Definition
Die Epidemiologie griechisch. Epi = „auf, über“, demos = Volk“, lógos = „Lehre“ Anwendung des dabei gewonnenen Wissens zur Kontrolle von Gesundheitsproblemen. = „Die Lehre über das Volk bzw. Bevölkerungsgruppen.“
Ziele
• Bestimmung der Häufigkeit von Erkrankungen in der Bevölkerung
• Erkennen von Krankheitsursachen bzw. von Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko von Personen beeinflussen
• Den natürlichen Verlauf und die Prognose von Krankheiten untersuchen
• Präventive Maßnahmen entwickeln
Arbeitsweise
• Verteilung von Outcomes und Expositionen
• Verteilmuster auf mögliche Krankheitsursachen (anhand von epidemiologischen Studiendesigns)
• Überlegungen bei der Analyse bezüglich Verzerrungen (Bias)
• Ursächlichkeit (Kausalität) beobachteter Zusammenhänge
Grundbegriffe
Inzidenz:
Anzahl der Neuerkrankungen in einem Kollektiv innerhalb einer Zeit
Prävalenz:
Anzahl der Erkrankten zu einem Bestimmten Zeitpunkt
Mortalität:
Anzahl an Personen die innerhalb einer Personengruppe innerhalb einer Zeitspanne sterben.
Letalität:
Mortalitätsrisiko einer bestimmten Erkrankung
Fallkontrollstudie
Es sind Beobachtungsstudien (Forscher beobachten und greifen nicht ein).
• Werden auch retrospektive Studien genannt.
• „Im Blick zurück (retrospektiv) werden Expositionen bei den Patienten und einer Kontrollgruppe gesunder Personen erfasst, die im Verdacht stehen, die Krankheit zu verursachen“. (Klemperer, 2014., S. 123)
• Prinzip besteht in dem Vergleich von Fällen (erkrankte Personen) mit Kontrollen (gesunde Personen)
Ablauf:
Ablauf: Bilden einer Kontrollgruppe:
• Jedem Fall wird eine Kontrolle zugeordnet.
• Sie müssen in den wesentlichen Merkmalen (z.B. Alter, Geschlecht, Gesundheitsverhalten) ähnlich sein.
• Dies wird als „matching“ bezeichnet und soll eine Strukturgleichheit der beiden Gruppen darstellen.
• Alle Teilnehmer werden nach der Exposition befragt.
Vorteile
Vorteile/Gebrauch
• Es existiert eine Kontrollgruppe.
• Geeignet bei besonders seltenen Erkrankungen in der Bevölkerung.
Grenzen
• Ermittlung von Inzidenzen nicht möglich.
• Kein RR zu berechnen.
• Recall-Bias (Informationsfehler z.B. über das Rauchverhalten in der Jugend)
• Andere Datenquellen wie Patientenakten können lückenhaft sein.
Zuletzt geändertvor einem Jahr