Infertilität - Unfruchtbarkeit
Definition
ungewollte Kinderlosigkeit eines Paares über mehr als 2 Jahre (bzw. 1 Jahr)
5 –15% der Paare im reproduktionsfähigen Alter
ca. 10 - 20% freiwillig kinderlos
Kinderlosenquote von Frauen im Alter 45-49 Jahren im Jahr 2018 in Deutschland: 21 Prozent (Quote doppelt so hoch wie Anfang der 1980)
Psychologische Aspekte :
Ursachen:
Frauen (40-50% Grund in einer Partnerschaft)
Organische Ursachen: verschlossene Eileiter (nach Entzündungen, angeboren), Tumore in der Gebärmutter, Endometriose (s. nächste Folien), Uterushypoplasie, Uterussepten, polyzystische Ovarien
Hormonstörungen (Schilddrüsenfunktionsstörungen, Hyperprolaktinämie, Diabetes mellitus)
Psychisch (Stress), Lebensgewohnheiten (Rauchen, Adipositas, Ernährung (Unterernährung),
Alkohol, Alter)
Männer (30-50% Grund in einer Partnerschaft)
Verschlossene Samenleiter (Z.n. Sterilisation, Entzündungen), Hoden (Hochstand, Entzündungen, Tumore), Lebensgewohnheiten (s.o.), Hormonstörungen
Kinderwunsch Methoden
IUS/IUI
▪ Intrauterine Insemination
IVF (in-vitro-Fertilisation)
▪ Spermien und Eizelle werden im Reagenzglas zusammen gebracht und in den Uterus installiert, natürliche Auslese der Spermien
ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion)
▪ unter mikroskopischer Sicht wird ein einzelnes Spermium in die Eizelle injiziert
TESE-ICSI (testikuläre ICSI)
▪ Spermien werden aus Hodenbiopsie gewonnen, bei Verschluss der Samenleiter
Kryotransfer
▪ Bei allen Methoden können die befruchteten Eizellen eingefroren und konserviert werden. Damit können bei mehr als 3 gewonnenen Eizellen diese später verwendet werden.
▪ Die Erfolgsaussichten sind geringer als bei der sofortigen Implantation der befruchteten Eizellen.
Kryokonservierung
▪ Konservierung (in flüssigem Stickstoff, bei -20 bis -70°C) von Zellen für Aufbewahrungszwecke, z.B. bei jungen Krebspatient:innen als Fertilitätsreserve
Social freezing
▪ vorsorgliches Einfrieren von unbefruchteten Eizellen ohne medizinischen Grund
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