Kennen Sie die Symptome der Schizophrenie
AMDP-Merkamle
ICD-10 Symptome (Diagnose)
Können Sie den Verlauf von Psychosen skizzieren
Entstehung
Verlauf psychotischer Episoden
-> prämorbid vor Erkrankungsbeginn (Negativssymptome & kogn. Defizite)
-> Erkrankungsbeginn, wenn Prodromalsymptom entsteht
Können Sie Risikofaktoren und Frühwarnzeichen von Psychosen nennen (inkl. Diagnosesysteme zur Erkennung psychosefernem und -nahem Risiko).
=> DIESE KARTE: psychosefern
-> Hochrisikophase (= früher Prodromalphase, bedeutet es wird passieren); Begriff zu Hochrisikophase geändert, weil man hat zwar ein Risiko, aber kann es noch abwenden
=> ich-dyston
Basissymptome sind subklinische und selbstwahrgenommene Störungen des Antriebs, der Stresstoleranz, des Affekts, Denk- und Sprachprobleme, der Wahrnehmung und der Motorik
Oft nicht direkt durch Andere beobachtbar
Oft wird beobachtbares Copingverhalten ausgelöst, z.B. Rückzug
Basissymptome vom Betroffenen selbst als Störung eigener Erlebnisweisen bzw. Funktionen erlebt
Phänomenologisch unterscheiden sich Basissymptome von psychischen Zuständen, die der Betroffene als Teil seines ‚normalen‘ prämorbiden Selbst betrachtet
=> COPER sagt gut vorher, dass Person später bzw. in 3-4J. Psychose entwickelt (Studie SChultze-Lutter et al., 2015)
Subskalen: Adynamie, Wahrnehmungsveränderung, Neurotizismus, Gedanken und Handlungsstörungen
Schweregradbeurteilung von Basissymptomen: Häufigkeit, Intensität, ausgelöste subjektive Belastung, Copingstrategien, ihre Auswirkungen auf Alltagsbewältigung, ...
Score ≥3 im SPI-CY
COPER-Risikokriterium (≥1 von 10 Basissymptomen) erreicht
COGDIS-Risikokriterium (≥2 von 9 Basissymptomen) erreicht
Beispielitems aus Dimension B: Wahrnehmungsveränderungen
Beschreibung: Selbstwahrgenommene und verunsichernde Einschränkung der Fähigkeit zur Unterscheidung von
aktuellen gedanklichen Vorstellungen und sensorischen Wahrnehmungen oder
reinen Phantasievorstellungen und Erinnerungen an reale frühere Erlebnisse/Erfahrungen.
Vorschläge für Fragen an Kind/Jugendlichen: Bist Du Dir manchmal nicht sicher, ob Du tatsächlich etwas siehst oder hörst oder es Dir nur einbildest?
Typische Statements: „Manchmal sehe ich etwas und bin mir dann aber kurzzeitig nicht sicher, ob ich mir das nicht nur einbilde.“
Ätiologie
Risikofaktoren (genetische, prä- & perinatal)
Auslöser
-> Diathese-Stress-Modell:
Diathese
Genetik (Neurotransmitter, Neuroanatomie)
-> Abbau grauer Substanz -> Pruning verstärkt in Prodromalphase
Schwangerschaft/Geburt
Eltern
Trauma
Copingstrategien –...
Stress
Daily Hazzles/Life Events (-> neg. veränderung im Umgang mit Stress)
Substanzen
Lebenszeitrisiko bei EZ: 48%, ZZ: 17%, Allgemeinbevölkerung: 1%
-> Studie (Gottesman, 1991) bzgl. familiärer Häufung: je weiter weg Verwandtschaftsgrad, umso geringeres Risiko = Hinweis auf genetische Komponente; onkordanz bei eineiigen Zwilligen bei 48% (am höhsten)
Geburtskomplikation: Frühgeburtlichkeit
Influenza-Infektionen während 3. Trimesters
Geburten in den Wintermonaten
=> Auslöser vor dem Hintergrund der Vulnerabilität:
Trauma bei 50-60%
Daily hazzles -> kommuliert
Life events (2.5 OR) -> können auch gute Life events sind, aber alles was das Leben verändert zählt als Risiko
Problematische intrafamiliären Kommunikation?
=> Anforderungen werden von der Person mit erhöhter Vulnerablität als Stress wahrgenommen
=> DIESE KARTE: psychosenahe
Ulta-High-Risk Kriterien = Alle drei
=> APS vs. BLIPS: Definiert über Schweregrad von Positivsymptomen
Attenuierte psychotische Symptome (APS)
Transiente psychotische Symptome (Brief Limited Intermittend Psychotic Symptoms: BLIPS)
State-Trait Risikofaktoren
Beziehungsideen
Eigentümliche Vorstellungen oder magisches Denken
Ungewöhnliche Wahrnehmungsereignisse
Paranoide Ideen
Eigenartige Denk- oder Sprechweise
-> schwächer
Halluzinationen
Wahn
Formale Denkstörung
grob desorganisiertes Verhalten
-> stärker
Leistungseinbruch
psychotische Störung bei Verwandten 1. Grades
Vorliegen schizotyper Persönlichkeitsstörung
Subskalen: Positiv-Symptome, Negativ-Symptome, desorganisierte Symptome, generelle Symptome
-> Positiv-Symptome
ungewöhnliche Denkinhalte/ wanhafte Ideen
Misstrauen/ Verfolgungswahn
Größenideen: z.B. besondere Begabung oder Talente (1-6 Schweregrad); von Gott für eine bestimmte Aufg. auserwählt (3-6 -> 3= mäßig)
desorganisierte Kommunikation
=> Zusammen sagen BLIPS & APS gut vorher (bis zu 4 J.)
=> GRFD (unspezifische z.B. genetische Veränderung) -> sagt allein nichts vorher
Ansätze zur Behandlung von Psychosen -> Ablauf der vorgestellten KVT-Intervention skizzieren
Stärkung protektiver sozialer und familiärer Faktoren
SKT, Stressmanagement
Bewältigungsstrategien für bereits bestehenden Basissymptome
KVT zur Behandlung von Symptomen der beginnenden Psychose
(K)VT für Komorbiditäten (Depression, Angst)
Prophylaxe
Schwierige Situationen bei Psychosebehandlung:
Misstrauen, fehlende Krankheitseinsicht
Unkonzentriertheit
Antriebsarmut
Überforderung
Angst des Therapeuten vor dem Patienten
Ablauf KVT (Manual leider nur f. Erwachsene -> trz. für Jugendliche anwendbar):
Beziehungsgestaltung/Anamnese/Diagnostik
Erarbeiten eines individuellen Erklärungsmodells -> schafft Vertrauen
Symptommanagement
-> Bsp. bei akustischen Halluzinationen: Bewältigungsstrategien
Musik hören mit Kopfhöreren
Ohrstöpsel tragen
leise mit sich selber sprechen
sich entspannen
-> Kognitive Strategien:
Entkräften der Stimmen (z.B. Gegenbeweise finden o. als Lügner entlarven; Vor- und Nachteile erarbeiten: a. Abschwächung d. Vorteile des Gehorchens & b. Stärkung der Vorteile bei nicht-Gehorchen)
Neubewertung der Stimme als Produkt des eigenen Gehirns
sokratischer Dialog (angeleitet entdecken lassen, dass Kogn. nicht günstig sind)
Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen
Stabil bleiben
Ziel: DUP Verkürzen & Adhärenz fördern
Klassische Neuroleptika
Sehr gute Wirksamkeit bei Positivsymptomatik
wenig Beeinflussung von Negativsymptomen
Depot-Gabe möglich
Beeinträchtigung kognitiver Funktionen
Motorische Störungen (EPS, Spätdyskinesien)
-> EPS = extrapydramidales Syndrom (= Bewegungsstörung) => Bleiben & gehen nicht weg
Atypische Neuroleptika
Gut wirksam bei Positiv- und Negativsymptomatik
wenig(er) EPS (steigt mit der Dosis)
günstige Beeinflussung der Kognition
gute Wirkung bei Therapieresistenz
Gewichtszunahme
meist keine Depot-Gabe möglich
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