Hereditäres, nicht polypöses Kolonkarzinom
autosomal-dominant vererbte Form kolorektaler Karzinome
-> Mikrosatelliteninstabilität
Mutation verschiedener DNA-Mismatch-Reparaturgene (=MMR-Gene, bspw. MSH2 > MLH1 > MSH6 > PMS2) führt zu Auftreten einer Mikrosatelliteninstabilität (MSI)
mittleres Erkrankungsalter - 45 J
vorwiegend rechtes Hemikolon
Lynch-Syndrom
HNPCC, bei dem eindeutig eine Keimbahnmutation der beschriebenen Gene nachgewiesen werden konnte
HNPCC-assoziierte Karzinome
Endometriumkarzinom: Etwa 40–60% der betroffenen Frauen
Ovarialkarzinom: 10%
Magenkarzinom: 10%
Urothelkarzinom (Ureter/Nierenbecken): 2%
Dünndarmkarzinom (1–4%)
Gallengangskarzinom (1–4%)
Muir-Torre-Syndrom
Veranlagung zu bestimmten Hauttumoren, meistens bei MSH2-Mutation
Talgdrüsenadenome
Keratoakanthome
Amsterdam- und Bethesda-Kriterien
Amsterdam II
Wenigstens drei Familienmitglieder mit kolorektalem Karzinom oder HNPCC-assoziiertem Karzinom
Erkrankte in wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Generationen
Einer der Erkrankten ist Verwandter ersten Grades der beiden anderen
Mindestens einer der Erkrankten muss jünger als 50 Jahre sein
Ausschluss einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP)
Überarbeitete Bethesda-Kriterien: Im Vergleich zu den Amsterdam-Kriterien weniger spezifisch, dafür höhere Sensitivität
Diagnose eines kolorektalen Karzinoms vor dem 50. Lebensjahr
Diagnose von syn- oder metachronen kolorektalen oder anderen HNPCC-assoziierten Tumoren (unabhängig vom Alter bei Diagnosezeitpunkt)
Diagnose eines kolorektalen Karzinoms vor dem 60. Lebensjahr mit Vorliegen typischer Histologie eines MSI-H-Tumors
Diagnose eines kolorektalen Karzinoms (unabhängig vom Alter) und mindestens ein Verwandter ersten Grades mit einem HNPCC-assoziierten Tumor vor dem 50. Lebensjahr
Diagnose eines kolorektalen Karzinoms (unabhängig vom Alter) und mindestens zwei Verwandte ersten oder zweiten Grades mit einem HNPCC-assoziierten Tumor (unabhängig vom Alter)
Molekulargenetische Diagnostik
Untersuchung des Tumorgewebes (Biopsie oder Resektat)
Immunhistochemische Anfärbung von DNA-Reparaturproteinen
Bei Mutation in einem der DNA-Reparaturgene (MSH2, MLH1, MSH6, PMS2) fehlen die entsprechenden Proteine und können deshalb nicht angefärbt werden
Ggf. Suche nach Mikrosatelliteninstabilität (MSI) mittels PCR (indirekter Hinweis auf defekte DNA-Reparaturgene)
Prävention
Zur Prävention wird Betroffenen mit nachgewiesener Mutation empfohlen, ab dem 25. Lebensjahr an einem Früherkennungsprogramm teilzunehmen.
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