Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung und wie hängen diese zusammen?
▪ Nicht verwirren lassen: Früher wurden alle qualitätsbezogenen Tätigkeiten als Qualitätssicherung bezeichnet. Heutzutage ist QM der Oberbegriff für alle qualitätsbezogenen Tätigkeiten, und QS ist nur ein Teil davon.
▪ QS ist der Teil des QM, der dem Nachweis der Qualität dient, und bei Kunden und Partnern im Gesundheitswesen Vertrauen darauf erzeugt, dass alle festgelegten, üblicherweise vorausgesetzten und verpflichtenden Qualitätsanforderungen erfüllt werden (nach DIN EN ISO 9001).
Beschreibe die Grafik zum Qualitätmanagement (1. Unternehmensführung, 2. Tätigkeit, 3. Begriff): Welche Begriffe/Strukturen fallen unter die jeweiligen Faktoren und wie ergibt sich letztendlich das QM daraus?
Sind wir (als PT) zur Qualitätssicherung verpflichtet?
Verplichtungen zur Qualitätssicherung
...finden wir in der Musterberufsordnung der Bundespychotherapeutenkammer:
Was ist die Bundespsychotherapeutenkammer BPtK?
Arbeitsgemeinschaft der Landeskammern (z.B. PTK HH) der Psychologischen Psychotherapeut:innen (PP) und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen (KJP)
der BPtK gehören alle zwölf Landespsychotherapeutenkammern an
sie vertritt auf Bundesebene die Interessen der PP und KJP
Organ der BPtK ist die Bundesdelegiertenversammlung (Deutscher Psychotherapeutentag)
Was sind die Aufgaben der BPtK?
Aufgaben (unter anderem):
Kooperation mit Angehörigen und Organisationen anderer Gesundheitsberufe fördern
auf eine möglichst einheitliche Regelung der psychotherapeutischen Berufspflichten und der Grundsätze für die psychotherapeutische Tätigkeit hinwirken
Psychotherapieforschung und psychotherapeutische Aus-, Fort- und Weiterbildung fördern
sich für eine Qualitätssicherung der psychotherapeutischen Berufsausübung einsetzen, die den psychotherapeutischen Arbeitsbedingungen angemessen ist und den psychotherapeutischen Prozess fördert
Was ist der Deutscher Psychotherapeutentag (DPT)?
Der Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) ist die Bundesdelegiertenversammlung der
Bundespsychotherapeutenkammer.
besteht aus den von den Psychotherapeutenkammern der Länder nach Landesrecht bestimmten Bundesdelegierten bzw. deren Stellvertretern
umfasst im Moment 140 Bundesdelegierte
finden mindestens einmal im Jahr statt, in der Regel jedoch zweimal jährlich
kann Ausschüsse bzw. Kommissionen zur ständigen oder vorübergehenden Bearbeitung einzelner Arbeitsbereiche bilden
Was ist die (Muster)berufsordnung? Was wird hier geregelt?
Wird verabschiedet von den Landeskammern, daher gibt es ein Muster der BPtK
Grundlage: Kammer- und Heilberufsgesetze
regelt die Berufsausübung der PP und KJP
– stellt die Überzeugung der Psychotherapeut:innen zu berufswürdigem Verhalten gegenüber Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen, anderen Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen sowie zum Verhalten in der Öffentlichkeit dar
Was sind die Ziele der Musterberufsordnung?
Ziele:
Vertrauen zwischen Psychotherapeut:innen und ihren Patient:innen fördern,
den Schutz der Patient:innen sichern,
die Qualität der psychotherapeutischen Tätigkeit sicherstellen
die freie Berufsausübung sichern
das Ansehen des Berufs wahren und fördern und
auf berufswürdiges Verhalten hinwirken und berufsunwürdiges Verhalten verhindern.
Wo finden wir die Verpflichtung zur Qualitätssicherung?
▪ ...finden wir (wie wir schon gesehen haben) im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V):
QS wurde 1993 erstmals als allgemeine Verpflichtung in das SGB V aufgenommen und fand in den folgenden Jahren zunehmend konkreter Eingang in die Gesundheitsgesetzgebung, zunächst nur für den stationären, dann auch für den ambulanten Sektor
die Verpflichtung zum Qualitätsmanagement der ambulanten Praxen wurde im Jahr 2004 eingefügt (SGB V unter § 135 a)
Wo finden wir die Verpflichtung der Leistungserbringer zur Qualitätssicherung bzw. wer ist hier zu was verpflichtet?
SGB V § 135a Verpflichtung der Leistungserbringer zur Qualitätssicherung
(1) Die Leistungserbringer sind zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden.
(2) Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren, zugelassene Krankenhäuser, Erbringer von Vorsorgeleistungen oder Rehabilitationsmaßnahmen und Einrichtungen, mit denen ein Versorgungsvertrag nach § 111a besteht, sind nach Maßgabe der §§ 136 bis 136b und 137d verpflichtet,
1. sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen, die insbesondere zum Ziel haben, die Ergebnisqualität zu verbessern und
2. einrichtungsintern ein Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln, wozu in Krankenhäusern auch die Verpflichtung zur Durchführung eines patientenorientierten Beschwerdemanagements gehört.
Wie wird die Qualität gesichert?
mit dem PDCA-Zyklus!
Was ist der PDCA-Zyklus? Beschreibe diesen!
Das Grundprinzip von Management kann man im PDCA- Zyklus (auch Deming-Kreis genannt) darstellen→im QM angewandt auf Umgang mit der Qualität
Grundprinzip von Qualitätsmanagement: ständiger Kreislauf, sein Tun planen, prüfen und die Ergebnisse der Überprüfung als Verbesserung in den Prozess zurückspeisen→Kontinuierliche Verbesserung als Kernanforderung an alle QM-Systeme
In einer Organisation gibt es viele PDCA-Zyklen
Gehe genauer auf den PDCA-Zyklus ein! Wofür genau stehen die Abkürzungen?
Plan: Festlegen von Zielen, Maßnahmen zur Zielerreichung
aufgrund einer Analyse der Ausgangssituation.
Do: Ausführen der geplanten Maßnahmen zur Zielerreichung, Beschreibung von Arbeitsabläufen (Prozessen) mit festgelegten Befugnissen und Verantwortlichkeiten.
Check: Überprüfung, z. B. mittels Kennzahlen, Indikatoren: Laufen die Prozesse wie geplant? Inwieweit sind die Ziele und Verbesserungen erreicht worden?
Act: Reagieren auf Abweichungen, Umsetzung der Konsequenzen aus der Überprüfung: Die bisherige Maßnahmen abändern, wenn die Ziele nicht erreicht wurden; Maßnahmen in die Routine übernehmen, wenn sie sich bewährt haben.
Was bildet die Grundlage zur Untersuchung von Qualität?
Worauf zielen Qualitätsindikatoren? Was unterscheidet Indikatoren von Kennzahlen?
▪ Grundlage aller Untersuchungen zur Qualität: Dokumentation und Analyse von Qualitätsindikatoren:
zielen auf die Beurteilung der Frage, welchen Qualitätsgrad eine erbrachte Leistung erreicht hat (Ziel erreicht/zum Teil erreicht/nicht erreicht?).
operationalisieren das zunächst nicht messbare Konstrukt "Qualität der medizinischen Versorgung", indem für besonders wichtige Versorgungsaspekte die Qualität bei einzelnen Qualitätskriterien überprüft wird
Unterscheidung Kennzahlen und Indikatoren
Kennzahlen: erfassen quantitativ messbare Sachverhalte in konzentrierter Form und
stellen die Realität in sehr verdichteter Form dar (z. B. Finanzkennzahlen).
Indikatoren: Hilfsgrößen, die eingesetzt werden, wenn der zu bestimmende Sachverhalt nur schwer oder gar nicht gemessen werden kann.
Meistens kann man Sachverhalte nicht nur durch eine Kennzahl oder einen Indikator darstellen, sodass mehrere Indikatoren verwendet werden müssen (Qualität ist komplex)
Versorgungsaspekte, Kriterien und Qualitätsindikatoren
-> Was sind Versorgungsaspekte in der medizinischen Behandlung?
Versorgungsaspekte
Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der medizinischen Versorgung, die für die Qualität der medizinischen Behandlung eine besonders hohe Relevanz haben
Welche Versorgungsaspekte wähle ich also aus? Diese sollten (auf Grundlage von Belegen) Aspekte sein, die z.B….? (5)
mit hoher Frequenz durchgeführt werden, ein hohes Risiko für die Patienten beinhalten oder oft mit Problemen einhergehen;
möglicherweise mit "Über-, Unter- oder Fehlversorgung" verbunden sind;
einer hohen Versorgungsvariabilität unterliegen, deren finanzielle Bedeutung hoch ist oder bei denen praktische Erwägungen positiv beschieden werden, wie die grundsätzliche Messbarkeit und Veränderbarkeit sowie eine Akzeptanz durch die Gruppe Betroffener;
die Möglichkeit bieten, die Versorgung und das Gesundheitsergebnis zu verbessern,
bei denen ein großes Verbraucherinteresse besteht
Was sind Qualitätskriterien?
Nenne die 9 Qualitätskriterien von der Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations (JCAHO) von 1988!
Qualitätskriterien
Qualitätskriterien für die Bewertung der Qualität der Leistungserbringung bei einzelnen Versorgungsaspekten sind solche Eigenschaften, deren Erfüllung typischerweise bei einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung erwartet wird.
-> Liste international gebräuchlicher Kriterien von der Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations (JCAHO) von 1988: (mein Merkspruch: ZASWiiPaSiRe)
Zugänglichkeit der Versorgung
Angemessenheit der Versorgung
Stetigkeit/Koordination der Versorgung
Wirksamkeit unter Idealbedingungen (Efficacy of care)
Wirksamkeit in der Versorgungspraxis (Effectiveness of care)
Wirtschaftlichkeit der Versorgung (Efficiency of care)
Patientenorientierung der Versorgung
Sicherheit der Versorgungsumgebung
Rechtzeitigkeit der Versorgung
Was sind Qualitätsindikatoren?
Qualitätsindikatoren (=Hilfsgrößen)
Qualitätsindikatoren sind Maße, deren Ausprägung eine Unterscheidung zwischen guter und schlechter Qualität von Strukturen, Prozessen und/oder Ergebnissen der Versorgung ermöglichen sollen. Qualitätsindikatoren sind Hilfsgrößen, die die Qualität einer Einheit durch Zahlen bzw. Zahlenverhältnisse indirekt abbilden.
Man könnte sie auch als auf Qualität bezogene Kennzahlen bezeichnen. (Kennzahlen jedoch von anfang am messbar)
Wie werden Qualitätsindikatoren interpretiert? Was bedeutet: Die Qualität der Versorgung ist komplex!
▪ Interpretation von Qualitätsindikatoren: Die Qualität der Versorgung ist komplex!
→ kann oft nur durch mehrere Indikatoren abgebildet werden
→ anhand einzelner Qualitätsindikatoren kann daher nicht auf die Gesamtqualität der Patientenbetreuung, eines Leistungserbringers oder einer Einrichtung geschlossen werden
→ einzelne Indikatoren beleuchten immer nur Teilaspekte der Qualität
→ Zusammenstellungen mehrerer Indikatoren zur Beurteilung eines Versorgungsaspektes bzw.
Qualitätskriteriums in Form von Indikatorenprofilen sind wichtig
Sie haben dennoch (zusammengenommen) eine Evaluationsfunktion: Die Bewertung erfolgt mithilfe vorab definierter Werte für "gute Qualität“, den Referenzbereichen.
Beschreibe die grafische Abbildung zur Versorgungsaspekten! Was sind hier klinische Messgrößen? Welche Beispiele/ Ziele leiten sich daraus ab?
Und wie wurden die Indikatoren für das QS- System ambulante Psychotherapie bestimmt?
-> in welchem Abschnitt des Berichtes wird das festgelegt?
3. Methodisches Vorgehen
– 3.1 Leitlinien- und Literaturrecherche
– 3.2 Ergebnisse der Leitlinien- und Literaturrecherche
– 3.3 Fokusgruppen
– 3.4 Datenbasis
– 3.5 Einbindung externer Expertinnen und Experten
– 3.6 Indikatorenentwicklung
– 3.7 Beteiligungsverfahren
Methodik des Abschlussberichts: Wie wurden die Indikatoren im Abschlussbericht (Methodikteil) entwickelt? Beschreibe in Schritten.
▪ Entwicklung in zwei Schritten:
Schritt 1: Entwicklung des Qualitätsmodells
Schritt 2: Entwicklung von Qualitätsindikatoren
Hierzu wurden durchgeführt:
systematische Leitlinien- und Literaturrecherche
explorative Sozialdatenanalyse,
Fokusgruppen mit Patientinnen und Patienten und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Hintergrundgespräche mit Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten
Einbezug eines Expertengremiums
Durchführung eines Beteiligungsverfahrens
Systematische Leitlinien- und Literaturrecherche: Was war ihr Ziel?
Zu welchen Themen wurde recherchiert?
Ziel: Identifizierung und Beschreibung von Qualitätsmerkmalen als Grundlage für die Indikatorenentwicklung
Recherchiert wurde zu folgenden Themen:
Standards (Leitlinien) → Empfehlungen wurden extrahiert
Versorgungssituation (Anhaltspunkte auf mögliche Unter-, Über- und Fehlversorgung bzw. Qualitätsdefizite/ Qualitätspotenziale )
Wirkfaktoren
Prädiktoren (UVs)
Nebenwirkungen / unerwünschte Wirkungen
Ergebnisqualität (Aspekte, Behandlungsziele bei TP/ AP/ VT, können Outcomes gemessen werden und wenn ja, wie?)
Risikoadjustierungsvariablen und Risikofaktoren für Abbrüche
Beispiel in Bezug auf Auswertung von Studien zu Zwischenmessungen im Abschlussbericht:
Wozu dienen die festgelegten Qualitätsindikatoren von IQTIG?
– „[...] beschreiben Lutz et al. (2019), dass sich auf diese Weise auch
ungünstige Verläufe oder Fehlentwicklungen gezielt identifizieren und analysieren lassen könnten und somit entsprechende
Behandlungsentscheidungen getroffen werden könnten und sich die Therapie dadurch patientenorientiert optimieren lassen könnte.
Eine Meta-Analyse von Lambert et al. (2018), die im Zuge der Rechercheaktualisierung ermittelt wurde, weist darauf hin, dass die
regelmäßige Erfassung und Besprechung des Therapiefortschritts im Verlauf die Wahrscheinlichkeit von Verschlechterungen reduziert und insbesondere bei Patientinnen und Patienten, bei denen ein schlechteres Outcome vorhergesagt wird, das klinische Ergebnis verbessert.
Hierbei scheint die routinemäßige Messung in der initialen Therapiephase und die damit verbundene Auswahl der am besten geeigneten Therapieform eine bessere Prognose nach der Behandlung zu erwirken (Beard und Delgadillo 2019, Constantino et al. 2018a).“ S. 47
Explorative Sozialdatenanalyse: Was ist ihr Ziel?
Woher stammen die Daten?
Welche Ergebnisse liegen vor?
Ziel: Exploration des Versorgungsgeschehens und die Beschreibung der Zielgruppe des QS- Verfahrens
Datenbasis: Daten einer Krankenkasse von Abrechnungen für die Quartale 03/2017 bis einschließlich 02/2018
Es liegen nun Ergebnisse vor über: Verteilungen der Patientinnen und Patienten über die verschiedenen Therapieverfahren und Behandlungsformen sowie zur Anzahl der versorgenden Leistungserbringer
Ziel: Qualitätsmerkmale als Ausgangspunkt für Indikatoren ableiten und Verbesserungsbedarfe identifizieren
Wie wurde dieses Ziel verfolgt? Mit welchen “Methoden” ist man vorgegangen?
Fokusgruppen mit Patientinnen und Patienten: Berücksichtigung von Behandlungsdauer, Diagnose, das Therapieverfahren, die Behandlungsform, das Alter, das Geschlecht und der Bildungshintergrund
Fokusgruppen der Gesundheitsprofessionen: Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, die volljährige Patienten nach PT-RiLi in TP, AP oder VT- Psychotherapie haben (Systemische Therapie war zu diesem Zeitpunkt noch kein Richtlinienverfahren)
Positives Ethikvotum von der International Medical & Dental Ethics Commission (IMDEC)
Moderationsleitfaden: erstellt nach Literaturrecherche zu den Qualitätsaspekten, die abgeleitet wurden
Ton- und Videoaufnahmen, anonymisierte Transkripte wurden angefertigt
Kurzfragebogen für Patient:innen und Therapeut:innen zu soziodemographischen Daten
Fokusgruppen Datenanalyse: Welche Fragen standen im Vordergrund bei den Fokusgruppen mit PatientInnen?
Datenanalyse: deduktive Ableitung von Hauptkategorien aus den Moderationsleitfäden und induktive Ableitung von Subkategorien
Folgende Fragen standen im Vordergrund:
Wie erleben Patient:innen ihre ambulante psychotherapeutische Versorgung?
Was sind für Patient:innen zentrale Elemente einer psychotherapeutischen Behandlung?
Welche qualitätsrelevanten Themen und welche konkreten Anforderungen an die Qualität der Versorgung, sind für Patient:innen von Relevanz?
Was ist für Patient:innen in der Kommunikation und Interaktion während ihrer Psychotherapie wichtig?
Wie erleben Patient:innen das Ergebnis ihrer Behandlung?
Fokusgruppen der ExpertInnen: Einbezug eines Expertengremiums:
1) Woraus setzte sich dieses zusammen?
2) was war das Ziel?
3) Womit wurden die Qualitätsindikatoren bewertet?
1) Zusammensetzung: Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten aus den Bereichen der TP, AP, VT und ST, aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie aus Patientenvertretern (nach fachlicher Qualifikation mit möglichst heterogener Zusammensetzung)
Ziel: Einschätzung der Entwicklungsarbeiten des IQTIG bezüglich der vom Qualitätsmodell abgeleiteten Qualitätsmerkmale als Vorstufe der Qualitätsindikatoren
Potenzial zur Verbesserung
Zuschreibbarkeit der Verantwortung zum Leistungserbringer
Unabhängigkeit von der spezifischen Diagnose
Unabhängigkeit vom angewandten psychotherapeutischen Verfahren
Anwendbarkeit des Qualitätsmerkmals für die Systemische Therapie
Bewertung der Qualitätsindikatoren:
Angelehnt an die RAND/UCLA-Appropriateness-Method (RAM) auf einer 9-stufigen Skala von 1 = sehr niedrig bis 9 = sehr hoch;
Konsens angenommen bei 75% der Experten mit Rating von >6
Was ist die RAND/UCLA-Appropriateness-Method (RAM)?
Was ist das Ziel?
Wie ist der Ablauf hierzu?
in den 1980er Jahren in den USA entwickelt, Einsatz zur Entwicklung von Leitlinien &
Maßnahmen im Gesundheitswesen
Ziel: die Bewertung eines Sachverhalts durch eine Gruppe von Experten anhand einer Skala von 1 bis 9 ermitteln
→ Instrument, das systematisch Expertenmeinung und wissenschaftliche Evidenz kombiniert, v.a. wenn Maßnahmen auf eine bestimmte Gruppe angepasst werden müssen oder die Evidenz nicht ausreicht
Ablauf:
individuelle, schriftliche Bewertungen,
1. Bewertung ohne Gruppendiskussion z. B. vom Arbeitsplatz/Wohnort → Bias durch gruppendynamische Effekte wird reduziert
Konsens bzw. Dissens hinsichtlich der Bewertungen werden dargestellt und diskutiert.
Welche Fragen sollten sich bei der Beurteilung von Qualitätsindikatoren gestellt werden?
Später: Beurteilung der Qualitätsindikatoren selber
Liegen Überschneidungen zwischen den Indikatoren vor?
Sollen Qualitätsindikatoren zu Indizes zusammengeführt werden?
Ist das Indikatorenset ausgewogen oder existieren Widersprüche hinsichtlich seiner Ziele?
Handelt es sich um ein in der Erhebung datensparsames, im Aufwand für die Leistungserbringer angemessenes und auf die wichtigsten Verbesserungsbedarfe fokussiertes Indikatorenset?
Werden konkrete Umsetzungshürden für das ausgestaltete QS-Verfahren erwartet und wenn ja, welche?
Wie wird die Durchführung umgesetzt?
▪ Ziel: eine möglichst umfassende Beurteilung der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Entwicklungsergebnisse einzuholen, um so die Sachkenntnis der zu Beteiligenden in die fachliche Entwicklungsarbeit einbinden zu können
▪ Umsetzung:
die Beteiligten erhalten nach vorheriger Ankündigung vertraulich einen Vorbericht, zu
dem innerhalb von 6 Wochen eine schriftliche Stellungnahme eingereicht werden kann
Es gingen 19 Stellungnahmen von verschiedenen Institutionen, Fachgesellschaften und Berufsverbänden sowie den Trägerorganisationen des G-BA ein und zusätzlich 8 Stellungnahmen von Experten des beratenden Gremiums
die Stellungnahmen wurden aufbereitet und die darin vorgebrachten Argumente und Hinweise fachlich geprüft
Das Qualitätsmodell des Abschlussberichtes:
Anhand welcher Kriterien erfolgte die AUswahl der patienenrelevanten Qualiutätsaspekte für das Qualitätmodell?
▪ Auswahl der patientenrelevanten Qualitätsaspekte für das Qualitätsmodell, erfolgte anhand folgender Kriterien:
Übereinstimmung mit dem Regelungsbereich des G-BA
Beeinflussbarkeit durch den einzelnen Leistungserbringer
Grundsätzliche Erfassbarkeit mit den Instrumenten der gesetzlichen Qualitätssicherung
Welche wichtigen Punkte sind im Zwischenbericht zum entwickelten Qualitätsmodell des Abschlussberichtes enthalten?
Wo finden wir diese Aspekte wieder?
Zwischenbericht zum entwickelten Qualitätsmodell des IQTIG (2019)
Versorgungsaspekte und Qualitätskriterien
Was sind nicht selektierte Qualitätsaspekte? (3)
Erläutere warum!
Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung → hier gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf, dieser ist jedoch nicht durch den einzelnen Leistungserbringer beeinflussbar
Indikationsstellung → hier konnte kein Verbesserungsbedarf identifiziert werden
Therapeutische Beziehung → kann im Kontext der gesetzlichen Qualitätssicherung und mit den ihr zur Verfügung stehenden Erhebungsinstrumenten nicht adäquat abgebildet werden
Auf Basis des Qualitätsmodells soll was entwickelt werden?
Auf Basis des Qualitätsmodells soll ein sektorspezifisches QS- Verfahren entwickelt werden, das diagnose- und therapieverfahrensunabhängig ist
Nenne die Entwicklungsschritte der Indikatorenentwicklung vom Qualitätsmodell bis zum Qualitätsindikatorenset!
▪ Abschlussbericht des IQTIG (2021), S. 61
▪ Parallel hierzu wurde die Entwicklung einer Patientenbefragung vom G-BA beauftragt, die gesondert entwickelt wird und nicht Gegenstand des vorliegenden Berichts ist.
Nenne und Beschreibe Die 9 Qualitätsindikatoren und teile sie ein in den Therapieprozess (A (Diasgnostik)-F (Outcome)!
A. Diagnostik
1. QI 43xx14: Umfassende/s diagnostische/s Gespräch/e mit Erfassung der behandlungsrelevanten Dimensionen
2. QI 43xx15: Patientenindividuelle Anwendung und Auswertung von standardisierten dia- gnostischen Instrumenten
B. Therapiezielvereinbarung
3. QI 43xx16: Formulierung von patientenindividuellen Therapiezielen
C. Erfassung und Besprechung des Therapiefortschritts im Verlauf
4. QI 43xx17: Reflexion des Therapieverlaufs
5. QI 43xx18: Patientenindividuelle Anwendung und Auswertung von standardisierten Instrumenten im Therapieverlauf
D. Kooperation
6. QI 43xx19: Patientenindividuelle Absprachen und Kommunikation mit an der Behandlung Beteiligten
E. Vorbereitung und Gestaltung des Therapieendes
7. QI 43xx20: Reflexion des Therapieverlaufs hinsichtlich der Einleitung der Abschlussphase der Therapie
8. QI 43xx21: Abklärung der Erforderlichkeit von anschließenden therapeutischen Maßnahmen und/oder Maßnahmen zur Absicherung des Behandlungsergebnisses
F. Outcome
9. QI 43xx22: Erhebung des Behandlungsergebnisses am Ende der Therapie
Wo finden wir diese 9 Aspekte wieder?
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