Was ist das CAPM?
Das Capacity and Performance Management (CAPM) koordiniert und regelt die Bereitstellung der intern benötigten Kapazität zur Gewährleistung der Servicequalität.
Was ist das CMIS?
Das zentrale Informationssystem in diesem Prozess ist das sogenannte Capacity Management Information System (CMIS), welches die Gesamtheit der relevanten Daten in diesem Prozess halten sollte.
Welche Gruppen des CAPM sind bei der Erstellung des Capacity Plans pro ITService beteiligt?
Was ist die Aufgabe des CAPM des Business-CAPM?
Aus der Businesssicht heraus finden die Analysen zur benötigten intern benötigten Kapazität statt.
Das Business-CAPM übersetzt die Geschäftsanforderungen in (zu definierende) Kapazitäten für Services und Infrastruktur.
Im Fallbeispiel wird hier die Erweiterung der Organisation in einem Standort festgestellt, z.B. 2000 neue IT-Arbeitsplätze in Münster. Hieraus werden danach im Service-CAPM die relevanten Services identifiziert und mit erforderlichen Kapazitäten zur Erreichung des festgelegten SLAs bestimmt, z.B. die Ausstattung der neuen IT-Arbeitsplätze mit E-Mail-, Speicherablage- oder NetzzugangsService.
Was macht das Service-CAPM?
Mit bestehender Erfahrung des Service-CAPM , z.B. in Bezug auf das Verhaltensmuster von Benutzern, lassen sich bereits Schlüsse auf benötigte technische Ressourcen ziehen. Wenn die Erfahrung z.B. eine durchschnittliche Nutzungsannahme von 1GB/Monat/User an E-MailTraffic zulässt, können hieraus wertvolle Informationen an das Component-CAPM weitergegeben werden
Was macht das Component-CAPM?
Hier besteht dann die Aufgabe darin, die erforderlichen technischen Komponenten zu identifizieren und die erforderlichen Kapazitätsanpassungen zu ermitteln.
Auch die Analyse und Weitergabe relevanter Kapazitätserweiterungen an andere Prozesse und Funktionen, wie z.B. eine erforderliche Erweiterung des Service Desks wird vom CAPM durchgeführt.
Alle relevanten Kapazitätsanpassungen werden im Capacity Plan festgehalten
Was sind die typischen Inhalte des Capacity Plans nach ITIL?
Management-Überblick: liefert die wichtigsten Aspekte (u.a. Empfehlungen, Kosten) in einer eher nicht technischen Darstellung
Geschäftsszenarien: Annahmen, die in Bezug auf die Geschäftsprozesse getroffen wurden, z.B. von wie vielen Mitarbeitern wird der IT.-Service genutzt.
Eingesetzte Methoden: Darstellung der verwendeten Methoden und Modelle zur Kapazitätsplanung und Prognose.
Getroffene Annahmen: Welche Annahmen liegen den Prognosen und Berechnungen zugrunde, z.B. hinsichtlich der bisherigen Kapazität der verwendeten Komponenten.
Serviceüberblick hinsichtlich der aktuellen und geplanten IT-Services. Welche Services sind von der Kapazitätsanpassung betroffen.
Ressourcenüberblick: Aktuelle und bisherige Ressourcenverwendung und zukünftige (prognostizierte) Ressourcenverwendung.
Kostenprognose der geplanten Maßnahmen
Empfehlung des CAPM hinsichtlich der potentiellen Risiken, benötigten Ressourcen, Kosten etc.
Was sind Kapazitätsmodelle? Nenne einen Vertreter.
Zur Abschätzung der benötigten Kapazität kommen die Methoden der Statistik, insbesondere die Regressionsanalyse (u.a. Methode der kleinsten Fehlerquadrate nach Gauß) zum Einsatz.
Die Grundlage bildet Kapazitätsmodelle der IT-Systeme.
Als ein Vertreter dieser Modelle wird nachfolgend das Kapazitätsmodell für Warteschlangenprobleme (u.a. Modell für Serverdurchsätze oder Service-Desk Bearbeitungszeiten) nach Little dargestellt.
Beschreibe das Blackbox-Modell eines Warteschlangensystems
Das System besteht aus einer Warteschlange und einer Ressource, die die Aufträge entsprechend der zur Verfügung stehenden Kapazität abarbeitet.
Die Antwortzeit ta des gesamten Systems beträgt: ta = tw + ts mit den Werten tw = Wartezeit in der Warteschlange und ts = Servicezeit in der Service-Ressource.
Eine Anfrage benötigt somit eine Zeit von ta zum Durchlauf durch das System.
Das Zeitverhalten des Systems wurde von John Little (1961) beschrieben und ist als Graph dargestellt. Die Anzahl der Anfragen im System n bestimmt die Antwortzeit t des Systems. Je mehr Anfragen n abarbeitet werden müssen, desto länger dauert die Antwort des Systems t.
Diesen Zusammenhang formulierte Little wie folgt um:
Abhängig von den Anfragen im System ni wird die jeweilige Antwortzeit ti definiert. Mit dem Produkt von Einzelantwortzeit und Anzahl der Elemente (Anfragen) kann die Formel auch wie folgt interpretiert werden:
N = mittlere Anzahl der Elemente (z.B. Anwender, Anfragen auf Webseiten) im System
R = Verweildauer im System (mittlere Antwortzeit t)
X = Mittlerer Systemdurchsatz (Performance, Anfragen pro Zeiteinheit)
Rechenbeispiel E-Mailserver:
Ein E-Mailserver in der Verwaltung hat 10000 Benutzer. Im Messzeitraum von 5 Minuten versenden 30 % von Ihnen eine Email mit dem System. Die Versendedauer jeder Email dauerte im Durchschnitt 5 Sekunden vom Absenden bis zum Empfang im Postfach. Die Analyse der Logdatei ergibt eine durchschnittliche Emailgröße von 200 KB.
Wie groß ist der Speicherplatz des Mailserver-Spoolers dimensioniert worden?
Nenne Exemplarische Kennwerte des „Capacity and Performance Management“
Kontrollfragen
Welcher Teil des CAPM identifiziert die relevanten IT-Services, die bei einer bedarfsorientierten Kapazitätsanpassung (Skalierung) betrachtet werden müssen? Welcher Teil des CAPM ist für das Monitoring der zugrundenliegenden technischen Komponenten zuständig? Welcher ITIL-Prozess kann hierbei hilfreiche Informationen liefern?
Es soll die Antwortzeit eines webbasierten Portalsystems bestimmt werden. Im Rahmen einer Messung des Systemdurchsatzes wurden - in der Spitzenlastzeit - 60000 Portalseitenantworten pro Minute ermittelt. Wie hoch ist die durchschnittliche Antwortzeit des Portalsystems, wenn 3000 User die Portalseite aufrufen.
Zuletzt geändertvor einem Jahr