Generisches Managementverständnis:
Umfasst ein Set aus strategischen und operativen Kernaktivitäten zur
• Definition von Zielen und -strategien.
• Planung, Organisation und Kontrolle von Prozessen.
• Schaffung der erforderlichen internen Rahmenbedingungen, z.B. einer der Zielerreichung förderlichen Organisationsstruktur und -kultur.
Vertriebskonzeption:
Fundamentale Aufgabe des Managements
• Festlegung von Vertriebszielen und der Entwicklung einer der Zielerreichung dienenden Vertriebsstrategie.
• Planung, Organisation und Kontrolle der zur Umsetzung der Vertriebsstrategie notwendigen Vertriebsprozesse.
• Schaffung der zu ihrer Ausführung erforderlichen strukturellen bzw. organisationalen sowie kulturellen Rahmenbedingungen.
Funktionsorientierung im Vertrieb
Produktivitätssteigerung durch Arbeitsteilung und Spezialisierung
Koordinations- und Regelungsaufwand (Schnittstellenkomplexität)
Abstimmungsschwierigkeiten und Bereichsegoismen bedingen Doppelarbeit sowie Redundanzen; Zeit- und Kostenvorteile können nicht realisiert werden.
Prozessorientierung im Vertrieb
Prozessorientierung schafft Transparenz und fördert das Verständnis für unternehmerische Gesamtzusammenhänge
Konsequente Ausrichtung der Prozesse an Bedürfnissen der internen und externen Kunden ist ein wichtiger Faktor für dauerhafte Kundenzufriedenheit.
Instrumente des methodischen Vertriebs entwickeln ihre Kraft erst in vernetzten Arbeitsabläufen.
Definition Prozess
Prozess= die zielgerichtete Erstellung einer Leistung durch eine Folge logisch zusammenhängender Aktivitäten, die innerhalb einer Zeitspanne nach bestimmten Regeln durchgeführt wird
Definition Prozesskette
Ein Geschäftsprozess ist eine Kette von inhaltlich zusammenhängenden Aktivitäten, die zur Leistungserbringung und Verwertung notwendig sind und die einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten
Vertrieb als Geschäftsprozess
Der Vertrieb ist ein wesentlicher Geschäftsprozess, der
• sämtliche Austauschbeziehungen mit externen Kunden umfasst.
• aus zahlreichen zusammenhängenden Subprozessen bzw. Phasen besteht
• kein einmaliger Vorgang, sondern ein iterativer Prozess ist.
Idealisierter Vertriebsprozess
Strategische Planung:
Marktplanung, Kundenplanung
Operativer Vertriebsprozess:
Anfragenprüfung, Angebotserstellung, Verhandlung, Auftragsbearbeitung, After-Sales-Betreuung
Wertschaffung
Idealisierter Vertriebsmanagementprozess
Idealisierter Vertriebsprozess:
(strategische Planung)
Marktplanung
Ziel: Abgrenzung und Segmentierung des relevanten Marktes zur zielgerichteten Gestaltung der Marktbearbeitung
Prozess der Marktplanung:
Marktforschung, Marktsegmentierung, Zielmarktfestlegung, Budget- und Ressourcenplanung
Kundenplanung
Kundenplanung detailliert die Marktplanung mit dem Ziel, die Marktsegmente zu spezifizieren und damit eine segmentspezifische Kundenansprache bzw. -bearbeitung zu ermöglichen.
Prozess der Kundenplanung:
Kundensegmentierung, Kundenqualifizierung, Kundenbearbeitungsmaßnahmen, Vertriebsplanung
(operativer Vertriebsprozess)
Anfragenprüfung:
Ziel: die Wahrscheinlichkeit und die Profitabilität eines möglichen Auftrags zu beurteilen und eine fundierte Basis für die Angebotserstellung zu erarbeiten
Prozess der Anfragenprüfung:
Anfragenerfassung und -klärung, Anfragenprüfung (technisch, dann kaufmännisch), Anfragenbewertung
Angebotserstellung:
Ziel: die Erstellung und Unterbreitung eines Angebotes, das in der Folge zu einem Vertragsabschluss führt
Prozess der Angebotserstellung:
Projektieren und Lösungen erarbeiten, Termine und Kapazitäten planen, Kalkulieren und Konditionen festlegen, Angebotsdokument erstellen
Verhandlung:
An die Übergabe des Angebotes an den Kunden knüpfen in der Regel Vertragsverhandlungen an, in denen wesentliche Aspekte verhandelt und vertraglich vereinbart werden.
Prozess der Verhandlung
Vereinbarung der Vertragsinhalte, Erstellung des Vertragsentwurfs, Änderungen und Vertragsanpassungen, Vertragsabschluss
Auftragsbearbeitung
wird in Abhängigkeit von der Entscheidung des Kunden angestoßen
beinhaltet den Prozess von der Vorbereitung der Abwicklung über die Erstellung und Auslieferung bis zur Implementierung und Abnahme der Leistung
Prozess der Auftragsbearbeitung
Vorbereitung der Auftragsabwicklung, Erstellung der Leistung, Lieferung/Versand an den Kunden, Implementierung und Abnahme
After-Sales-Betreuung
alle technischen und kaufmännischen Aufgaben der Nachbetreuung mit dem Ziel zusammengefasst, die Potenziale der Nachkaufphase zu erschließen
Aufgabenschwerpunkte VDI 4501-1
Abschließen des Vertrages Probleme erkennen, Lösungen erarbeiten, Chancen nutzen Umsetzung, Kontrolle und Steuerung des Kundenauftrages Unterbreiten des Angebotes, Managementaufgaben, Marketingaktivitäten
VDI 4501 -Berufsfeld technischer Vertrieb
Marketing umfasst aus Sicht eines Unternehmens im technischen Vertrieb einen externen und einen internen Aspekt.
“Professionelles Vertriebsmanagement”
Grundlagen für zielorientiertes Vertriebsmanagement:
Vorgehensweise und Aktivitäten auf Kundenseite kennen
Zielsetzungen des Kunden verstehen
für partnerschaftliche Zusammenarbeit sollten Prozesse aufeinander abgestimmt sein
Grundelemente einer Beschaffungskonzeption
Strategische Beschaffungsentscheidungen dienen dazu, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und die Erfolgspotenziale eines Unternehmens stärken
Fundamentale Aufgabe des Managements besteht also in der…
• Festlegung von Beschaffungszielen und der Entwicklung einer der Zielerreichung dienenden Beschaffungsstrategie.
• Planung, Organisation und Kontrolle der zur Umsetzung der Beschaffungsstrategie notwenigen Beschaffungsprozesse.
Idealisierter Beschaffungsprozess
Idealisierter Beschaffungsmanagementprozess
(Strategische Planung)
Bedarfserkennung
Ziel: Erkennung, Beschreibung und exakten Spezifizierung der Bedarfe und Anforderungen
Prozess der Bedarfserkennung:
Bedarfsauslösung, Anforderungsdefinition, Beschaffungsobjektstrukturanalyse, Beschaffungsobjektplanung
Marktanalyse
Ziel: Informationen zu Beschaffungsmärkten, deren Struktur und Zusammensetzung generieren und damit die Anzahl potenzieller Lieferanten eingrenzen
Prozess der Marktanalyse:
Beschaffungsobjektstrukturplanung, Beschaffungsmarktforschung, Lieferantenstrukturanalyse, Lieferantenstrukturplanung
(Operativer Beschaffungsprozess)
Lieferantenqualifizierung
Ziel: aus eingegrenzten Lieferantenpool die besten auswählen und Angebot anfordern
Prozess der Lieferantenqualifizierung:
Kontkretisierung der Anforderungen, Detailbewertung einzelner Lieferanten, Autitierung einzelner Lieferanten, Aufforderung zur Angebotsabgabe
Angebotsprüfung
Ziel: Anbieter finden, die Anforderungen erfüllen und auswählen
Prozess der Angebotsprüfung:
Angebotserfassung und -klärung, Angebotsprüfung (technisch), Angebotsprüfung (kaufmännisch), Angebotsbewertung
(Vertrags-)Verhandlung
Prozess der Verhandlung:
Vereinbarung der Vertragsinhalte, Erstellung des Vertragsentwurfs, Änderung und Vertragsanpassungen, Vertragsabschluss
Bestellabwicklung
Ziel: Sicherstellung der rechtzeitigen Lieferung und der störungsfreien Integration der BEschaffungsobjekte in eigene (Produktions-) Prozesse
Prozess der Bestellabwicklung:
Implementierung durch Lieferanten, Probebetrieb und Kalibrierung, Einweisung und Schulung, Abnahme und Zahlung
Lieferantenentwicklung
Ziel: Lieferbereitschaft des Lieferanten für zukünftige Bedarfe sicherstellen
Prozess der Lieferantenentwicklung
Identifikation von Entwicklungsbedarfen, Vorbereitung von Entwicklungsprojekten, Identifikation von Verbesserungsansätzen, Implementierung der Entwicklungsprojekte
Idealisierter Vertriebs- und Beschaffungsprozess
1. Definieren Sie den Begriff strategisches Management und erläutern Sie die wesentlichen Implikationen dieses prozessualen Grundverständnisses!
Strategisches Management ist als ein Prozess zu betrachten, in dessen Mittelpunkt die Formulierung, Umsetzung und Kontrolle von Strategien in Unternehmen steht.
2. Veranschaulichen Sie die Grundelemente einer Vertriebskonzeption anhand einer Skizze und erläutern Sie die fundamentale Aufgabe des Vertriebsmanagements!
Aufgaben:
3. Grenzen Sie die Begriffe Funktionsorientierung und Prozessorientierung inhaltlich voneinander ab! Warum muss ein Umdenken in Unternehmen stattfinden?
• Funktionsorientierung zielt auf die Produktivitätssteigerung durch Arbeitsteilung und Spezialisierung.
• Prozessorientierung schafft Transparenz und fördert das Verständnis für unternehmerische Gesamtzusammenhänge.
Wichtiger Faktor für Kundenzufriedenheit:
• Konsequente Ausrichtung der Prozesse an Bedürfnissen der internen und externen Kunden
• Instrumente des methodischen Vertriebs entwickeln ihre Kraft erst in vernetzten Arbeitsabläufen.
4. Definieren Sie die Begriffe Prozess und Geschäftsprozess und erläutern Sie das Modell der Wertkette anhand einer Skizze!
Geschäftsprozess= eine Kette von inhaltlich zusammenhängenden Aktivitäten, die zur Leistungserbringung und Verwertung notwendig sind und die einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
Modell der Wertkette:
5. Skizzieren Sie den amerikanischen bzw. wissenschaftlichen Denkansatz im Marketing und erläutern Sie, warum „die Praxis“ einen anderen Ansatz verfolgt!
Kennzeichnend für die Praxis ist auf operativer Ebene eine Aufgabentrennung von Marketingabteilung und Vertriebs-/Verkaufsabteilung.
Praxis verfolgt anderen Ansatz, da kundenorientierter
6. Benennen Sie die wesentlichen Charakteristika, die den Vertrieb zum wesentlichen Geschäftsprozess machen!
7. Skizzieren Sie den idealtypischen Vertriebsmanagementprozess und benennen Sie die wesentlichen strategischen und operativen Aktivitäten!
Strategisch: Marktplanung, Kundenplanung
8. Benennen Sie wesentliche Aufgabenbereiche der/des Vertriebsingenieur:in entlang des Vertriebsmanagementprozesses! Nennen Sie Beispiele für typische Aufgaben!
9. Nennen Sie die zur Professionalisierung des Vertriebsmanagements wesentlichen Anforderungen! Erläutern Sie in diesem Zusammenhang einerseits die Erfordernis, die Prozesse des Geschäftspartners zu kennen, und andererseits, warum die/der Vertriebsingenieur:in über marketingorientiertes Wissen verfügen muss!
Anforderungen:
• die Vorgehensweisen und Aktivitäten auf Kundenseite kennen
• die Zielsetzungen des Kunden verstehen.
• Für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ist es zudem sinnvoll, die Prozesse aufeinander abzustimmen und zu synchronisieren.
10. Erläutern Sie die strategischen und operativen Aufgaben des Beschaffungsmanagements in Analogie zum Vertriebsmanagement!
11. Skizzieren Sie den idealtypischen Beschaffungsmanagementprozess und benennen Sie die wesentlichen strategischen und operativen Aktivitäten!
strategisch: Bedarfserkennung, Marktanalyse
1. Welche sind die Inhalte einer Vertriebsstrategie und welchen grundlegenden Anforderungen muss diese genügen?
2. Nennen Sie wesentliche Zielsetzungen der Marktplanung und veranschaulichen Sie den Ablauf der Marktplanung anhand einer Skizze!
Ziel= Abgrenzung und Segmentierung des relevanten Marktes zur zielgerichteten Gestaltung der Marktbearbeitung
• Marktpotenziale auszuloten,
• Marktchancen zu erhöhen,
• Marktsegmente zu ermitteln,
• Vertriebsbudget zu planen,
• Vertriebsressourcen zuzuteilen.
3. Grenzen Sie die Begriffe Marketingforschung und Marktforschung inhaltlich voneinander ab und erläutern Sie die maßgeblichen Unterschiede!
• Die Marketingforschung hat die gesamten externen und internen Informationsprobleme zum Gegenstand, die zur Gestaltung von Marktbeziehungen eines Unternehmens zu lösen sind.
• Marktforschung beschreibt die systematisch betriebene Erforschung (Gewinnung, Aufbereitung, Interpretation) der Absatz- und Beschaffungsmärkte eines Unternehmens.
4. Charakterisieren Sie die Funktionen der Marktforschung in jeweils einem Satz!
Selektionsfunktion: sorgt dafür, dass aus der Informationsflut die für die marketingbezogenen Ziel-, Strategie- und Maßnahmenentscheidungen relevanten Informationen selektiert und aufbereitet werden
Frühwarnfunktion: sorgt dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und abgeschätzt werden können
Innovationsfunktion: trägt dazu bei, dass Chancen aufgedeckt, antizipiert und genutzt werden können
Strukturierungsfunktion: fördert das Verständnis für die strukturierte und theoriegeleitete Gewinnung, Analyse und Interpretation von Informationen sowie die daraus abzuleitenden Ziel-, Strategie- und Maßnahmenempfehlungen
Unsicherheitsreduktionsfunktion: trägt in der Phase der Entscheidungsfindung zur Präzisierung und Objektivierung der Sachverhalte bei
Kontrollfunktion: erforscht die Ursachen des Erfolgs bzw. Misserfolgs von Marketingentscheidungen
Intelligenzverstärkerfunktion: trägt im willensbildenden Prozess zur Unterstützung des Marketingentscheiders bei
5. Nennen Sie die Aufgaben der Marktforschung und erläutern Sie in diesem Zusammenhang typische Untersuchungsbereiche!
Aufgaben der Marktforschung:
• Marktbedürfnisse analysieren und antizipieren.
• Verhalten des Marktes bzw. der Akteure messen.
• Wirkung der Vertriebsinstrumente beurteilen
Untersuchungsbereiche
• Marktentwicklung
• Marktteilnehmerverhalten
• Marktreaktionsfunktionen für Marketinginstrumente
• Unternehmensbezogene Marketingfaktoren:
6. Nennen und beschreiben Sie die Phasen des Marktforschungsprozesses und erläutern Sie die Notwendigkeit eines systematisch geplanten und abgestimmten Marktforschungsprozesses!
Durch einen systematisch geplanten und abgestimmten Marketingforschungsprozess können die skizzierten Problemfelder weitestgehend vermieden werden:
• Entscheidungen mit den Aufgaben der Marktforschung verknüpft (Definitionsprobleme),
• leistungsfähige Methoden zur Informationsgewinnung und -verarbeitung eingesetzt (Methodenprobleme)
• und die gewonnenen Informationen richtig interpretiert, kommuniziert und von den Entscheidungsträgern akzeptiert werden (Akzeptanzprobleme).
7. Erläutern Sie das grundlegende Ziel der Marktsegmentierung! Warum ist es für Unternehmen durchaus sinnvoll, Märkte zu segmentieren?
Aufteilung des Gesamtmarktes in bzgl. ihrer Marktreaktion intern homogene und extern heterogene Untergruppen und Bearbeitung dieser Marktsegmente.
Kunden individueller behandeln zu können
8. Veranschaulichen Sie die Komponenten der Marktsegmentierung anhand einer Skizze und grenzen Sie darin die Marktsegmentierung im engeren Sinne visuell von der im weiteren Sinne ab!
9. Charakterisieren Sie anbieter- und produktorientierte sowie nachfragerorientierte Konzepte zur Abgrenzung des relevanten Marktes in jeweils maximal einem Satz und erläutern Sie die Notwendigkeit dieser Abgrenzung im Rahmen der Marktsegmentierung!
Meffert, 2019
10. Nennen und erläutern Sie die Anforderungen an Segmentierungskriterien!
Anforderungen an Segmentierungskriterien
• Kaufverhaltensrelevanz
• Messbarkeit (Operationalität)
• Erreichbarkeit bzw. Zugänglichkeit
• Handlungsfähigkeit
• Wirtschaftlichkeit
• Zeitliche Stabilität
Meffert S.222
11. Erläutern Sie das Problem der optimalen Marktsegmentierung und die daraus resultierende Notwendigkeit der integrierten Markterfassung und -bearbeitung!
• Ein Gesamtmarkt kann in eine Vielzahl von Segmentkonfigurationen zerlegt werden; die optimale Intensität der Segmentierung ist diejenige, die den absolut höchsten Zielerreichungsgrad erbringt.
• Der Zielerreichungsgrad in den einzelnen Marktsegmenten lässt sich jedoch nicht bestimmen, bevor die einzusetzenden Marketingaktivitäten bekannt sind,
Daher ist integrierte Markterfassung und -bearbeitung notwendig
12. Beschreiben Sie das Vorgehen im Rahmen der Zielmarktfestlegung und nennen Sie einige Beispiele für Hilfsmittel zur Bildung einer Attraktivitätsrangfolge!
1. Marktsegmente, die mit den Unternehmenszielen nicht kompatibel sind, werden ausgeschlossen.
2. Die verbleibenden Marktsegmente werden bewertet.
3. Bestimmung der Anzahl und Auswahl der Zielsegmente anhand interner und externer Beurteilungsfaktoren.
Um die unterschiedlichen Marktsegmente in eine Attraktivitätsrangfolge einordnen zu können, ist es sinnvoll, die Beurteilungskriterien mittels eines Scoring-Modells zu einem Punktwert zu verdichten
13. Nennen Sie die wesentliche Zielsetzung der Kundenplanung und veranschaulichen Sie den Ablauf der Kundenplanung anhand einer Skizze
Detaillierung der Marktplanung mit dem Ziel, die aus dieser resultierenden Marktsegmente zu spezifizieren und damit eine segmentspezifische Kundenansprache bzw. -bearbeitung zu ermöglichen.
14. Erläutern Sie das Ziel der Kundensegmentierung! Warum ist es für Unternehmen durchaus sinnvoll, nicht nur Märkte, sondern auch Kunden zu segmentieren?
Die in der Marktsegmentierung entstandenen Hauptsegmente werden durch zusätzliche Segmentierungsvariablen verfeinert.
15. Unterscheiden Sie typische Merkmalsgruppen bzw. Typen von Segmentierungsvariablen im Zusammenhang mit der Kundensegmentierung und nennen Sie Beispiele!
16. Veranschaulichen Sie den Zusammenhang zwischen der Markt- und der Kundenplanung anhand einer Skizze!
17. Charakterisieren Sie den Begriff Kundenqualifizierung und erläutern Sie in diesem Zusammenhang die fünf Arten von Wertbeiträgen!
• Kundenqualifizierung bedeutet Kundenbewertung: Ein Kunde wird qualifiziert, indem über Stammdaten hinausgehende Beurteilungsgrößen bewertet werden.
18. Differenzieren Sie vor dem Hintergrund der fünf Arten von Wertbeiträgen die Begriffe Customer Equity und Customer Value inhaltlich voneinander und erläutern Sie die den beiden Begriffen zugrundeliegenden Grundannahmen!
Customer Equity= Beitrag eines jeden Kunden zu der eigenen betriebswirtschaftlichen Zielerreichung, Kundenwert aus Anbieterperspektive
Customer Value= Wert des Anbieters aus Kundenperspektive
1. Welche sind die Inhalte einer Beschaffungsstrategie und welche wesentlichen Ziele werden in der Beschaffung verfolgt?
Ziele: Wettbewerbsvorteile erzielen und absichern; die Kosten- und Erlöspotenziale eines Unternehmens stärken
Kostenziele
Sicherheitsziele
Unabhängigkeits- und Flexibilitätsziele
Qualitätsziele
Sonstige Beschaffungsziele
2. Nennen Sie das Ziel der Bedarfserkennung und veranschaulichen Sie deren Ablauf anhand einer Skizze!
Ziel = Erkennung, Beschreibung und exakte Spezifizierung der Bedarfe und Anforderungen.
3. Nennen und erläutern Sie Umstände, die die Suche nach neuen Lieferanten unabhängig von einer turnusmäßigen Planung notwendig werden lassen können!
• Entwicklungsprojekten und Investitionsprojekten,
• einem plötzlichen Anstieg der Verkaufszahlen,
• strukturellen Veränderungen der Beschaffungsmärkte,
• nicht vorhergesehenen Ausfällen bisheriger Lieferanten,
• Planungsfehlern bei der Lieferantenstrukturplanung.
4. Differenzieren Sie Ihnen bekannte Ausgangslagen der Bedarfsauslösung anhand einer Skizze voneinander und stellen Sie die wesentlichen Unterschiede der verschiedenen Ausgangslagen stichpunktartig heraus!
Ausgangslagen der Bedarfsauslösung:
1) Ist durch einen geplanten Bedarf gekennzeichnet, für dessen Bezug mind. eine Lieferanten-Abnehmer-Beziehung existiert.
2) Ist durch einen ungeplanten Bedarf gekennzeichnet, der eine Lieferanten-Abnehmer-Beziehung erfordert und für dessen Bezug auch mind. eine solche existiert.
3) Ist durch einen ungeplanten Bedarf gekennzeichnet, der eine Lieferanten-Abnehmer-Beziehung erfordert, die aber nicht existiert.
4) Ist durch einen ungeplanten Bedarf gekennzeichnet, für den keine Lieferanten-Abnehmer-Beziehung besteht, die aber auch nicht erforderlich ist.
5. Erläutern Sie die Implikationen der verschiedenen Ausgangslagen im Hinblick auf den operativen Beschaffungsprozess und erläutern Sie in diesem Zusammenhang die wesentlichen Inhalte eines Anforderungsprofils!
Implikationen der Ausgangslagen
1) Bestellung kann unmittelbar erfolgen.
2) Zu stellende Anfrage enthält lediglich Anforderungen an Beschaffungsobjekt.
3) Strategische und operative Auswahl müssen parallel zueinander verlaufen.
4) Im Wesentlichen analog zu (2), das Wissen um die Leistungsfähigkeit eines Lieferanten ist jedoch irrelevant.
Inhalte Anforderungsprofil
6. Warum ist es vor dem Hintergrund Ihnen bekannter Ausgangslagen ggf. nicht ausreichend, lediglich Anforderungen an das Beschaffungsobjekt zu definieren?
insgesamt werden sehr viele und auch viele geringwertige Beschaffungsobjekte in kleinen Mengen eingekauft. Daher wird eine Marktanalyse durchgeführt um letztentlich die Anzahl potenzieller Lieferanten weiter einzugrenzen.
7. Erläutern Sie das Ziel der Beschaffungsobjektstrukturanalyse und nennen Sie wesentliche Charakteristika der resultierenden Beschaffungsobjektklassen!
Ziel= Bildung von Beschaffungsobjektklassen und Zuordnung der Objekte
Die Beschaffungsobjektstruktur beschreibt ganz allgemein gesprochen die Verteilung der zu beschaffenden Güter auf homogene Gütergruppen (Beschaffungsobjektklassen).
Beschaffungsobjektklassen zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Beschaffungsobjekte einer Gütergruppe hinsichtlich ihrer Eigenschaftsausprägung ähneln, während sie sich von Gütern außerhalb der Gruppe deutlich unterscheiden.
8. Gliedern Sie Beschaffungsobjekte grob in Ihnen bekannte fünf Hauptgruppen und erläutern Sie wesentliche Differenzierungsmerkmale innerhalb der Hauptgruppen!
9. Beschreiben Sie den Prozess der Beschaffungsobjektstrukturanalyse und erläutern Sie dabei die im Rahmen der Klassifizierung zu bearbeitenden Teilaufgaben!
Gestaltung der Objektstruktur:
1) Erkennen der Ist-Struktur der Beschaffungsobjekte durch Klassifikation.
2) Ergebnisse der Analyse den strategischen Beschaffungszielen gegenüberstellen.
3) Mitigierende Maßnahmen planen, um aktuelle oder zukünftig entstehende Probleme zu beseitigen.
Teilaufgaben der Klassifizierung:
1) Auswahl geeigneter Objekteigenschaften als Klassifikationsmerkmale.
2) Bestimmung der Ausprägung der Klassifikationsmerkmale.
3) Bildung von Gruppen durch Zuordnung bestimmter Bereiche von Merkmalsausprägungen zu Beschaffungsobjektklassen.
10. Unterscheiden Sie zwei grundlegende Arten von Klassifikationsmerkmalen voneinander und nennen Sie typische Beispiele!
• Einfache Klassifikationsmerkmale sind solche, die direkt aus einem einzelnen Merkmal des Beschaffungsobjekts abgeleitet werden können.
Beispiele: Preis, der Bedarf in der letzten Periode, die Häufigkeit des Bezugs, der Werkstoff oder der Verwendungszweck
• Komplexe Klassifikationsmerkmale sind solche, die aus mehreren einfachen Merkmalen zusammengesetzt sind.
Beispiele: das Versorgungsrisiko, die technische Komplexität oder das Kostenpotenzial
11. Welche Bedeutung hat das Skalenniveau im Prozess der Beschaffungsobjektstrukturanalyse und welche Skalen sind zu unterscheiden?
Das Skalenniveau ist für die nachfolgende Bestimmung von Ausprägungen und der Auswahl von Methoden der Gruppenbildung von großer Bedeutung
Nominalskala: zB Fertigungstechnologie Ausprägungen zB Schmieden, Gießen,….
Ordinalskala: für Rangfolge zB Versorgungsrisiko (gering mittel Hoch)
Intervallskala= Ratingskalen: Punkte zB 1-7 ( (Kein nullpunkt)
Ratioskalen: zB Preis, Bedarfsmenge (haben nullpunkt und gleiche Abschnitte)
INTERNET:
12. Differenzieren Sie die vier Ihnen bekannten Methodengruppen zur Bildung von Beschaffungsobjektklassen voneinander und erläutern Sie das diesen jeweils zugrundeliegende methodische Vorgehen!
Gruppenbildung erfolgt auf Basis:
• eines ratioskalierten Merkmals durch metrische Ober- und Untergrenzen.
• eines oder mehrerer nominal skalierter Merkmale durch Zuordnung.
• mehrerer ordinal oder metrisch skalierter Merkmale durch Rangwertbereiche oder metrische Ober- und Untergrenzen.
• Statistische Verfahren auf Basis der Ähnlichkeit von Beschaffungsobjekten.
13. Nennen Sie das Ziel der Marktanalyse und veranschaulichen Sie den Ablauf der Marktanalyse anhand einer Skizze!
Ziel:
• Informationen zu Beschaffungsmärkten im Allgemeinen,
• zu deren Struktur und Zusammensetzung zu generieren und
• damit die Anzahl potenzieller Lieferanten einzugrenzen.
14. Charakterisieren Sie den Begriff Beschaffungsobjektstrukturplanung und erläutern Sie deren Notwendigkeit vor dem Hintergrund typischer Problemfelder in der Beschaffungsobjektstruktur!
Bisher wurde Ist Stand mit Soll Stand verglichen, nun sollen Maßnahmen zur Problembeseitigung geplant werden (-> Beschaffungsobjektstrukturplanung )
Probleme der Beschaffungsobjektstruktur:
15. Unterscheiden Sie die drei Maßnahmengruppen zur Beseitigung bzw. dauerhaften Vermeidung typischer Problemfelder in der Beschaffungsobjektstruktur und nennen Sie die jeweiligen Aufgaben des Beschaffungsmanagements!
(Grün)
16. Charakterisieren Sie den Begriff Beschaffungsmarktforschung und erläutern Sie die im Hinblick auf die inhaltliche Adaption zu beachtenden Rahmenbedingungen!
Beschaffungsmarktforschung =
unternehmerische Tätigkeit der Informationsversorgung
umfasst alle Handlungen der systematischen Gewinnung und Aufbereitung relevanter Informationen über Beschaffungsmärkte und deren Beeinflussbarkeit, die zur Erreichung der strategischen Beschaffungsziele erforderlich sind.
Rahmenbedingungen( Abh. von betrachteten Markt und Zweck der Beschaffungsmakrtforschung):
-Kulturelle
-wirtschaftliche
-technologische
-natürliche
17. Nennen Sie die wesentlichen Ziele sowie typische Untersuchungsobjekte der Beschaffungsmarktforschung!
Wesentliche Ziele sind
• das Erkennen relevanter Beschaffungsmärkte,
• die Steigerung der Markttransparenz,
• die Minimierung von Risiken,
• das Erkennen künftiger Marktentwicklungen,
• die Optimierung der Kostenstrukturen und
• die Stärkung der eigenen Marktposition.
• Beschaffungsobjekte
• Marktstruktur und Marktbewegungen
• Aktuelle und potenzielle Lieferanten
• Preise und Preisentwicklungen
18. Differenzieren Sie die Methoden der Beschaffungsmarktforschung voneinander!
Methoden:
• Analyse im Hinblick auf Marktstruktur, angebotene Leistungen sowie auf Lieferanten, Beschaffungskonkurrenten und Kooperationspartner.
• Beobachtung im Hinblick auf Marktstruktur, damit einhergehende Wettbewerbssituation und Marktentwicklung.
• Prognose von Marktbewegungen auf Basis in der Vergangenheit beobachteter Marktentwicklungen.
19. Beschreiben Sie den Prozess der Lieferantenstrukturanalyse und erläutern Sie dabei die im Rahmen der Klassifizierung zu bearbeitenden Teilaufgaben!
Gestaltung der Lieferantenstruktur
1) Erkennen der Ist-Struktur der Lieferantenbasis durch Klassifikation.
Teilaufgaben der Klassifizierung
1) Auswahl geeigneter Lieferanteneigenschaften als Klassifikationsmerkmale.
3) Bildung von Gruppen durch Zuordnung bestimmter Bereiche von Merkmalsausprägungen zu Lieferantenklassen.
20. Nennen Sie typische Merkmale zur Lieferantenklassifizierung!
21. Erläutern Sie, warum vor allem das Kostenpotenzial und das Erlöspotenzial zur Beurteilung des Erfolgspotenzials einzelner Lieferanten(gruppen) bzw. der Lieferantenbasis relevant sind!
Aus Sicht des strategischen Beschaffungsmanagements sind vor allem die komplexen Klassifikationsmerkmale „Kostenpotenzial“ und „Erlöspotenzial“ von Bedeutung, um das externe Erfolgspotenzial der Lieferantenbasis bzw. einzelner Lieferantengruppen abschätzen zu können
Die komplexen Merkmale lassen sich aufgrund von Wirkungsbeziehungen – ähnlich wie in Lerneinheit 5 gezeigt – aus einfachen Klassifikationsmerkmalen zusammensetzen. Einflussgrößen des Kostenpotenzials, genauer gesprochen des Kostensenkungspotenzials, bezogen auf einen bestimmten Lieferanten sind beispielsweise seine Kapazitätsauslastung, der Standort und damit die Faktorkosten, die sich in dessen Fähigkeit zur Realisation niedriger Herstellkosten niederschlagen, die daraus resultierenden Preise der bezogenen Beschaffungsobjekte im Marktvergleich und die Preisänderungsrate. Die Bedeutung eines Lieferanten für das Kostenpotenzial ist umso höher, je größer das auf ihn entfallende Einkaufsvolumen ist. Die Qualitätsfähigkeit und logistische Leistungsfähigkeit eines Lieferanten haben Einfluss auf die eigenen Qualitäts- und Logistikkosten und somit ebenfalls auf die Kostenpotenziale. Das Erlöspotenzial kann mit Hilfe der Bedeutung eines Lieferanten für den Kundennutzen des Endprodukts abgeschätzt werden. Wesentliche Merkmale sind die Flexibilität eines Lieferanten, dessen Qualitätsfähigkeit und die Qualität der gelieferten Beschaffungsobjekte, die logistische Leistungsfähigkeit und der Lieferservice sowie die Innovationsfähigkeit und die aktuelle innovatorische Leistung. Der positive Einfluss dieser Größen auf das Erfolgspotenzial wird mit wachsender Kooperations- und Leistungsbereitschaft verstärkt. STARK spricht deshalb vom Innovationspotenzial, Integrationspotenzial, Flexibilitätspotenzial und Verbundpotenzial von Lieferanten.
1. Erläutern Sie das Ziel der Anfragenprüfung und beschreiben Sie deren grundlegenden Ablauf!
Ziel =
• Angebotskosten zu minimieren, indem wichtige von unwichtigen Anfragen getrennt und die betrieblichen Ressourcen erfolgschancengerecht organisiert werden.
• Projektrisiken zu quantifizieren, indem die Informationsziele und die gegenwärtige Situation des Nachfragers analysiert wird.
2. Erläutern Sie, warum im Rahmen der Anfragenerfassung und -klärung neben der Kundensituation vor allem auch die Informationsziele bzw. die mit der Anfrage verbundene Intention geklärt werden sollte!
Die Aufgabe im Rahmen der Anfragenerfassung und -klärung besteht darin, Anfragen nach Art, Umfang und Potenzial zur Zielerreichung zu sichten und zu qualifizieren, also für die weitere Bearbeitung auf- und vorzubereiten.
Falls Intention nicht mit eigenen Erwartungen übereinstimmt kann man den Vorgang sofort stoppen.
3. Nennen Sie die im Rahmen der sowohl technischen als auch kaufmännischen Anfragenprüfung zu berücksichtigenden Aspekte und charakterisieren Sie diese stichpunktartig!
Technische Prüfung in Bezug auf
• Ähnlichkeit
• Make or Buy
• Maschinen- und Materialverfügbarkeit
• Technische Realisierbarkeit
Kaufmännische Prüfung in Bezug auf
• Marktstellung und Potenzial
• Kosten, Preise und Ergebnis
• Kaufmännisches Risiko
• Wettbewerbssituation, Wettbewerber und Märkte
4. Welches Ziel verfolgt die Anfragenbewertung und welche Entscheidungstatbestände sind in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen?
Ziel: Ergebnis: soll ein Angebot abgegeben werden, und wenn wie detailliert
• Soll überhaupt ein Angebot abgegeben werden und wenn ja, wie detailliert ist dieses Angebot auszuarbeiten (Komplexität des Angebotsprozesses)?
• Welche Zugeständnisse preis-, lieferzeit- und servicebezogener sowie technischer Natur sind bereits vor der Angebotsabgabe zu berücksichtigen?
• In welcher Form wird das Angebot unterbreitet und mit welcher Priorität fasst wer in welchen Abständen nach?
5. Differenzieren Sie qualitative von quantitativen Verfahren zur Anfragenbewertung anhand einer Skizze und erläutern Sie diese im Überblick!
6. Nennen Sie das Ziel der Lieferantenqualifizierung und beschreiben Sie deren grundlegenden Ablauf!
Ziel= aus dem in der Marktanalyse eingegrenzten Lieferantenpool die am besten geeigneten Lieferanten auswählen und zur Angebotsabgabe auffordern, dadurch verringern sich die Kosten für Anfragen und Angebotsprüfung (Kostenziele) sowie die Zeit zwischen Anfrage und Auftragsvergabe (Flexibilitätsziele).
7. Erläutern Sie die Bedeutung der Lieferantenqualifizierung im Beschaffungsprozess im Hinblick auf die dritte Ausgangslage der Bedarfsauslösung!
Dritte Ausgangslage ist durch einen ungeplanten Bedarf gekennzeichnet, der eine Lieferanten-AbnehmerBeziehung erfordert, die aber nicht existiert.
Gerade in diesem Fall müssen neue Lieferanten herangezogen werden.
In diesem Fall muss die Lieferanten-Abnehmer-Beziehung parallel zum operativen Beschaffungsprozess aufgebaut werden.
=innerhalb der operativen Beschaffungszeit müssen die strategischen Phasen der Suche, der Vorauswahl und des Beziehungsaufbaus durchlaufen werden.der entstehende Zeitdruck führt häufig dazu, dass auf eine strategische Lieferantenauswahl völlig verzichtet wird. Der Fall 3 ist deshalb eine der wesentlichen Ursachen für eine Lieferantenbasis, der es an den notwendigen Erfolgspotenzialen mangelt.
8. Differenzieren Sie qualitative von quantitativen Verfahren zur Detailbewertung von Lieferanten anhand einer Skizze und erläutern Sie, warum Kostenanalysen bei der Suche nach neuen Lieferanten eher weniger als Entscheidungshilfe geeignet sind!
Neue Lieferanten können noch so günstig sein, wenn der Rest der Eigenschaften des Lieferanten nicht zufriedenstellend sind. Gerade bei neuen Lieferanten hat man auch keine Erfahrungswerte.
9. Erläutern Sie, warum Unternehmen vor allem strategisch bedeutsame Lieferanten auditieren und nennen Sie das Ziel einer Auditierung!
Ziel: Nachweis der Einhaltung festgelegter Qualitätsstandards und die Feststellung der Übereinstimmung mit Anforderungen relevanter Qualitätsnormen
Audits sind aufwändig, daher werden nur strategisch bedeutsame Lieferanten auditiert
10. In welcher Hinsicht sind die drei Arten von Audits voneinander zu unterscheiden?
Systemaudit: Beurteilung einzelner Elemente des Qualitätssicherungssystems auf Existenz und Anwendung.
Verfahrensaudit: Überprüfung einzelner Verfahren und Abläufe auf Einhaltung und Zweckmäßigkeit.
Produktaudit: Untersuchung einer Anzahl Produkte auf Übereinstimmung mit Qualitätsmerkmalen.
1. Erläutern Sie das Ziel der Angebotserstellung und beschreiben Sie deren grundlegenden Ablauf! Warum stellt insbesondere die Angebotserstellung für Unternehmen eine Gratwanderung dar?
Ziel= Erstellung und Unterbreitung eines Angebotes, das zu einem Vertragsabschluss führt.
• Angebot muss ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen und gegenüber anderen Lösungsmöglichkeiten als vorteilhaft wahrgenommen werden.
• Gratwanderung: Nach außen Vielfalt bzw. Individualität suggerieren, nach innen möglichst standardisieren bzw. vereinfachen.
2. Charakterisieren Sie die wesentlichen Inhalte des Teilprozesses Projektieren und Lösung erarbeiten und nennen Sie typische Beispiele sowohl für Alleinstellungsmerkmale als auch für technische sowie kaufmännische Mehrwertbestandteile!
• Lösung spezifizieren: Auf Basis der Anfrage und ergänzter Informationen gilt es, eine Lösung mit Blick auf die Nutzenerwartung des Kunden zu entwickeln.
• Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten: Bei der Aufbereitung und Darstellung der Lösung ist dem Kunden zu vermitteln, dass der Anbieter über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt, das ihn von Wettbewerbern deutlich unterscheidet.
• Mehrwerte entwickeln: Mehrwert zu erzeugen impliziert, einen besonderen Nutzen anzubieten, den Kunden von Wettbewerbern nicht erhalten; dieser muss individuell entwickelt werden.
• Gesamtkonzept finalisieren: Die ausgearbeitete Lösung wird als schlüssiges Konzept in strukturierter Form dargestellt (Pflichtenheft).
3. Erläutern Sie die Implikationen der Art des Geschäftstyps für die Preisbestimmung und unterscheiden Sie in diesem Zusammenhang die unternehmensinterne von der marktorientierten Preisbestimmung!
4. Nennen Sie jeweils drei nationale sowie internationale Lieferklauseln und erläutern Sie diese stichpunktartig! Welche Umstände werden durch Lieferklauseln im (vertrags-) rechtlichen Sinne definiert?
5. Stellen Sie den Stellenwert eines Angebotsdokumentes im Angebotsprozess heraus und beschrieben Sie das strategische Ziel sowie den inhaltlichen Umfang eines Angebots!
Es gilt, die erarbeitete Lösung noch einmal mit den Kundeanforderungen abzugleichen und das Angebotsdokument zu erstellen
• Wiedergabe der Kundenanforderungen.
• Beschreibung der technischen Lösung zur Erfüllung der Kundenanforderungen.
• Beschreibung des Liefer- und Leistungsumfangs.
• Angabe von Preisen und kommerzieller sowie technischer Bedingungen, zu denen das Angebot abgegeben und der Vertrag im Auftragsfall erfüllt wird.
6. Veranschaulichen Sie die unterschiedlichen Erwartungen, den erwarteten Informationsumfang sowie die mit einem Angebotsdokument zu transportierende Botschaft für die drei Leser (-gruppen) in Form einer Tabelle!
7. Skizzieren Sie die idealtypische (Inhalts-) Struktur eines Angebotsdokumentes! Welche Teile eines Angebotsdokumentes sind für welche Leser (-gruppen) von besonderer Relevanz?
8. Nennen Sie das Ziel der Angebotsprüfung und erläutern Sie deren grundlegenden Ablauf vor dem Hintergrund des aus der Anfragenprüfung bekannten Vorgehens!
Ziel= herauszufinden, welche Anbieter am besten geeignet sind, die Anforderungen zu erfüllen, und diejenigen auszuwählen, mit denen Verhandlungen aufgenommen werden.
Die Angebotsprüfung folgt sowohl in prozessualer als auch in methodischer Hinsicht weitestgehend dem aus der Anfragenprüfung bekannten Vorgehen.
Scoring Modelle - Anwendung
1. Objektivierung:
Zur Nutzwertanalyse und Entscheidungsfindung
Nicht quantifizierbare Probleme werden objektiviert
2. Fragmentierung:
Problemstellung wird fragmentiert und bearbeitet
Zusammengeführte Teilergebnisse ergeben Gesamtergebnis (Nutzwert)
• Methode im Grob-Screening nach umfangreicher Ideensammlung (erste Verringerung der gesammelten Ideen )
• Erstellung einer Rangfolge zur Auswahl der geeignetsten Lösung für das gestellte Problem
• Z. B. Kundenqualifizierung, Vergleich Handlungsalternativen
Scoring Modelle - Durchführung
Zielformulierung festlegen & evtl. Nebenbedingungen
Entscheidungsalternativen formulieren
• Vergleichbarkeit
Bewertungskriterien festlegen (~ 10-20)
• Qualifizierend für Problemstellung
• Erfolgsrelevant, umfassend, überschneidungsfrei
Unterteilung der Bewertungskriterien in Teilbereiche
• Vermeidet Wahrnehmungsverzerrung
• z. B. marktbezogen, kundenbezogen, wirtschaftlich, zeitlich
Gewichtungsfaktoren definieren
• Gewichtung nach Bedeutung der Kriterien zueinander & für Lösung der Problemstellung
• Relative Bedeutung der Kriterien sichtbar
• Festlegung z. B. durch Experten (-gruppe) oder Kundenumfragen
Bewertung vornehmen (Skalen & Intervallgrenzen definieren)
• Bewertungsskala z. B. 1-5 oder 1-10
• Beurteilung von Experten (-gruppen)
Berechnung der Einzel-, Teil- & Gesamtwerte
• Bewertung x Gewichtung = Einzel-Scoring-Wert
• Summe Einzel-Scoring-Werte eines Teilbereiches = Teil-Scoring-Wert
• Summe Teil-Scoring-Werte = Gesamt-Scoring-Wert -> Gesamteignung der Lösungsalternative
• Gesamtwerte vergleichbar
Verifizieren der Ergebnisse (Auswahl der geeignetsten Alternative)
• Möglichkeit 1: am besten geeignete Alternative anhand höchsten Gesamtwertes
• Möglichkeit 2: Grenzwerte für Einzel- oder Teilwerte definieren, die erfüllt sein müssen
Scoring Modelle - Vorteile
• Gesamtwerte ermöglichen Rangfolge
Aufzeigen von Handlungsoptionen
• Qualitative = quantitative Bewertungsfaktoren
• Entemotionalisierung -> Quantifizierung/Objektivierung von Entscheidungsproblemen
• Aufteilung umfassender Problemstellungen in Fragmente
• Beurteilung/Vergleich unterschiedlicher Konzepte möglich
• Hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit in Entscheidungsfindung
• Nutzung standardisierter oder individueller Bewertungskriterien
• Problemspezifische Lösung unter Berücksichtigung hersteller- & marktorientierter Besonderheiten möglich
Scoring Modelle - Nachteile
• Zu viele Bewertungskriterien führen zu
Nachlässigkeit bei Bearbeitung
Korrelation von Qualifizierungsgrößen
• Starke Beeinflussbarkeit durch Subjektivität der bewertenden Personen
• Abstraktion komplexer Zusammenhänge zu stark
• Rangfolge keine eindeutige Entscheidungsregel
Strategische Grundoptionen
Sell Out Strategie
Sell-Out (SO): Getreu dem Motto „Alles raus, was keine Miete zahlt“ ist Ihr Handeln von einem unbeirrbaren Streben nach Absatzmaximierung geprägt. Ihre Preise kalkulieren Sie so hart am Limit, wie Sie Verhandlungen führen – Begriffe wie Rabatt, Skonto oder Bonus existieren in Ihrem Wortschatz nicht.
Strategische Grundoptionen:
Price-Performance Strategie
Price Performance (PP): Getreu dem Motto „Das Leben ist ein Geben und Nehmen“ ist Ihr Handeln von einem hohen Maß an Kundenorientierung geprägt. Ihre Preise kalkulieren Sie umsichtig und zeigen sich durchaus offen gegenüber Preisnachlässen – aber Sie lassen sich auch nicht über den Tisch ziehen!
Quality Leadership
Quality Leadership (QL): Getreu dem Motto „Qualität hat ihren Preis“ ist Ihr Handeln von einem geradezu überbordenden Qualitätsdenken geprägt. Ihre Preise kalkulieren Sie selbstbewusst – die jahrelangen Investitionen in F&E müssen schließlich wieder reingeholt werden – und wohlwissend, dass Sie nicht alle Produkte absetzen werden.
ABC-Analyse - Ziel
Menge an vorgegebenen Objekten hinsichtlich ihrer Wirkung auf einzelnen Parameter zu strukturieren und zu klassifizieren
U.A. mögliche Objekte: Produkte, Kunden, Regionen, Mitarbeiter, Lieferanten
U.A. mögliche Parameter zur Segmentierung der Objekte: Umsatz, Deckungsbeitrag, Gewinn
ABC-Analyse - Durchführung
1. Wahl eines Bewertungskriteriums
2. Analyse der Kundendaten (Objekte ordnen)
3. Klassengrenzen festlegen
(4. Erweiterung zu ABC/XYZ-Analyse
zweite Klassifizierung erfolgt)
5. Interpretation der Analyse und Nutzung der Ergebnisse
Kunden binden, Kunden entwickeln
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