Ziel sozialpsych. Theorien rund ums Altern
Kriterien für erfolgreiches Altern, LZ oder LQ im Alter zu definieren
Verschieden Theorien, Einteilung nach bspw Ursprungsdisziplin der jeweiligen Theorie
anhand Bezugsdisziplin dargestellt
Bengtson 2016 (alle Theorien)
Grundsätzlich werden 2 Diskussionsstränge voneinander unterschieden welche aus biologischer Sicht versuchen, die Mechanismen des Alters zu erklären
deterministische
Altern in Zellen programmiert, altern und Tod gewollter Prozess
stochastische
Oragnismen nicht auf Tod programmiert, ungewolltes Ereignis als Ergebnis
Ansätze
Deterministische Ansätze
Hayflick Theorie
Leonard Hayflick 1961
Zellen genetisch determinierte Zellteilungsgrenze (Hayflick- Limit) ->Verlauf =replikative Seneszenz
Zellen können am Ende weiterleben, nicht teilen nur altern durch stochastische Prozesse -> postmitotische Seneszenz
1980 molekulare Mechanismus, welcher repplikativen Senezenz zugrunde liegt, erstmals beschrieben
bezieht sich auf Verkürzung Telomerlänge (Schutz Chromosomen) bei jeder Zellteilung
wenn zu kurz -> replikativen Seneszenz
Telomere -> biol Wecker, für Altern auf Zellebene verantwortlich
Stochastische Ansätze
Radikaltheorie
im Ansatz auf Raymound Pearl zurück
Rate of Living Theory
Lebenserwartung eines Organismus umgekehrt, proportional zu seiner Stoffwechselrate im Verhältnis zum Körpergewicht (z.B. Mäuse)
dafür verantwortlich molekularer Mechanismus ,stammt von Denham Harman
seine Theorie: Alterung durch freie Radikale -> Organismus für erhöhte Stoffwechselrate auch mehr 02 verbraucht -> erhöhte Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) + freier Radikale welche zum Altern der Zellen beitragen. Außerdem ROS in DNA zu Mutation führen und Telomere verkürzen
ROS nicht problematisch, sonder dienen als Signalmchanismus für Immunsystem
Kommt auf Balance der Radikalkonzentration an nicht auf Vermeidung
2 Sozialwissenschaftliche Theorien
Disengagementtheorie
Aktivitätstheorie
Disengagementtheorie (Klassiker der sozialwissenschaftlichen Alternstheorien)
nach Cumming & Henry 1961
Ausgangspunkt: Endlichkeit der mensch Existenz, bei jedem gemein, jeder selbst beschäftigen
Grundsätzliches :erfolgreiches Altern + LZ an von der Gesellschaft geforderten und gewünschten soz. Aktivitäten zu messen
Disengagement= Rückzug aus gesellschaftlcihen und soz Rollen
Ältere= keine bedeutsame Fähigkeit für Gesellschaft
soz Rückzug im Alter, mit LZ einhergeht und Platz für Auseinandersetzung mit eigenen Endlichkeit schafft
Bedeutung: “Bist du alt, dann ziehe dich zur Vorbereitung auf den Tod aus der Welt zurück- und du wirst zufrieden sein”
Wiederlegt: Antagonist Aktivitätstheorie nach Tartler & Havighurst aus 60er (je mehr Rollen desto subjektiv zufriedener)
Kontinuitätstheorie
Integration beider theoretischen Ansätze geht auf Robert Atchley
internale (Ideen,Werte,Gefühle..) + externale Kontinuität (Struktur,soz +räumlicher Umwelt, Rollen, Aktivitäten) zu gutem Altern beitragen
Persönlichkeit+ Lebensstil bis ins hohe Alter beibehalten= hohe LZ
Mittelweg zw. Disengagement+ Aktivitätstheorie
mehr/weniger Rollen/Rückzug
Anders: berücksichtigt Einbezug von persönl+ soz Merkmalen welche im Alter zu geringeren/höheren LZ und erfolgreichen Altern beitragen
Heterogenität deutlich näher
Evidenz in Bonner Gerontologischen Längsschnittstudie (BOLSA) -> abhängig von Persönlichkeitsstruktur und Lebenssituation, rollenspezifisch auf sich verändernde Sozialkontakte reagiert
deutlich differentierteres Bild in Veränderungen
Verhaltenswissenschaftliche Theorien
Theorie der psychosozialen Entwicklung
Konzept der Entwicklungsaufgaben
SOK Modell
Erik Erikson, 1980er Jahre
Annahme: Entwicklungsphasen in Form eines Zyklus mit zugeordneten Aufgaben+ Herausforderungen von Generation zu Generation wiederholen
Fokus: Konzept psychosoz Krise, entsteht wenn Individuum, mit sich verändernden Kompetenzen und Bedürfnissen, sich in jedem Entwicklungszeitraum auch veränderten neuen Anforderungen und Entwicklungsaufgaben stellen muss.
Krise muss bewältigt werden für nächste, wird es nicht -> erschwert Bewältigung -> Entwicklungsstörungen+ seelischer Krankheit
8 psychosoziale Krisen
Kritik: Alles oder nichts Theorie, Heterogenität des Alters nicht gerecht, kein verschieben o. überspringen
Aufbauend von Erikson hat Havighurst entwickelt
jedem ENtwicklungsalter Aufgabe zugeordnet
ähnlich Erikson, Unterschied: persönliche Zielsetzungen und Umwelteinflüsse bei Entstehung der Aufgaben mehr Bedeutung
Aufgaben ergeben sich aus-> aus körperlichen Reifungsprozess, Anforderung Gesellschaft & indiv Zielsetzungen+ Ansprüchen
6 Entwicklungsstufen (3 Erwachsenenalter) hohe Erwachsenenalter ab 61 folgende AUfgaben:
Anpassung an die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit
Anpassung an Ruhestand
Anpassung an Tod des Partners
Aufbau expliziten Anbindung an eigene Altersgruppe
Flexible Übernahme von & Anpassung an verschiedene Rollen
Aufbau altersangemessener Wohnverhältnisse
Kritik: Aufgaben typischer Lebensverläufe westlicher Industriegesellschaft orientieren, insbesondere Anpassungsprozesse aber aktive Bewältigungs- und Umdeutungsprozesse außer Acht lässt, hohes Alter ab 61 ?
Paul & Margret Baltes
Modell der selektiven Optimierung mit Kompensation (SOK)
erfolgreich altert: wem es gelingt sich durch Selektion und Kompensation an altersbedingte Einschränkungen anzupassen
-> optimieren(Erhaltung o. Verbesserung vorhandener Fähigkeiten + Kapazitäten)
-> Selektion(Auswahl o. Beschränkung auf noch vorhandene Fähigkeiten und deren Einsatz zur Zielerreichung zu verstehen,+ Auswahl von Zielen die ggf noch erreicht werden können)
Unterschied verlustbetonte & elektive Selektion
Verlustbetonte: erzwungene Beschränkung aufgrund ∅ mehr vorhandener Fähigkeiten
Elektive Selektion: bewusste + freiwillige Auswahl und Beschränkung
-> Kompensation(Mechanismen, die zum Einsatz kommen um ∅ mehr vorhandene Potenziale + Ressourcen auszugleichen um Ziel zu erreichen
Weitere theoretische Ansätze, ergänzend ökologische (Verhältnis zwischen Person und Umwelt beschäftigen)
Umwelt-> subjektiv wahrgenommene Umwelt durch Individuum als auch obj vorhandene Umwelt
Individuum steht in ständiger Interaktion mit Umwelt, reagiert mithilfe seiner Fähigkeiten + Ressourcen auf seine Umwelt und verändert diese damit
Anforderungs-Kompetenzmodell
Lawton
erfolgreich altert wem es gelingt, Umwelt-anforderungen und pers Kompetenzen in Einklang zu bringen und dies weder zu Unter-noch Überforderung des Individuums führt
persönliche Kompetenz: max Kapazitätsgrenze hinsichtlich körp Gesundheit, sensorischen Wahrnehmung, mot. Verhalten + Denkvermögen
Umwelt: räumlich-materielle,soz,personale +suprapersonale Umwelt
wenn nur geringes Ungleichgewicht zw Umwelt-anforderungen und vorhandenen Kompetenzen des Einzelnen vorliegt bewirkt dies eine Aktivierung oder sorgt sogar für erhöhtes Maß an Wohlbefinden
starke Abweichungen -> Über-Unterforderung/ negative Gefühle
2 Hypothesen
Environmental Docility:Je geringer eigene Kompetenzen, desto verletzbarer ist ältere Mensch + bedeutsamer sind Umwelt-gegebenheiten für erfolgreiche Anpassung + Wohlbefinden
Environmental Proactivity Hypothese:Je größer Kompetenzausmaß einer Person ist, desto mehr Umweltressourcen zur Erfüllung eigener Vorstellungen können erschlossen werden
Erkenntnis: selbstständige Lebensführung +erfolgreiches Altern nicht nur vom Individuum und Ressourcen abhängt, sondern auch mit seiner Umwelt. -> Deswegen müssen Interventionen zur Verbesserung der Lebenssituation nicht nur am Individuum ansetzen, auch an und in seiner Umwelt, Bspw weniger Treppen
Kritisch Kühnert und Ignatzi: über den Zusammenhang zw indivi Ressourcen + Umwelt nur 2 Hypothesen formuliert und diese Zusammenhänge bislang ∅ empirisch überprüft wurden
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