Sie kennen die Grundprinzipien der klassischen & operanten Konditionierung (CS, UCS, UCR, CR & Verstärker) in der psychotherapeutischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen
Bsp.: der kleine Albert (Watson & Raynar) & der kleine Peter (Mary Cover Jones)
Thorndike - zur Erklärung warum neues instrumentelles Verhalten entstehen (“Trial and Error”) kann, als maßgeblicher Einfluss auf die Pädagogik
Skinner - jedes Verhalten kann mit Konsequenzen/ Verstärkerplänen/ Kontingenzen modifiziert werden; Grundlage ist operante Konditionierung
stellvertretende operante Konditionierung —> Bobo-Doll-Experiment
Konsequenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens verändern
primäre Verstärker: Essen, Trinken, Zuwendung
sekundäre Verstärker: Spielsachen, Noten, Handy
generalisierte Verstärker: Token, Geld
kontinuierlich (Verhaltensaufbau) vs. intermittierend (Aufrechterhaltung)
kurz- vs. langfristig
(Quote vs. Intervall)
Sie können die klassische und operante Konditionierung an einem SORKC-Modell verdeutlichen
Sie können altersangepasste Besonderheiten psychotherapeutischer Methoden der klassischen Konditionierung bei Kindern und Jugendlichen nennen (1. Karteikarte)
Ziel: einen gelösten, gelassenen Zustand mit innerer Ruhe herzustellen, bei dem Nervosität & Verspannung abwesend ist
Indikation: Angst-, Zwangs-, Tic-Störungen, Enuresis, Schmerz etc.
Kontraindikation: akute Belastungsstörung, Psychose & Migräneattacken, Asthma
z.B. Kapitän-Nemo-Geschichten (ab 6 J. - altersabhängige Reisen)
spielerischer Zugang durch Vorstellungskraft, um Verhaltensanweisungen (z.B. ruhig atmen) zu lernen
Vorteil: bei jungen Kindern, auch Gruppenintervention
Nachteil: abhängig von externer Anleitung
konzentrative Selbstentspannung (ab 8 J.)
Instruktion erst extern, später intern:
Übungsbereiche: Ruhe, Schwere, Wärme, Atmung, Sonnengeflecht, Herz, Stirn
formelhafte Vorsatzbildung: kurz, prägnant, positiv, gerne in Reimen
Rückholung
Vorteil: immer anwendbar
Nachteil: für Kinder schwer zu erlernen & braucht viel Übung
auch: Meditation, Hypnose
Aktivität im ZNS hat Einfluss auf Muskelanspannung & umgekehrt = Reziprozität (ab 8 J.)
4-16 gezielte Muskelgruppen werden in 4 Phasen an- & entspannt
einspüren
anspannen & halten (Anleitung durch imaginative Bilder, z.B. “Saure-Zitrone-Gesicht”)
entspannen
nachspüren
Vorteil: weniger suggestiv als autogenes Training, höheres Commitment bei KiJu
Nachteil: Übungen sind altersabhängig & Voraussetzung ist gewisses Körperbewusstsein
auch: Biofeedback
Sie können altersangepasste Besonderheiten psychotherapeutischer Methoden der klassischen Konditionierung bei Kindern und Jugendlichen bennen (2. Karteikarte)
Ziel: sich dem Angstreiz (Angsthierarchie) aussetzen, aber in einem Zustand, der angstinkompatibel (Entspannung) ist, damit man erfährt, dass Angst abnimmt & zu bewältigen ist (= Desensibilisierung)
eignet sich v.a. bei spezifischen (isolierten) Phobien
Nachteil: Entspannung klappt nicht immer, weil Vorstellungskraft nicht immer ausreichend - Verfahren muss individualisiert werden, z.B. emotive Gegenvorstellung ausprobieren (Superkraft); eher in sensu mit in vivo kombinieren & Implosion bei KiJu weniger effektiv
Ohne Entspannung & Vermeidungs-verhalten in Angstsituation bleiben bis …
physiologische Angstreaktion zurückgeht
Wahrnehmung & Bewertung der Angstsituation verändert
Vermeidungsverhalten abgebaut & Alternativverhalten aufgebaut ist
Ablauf
ausführliche Vorbereitung (Freiwilligkeit betonen; Angstkurve & Störungsmodell auch mit Eltern besprechen)
Durchführung (1-2h) (Beginn auf mittlerem Angstniveau, keine Ablenkung, Kind gibt permanent Rückmeldung ü. Angst, erfolgreich ab Reduktion um 50%, sollte immer mit Erfolg enden)
Selbstkontrollphase (Kind soll selber Konfrontation suchen, Eltern ggf. als Co-Therapeut)
Sie können altersangepasste Besonderheiten psychotherapeutischer Methoden der operanten Konditionierung bei Kindern und Jugendlichen bennen
Belohnung der Bestrafung immer voziehen, da Lernen aus Bestrafung …
meist kontextgebunden —> wenn keine Bestrafung erwartet wird, tritt Verhalten erneut auf
Verhalten nur unterdrückt
Verstärkung/ Bestrafung sollte immer unmittelbar nach dem Verhalten erfolgen
positive Verstärker können materiell, sozial oder Handlungsverstärker (spielen, fernsehen) sein
Warum können Verstärkerpläne scheitern?
Zielverhalten wurde nicht klar o. negativ definiert, Ziele sind zu schwer o. es sind zu viele Ziele (S-M-A-R-T Ziele)
Verstärker mit Kind ausgehandelt (z.B. Schulbücher keine Belohnung) o. spontane Änderungen z.B. Art & Zeitpunkt der Verstärkung
nicht synchronisierte Erziehungssysteme (Eltern, Schule)
veränderte Rahmenbedingungen
Zuletzt geändertvor einem Jahr