Allgemein
zweithäufigste maligne Tumoren bei Kindern
Lokalisation: Zumeist intrakraniell (ca. 45% supratentoriell, ca. 52% infratentoriell), selten intraspinal (ca. 3%)
Diagnostik: MRT mit oder ohne KM
WHO Klassifikation -> Bezeichnet den Tumortyp ausgehend von der Tumorhistologie
Gliome
Diffuse Gliome vom adulten Typ
Astrozytom
Oligodendrogliom
Glioblastom
Ependymale Tumoren (Ependymome)
Gliome - Astrozytome
BRAF-Fusionsgen: Charakteristisch für das pilozytische Astrozytom (WHO-Grad I) -> Kinder ca 10J
IDH-Mutation: Charakteristisch für das diffuse Astrozytom (WHO-Grad II) und das anaplastische Astrozytom (WHO-Grad III)
MGMT-Promotor-Hypermethylierung: Häufig beim Glioblastom (astrozytärer Tumor mit WHO-Grad IV)
Pilozytisches Astrozytom (WHO I)
Kinder um die 10 Jahre
BRAF-Fusionsgen
infratentoriell -> Erbrechen, Ataxie
Th: Resektion
Diffuses Astrozytom, IDH-mutiert (WHO II)
35. LJ
Frontallappen
Resektion nur unvollständig möglich, anschließende Radiatio
mediane Überlebenszeit 11 Jahre
Anaplastisches Astrozytom, IDH-mutiert (WHO III)
37. LJ
Großhirnhemisphären
Therapie siehe Diffuses Astrozytom
mediane Überlebenszeit 9 Jahre
Glioblastom (WHO IV)
62. LJ
Marklager der Großhirnhemisphäre
Palisadenartige Anordnung von Tumorzellen und nekrotische Areale, Gefäßproliferation
mediane Überlebenszeit 10-15 Monate
Gliome - Oligodendrogliome
von Oligodendrozyten ausgehend
30.–50. Lebensjahr
im Frontallappen
Unterteilung (gemäß WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems)
Oligodendrogliom, IDH-mutiert und 1p/19q-kodeletiert (WHO-Grad II)
Anaplastisches Oligodendrogliom, IDH-mutiert und 1p/19q-kodeletiert (WHO-Grad III)
-> Oligodendrogliome mit IDH-Mutation haben eine bessere Prognose als Oligodendrogliome ohne IDH-Mutation
größtmögliche Resektion + Radiatio + Chemotherapie
Embryonale Tumoren
Medulloblastom
Hochmaligner Hirntumor aus embryonalem, neuroektodermalem Gewebe
Wächst vom Dach des 4. Ventrikels ins Kleinhirn
Hirndruckzeichen
Beidseitige Stauungspapille
Morgendliches Erbrechen
Rumpfataxie
MRT: In T1-Wichtunghypointens, inhomogene KM-Anreicherung, in 70–80% Zystenbildung (hyperintens in T2-Wichtung)
MRT des gesamten Spinalkanals, postoperativ Lumbalpunktion: Abtropfmetastasen
Histologie: Rosettenförmige Anordnung kleiner Tumorzellen (Homer-Wright-Rosetten)
primäre Resektion + anschließende Radiatio
häufig ZNS-Metastasen
Tumoren der kranialen und paraspinalen Nerven
Schwannom (bspw. Akustikusneurinom)
Neurogene Tumoren (u.a. Neurinom, Neurofibrom und Neuroblastom) sind die häufigsten Raumforderungen des hinteren Mediastinums
Ausgangszellen: Schwann-Zellen
Palisadenartige Anordnung der Zellkerne
Neurofibrom
Bei beidseitigem Akustikusneurinom muss an die Neurofibromatose Typ II gedacht werden!
Tumoren der Sellaregion
Kraniopharyngeom
Durch embryonale Entwicklungsstörung bedingter und von der Rathke-Tasche ausgehender Tumor
5.-14. LJ
Häufig Kopfschmerzen
Frühzeitig: Gesichtsfeldausfälle
Hypophysenadenom
Hirnmetastase
Primärtumor
Lungenkarzinom
Mammakarzinom
Malignes Melanom
kurze Anamnese
Bei großen Metastasen: Ringförmiges Enhancementaufgrund zentraler Nekrose
Perifokales Ödem
Meningeom
fast ausschließlich gutartige, langsam wachsende Tumoren, die von den Deckzellen der Arachnoideaausgehen
Häufigkeitsgipfel: 50. Lebensjahr
Multiples Auftreten bei Neurofibromatose Typ II
Zwiebelschalenformation der Tumorzellen
Bei Verkalkung entsteht der sog. Psammomkörper
Therapie: abwartend, Resektion R0, bei R1 Radiatio po
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