F.9 Warum ist KL KiJU relevant? (4)
1) Erstmanifestation psychischer Störungen häufig in der Kindheit und Jugend
2) Chronizität: häufig bis ins Erwachsenenalter hinein
3) Entwicklungsrisiko
4) Frühe Diagnostik und Intervention können chronische Verläufe verhindern (Prävention)
F. 10 Besonderheiten der KL KiJu (2)
1) Alterspanne mit den größten Entwicklungsschritten!
F8 Entwicklungsstörung / F9 emotionale Verhaltensstörung
2) Eltern und Umfeld
Multitaxiale Diagnostik
Rechtliche Rahmenbedinungen bei Behandlung bedenken
F.12 Entwicklungspathologie
Womit beschäftigt sich die Entwicklungspathologie?
Was untersucht diese?
Ätiologie (Ursache) und Pathogenese (Verlauf) psychischer Störungen vom frühen Kindes- bis Erwachsenenalter
Wie und Warum kommt es zu abweichenden Entwicklungen
Vergleich mit Konzept der Entwicklungsaufgaben (Havighurst, 1948)
-> z.B. Kindergartenalter: Sprachentwicklung, Selbstsändigkeit
S.13
Sind Entwicklungsaufgaben unabhängig von einander?
Nein, Entwicklungsaufgaben bauen aufeinander auf.
Wenn also schon Abweichungen in der Sprachentwicklung auftreten, hat das Folgen für weitere Entwicklungsaufgaben wie LErnen mit Gleichaltrigen zurecht zu kommen
Wodurch entstehen Entwicklungsaufgaben ? (3)
1) Individuelle Zielsetzung (Wünsche, Bedürfnisse)
2) Kultureller Druck (Bildung, Aussehen)
3) Biologische Reifung (körperliche Akzeptanz)
S.17 Welche 3 Präventionsformen werden unterschieden?
Primärprävention
Verhindern der Entstehung von Störungen
Sekundärprävention
Frühe Diagnostik und Behandlung
Teritärprävention
Verhinderung einer Verschlimmerung oder Komorbidität
S.18 Entwicklungspsychopathologie
Ab wann gilt eine Entwicklung als Abweichung?
Was sind Folgen von Entwicklungsabweichung?
Entwicklungsabweichung, wenn Abweichungen in Verhalten und/oder Erleben
in schwerwiegender Form und für längeren Zeitraum vorherrschen
In verschiedenen Situationen und Beziehungen auftreten
Folgen:
Beeinträchtigung in sozialen Beziehungen, Freizeit, schulischen Leistungen
Beeinträchtigungen führen zu weiteren Problemen (z.B. Stress)
-> Risiko für psychische Störungen erhöht sich
S.19 Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Geht davon aus, dass wir Menschen unterschiedliche Verwundbarkeit für Stress haben
Und somit unsere Störungsschwelle unterschiedlich ist
Welches Klassifikationssystem ermöglicht eine möglichst vollständige Beschreibung einer Person ? Was ist das besondere an diesem System?
Das Multiaxiale Klassifikationssystem
Beschreibung des Störungsbildes auf unterschiedlichen Beschreibungsdiemensionen
MAS für KiJu (Basiert auf dem ICD-10)
S.22 In welche Störungsbilder wird beim ICD-10 unterschieden?
F8 = Entwicklungsstörung (tiefgreifend und umschrieben)
F9= emotionale und Verhaltensstörung
S.24 Wie unterscheiden sich tiefgreifend und umschriebene Entwicklungsstörung?
Tiefgreifend:
Mangel an Kompetenzen für den Erwerb spezifischer kognitiver motorischer Fähigkeiten
Emotionale Fähigkeiten betroffen (Soziale Beziehungen/ nonverbale Ausdrucksfähigkeit)
Umschriebene:
Bezieht sich auf Fertigkeiten und Fähigkeiten - Leistungsbeeinträchtigung
Sprache des Sprechens
Rechnen, Lesen, Schreibens (schulische Fertigkeiten)
Motorik
S. 25 Welche 6 Achsen gibt es beim Multitaxialen Klassifikationssystem?
Kai und Ina können alles glauben
Klinisches Syndrom
Umschriebene Entwicklungsstörung
Intelligenzniveau
Körperliche Symptomatik
Assoziierte abnorme psychosoziale Umstände
Globalbeurteilung des Funktionsniveaus (Leistungsfähigkeit)
Beurteilung auf einer Skala von 0 bis 8
Mit welchem System beurteilt man Kleinkinder?
DC 0-3 (ersten 3 Lebensjahren)
DC 0-5 (seit 2017 Ausdehnung auf 0-5 Jahre)
Multiaxiale Klassifikationssystem
Um der Bedeutung des Kontextes im Baby und Kleinkindalter angemessen Rechnung zu tragen
Besteht nur aus 5 Achsen
DC 0-5 Welche 5 Achsen
Herausforderungen der Diagnostik im KiJu (6)
1) Abgrenzung zwischen entwicklungsphasentypischen Phänomenen
Beurteilung der klinischen Relevanz von Symptomen im Kontext
Verschiedener Entwicklungsphasen
2) Integration von Berichten von Kind und Eltern (Problemverhalten wird unterschiedlich wahrgenommen)
3) Situationsspezifität von Problemverhalten (Problemverhalten kommt häufig nicht generell vor, sondern nur in bestimmten Situationen)
4) Fehlerquellen diagnostischer Verfahren
Einsatz von strukturierten Interviews erst ab einem bestimmen Alter möglich
Angaben von Fragebögen können nicht näher exploriert werden
5) Schlechte Compliance
Verweigerung der Mitarbeit des KiJu (z.T. auch der Eltern)
Führt zu erheblichen Erschwernissen bei der Diagnostik
6) Weiß-nicht Antworten
Kinder neigen dazu “Weiß-nicht” antworten zu geben
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