Agonist
Ein Agonist ist eine Substanz die an einen
Rezeptor bindet, ihn aktiviert und dort einen
biologischen Effekt auslöst. Ein vollständiger
Agonist (full agonist) ist eine Substanz, die die
maximal mögliche Reaktion auslöst
(Intrinsische Aktivität =1).
Partieller Agonist
bindet an den Rezeptor
löst aber nicht den maximalen biologischen
Effekt an diesem Rezeptor aus. Ein partieller
Agonist kann auch als partieller Antagonist
wirken (Intrinsische Aktivität >0 und <1).
Beispiele sind Buprenorphin und Butorphanol.
Antagonist
Bindet an Rezeptor, lst keine biologische Funktion aus
Kompetitiver und nicht-kompetetitiver Antagonist
Kompetitiver Antagonist
Kompetitive Antagonisten konkurrieren um die Rezeptor Bindungsstelle, ihre Wirkung ist
reversibel durch eine höhere Konzentration des Agonisten in Abhängigkeit der Rezeptor
Affinität (z.B. Medetomidin – Atipamezol, Morphium-Naloxon).
Nicht kompetitiver Antagonist
Die Wirkung eines nicht kompetitiven Antagonisten entsteht nicht durch Bindung an die
Rezeptorbindungsstelle. Ihre Wirkung kann nicht durch eine höhere Konzentration des
Agonisten aufgehoben werden. Ihre Wirkung ist erst beendet, wenn sie vollständig
ausgeschieden sind (Phenoxybenzamin = α1 Antagonist)
Potenz
Die Potenz ist die Stärke eines (analgetischen) Effektes der durch eine definierte Dosis erreicht
werden kann. Sie ist abhängig von der Affinität einer Substanz für ihren Rezeptor und der
Fähigkeit einen biologischen Effekt auszulösen.
Intrinsische Aktivität
Der Begriff intrinsische Aktivität bezieht sich auf den maximalen Effekt den eine Substanz
auslösen kann. (Fentanyl > Morphium > Buprenorphin > Butorphanol).
Substanzen mit einer hohen intrinsischen Aktivität müssen weniger Rezeptoren besetzen um
einen definierten (analgetischen) Effekt auszulösen. Je mehr Rezeptoren besetzt werden
desto stärker ist der Effekt. Partielle Agonisten mit einer geringeren intrinsischen Aktivität
müssen mehr Rezeptoren besetzen um einen definierten Effekt auszulösen. Sind alle
3
Rezeptoren besetzt kann die Wirkung nicht mehr erhöht werden (Ceiling oder Plateau Effekt,
die Dosis Wirkungs-Kurve ist glockenförmig).
Klinische Wirksamkeit
Klinische Wirksamkeit (clinical efficacy)
Die klinische Wirksamkeit bezieht sich auf die Fähigkeit eines Medikamentes (Analgetikums)
unabhängig von seiner intrinsischen Aktivität (maximaler Effekt) und seiner Potenz (Dosis, die
diesen Effekt auslöst) eine vorteilhafte therapeutische Wirkung (Analgesie) auszulösen. Die
klinische Wirksamkeit eines Opioids ist deshalb von der Intensität des Schmerzes und seiner
intrinsischen Aktivität abhängig. Ein Opioid mit einer geringeren intrinsischen Aktivität (z. B.
Butorphanol) ist bei geringgradigen Schmerzen klinisch wirksam. Steigt jedoch die Intensität
des Schmerzes muss eine so hohe Dosis verwendet werden, dass alle Rezeptoren besetzt
sind, damit keine höhere Wirkung mehr erreicht werden kann und die Wirkung von einem
zweiten Opioid (Fentanyl, Morphium) reduziert oder sogar antagonisiert wird
Toleranz
Es werden immer höhere Dosierungen benötigt um einen Effekt zu erzielen
Bei den
Opioiden stellt sich eine Rezeptor Desensibilisierung durch eine Langzeitanwendung ein. Die
Anzahl funktioneller Rezeptoren nimmt ab. Eine therapeutische Dosis muss erhöht werden
oder wird sogar unwirksam und erfordert eine zeitweilige Absetzung. Opioide mit einer hohen
Potenz (weniger Rezeptoren müssen besetzt werden, z.B. Fentanyl) sind weniger Toleranz
auslösend als Opioide mit einer geringen Potenz (Kodein, Butorphanol).
Tachyphylaxie
Rasche Wirkungsabnahme bei wiederholter Medikamentengabe
Körperliche Abhängigkeit
Eine körperliche Abhängigkeit ist gekennzeichnet durch das Auftreten von
„Entzugserscheinungen“ bei plötzlichem Absetzen oder Antagonisierung eines Opioids.
Aggression und Erregung nach der Verabreichung von Naloxon um eine Dosis Morphium bei
einem Hund zu antagonisieren ist ein Beispiel solcher „Entzugserscheinungen“. Ansonsten ist
körperliche oder auch psychische Abhängigkeit in der Veterinärmedizin selten.
Wirkungsmechanismus Anticholinergika
Kompetitive Acetylcholin-Antagonisten (m-Rezeptoren also Beeinflussung der glatten Muskulatur)
Es
kommt zur Tonusminderung der parasympathisch innervierten Organe wie Magen-Darmtrakt,
Harnblase, Sinusknoten des Herzens, exokrine Drüsen, Bronchien und Pupillen. In der
Anästhesie eingesetzt werden hauptsächlich Atropin und Glycopyrrolat, Fenpipramid ist als
fixe Kombination in Polamivet enthalten.
Wirkung und Nebenwirkungen Anticholinergika
Anwendung Anticholinergika in der Anästhesie
Anwendung in der Anästhesie (Indikationen)
Eine routinemäßige Anwendung von Anticholinergika in der Prämedikation wird heute nicht
mehr empfohlen, sondern nur bei Vorliegen spezieller Indikationen:
Brachycephale Hunderassen (hoher Vagotonus, enge Atemwege, starke
Reflexaktivität)
bestehende Bradyarrhythmie bzw. Bradykardie
zur Herabsetzung des Speichelflusses bei der Anwendung von Ketamin mit einem
Benzodiazepin (v.a. Katze)
bei der Verwendung von Sedativa/Analgetika, die zu ausgeprägten vagal induzierten
Bradykardien führen (z.B. Opioide). Das Anticholinergikum Fenpipramid ist als fester
Bestandteil im Präparat Polamivet (Levomethadon/Fenpipramid) enthalten, um einer
Bradykardie bei intravenöser Gabe entgegenzuwirken.
eine Alpha-2 Agonisten induzierte Bradykardie sollte nur bei gleichzeitiger Hypotonie
mit Anticholinergika behandelt werden. Bradykardie ist in diesem Fall ein physiol.
Schutzreflex (Vasopressorenreflex
Anticholinergika - Kontraindikation
Kontraindikation
bestehende Tachykardie
Glaukom
Erhöhte Nachlast
Hypertrophe Kardiomyopathie (Erhöhung der Herzarbeit und des myokardialen
Sauerstoffverbrauchs)
Welches Anticholinergikum kann man als Notfallmedikament einsetzen?
Atropin
Unterschiede Atropin und Glycopyrrolat
Alpha 2 Adrenerge Agonisten
Alpha2 adrenerge Agonisten (alpha2 Agonisten) üben ihre Wirkung hauptsächlich über die
Bindung an alpha2 adrenerge Rezeptoren, einem G-Protein gekoppelten Rezeptor, aus. Dabei
unterscheiden sie sich in der Selektivität ihrer Bindung an alpha2 und alpha1 Rezeptoren, wobei
Xylazin die geringste und Medetomidin/Dexmedetomidin die höchste Selektivität für alpha2
Rezeptoren besitzt. Das bedeutet auch, dass Xylazin mehr an alpha1 Rezeptoren wirkt als
Medetomidin.
Einige
alpha2 Agonisten binden strukturabhängig (Imidazol Ring) zusätzlich an Imidazolin Rezeptoren
(I1, I2), welche vor allem an der Entwicklung der Hypotonie (Herzkreislauf Wirkungen) beteiligt
sind. Xylazin besitzt aufgrund seiner Struktur (Thiazol) auch lokalanästhetische Eigenschaften.
Wo sind alpha 2 Agonsiten lokalisiert?
v.a. Gehirn, Rückenmark und autonomes NS
auch in vielen anderen
Geweben wie im Gefäßsystem, Pankreas, Niere, Monozyten, Thrombozyten wieder, was ihre
vielfältigen Wirkungen und Nebenwirkungen erklärt.
Effekte alpha 2 agonisten
Hemmung der Freisetzung von Noradrenaling in Pons (L.coeruleus)
-Y L.coeruleus reguiert Aufmerksamkeit und Wachheit
-> durch Antagonist = schlafähnliche Wirkung
-> beeinflustt durch stress des Tieres, dann wirkung runter
analgetische Wirkung
-> über Rezeptoren an Neuronen der Schmerzbahnen
im Dorsalhorn des Rückenmarks (Substantia gelatinosa)
-> Hemmung der Schmerzhaften Signale über vermindete Weiterleitung
Weiterhin gibt es Hinweise, dass auch supraspinale
Strukturen im Gehirn (Periaquäductales Grau – PAG; Substantia grisea periaquaeductalis) an
der analgetischen Wirkung von alpha2 Agonisten beteiligt sind
Weiteres: Anxiolyse und Muskelrelaxation
Alpha 2 adrenerge agonisten Anwendung
Sedierung und peri-operative
Analgesie in Form einer sedativen und anxiolytischen Prämedikation, als Teil einer
Kurzanästhesie in Kombination mit Ketamin, analgetische Supplementierung in einer
Allgemeinanästhesie und postoperative analgetisch-sedative Supplementierung
Nebenwirkungen alpha 2 adrenere Agonisten
Ziele: Anxiolyse und Sedation
Vasokonstriktion mit Blutdruckanstieg
und reflektorischer Bradykardie ausgelöst
Abfall Herzfrequenz- und Herzminutenvolumen um 50% -> Bradyarrhytmien
können erbrechen auslösen
Harnpruduktion kann vorübergehend stark erhöht sein
Hyperglykämie durch mangelnde Insulinfreisetzung
Diurese
Ataxie
erhöhung Muskeltonus
Kontraindikation Alpha 2 Agonisten
Zur Info:
Medetomidin, Dexmedetomidin, Detomidin, Romifidin und Xylazin werden häufig mit Ketamin
für Kurzanästhesien kombiniert. Dabei kann der sympathomimetische, positiv inotrope und
dromotrope Effekt des Ketamins von Vorteil sein, die kreislaufdepressiven Effekte der alpha2
Agonisten werden jedoch durch das Ketamin nicht vollständig kompensiert.
Die Kombination eines alpha2 Agonisten mit einem Opioid bewirkt aufgrund additiver und zum
Teil synergistischer Wirkungen eine Verstärkung der analgetischen Wirkung als auch eine
Vertiefung der sedativen Wirkung. Weiterhin wird mit dieser Kombination die „Weckbarkeit“
und Berührungsempfindlichkeit in einer Sedierung mit alpha2 Agonisten reduziert.
Boviden sind besonders sensibel gegenüber Xylazin und benötigen eine ca. 10-fach niedrigere
Dosierung als Pferde für eine vergleichbare Sedationstiefe (Pferd 0,5-1 mg/kg, Rd 0,02-0,1
mg/kg). Dies gilt nicht für andere alpha2 Agonisten.
Absolute Kontraindikationen sind Hypovolämie und Schock, hochgradige Herzinsuffizienz
(DCM) mit Verringerung des Herzminutenvolumens, kardiale Arrhythmien, Kaiserschnitt (v.a.
Xylazin bei Kleintieren).
Als relative Kontraindikationen gelten eine bestehende Hypertension, Diabetes mellitus,
Obstruktion der ableitenden Harnwege und Situationen in denen Erbrechen unerwünscht bzw.
schädlich sein kann (Korneaverletzungen, Obstruktion des Oesophagus, erhähter Hirndruck).
Nenne die alpha 2 adrenergen Agonisten
Xylazin
Detomidin
Romifidin
Medetomidin
Dexmedetomidin
Tasipimidin z.. (bei Angstzuständen beim Hund)
Alpha 2 adrenerge Antagonisten: Mechanismus?
Infos zu Zenalepha
Kompetitive alpha-2 Antagonisten = heben die Wirkung von alpha-2 Agonisten durch
Verdrängung vom Rezeptor auf
-> besonders wichtig: Atipamezol - Antagonisiert alle alpha 2Agonisten (s.c oder i.m. verabreichen)
auch interessant:Vatinoxam siehe sKript
n experimentellen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass ein peripher wirkender
alpha2 Antagonist (Vatinoxan), die unerwünschten, peripher induzierten kardiovaskulären
Wirkungen von alpha2 Agonisten abmildern kann ohne die Sedierung und die Analgesie
aufzuheben. Bei Komedikation mit Medetomidin tritt bei intramuskulärer Gabe die sedative
Wirkung schneller (keine lokale Vasokonstriktion) ein und die Elimination ist schneller durch
geringere Beeinträchtigung der Gewebeperfusion (inkl. Leberperfusion) und damit wird die
Sedationszeit kürzer als bei alleiniger Medetomidingabe.
Zenalpha®
Kombination aus Medetomidin 0,5 mg/ml und Vatinoxan 10 mg/ml (1:20) _> Analgesie Hund bei nicht invasive Eingriffen
Hypersensitivtät gegen Inhaltsstoffe
Tier emit Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen oder eingeschränkte
Leberfunktion
Schock
Hypoglykämie
Anästhesie Prämedikation
Katzen
Neuroleptikum: Acepromazin -> Wirkungsmechanismus? und Nebenwirkungen
Wirkmechanismus
Dopamin D2 Antagonist
Alpha1 Antagonist
schwach anti-histaminerg (H1)
Wirkung: Anxiolyse, variable Sedierung (verstärkung anderer), reduziert Opiod induzierte Erregeung, keine Analgesie, kein Antagonist , alpha 1 Blockade (Vasodilatation, Milzschwellung, gute Lungenperfusion, erhöhte Blutungszeit und ggf. Adrenalin Umkehr wenn Tier sehr aufgeregt ist, antiemetischm hemmt MDT, Hypothermie, kein Einfluss auf Atmung, Penisprolaps, Schützt Herz vor Adrenalin, CAVE MDR1 Gendefekt
Wann? anxiolyse, leichte Sedation, Verstärker, Reduktion der Vasokonstriktion und Hypertonie durch alpha 2 Antagonisten
Nicht: Hypolvolämie, erh. Blutungsneigung, Epilepsie?
je nach Applikationsort in 5-20 min -> bis 6h -> schlechte biolog Verfügbarkeit
Überdosierung therapieren: Bradxkardie (KEIN Atropin), Infusion, Wärme ggf. Noradrenalin/ Phenylephrin
Neuroleptikum Azaperon:
Wirkung: wie Acepromazin + schwach anti-adrenerg
Wirkung: Anxiolyse, sedieren, antiemetisch, keine Analgesie, Vasodilatation, Poikilothermie
Nicht: Schock etc., Krampfneigung
Stresnil bei Schwein - oft auch bei Wildtieren
Benzodiazepine (Ataraktika)
-nebenwirkungarm -> eher als zentrales Muskelrelaxans
Wirkung:
steigern inhib. GABA Wirkung -> erhöhte Öffnung Cl-
Sedation an alpha 1 UE-> Diazepam und Midzolam
an alpha 2 UE = Anxiolyse durch Alprazolam (Xanax)
Wirkung: Laum Sedation bei gesunden, muskelrelaxierend, antikonvulsiv, Diazepam i.m. reizend (Midazolam nicht), zu hohe Dosis = Atemdepression, , Oft Dysphorie Katze, gut bei Neonaten und geriatrischen Patienten, Alprazolam in Verhaltenstherapie
Anwendung: Muskelrelaxierung, Sedierung * Opioid oder Ketamin, Antikovulsium
i.v. sehr schnell sonst 5-10min
Benzodiazepin Antagonist
= Flumazenil
Kompetitiv an GABA a
Indikation: bei Überdosierung, Atemlähmung, Ataxie Pferd, lange Sedierung
Neuroleptanalagesie
Opioid + Neuroleptika = Hypnose und Analgesie; heute nur noch Prämedikation (Tier bei Bewusstsein aber Immobil)
Neuroleptikum hebt negative Effekte der Opioide auf
Ataranalgesie (Ataraktikum + Opioid)
Wie wirken NSAIDs?
Hemung der COX! -> dadurch verhinderte Prostaglandin Wirkung
Probleme: Die Wirkung auf beide COX
antipyretisch, antiphlogistisch, analgetisch
NW: Brechen, Reduktion Nierenperfusion, NI, Blutungsneigung bei gehemmter Cox 1 und prothrombisch bei gehemmter cox 2
Avetylsalicylsäure eine woche vor OP absetzen bei gefährdeten Tieren
NSAIDS - wirken entzündungsbedingten Schmerzen entgegen -> post und präoperativ einsetzbar
NICHT geben präanästhetisch wenn eingeschrenkte Nierenfunktion und keine Überwachung des Volumenstatus und BD möglich
Dosierungen und Intervalle einhalten
NSAID: Acetylsalicylsäure
Hund bis 12h, Katze, bis 45 (! Kummulationsgefahr)
wird deacetyliert zue Salicylsäure und hemmt cox 1 und 2Anreicherung in Magenscheimhaut
Indikation
verminderung Musekl und Gelenkschmerzen, Fieber runter (v.a. Schweini), Gerinnungshemmung
Kontra
GIT Ulzera und Blutungen, NI, HD, Asthma
NSAID: Paracetamol
Hemmt v.a. zentrale COX analgetisch und antiphlogetisch nicht antiphlogistisch
bei akuten und chronischen Schmerzen, Fieber
NICHT Katze
NW: antiphlogistische Wirkung fehlt, Dauer Kurz, LI und NI
NSAID: Metamizol
Hemmung COX 1 und 2
analgetisch und schwach spasmolytisch (über K+ Kanäle)
NW: schädigt hämatopoetisches System, schnell iv = BD runter, , Überdosis = ZNS Probleme
Wann? akute Schmerzen bei Muskel oder Gelenkserkrankungen, viszerale Schmerzen, perioperati
Phenybutazon
irreversible HemmungCOX1 und 2
analgetisch, antipholistisch (!), antipyretisch, schnell, kann andere AM verdrängen
Wann? entzl. schmerzen bewegungsaparat
nicht_ LML-Tiere, Gerinnungsstörungen, GIT Ulzerationen, Dehydration
NW: GIT, reizend (nicht paravenös)
Pferd Hund als Kombipräparate
Flunixin Meglumin
nicht selektive COX 1 und 2 Hemmung
analgetisch, antiphlogistisch, antipyretisch, antiendotoxisch
Pferd Rind und Schwein
perioperativ, Kolik, Weichteilschmerzen, Schmerzen Bewegungsapparat
Keto und Caprofen
Tolfenaminsäure (sehr potent - siehe Skript)
Hemmen beide COX 1 und 2
Ketoprofen: analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch
Kaprofen
NW: Brechen, DF, Ulzera, Anorexie und Letargie, toxisch Enbryonen
Hund: perioperative Analgesie, Langzeitmittel,
Meloxicam
v.a. COX 2 - vollständige Resorption nach oraler Gabe
GIT UND Nieren NW
Weitere NSAIDS
Robenacoxib
Firocoxib (Previcox)
Mavacoxib (sehr lange Haltbarkeit -> degenerative Gelenkerkrankungen nur Hund)
enflicoxib (ähnich Mavacoxib)
Cimicoxib
piprante (Langzeitschmerztherapie mit pot. weniger NW as o.g)
Grapiprant (hemmt PG-E - Rezeptor EP4)
Opioide - wirkung an g-Protein gekoppelten Rezeptoren
depressive Wirkung: Hunde, Kaninchen, Primaten, ratten…
Exitatorisch: Pferd, WDK, Katze und Schwein
relativ wenig NW auf HKS
Antagonist = Nalaoxon
Butorphanol (Opioid)
Buprenrphin (keine LML-Tiere)
methadon/ Levomethadon
Fentanyl (schwache Dosierung, BTM- siehe Skrpit)
weitere:
Morphin und Derivate ( keine Zulassung)
Remifentanil
Tramadol
Ethorphin
Lopermid (CAVE MDR1)
Naloxon
Naltrexon
Diprenorphin (nur Vet-Med)
Was sind Atypische Analgetika?
Gabapentinoide, Antepileptika
Gabapentin, Pregabalin
NMDA - Antagonisten
Biologika, biologische Therapie
Wirkweise
Anti-Nerve-Growth-Factor = Monoklonaler Antikörper
Nerv Growth Factor (NGF) = wichtiger Modulator nozizeptiver neuronaler Aktivität
Beteiligt an zentraler und peripherer Nozizeptor-Sensibilisierung
Hemmt neurogen induzierte Entzündung
Entwicklung spezifischer caninisierter/felinisierter monoklonaler AK
bei Katze fokale hautreaktionen als NW möglich
bei Osteoarthritis -> nicht unter 12 Monate, nicht bei Zuchttieren, Trächtigkeit oder Laktation
Injektionsanästhetika
Barbiturate
Pentobarbital - BTMG
wirkt sehr lange, v.w. für Euthanasie -> erst 2/3 applizieren, dann den Rest, damit Exitationsstadium schnell vorbei
cave: Entugserscheinungen, schwach Kreislaufdepressiv, Atemdepressiv! Prämedikation mit Atropin
Phenobarbital - BTMG
Hypnotikum, v.w. Antiepileptikum
CAVE: Toleranzentwicklung, Abhängigkeit, ggr. Atemdepression
nie abrupt absetzen
Thiopental
sofortiger Wirkungseintritt-> einmalige Injektion 10-20 min Narkosedauer
NW: Vasokonstriktion, Extrasystolen etc., Vagusstimulation, nicht bei Windhunden, schauen welche Medikamentenkombi
Anwendung
o Anästhesieeinleitung
o Kurzanästhesie
o schnelle Vertiefung der Anästhesie (plötzliches Erwachen, z.B. Pferd)
Dissoziative Anästhetika
nicht alleine wegen erhöhtem Muskeltonus und Muskelbewegungen
Ketamin
Tiletamin
Ketamin (nach 3 minuten ungefähr wirksam)
lange Aufwachphase mit Muskelkrämpfen verbunden
Anästhesie niht mehr als höchstens 1,5-2h
indirekte Wirkung über Kreislaufstimulation (pos. inotrop)
schutzreflexe blieben erhalten
nicht bei Bauchhöhlen Operationen und Tieren mit erhöhter Krampfneigung, Schädel-Hir-Trauma und Herzerkrankungen
Kombi mit alpha 2 Agonist oder Benzodiazepin
Sedation
Kurzanästhesie
Anästhesieeinleitung
TIVA beschränkt
Antihyperalgetische Infusion in der Schmerztherapie
Tiletamin: potenter und stärkere Nebenwirkungen
siehe Ketamin
immer mit Zolazepam -> Präparat: Zoletil -> Narkoseeinleitung oder kurze Narkose
tieratliche Unterschiede in Pharmakokinetik bei Tierarten
Propofol
an GABAA aber andere Stelle des Rezeptors
schnell und Kurz wirksames Injektionsanästhetikum
Langzeitsedation (ICU)
TIVA
Wirkungen
dosisabhängig Sedierung und Hypnose
keine Analgesie
Myoklonien möglich bei alleiniger Anwendung ohne Prämedikation oder langer Infusion
ebenwirkungen
Atemdepression; bei rascher Applikation Atemstillstand möglich!
o Intubation muss immer möglich sein
Transienter Blutdruckabfall durch Vasodilatation bei hohen Plasmaspiegeln (z.B.
Anästhesieeinleitung), bei Infusion weniger ausgeprägt
evtl. reflektorischer Anstieg der Herzfrequenz
dosisabhängig negativ inotrop
Alfaxalon
Agonist GABBA Rezeptor
Gute Muskelrelaxation
Keine Hormonwirkung
Etomidat
bei Tieren mit HI
NW: gehen auf Herzkreislauf und Atmung
auch hier schneller Wirkungseintritt (siehe Propofol 60 sek)
Nebenwirkungen
Myoklonien deshalb immer mit Benzodiazepin
Hemmung von 11-α and 11-β Hydroxylase
o Suppression Gluko- und Mineralokortikoidsynthese
Kein Stress Response möglich
o Ggf. Hydrocortison, Prednisolon supplementieren
o Cave: M. Addison
Zentrale Muskelrelaxantien
(auch alpha 2 und Benzos)
Guafensin
depolarisierendes peripheres Muskelrelaxanz:
Succinylcholin
depolarisation Muskelendplatte über ACH
Trigger maligne Hyperthermie
nichtdepolarisierende periphere Muskelrelaxantien:
kompetetitiver prä- und postsynaptischer Block von ACH Rezeptoren
Cis Atrazurium
Überwachung mit Nervenstimulator - besonders vor dem Aufwachen
Euthanasie _ grundsätzlich überdosiert mit allen Anästhetika möglich wann?
Überdosis
T61
T61®
Kombination aus Tetracain-Hydrochlorid (Lokalästhetikum), Mebezoniumiodid
(peripheres Muskelrelaxans), Embutramid (Narkotikum). Enthält stark reizendes
Lösungsmittel.
Die Kombination aller drei Wirkstoffe führt infolge zerebraler Depression,
Kreislaufkollaps und Asphyxie zum Tod
Das Muskelrelaxans verhindert die finale Schnappatmung, das Lokalanästhetikum
reduziert durch seine Kardiotoxizität die benötigte Dosis.
CAVE: Unter ungünstigen Bedingungen, wie bereits einschränkte Kreislauffunktion oder
anderer Applikationsweg als intravenös (unterschiedliche Resorptionskinetik der
Einzelkomponenten) setzt eine Muskelrelaxation mit Atemstillstand eventuell vor dem
Bewusstseinsverlust ein, deshalb nur am narkotisierten Tier.
Darf ausschließlich an bewusstlose/narkotisierte Tiere verabreicht werden, um ein
mögliches Ersticken bei Bewusstsein auszuschließen!
Die Applikation kann intravenös, intrakardial oder intrapulmonal erfolgen
Die Anwendung von T61 ist bei tragenden Tieren kontraindiziert
nach Produktinformation T 61 4 bis 6 ml / 50 kg IV ~ 50 ml pro Pferd
Klinische Erfahrung: doppelte Dosis empfohlen, Tod tritt schneller ein
Kein BTM
Pentobarbital zur Euthanasie
Pentobarbital, ein Allgemeinanästhetikum überdosiert verabreicht
100-200 mg/kg, gleichmäßige Injektionsgeschwindigkeit von ca. 1,2 ml/s)
sofort plazentagängig (kann bei trächtigen Tieren verwendet werden)
Pentobarbital bindet am GABAA-Rezeptor und verstärkt dadurch den Chloridionen-
Einstrom, was zu einer Reduktion der neuronalen Erregbarkeit führt eine
Überdosierung führt zu einem sofortigen Bewusstseinsverlust, danach erfolgt eine
Apnoe durch die Unterdrückung des Respirationszentrums und schließlich der Tod des
Tieres infolge eines Herzstillstandes
CAVE: Manchmal nach Eintreten der Apnoe erfolgen ein oder mehrere tiefe, terminale
Atemzüge (Schnappatmung), die aus „ästhetischen“ Gründen unerwünscht sind
(Belastung für den Besitzer)
Exzitationen nach Gabe der Barbiturate möglich, gefolgt von Pentobarbital
Applikation bevorzugt intravenös
intraperitoneal, intraorgan (intrakardial, intrahepatisch, intrarenal, intraossär) ist möglich,
aber nur unter vorheriger Allgemeinanästhesie.
Kleintiere:
Wenn ein Venenkatheter gelegt ist, ist eine vorherige Sedation, die eine starke
Kreislaufbeeinträchtigung induziert (z.B. Xylazin, Medetomidin) nicht notwendig und
verzögert die Anflutung mit Exzitationen und/oder Schnappatmung. Evtl erst Propofol
(weniger Exzitationen) IV gefolgt von Pentobarbital
Pferd:
Pentobarbital direkt intravenös ist zugelassen, aber nicht empfehlenswert.
Unkontrolliertes Niederstürzen, Schnappatmung ist gefährlich und belastend für den
Besitzer. Immer vorher eine andere Ablegemethode und Anästhesie verwenden.
Ermöglicht kontrolliertes Ablegen wie man es kennt (z.B. Xylazin-Ketamin, Xylazin-
Guaifenesin-Ketamin).
BTM
Inhalatonsanästhetik
Isofluran
Sevofluran (geeigneter als o.g.-> nur Hund und Katze)
lokalanästhetika
Blockade der spannungsabhängigen Natriumkanäle NaV
o Permeabilität für Na+ ist gesenkt
o verhindert für Depolarisation wichtigen schnellen
Natriumeinstrom
Im entzündeten (= sauren Gewebe) vermindert sich der Anteil des nicht-ionisierten Anteils, dadurch nimmt die Penetration des Lokalanästhetikums ins Nervengewebeund damit die Wirkstärke ab (→schlechte Wirkung bei der Anwendung in entzündetem Gewebe bedenken). pH 7,4 soll erreicht werden.
Ester-Typ
Kokain
Procain
Zugelassen für LM Tiere
Langsamer Wirkungseintritt
Geringe Proteinbindung
Rel. kurze Wirkung (~1h)
Tetracain
Benzocain
schlechte Gewebepenetration
schnelle Metabolisierung am Applikationsort und im Blut
o Gewebe- & Plasmaesterasen
o keine Esterasen in Liquor cerebrospinalis
kurze Wirkdauer
allergische Reaktionen (Metabolit pABA, v.a. Mensch!)
Tetracain gute Gewebepenetration, schnell toxische Konzentration ereicht
Amid-Typ
Lidocain
Mepivacain
Bupivacain
Ropivacain
Gute Gewebepenetration
Längere Wirkdauer durch langsamere Elimination
Metabolisierung in Leber durch Amidasen
Erhöhtes Toxizitätsrisiko durch langsamere Metabolisierung (Katze!)
EMLA Crème o. Pflaster
Eutektische Mischung aus Prilocain und Lidocain
Gute Hautpenetration
Oberflächenanästhesie Haut
30-60 Minuten vor Manupulation auftragen und luftdicht abdecken
Reduziert Injektionsschmerz
Erleichert Katheterlegen bei Katzen (variabel beschrieben)
Achtung Prilocain Methämoglobin-Bildung bei Katze nicht überdosieren
zusätze lokalanästhesie
toxizität der la beachten
Wirkungen von Adrenalin
vasokonstriktorische Wirkung
Sperrkörperzusatz in Lokalanästhetika
lokale Blutstillung bei oberflächlichen Haut- und Schleimhautblutungen
Inhalation zur Schleimhautabschwellung
-> Verlust der Wirkung bei Azidose
niedrige Dosis (<1 μg/kg):
o β2-Stimulation → Vasodilatation → peripherer Widerstand sinkt →
diastolischer Blutdruck sinkt
hohe Dosis (1-3 μg/kg):
o vorw. α-Stimulation → Vasokonstriktion →peripherer Widerstand steigt →
Blutdruck steigt
Konzentrations-unabhängige Stimulation von β1-Rezeptoren am Herzen
o Steigerung von Herzfrequenz, Kontraktionskraft des Herzens und der Leitungsgeschwindigkeit
Nebenwirkungen:
ventrikuläre Rhythmusstörungen
Hyperglykämie
Hypokalämie, Hypomagnesämie
Blutdruckanstieg
Überdosierung: Tachykardie und -arrhythmie
Gegenanzeigen:
Herz- und Koronarinsuffizienz, Hypertonie, Tachyarrhythmie
letztes Drittel der Trächtigkeit
Nierenfunktionsstörungen
diabetische Stoffwechsellage
beachte auch Adrenalinumkehr
Wofür wird Noradrenalin eingesetzt?
Vasopressor
Dopamin
Dobutamin
beta-Sympathomimetikum - besonders beta 1- senkt die Nachlast
Anwendungsgebiet
Blutdruckuntersützung in Anästhesie zur Kompensation der negativ inotropen
Wirkung von Inhalationsanästhetika und Injektionsanästhetika
bei Herzversagen → Erhöhung des Schlagvolumens
kann auch Herzfrequenz erhöhen, aber Risiko von Tachyarrhythmien
o falls Tachykardie auftritt, ist nicht genug Volumen in den Gefäßen
Verbesserung der Perfusion der Lunge und des MDT (Splanchnikusgebiet) bei
Mensch, Pferd, Hund, Schwein, …
Pferd: 0,3-1 μg/kg/min; Kleintier: 3-10 μg/kg/min
Blutdruckerhöhung, ektopische Extrasystolen
Überdosierung: hgr Blutdruckanstieg, Tachykardien und –arrhythmien
Wenn Tachykardie auftritt, Flüssigkeitstatus überprüfen und Dobutamin reduzieren oder
beenden, pharmakologische Senkung (“Antidot”) HR nicht notwendig, da Wirkung sehr kurz!
Vasopressin -> V1 Agonist
starke Vasokonstriktion
Kristalloide Lsg und physiologische Kochsalz
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