Messen und Bewerten

• Diagnostische Fragen im Zusammenhang mit dem Lehren & Lernen in der Schule und nach der Schulzeit zu klären

• Die Erfassung von Lernerfolg

  • um das Lernen zu optimieren

  • Erteilung von Berechtigungen (z.B. Lizenzen, Abschlüsse)

    ↳ auf der Grundlage von Wissen & Kompetenz

• Entscheidungshilfen für Bildungswege

  • Diagnose der erfolgreichen Lernvoraussetzungen

• Diagnose spezieller Lernvoraussetzungen

  • Optimale Platzierung und Behandlung bei großen Lerndefiziten oder Lernerfolgen

• Diagnose von Fähigkeiten & Neigungen

  • Berufsberatung

  • Außerschulische Beratungsarbeit

• Motivierung des Lernenden

  • Gute & schlechte Noten können beide motivieren!

    ↳ Schlechte Noten nur dann, wenn sie auf mangelnde Anstrengung zurückzuführen sind und nicht auf mangelnde Fähigkeiten

• Kontrolle & Steuerung des Lernens

  ↳ um herauszufinden, ob man sich hinreichend angestrengt hat → Leistungsmessung

  • Bezugsgruppenorientierte Tests = normorientierte Tests

  • Lernzielorientierte Tests = kriteriumsorientierte Tests

  • Diagnostische Tests (= psychologische Testverfahren)

• Bewertung der individuellen Fähigkeit

  • Passiert regelmäßig

• Bewertung der Unterrichtsgestaltung

  • z.B. Feebback o. Coaching → passiert selten

• Wichtig: verstehen & begründen können!

• Systematisch:

  • Vergleichbarer Test für alle Schüler

    ↳ z.B. alle müssen die gleiche Zeit haben

• Messen:

  • Quantitative Schätzung (z.B. wie viele Aufgaben wurden richtig gelöst?)

  • sollten objektiv und nicht subjektiv sein

  • Subjektivität manchmal nicht zu vermeiden (z.B. bei Aufsätzen o. offenen Antworten)

• Stichprobe des Verhaltens:

  • Nur ein Ausschnitt des Wissens wird erfragt (die Gesamtmenge abzufragen ist häufig zu veil und wird schnell unübersichtlich)

  • sollte möglichst repräsentativ für die in der Unterrichtseinheit geforderten Leistungen sein

• beobachtbares Verhalten

  • Nur beobachtbares Verhalten ist messbar

    ↳ Ein Verhalten, dass mehrere Personen beobachten können & über das eine Übereinstimmung erzielt werden kann

• Bewerten von

  • Schüler,

  • Unterricht,

  • Lehrer (z.B. Lehrevaluation)

  • etc.

• Kriterien (kriteriumsorientierte Tests)

  • man definiert vorab ein Kriterium → einen Leistungsmaßstab

    ↳ anhand dessen wird die Leistung beurteilt

    ↳ Eine Person die das Kriterium erfüllt, verfügt über hinreichend viel Wissen in dem Breich

    ↳ Relevant ist, ob das Bestehenskriterium erreicht wurde oder nicht

  • funktioniert nicht bei Selektionsverfahren

    ↳ z.B. bei Job-Einstellungen (hier müsste man bezugsgruppen- bzw. normorientiert bewerten)

• Normen (normorientierte Tests)

  • Normenbezogenes Testen = vergleichen die Leistungen einer Person mit den Leistungen anderer Personen einer relevanten Gruppe

    ↳ z.B. Klassenarbeiten

• Validität

  • Misst der Test das, was er messen soll?

  • Inhaltsvalidität

    • entspricht der Test den (Lehr-) inhalten?

    • die Formulierung von Lernzielen kann dabei helfen

  • Konstruktvalidität

    • Test zu einem bestimmten Konstrukt entwickeln (z.B. Kreativitätstest)

    • sollte das hypothetische Konstrukt (z.B. “Kreativität”) bestmöglich erfassen

  • Vorhersagevalidität

    • wie gut ein Testergebnis das spätere Verhalten eines Probanden vorhersagen kann

• Reliabilität

  • wie genau misst ein Test:

  • Präzision

    • wie genau sind die Aufgaben formuliert?

  • zeitliche Stabilität

    • Test liefert bei wiederholter Anwendung dieselben Ergebnisse

  • innere/interne Konsistenz

    • Homogenität der einzelnen Items → Messen alle dieselbe Eigenschaft?

  • Messwerte sind generell fehlerbehaftet, deshalb Vertrauensbereiche um den Messwert definieren

    ↳ in den Vertrauensbereichen liegt der Wahre Wert

Standardisierte Test wurden von Experten entwickelt und vor ihrem Einsatz bereits mit einer großen Stichprobe durchgeführt

↳ Die Ergebnisse dienen als Norm

• Die Reliabilität ist für gewöhnlich hoch

• Die Validität ist meist hoch

• Die Qualität der Fragen ist überprüft

• Die Durchführung ist objektiv

  ↳ es gibt Richtlinien/Testanweisungen, an die man sich halten muss

• Ein Vergleich mit einer Normgruppe ist möglich

Gerade für Lehrkräfte sind die Nachteile von Relevanz

• Die Inhalte entsprechen nicht dem Lehrstoff in der Schule

  ↳ standardisierte Test werden nicht für bestimmte Unterrichtseinheiten konstruiert

  ↳ Es wäre auch nicht möglich für jede Unterrichtseinheit einen standardisierten Test zu entwickeln

• Sind nur langsam veränderbar

  ↳ Unterricht fordert schnellere Veränderung

• Standardisierte Test benötigen eine lange Entwicklungszeit, deswegen sind sie nicht flexibel

1. Informelle Lehrertests

   • Erste Eindrücke der Lehrkraft von einem Schüler

   • Fragen der Lehrkraft an die Schüler im Unterricht

   - Sind sehr fehleranfällig → Leistungseinschätzung kann verzerrt sein, je nach Meinung über den Schüler

2. Formelle Lehrertests → objektive Leistungsmessungen

   • Klassenarbeiten

   • Hausarbeiten

   • Referate

   • Tests

1. Freie Aufgabenbeantwortung

   • Verhaltenstests (vor allem im Sportunterricht z.B. Ausführung beim Hochsprung)

   • Aufsätze

   • Offene Fragen

2. Ergänzung- und Kurzantworten

   • Lückentext

3. Aufgaben mit Alternativ-Antwort

   • Ja-Nein-Fragen

4. Multiple-Choice-Aufgaben

5. Aufgaben mit Zuordnungsantworten

   • Durcheinander geratene Komponenten müssen feststehenden Kategorien zugeordnet werden

6. Umordnungsaufgaben

   • vorgegebene Elemente sollen in eine korrekte Reihenfolge o. Anordnung gebracht werden

Verhaltenstests

• sind schwierig zu entwickeln (außerhalb des Sportunterrichts)

• Durchführung sehr aufwendig & langwierig

• Sind sehr selektiv

• Wegen dem Aufwand nur ausgewählte Wissensbereiche tastbar

• soziale Faktoren haben einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung

  • Erwartungen der Lehrkraft fließt in die Bewertung ein

Aufsätze:

• sind sehr Selektiv

• Die Durchführung & Auswertung sind sehr aufwendige

• Die Bewertung ist unreliable → unterschiedliche Bewerter kommen zu unterschiedlichen Beurteilungen

• Einflus sozialer Faktoren

Offene Fragen:

• die Auswertung ist aufwendig

• sind wenig reliable zu bewerten

Ja-Nein-, Zuordnungs- & Multiple-Choice-Fragen:

• Sie sind aufwendig in der Vorbereitung

• Es gibt Ratemöglichkeiten

• Die Kombination verschiedener Fragetypen in einem Test

  • Neben offenen Fragen sollte es auch Multiple-Choice o. Zuordnungsfragen geben

So werden:

➜ unterschiedliche Neigungen der Schüler beachtet

➜ Die Nachteile der verschiedenen Aufgabenformen ausgeglichen

➜ Eine gute Mischung aus interpretationsbedürftigen & eher objektiv feststellbaren Leistungen erzeugt