Buffl

09 Psychodynamische Verfahren - Leitfragen

MS
von Mailin S.

Objektbeziehungstheorie

  • nach Melanie Klein

  • nach W. Bion

  • nach D. Winnicott

  • nach J. Bolwby

Sie kennen die hier vorgestellten Grundprinzipien der psychodynamischen Verfahren (Ödipus-/Elektrakomplex, Triangulierung, Projektive Identifikation, Container- Containment-Model, ...)

Früheste Erfahrungen mit Bezugspersonen stellen Grundlage für alle späteren Beziehungsgestaltungen

Melanie Klein

projektive Identifikation

  • destruktive Selbstanteile können vom Kind nicht ausgehalten werden, & müssen projektiv ins Objekt abgestoßen

  • manipulatives Potenzial: Objekt wird nun in Situation gebracht die Projektionen (einschließlich Affekten) zu übernehmen

W. Bion

Container-Contained-Modell

  • Objekt (Mutter) erhält destruktive Projektionen

  • Containing: Mutter (als Container) kann das Schreien aufnehmen, bewahren (containen), ohne dass sie selber wütend wird & spiegelt dem Kind die Emotionen in nicht mehr bedrohliche Weise

  • Projektion von Kind auf Mutter („Beta-Elemente“), Umwandlung der Projektion in eine „verdauliche“ Projektion zur Re-Introjektion („Alpha-Element“)

nur anschauen bzw. Kernaussage …

D. Winnicott

Loslösen von der absoluten Abhängigkeit (Subjekt-Objekt Symbiose) hin zur Unabhängigkeit (Subjekt) m.H. bspw. Triangulierung & Übergangsobjekten

—> Objekt fließt in Identitätsbildung ein

J. Bolwby

Bindungstheorie

  • es gibt konkurrierende angeborene Bedürfnisse nach Bindung & Exploration

  • je nach dem wie frühkindliche Bindung geglückt ist, ergeben sind die Bindungsstile (“Fremde Situation-Test” - Ainsworth), die später Grundlage für die Beziehungsgestaltung sind

    1. Sicher gebunden

    2. Unsicher-vermeidend

    3. Unsicher-ambivalent

    4. Desorganisiert

  • Bindungsrepräsentanzen können therapeutisch verändert werden

Störungen im KiJu aus psychodynamischer Sicht

  • Depression

  • ADHS

Sie können psychodynamische Erklärungsmodelle an zwei Beispielen nennen.

Depression

Depression ist die pathologische Abweichung der normalen Trauerreaktion:

  • zeitlich begrenzte Introjektion zur Überwindung des Verlusts durch Regression in orale Phase, ressourcenschonender Rückzug & Aggression (z.B Wut. über Verlust)

  • da normale Trauerreaktion zeitlich begrenzt gewinnt man eigene Identität danach zurück & nimmt soz. Beziehungen wieder auf

kindliche Depression

Kindern fehlen oft kogn. & affektive Voraussetzungen um narzisstische Störung zu entwickeln, aber Trennung von Eltern führt zu depressionsähnlichen Symptomen, da gest. Objektbeziehungen der Psyche schadet

  • kindl. Depression möglich, aber durch Abwehr von Aggression, ADHS o. Angst

  • therapeutische Arbeit: Gegenübertragung, biogr. Situationen reinszinieren, unbewusste Verlustängste bewusst machen

ADHS

Motorik dient in frühen Lebensjahren als Vereinigung & später als Distanzschaffung zwischen Mutter & Kind

  • ADHS geprägt durch ungünstige Bindung zur Mutter, weil Vater meist nicht anwesend war (weil Regelübertritt weniger, wenn Vater da)

    —> für Jungen Vaterverlust & Enge zur Mutter bedrohlicher & Kinetik stärker libidinös besetzt, deshalb Jungen häufiger betroffen

(nicht-)Beziehung Vater

Beziehung Mutter

  • Verlust des Identifikationsobjekt, das vor Inzucht schützt

  • fehlende Triangulierung —> Parentifizierung

  • Erleben von Trennungsangst

  • gescheitertes Containment der Trennungsangst

  • Gefahr der Verschmelzung mit der Mutter

  • Abwehr der Vereinnahmung durch Mutter durch verstärkte Motorik (Symptom Hyperaktivität)

männliche Therapeuten:

Th. ist feindseliges Objekt, dass Symbiose zur Mutter aufhebt & sollte projektive Identifikation aushalten, indem er schützende väterliche Funktion vor Inzucht übernimmt

weibliche Therapeutinnen

sollten Containment anbieten, um inzestuöse Ängste abzubauen

ADHS als Mentalisierungsstörung

Mentalisierung = Fähigkeit Gefühle & Gedanken von sich & anderen wahrzunehmen & diese in Bezug zur äußeren Realität (z.B. dem Verhalten) zu setzen

Symbolisierung = Fähigkeit psychische Vorgänge wahrzunehmen & sich dazu zu verhalten

—> Mentalisierung & Symbolisierung als Bedingung für Affektregulation

  • Störung der Mentalisierung: Impulsdurchbrüche wie bei ADHS

  • Therapie: “Sprachfindung” zur Unterstützung der Mentalisierung, indem Sprache als Symbol für innere Vorgänge gesehen werden soll, damit diese reguliert werden können

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Mailin S.

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