? (1)
= Wahrnehmung ist ein komplexer Prozess der Informationsgewinnung durch die Verarbeitung von Reizen. Die Reizverarbeitung erfolgt nach subjektiven Kriterien - jeder nimmt (aufgrund individueller Erfahrungen und vorheriger Lernprozesse) individuell wahr.
Warum ist Wahrnehmung ein Kernelement der Ergotherapie? (3)
jeder Mensch tritt über seine Sinne in Verbindung zur Umwelt -> Voraussetzung für menschliches Handeln
die physische Wahrnehmung ist Voruassetzung für das Verständnis von funktionell-anatomischen und psychomotorischen Vorgängen und deren therapeutische Beeinflussung
die soziale Wahrnehmung ist wichtig, um subjektive Einflussfaktoren kennen, beobachten und beurteilen können, um Interaktionsstörungen zu verstehen, den Therapie ist immer eine soziale Situation! (sozialen Kontext verstehen -> angemessen reagieren, nichts übersehen!)
Was ist “soziale Wahrnehmung” nach Forgas (1987)? (1)
= “Das Deuten von Situationen oder dem Verhalten von Personen anhand von z. B. Mimik, Gestik, Tonfall, Aussehen etc. auf dem Hintergrund subjektiver Vorerfahrungen und Wertevorstellungen.”
Was sind non-verbalen Signale und welche gibt es in der Kommunikation? (5)
= äußere Merkmale, an denen wir uns orientieren
Gesicht: Ausdruck, Blickkontakt, Mimik
Körper: Haltung, Dynamik, Gestik
Erscheinungsbild: Kleidung, Frisur, Schmuck
Raum: Distanzen, räumliche Beziehung, Körperkontakt, Berührungen
parasprachliche Botschaften (70-90%): Intonierung, Tonhöhe, Sprechtempo, Sprechpausen, rhetorische Mittel
-> sprachliche Äußerungen unseren Gegenübers machen nur einen geringen Teil unseres Eindrucks aus
Was ist “Inferenz”? (5)
die Tendenz, Ordnungskategorien für beobachtete Ereignisse gesucht (Schubladendenken) -> wichtig, um eine angemessene Reaktion zu zeigen
Grundlage dafür sind Erfahrungen oder eigene Urteile und Einschätzungen -> Klassifizierung (“Schubladendenken”)
je weniger Informationen man erhält, desto mehr versucht man über Annahmen Erklärungen zu finden
Inferenz spart Zeit, gibt Sicherheit und fördert ein situationsangemessenes Verhalten
kann jedoch auch zu Vorurteilen führen -> wichtig: seine Einordnung nochmal zu hinterfragen
Wie sind die Stufenfolgen von Wahrnehmung nach Zimbardo aufgebaut? (6)
Stufe I: Empfinden
Stufe II: Organisieren
Stufe III: Identifizieren und einordnen
dem Empfinden gehen Reize voraus, dem Einordnen folgen andere psychische Prozesse (Wissen, Motivation, Gedächtnis, Sprache etc.)
vollzieht sich in 2 Richtungen:
vom Reiz zum Erkennen: datengeleitet
vom Wissen zum Empfinden: konzeptgeleitet
Was ist der “Ersteindruck” nach Todorov und Willis (2014)? (6)
= der erste Eindruck, den ich von einer Sache, einer Person oder einer Situation gewinne
entsteht nur einmal! (auch in der Therapie) -> wie gestalten?
innerhalb von Zehntelsekunden fällen Menschen ein erstes Urteil über ihre Umgebung und ihr Gegenüber
durch das “wie?” ca. 90%, durch das “was?” ca. 10%
der Ersteindruck ändert sich i. d. R. nicht entscheidend, lediglich wird der Mensch sich seines Urteils sicherer
“Vorrang vor allem anderen hat die Einschätzung, ob das Gegenüber vertrauenswürdig und sympathisch oder aber aggressiv und hinterhältig ist.”
Zuletzt geändertvor einem Jahr