multifokale motorische Neuropathie
immunvermittelte, demyelinisierende Motoneuronenerkrankung
progrediente asymmetrische Muskelparesen mit distaler Betonung
im Verlauf Muskelatrophien als Folge einer sekundären axonalen Schädigung
Leitungsblöcke im ENG
Erhöhte Antikörper-Titer gegen GM1-Gangliosid(GM1-AK)
Therapie: Gabe von Immunglobulinen
Myasthenia gravis
Antikörper gegen den Acetylcholinrezeptor (Anti-AChR-AK)
Assoziation mit Thymom
Simpson Test: Beim Aufwärtsblick über eine Minute wird eine Ptosis provoziert
Edrophonium-Test: Hemmung der Cholinesterase
Therapie: Immunsuppressiva (Azathioprin), Cholinesterasehemmer (Pyridostigmin )
Thymektomie
Lambert - Eaton- Syndrom
Abgrenzung zur Myasthenia gravis: Keine Doppelbilder, Ptose und Schluckstörungen oder erst spät
Paraneoplastisch, insbesondere (50-80%) bei kleinzelligen Bronchialkarzinomen, aber auch bei anderen malignen Tumorerkrankungen (etwa Prostatakarzinom, Lymphome)
Präsynaptische Störung durch pathognomonische Antikörper gegen spannungsabhängige Calciumkanäle (Anti-VGCC-AK) → Verminderte exozytotische Freisetzung von Acetylcholin → Verminderte Konzentration von Acetylcholin im synaptischen Spalt → Geringere Bindung an die intakten postsynaptischen Acetylcholinrezeptoren → Verringerte Muskelaktionspotenziale → Muskuläre Schwäche
myotone Dystrophien
Typ 1 - Curschmann-Steinert
Trinukleotid-Repeat-Erkrankung (CTG-Repeat-Expansion)
Autosomal-dominant vererbt
Ausgeprägte Antizipation
Paresen und Myatrophien der distalen Muskulatur
Facies myopathica
Typ 2 (DM2; proximale myotone Myopathie, PROMM)
Tetranukleotid-Repeat-Erkrankung (CCTG-Repeat-Expansion)
Keine Antizipation
Proximale Extremitätenmuskulatur (insb. Hüftmuskulatur, seltener Schultermuskulatur)
beide:
Präsenile Katarakt (sehr häufig)
Hypogonadismus
Diabetes mellitus
Stirnglatze
Hypothyreose
Periodische Lähmung
periodische Lähmungen (proximal, symmetrisch und schlaff)
Veränderung des Kaliumspiegels (Hypo- oder Hyperkaliämie, extrem selten auch Normokaliämie)
Areflexie
-> vor allem morgens und nachts
-> Kann Stunden bis Tage andauern und Atemmuskulatur betreffen
autosomal-dominante Vererbung
progressive Muskeldystrophien
X-chromosomal-rezessiver Erbgang
Manifestationsalter
Typ Duchenne: 3.–5. Lebensjahr
Typ Becker-Kiener: 6.–20. Lebensjahr
Kreatinkinase erhöht
Duchenne
maligne Form
primär Paresen und Atrophien der Beckengürtelmuskulatur
Watschelgang (beidseitiges Trendelenburg-Zeichen)
Gowers-Zeichen
Pseudohypertrophie der Wadenmuskulatur
Knochendichteminderung
Dilatative Kardiomyopathie
Herzrhythmusstörungen
Respiratorische Insuffizienz, ggf. mit rezidivierenden Infekten
autosomaler Erbgang-> Gliedergürteldystrophie, Fazioscapulohumerale Muskeldystrophie (CK nicht erhöht)
hereditäre spastische Paraplegie
Betrifft vor allem untere Extremität
Langsam progrediente (über Jahrzehnte) spastische Parese
Später spastische Kontrakturen und Hyperreflexie
Progrediente Degeneration der Pyramidenbahn und des Gyrus praecentralis (Betz'sche Zellen)
Symptomatische Therapie
Krankengymnastik
Baclofen (zentralwirksames Muskelrelaxans)
Friedreich-Ataxie
autosomal-rezessiv vererbte Trinukleotidrepeatexpansion auf Chromosom 9
progrediente Ataxie infolge einer Hinterstrangdegeneration
Neuromyelitis-optica-Spektrumerkrankung (NMOSD)
Optikusneuritis (gelegentlich beidseitig): Visusstörungen, retrobulbäre Schmerzen
Myelitis: Häufig hochgradige sensomotorische Defizite
Ggf. langstreckige Rückenmarksläsion (≥3 Wirbelkörpersegmente)
Serologie: Aquaporin-4-Antikörper im Serum (70% positiv)
Hochdosierte Glucocorticoide, Rituximab
Zuletzt geändertvor einem Jahr