Was wird meist als Hauptziel von Unternehmen genannt?
Welche Argumentation untermauert die Sinnhaftigkeit dieses Ziels?
Die meisten Unternehmen nennen die Maximierung des Shareholder Value als ihr Hauptziel. (Es gibt auch tatsächlich Hinweise, dass die Maximierung des Shareholder Value tatsächlich zu effizienten Ergebnisse für die WIrtschaft als Ganzes führt.)
Die Maximierung des Shareholder Value entspricht (nach folgender Logik) der Maximierung des Gesamtwerts des Unternehmen:
Aktionäre bringen Kapital in das Unternehmen ein; als Eigentümer haben sie ein Residualeinkommensrecht
-> Anspruch auf den verbleibenden Überschuss, wenn vertragelichen verpflichtungen erfüllt sind
Zahlungen an die meisten anderen Stakeholder sind genau beschrieben
-> Im Kreditvertrag sind Rückzahlung und Zinssatz genau festgelegt
-> Im Arbeitsvertrag sind Löhne und Boni festgelegt
-> Kaufverträge legen Preise und Mengen gest
Was ist der “Prinzipal-Agenten-Konflikt”, der zwischen Aktionär (Eigentümer) und Manager eines Unternehmen besteht?
Interessenskonflikt zwischen Managern & Aktionären:
Die Trennung von Eigentum & Kontrolle
große Unternehmen werden nicht vom Eigentümer geführt
Manager hat keinen Residualanspruch, sondern einen Arbeitsvertrag
Manager hat aber hohe Entscheidungsmacht über die Verwendung des Überschusses
Was soll dem “Prinzipal-Agenten-Konflikt”, der zwischen Aktionär (Eigentümer) und Manager eines Unternehmen besteht, entgegenwirken?
Anreizverträge:
Reduzieren den Interessenskonflikt und bringen die Präferenzen des Managers in Einklang mit den Eigentümern
ABER: Die verträge erreichen i.d. Regel keine perfekte Angleichung
Welche Gafahr geht von unsorgfältig ausgearbeiteten Anreizverträgen aus?
Manager können sich:
zu wenig anstrengen
ein übermäßiges Risiko eingehen
sicht nicht für wertmaximierende Projekte entscheiden
Was ist unter “Empire Building” zu verstehen?
Manager haben viele Möglichkeiten, Überschüsse unproduktiv zu verwerten
-> Investition in ruinöse “Lieblingsprojekte”
-> überdimensionierte Gebäude, Firmenjets
Wodurch können Aktionäre dem Manager ein klares Ziel vorgeben?
Eine angemessene Messung und Belohnung der Wertschöpfung für die Aktionäre gibt den Managern ein klares Ziel vor:
vereinfacht die Leistungsmessung
vereinfacht die Umsetzung von Anreizsystemen
Was ist das entscheidende Kriterium für Investoren in ein Unternehmen zu investieren?
Investoren werden in die Unternehmen investieren, die die höchsten Erträge erwirtschaften
-> Kapital wird investiert, wo es die höchsten Renditen erwirtschaftet
-> Dann Tendenz zu effizienten Kapitalanlagen
Studie von Lilienfeld-Toal & Ruenzi (2007)
(Zu Shareholder Value Perspektive)
Forschungsfrage
Datensatz/ Messmethode
Ergebnisse
Forschungsfrage:
Steht ein erhöhter Aktionsbesitz von CEOs im positiven Zusammenhang mit erhöhten Akteinrenditen?
Sammlung von Informationen über Unternehmen im S&P 500 und 1500 Index 1994 bis 2005
-> Aktienrenditen
-> Aktienbesitz von CEOs
(Anmerkung: Innerhalb der S&P 1500 Firmen im Jahr 2003
haben fast 60% einen CEO mit Aktien am unternehmen
8% der Unternehmen haben einen CEO, der mehr als 10% des Unternehmens besitzt
Messmethode
Rendite als abhängige Variable
Dummy, der angibt, dass der CEO mehr als 10% der Aktien besitzt, und Firmenmerkmale als unabhängige Variablen
Ergebnisse:
Unternehmen, in denen der CEO mehr als 10% der Anteile hält, erzielen abnormale Renditen von 12, 1% bis 13,2%
Hinweis darauf, dass bei größeren Aktienbesitz des CEOs auch die Aktienrenditen höher sind
Wovon hängt aus ökonomischer Perspektive der Wert ab, den ein Unternehmen schafft?
Wovon hängt die Aufteilung dieses Wertes auf Produzenten und Konsumenten ab?
Der geschaffene Wert hängt von dem Nutzen, der durch ein bestimmtes Produkt entsteht ab und von den Kosten.
Wenn die Differenz zwischen Nutzen und Kosten positiv ist, wird Wert geschaffen.
Die Aufteilung dieses Wertes auf Produzenten und Konsumenten wird durch den Marktpreis bestimmt.
Wie lässt sich der geschaffene Wert von einem Produkt bestimmen?
Wovon ist es abhängig, ob das Geschäft zustande kommt oder nicht?
Produkt schafft Benefit B (für den Kunden)
für den Produzenten entstehen Kosten C
Geschaffener Wert = B - C
Wenn Ergebnis negativ, wird das Geschäft nicht zustande kommen
Wenn Ergebnis positiv, kann ein “Win-Win”-Geschäft abgeschlossen werden
Was sagt ein positives B-C über den Gewinn des Unternehmens aus?
ein positives B-C ist notwendig, aber nicht hinreichend für ein Unternehmen, um positive Gewinne zu erzielen
Wenn markteintritt leicht ist & Benefits B ähnlich sind, drückt der Wettbewerb den Preis P in Richtung C (Kosten)
-> Deshalb hängt die Rentabilität eines Unternehmens und sein Wertschöpfungspotential von der Attraktivität es Marktes ab (Vergleich Porter´s 5 Forces)
Abbildung von den Porter´s 5 Forces
Was ist die Definition für einen Wettbewerbsvorteil?
ein Unternehmen erzielt einen höheren wirtschaftlichen Gewinn als der durchschnittliche wirtschaftliche Gewinn anderer Unternehmen, die auf dem gleichen Markt konkurrieren
-> Ein Unternehmen hat einen Wettbewerbsvorteil, wenn
Es seinen Kunden einen höheren Benefit B bietet als seine Wettbewerber -> Nutzenvorteil, Unique Selling Point (USP)
Oder wenn es zu niedrige Kosten C produziert
-> Kostenvorteil
Wie kann man entlang der Wertschöpfungskette mehr Wert schaffen als die Konkurrenz?
Die Wertschöpfungskette anders gestalten
Aktivitäten in der Wertschöpfungskette effektiver durchführen
-> Aufbau von spezifischen Ressourcen
-> Aufbau von spezifischen Fähigkeiten
…die anderen Unternehmen/ der Konkurrenz fehlen
WICHTIG: Es sollte für andere Unternehmen nicht ohne weiteres möglich sein, diese Ressourcen oder Fähigkeiten zu duplizieren oder zu imitieren
Wie lassen sich die Ressourcen einteilen, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen?
Ressourcen = Dinge, die ein Unternehmen hat
materielle Ressourcen (z.B. Sachwerte oder Finanzwerte)
immaterielle Ressourcen (z.B. geistiges Eigentum wie Patente oder Markenname, Reputation, F&E)
Humanressourcen (z.B. Organisationskultur, Arbeitnehmer mit spezifischem Humankapital, Kreativität, Flexibilität, Teamgeist)
Was zeichnet die Fähigkeiten/ Kernkompetenzen eines Unternehmens aus?
Aktivitäten, die ein Unternehmen im vergleich zu anderen Unternehmen besonders gut beherrscht
können in speziellen Funktionen angesiedelt sein (Unternehmensfunktionen, F&E, Design, Produktion, Marketing) oder mit bestimmten Technologien verbunden sein
typischwerweise wertvoll für mehrere Produkte oder Märkte
oft stillschweigend, d.h. schwer genau zu bestimmen oder auf Verfahrensanweisung zu reduzieren (auch Verhalten aufgrund bestimmter Arbeitsnormen, Organisationskultur)
Wie lässt sich grundsätzlich eine Strategie entwickeln?
Man folgt einer “Rückwärtsinduktions”-Logik
oberstes Ziel ist typischwerweise die Wertschöpfung
Wie kann in einem wettbewerbsorientierten Umfeld Wert geschaffen werden?
-> Indem man einen Wettbewerbsvorteil hat/ versucht, ein einzigartiges Wertversprechen anzubieten
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