Definition
Wissenschaft und Heilkunde von wechselseitigen Beziehungen psychosozialer und körperlicher Vorgänge in ihrer Bedeutung für Gesundheit und Krankheit von Menschen
Nicht dem Körper weniger, sondern der Seele mehr Aufmerksamkeit schenken
Lehre von den körperlichen-seelischen-sozialen und biopsychosozialen Wechselwirkungen in der Entstehung , dem Verlauf und der Behandlung menschlicher Krankheiten
personenorientierte Medizin
Psychosomatiker beziehen beider Diagnostik/Therapie den seelischen und sozialen Faktor mit ein
wesentliche Therapeutische Ansatz : Psychotherapie
Psychosomatik und Deutschland
2 Fachrichtungen in Deutschland:
Psychiatrie und Psychotherapie
Psychosomatik und Psychotherapie
Definition psychosomatischer Erkrankungen früher :
Psychosomatosen, Esstörungen
Definition heute :
somatoforme Störungen, Psychoneurosen, reaktive posttraumatische Störungen, psychische Störungen im Rahmen körperlicher Erkrankungen
Konvensionsmodell nach Freud 1895
Krankheitsspezifische Verdrängung (Alexander)
Ergänzung des Konversionsmodells von Freud :
Vegetative Neurose (Organneurose)
körperliche Symptome als funktionelle Begleiterscheinung von chronisch unterdrückten emotionalen Spannungen
Vegetative Grundstörungen:
Sympathikusaktivierung: Körper verharrt im Zustand der Bereitstellung
Parasympathikusaktivierung: Körper verharrt im Rückzug, statt Handlungen auszuführen
holy 7 : von Alexander als typische psychosomatische Erkrankungen beschreiben
Holy 7 :
Ulcus pepticus
Colitis ulcerosa /Morbus Crohn
Astma bronchiale
essentielle Hypertonie
Neurodermitis
rheumatoide Arthritis
De- und Resomatisierung nach Schnur (1955)
Kleinkund beantwortet Angstsituationen global somatisch
Entwicklungs- und Reifungsprozess des gesunden Kindes ist ein Prozess der Desomatisierung ( bei Ich-Reifung Bedürfnisse nun psychisch Verarbeitet, es kommt zu Desomatisierung)
in starken psychosozialen Belastungssituationen werden somatische Reaktionsmuster reaktiviert
Es kommt zu Resomatisierung der Symptombildung
Alexithymiekonzet (MArty , dÚzan) 1973
Alexithymie = psychosomatische Persönlichkeitsstruktur :
Unfähigkeit Gefühle wahrzunehmen und zu beschreiben
Alexithyme Patienten haben Schwierigkeiten, Gefühle von körperlichen Folgen zu unterscheiden
Hinweis für vermehrtes Auftreten bei :
Menschen mit niedrigen sozioökonomischen Status
bei Personen ohne Partner
ohne konfessionelle Bindung
Arbeitslosen
Konzept der zweiphasigen Verdrängung (Mitscherlich 1953)
Stressmodell nach Selye , 1922
Stresstheorie : Bewältigung von Belastungsanforderungen durch den organismus
Adaption an die durch den Stress hervorgerufene Zustände ( “Adaptionskrankheiten”)
Stress hat schädigende Wirkung auf den Organismus , es kommt zur Symptombildung (betroffenes schwaches Organ von Zufall bestimmt)
Anamneseerhebung nach Morgan u. Engel
ICD-10 (International Classification of Diseases)
Klassische Einteilung der Krankheitsbilder :
Konversionsstörung /dissoziative Störung der Bewegung und Sinnesempfindung (früher Hysterie/hysterische Neurose)
Körperliche Krankheiten wie Lähmung, Erblindung, Sensibilitätsstörungen liegt ein psychogener Konflikt zugrunde
Dieser wird ein körperliches Symptom umgewandelt (Ausdruckskrankheit)
Konflikt —> Symptom —> Krankheitsgewinn —> anhaltender Konflikt —> Fixierung des Symptoms = Chronifizierung oder Symptom- “Shift” = Verschiebung in andere Organsysteme
Somatoforme autonome Funktionsstörung (funktionale Störung)
Vielgestaltige Dysfunktion körperlicher Organe ohne organpathologisches Korrelat
Symptome sehen aus wie körperlich verursacht, sind es aber nicht
FUnktionelle Störung vor allem im MArgen-Darm-Trakt, Herz-Kreislaufsystem- Respirationstrakt
Bsp: Herzneurose , Reizdarmsyndrom
Differenzierung:
kein organopathologisches Korrelat
häufig lange Krankheitsgeschichte mit Aufsuchen verschiedener Ärzte
Sydrom der dicken Krankenakte , Doctors-hopping
Organkrankheiten mit psychosozialer Komponente
“Bereitstellungskrankheiten”, organisches Krankheitskorrelat
Holy Seven Alexander
bei diesen chronischen Krankheiten interessiert heute ehr die Krankheitsbewältigung
Heutige Definition : Psychisch ausgelöste oder zumindest beeinflusste organische Erkrankung
Somatopsychische Störungen
psychogene Erkrankungen , die sich auf der Basis einer organischen Krankheit sekundär entwickeln
Psychische Überlagerung
Beispiele :
depressive Verstimmung bei Krebs
psychische Störungen bei Dialyse-Pflichtigkeit, Brustamputation, HIV-Infektionen
Broken-Heart Sydrom
Definition:
Akute durch Stress hervorgerufene reversible linksventrikuläre Dysfunktion mit Kontraktionsstörung des Herzmuskels
Symptome :
Brustschmerzen, Infarktähnliche EKG-Veränderungen
Bewegungsstörung des Herzmuskels
Pumpschwäche des Herzens
Anstieg von Herzenzymen (wie bei Infarkt)
ABER: Herzkranzgefäße (Kronarien) unauffällig!!
Prognose:
Herzfukntion normalisiert sich nach 1 Woche, Mortalität < 3%
Herzneurose :
Symptome vergleichbar
Herklopfen, Brustschmerzen, Schwitzen , Ohnmacht aber keine EKG Veränderungen, Keine Störung der Herzfunktion
“Broken-Heart-Syndrom”
Stress als Auslöser einer organischer Erkrankung (nachweisbare Funktionsstörung des Herzens)
aber keine Koronarenerkrankung nachweisbar
Psychisch ausgelöste Herzbeschwerden ohne jegliches organisches Krankheitskorrelat
Typische somatoforme authonome Funktionsstörung
Herzneurose - broken-heart-sydrom - Herzinfakt
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