Buffl

2. Frühes Hörenlernen

MZ
von Merlin Z.

Frühe „Verluste“ des Hörens (nach Butzkamm 2004)

Ein Säugling kommt mit einem Hörvermögen zur Welt, das noch für alle möglichen Unterschiede in den Sprachlauten empfindlich ist

 Die Einzelsprachen nutzen nur jeweils einen für sie charakteristischen Teil der möglichen distinktiven Schallmerkmale

Für die Unterscheidung von einfachen Silben wie /pa/ und /ba/ bleiben dem Gehör etwa 20-40 Millisekunden Zeit

Das Gehör kann zwei feine Klickgeräusche als getrennt wahrnehmen, wenn sie nur 3 Millisekunden auseinanderliegen

Unser Tastsinn braucht 10 Millisekunden Differenz, um zwei Reize als nicht mehr gleichzeitig aufzufassen

Beim Sehen müssen unter optimalen Bedingungen mind. 20 Millisekunden zwischen zwei Reizen liegen, damit wir sie als getrennt wahrnehmen

Fusionsschwelle

 Schwelle, ab der zwei Reize als getrennt wahrgenommen

werden können

Spanne ist unterschiedlich lang für die Sinnesorgane Hören, Sehen und Tasten

 Ordnungsschwelle

 Schwelle, ab der die Reihenfolge zweier Reize unterschieden

werden kann

Spanne ist mit ca. 30 Millisekunden für die drei Sinnesorgane gleich lang

Dauer von Plosiven wie /p/, /t/, /k/: ca. 40 Millisekunden Dauer von Vokalen wie /a/ und /o/: ca. 100 Millisekunden

Unser Ohr wird für die Muttersprache insofern geschärft, als dass die von ihr nicht verwendeten Lautkontraste ausgeblendet werden

ein Gewinn, der zugleich ein Verlust ist!

Kinder stimmen sich auf die Klangwelt ihres Kulturkreises ein und verlieren Fähigkeiten, die ihnen nicht abgefordert werden

Kinder spezialisieren sich sehr früh auf ihre Muttersprache

Es handelt sich um eine sensible Phase, in der bestimmte Dinge besonders leicht erlernt werden

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Merlin Z.

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