Buffl

18.09.23

MK
von Maria K.

Haben Schizophrene eine gespaltene Persönlichkeit?

NEIN

l Schizophrene haben keine "gespaltene Persönlichkeit".

l Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung.


Es ist wichtig zu klären, dass Schizophrene keine "gespaltene Persönlichkeit" haben, obwohl dieser Begriff oft fälschlicherweise verwendet wird. Schizophrene Menschen leiden vielmehr unter einer schweren psychischen Störung namens Schizophrenie, die durch verschiedene Symptome und Merkmale gekennzeichnet ist. Zu den Merkmalen oder Aspekten, anhand derer psychische Störungen, einschließlich der Schizophrenie, erkannt werden können, gehören:

Symptome: Psychische Störungen zeigen sich durch auffällige und anhaltende Veränderungen im Denken, Fühlen oder Verhalten. Bei der Schizophrenie können dies Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Desorganisation des Denkens, gestörte Emotionen und sozialer Rückzug sein.

Diagnostik/Diagnose: Die Diagnose von psychischen Störungen erfolgt durch klinische Beurteilung und Beobachtung von Symptomen. Diagnosetools wie das DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen) oder der ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) werden häufig verwendet.

Klassifikation: Psychische Störungen werden in verschiedene Kategorien oder Klassen eingeteilt, um eine systematische Erforschung und Behandlung zu ermöglichen. Die Klassifikation hilft dabei, ähnliche Störungen zu gruppieren und zu verstehen, wie sie sich unterscheiden.

Epidemiologie: Die Epidemiologie von psychischen Störungen befasst sich mit deren Verbreitung in der Bevölkerung. Sie untersucht, wie häufig bestimmte Störungen auftreten, welche Bevölkerungsgruppen betroffen sind und wie sich die Prävalenz im Laufe der Zeit ändert.

Verlauf: Der Verlauf einer psychischen Störung bezieht sich auf die Entwicklung und den Verlauf der Symptome im Laufe der Zeit. Dies umfasst die Phasen der Erkrankung, ihre Stabilität oder Verschlechterung und die Reaktion auf Behandlung.

Es ist wichtig, die Begriffe präzise zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. Schizophrenie ist eine komplexe psychische Störung, die weit über die falsche Vorstellung einer "gespaltenen Persönlichkeit" hinausgeht.

Unterschiede Halluzination & Illusion

Illusion:

  • Eine Illusion ist eine verzerrte oder fehlinterpretierte Wahrnehmung eines realen Sinnesreizes.

  • Sie tritt auf, wenn das Gehirn einen externen Reiz falsch interpretiert und falsche Sinneseindrücke erzeugt.

  • Illusionen sind normalerweise vorübergehend und können bei jedem auftreten, wenn äußere Bedingungen oder visuelle Reize dazu führen, dass die Sinneswahrnehmung vorübergehend fehlerhaft ist.

  • Ein häufiges Beispiel ist die optische Täuschung, bei der ein Bild oder ein Muster anders wahrgenommen wird als es tatsächlich ist. Ein berühmtes Beispiel ist das Müller-Lyer-Diagramm, bei dem zwei Linien mit Pfeilspitzen unterschiedlich lang erscheinen, obwohl sie tatsächlich gleich lang sind.

Halluzination:

  • Eine Halluzination ist eine Wahrnehmung, die ohne einen externen Reiz oder eine äußere Quelle auftritt.

  • Sie sind sensorische Erfahrungen, die vom Gehirn erzeugt werden und oft real erscheinen, obwohl sie in Wirklichkeit nicht existieren.

  • Halluzinationen können in verschiedenen Modalitäten auftreten, einschließlich visuell (Sehhalluzinationen), auditiv (Hörhalluzinationen), olfaktorisch (Geruchshalluzinationen), gustatorisch (Geschmackshalluzinationen) und taktil (Tastsinn-Halluzinationen).

  • Halluzinationen sind häufig ein Symptom von psychischen Störungen wie Schizophrenie, aber sie können auch durch Drogenmissbrauch, Schlafmangel oder neurologische Erkrankungen ausgelöst werden.

Zusammengefasst: Eine Illusion ist eine falsche Wahrnehmung eines realen Reizes, während eine Halluzination eine Wahrnehmung ist, die ohne äußeren Reiz auftritt und vom Gehirn erzeugt wird.



Literatur


Ressource

Relevanz

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Hoch relevante Quelle für psychische Störungen und Diagnosen. Wird in der klinischen Psychologie stark verwendet.

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Aktuelles Lehrbuch zur klinischen Psychologie und Psychotherapie. Bietet breite Abdeckung des Themas und unterstützt die Vorlesung.

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Spezialisiert auf soziale Arbeit in der Psychiatrie, relevant für Studierende in diesem Bereich.

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Ein Lehrbuch zur klinischen Psychologie, das umfassende Informationen bietet.

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Bietet eine Verbindung zwischen klinischer Psychologie und Sozialer Arbeit. Relevant für Sozialarbeitstudierende.

Berking, M. & Rief, W. (2012) Klinische Psychologie und Psychotherapie. Bände I und II. Berlin: Springer.

Allgemeines Lehrbuch zur klinischen Psychologie und Psychotherapie. Zusätzliches Material zur Vertiefung.

Soziale Psychiatrie. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.

Spezialisiert auf soziale Psychiatrie, relevant für Studierende, die sich auf diesen Bereich konzentrieren.

Soziale Arbeit in der Psychiatrie. Reinhardt.

Spezialisiert auf soziale Arbeit in der Psychiatrie. Für Studierende der Sozialen Arbeit relevant.

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Betont die Bedeutung von Sprache und Labels in Bezug auf psychische Gesundheit. Zusätzliches Material für Sensibilisierung.


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Maria K.

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