Konzeptualisierung
SubjektiveBewertungdereigenen Person, Zufriedenheit mit sich selbst
Einesderamhäufigstenuntersuchten Konstrukte der Persönlichkeitspsychologie
AuchhoheRelevanzfür Sozialpsychologie und klinische Psychologie
Selbstwert
Definition
Der Selbstwert (auch Selbstwertgefühl) resultiert aus der Bewertung selbstbezogenen Wissensinhalte. Das Selbstwertgefühl ist die subjektive Bewertung der eigenen Persönlichkeit, die Zufriedenheit mit sich selbst. Es kann als spezielle Einstellung gegenüber sich selbst verstanden werden.
Durchschnittlicher Entwicklungsverlauf des Selbstwerts: -
Jüngere Kinder (im Vorschulalter) haben unrealistisch positiven Selbstwert, danach kontinuierliches Absinken von der mittleren Kindheit bis zur Jugend
Ursachen:
zunehmend realistische Selbstbeurteilung durch soziale Vergleiche
zunehmende Bedeutung des Körperselbstkonzepts (vor allem im Jugendalter)
Einbezug von Verhaltensgeneralisierungen in Form von Persönlichkeitseigenschaften (die auch negativ gefärbt sein können)
Messung
Selbstwert Messung
Bereichsspezifischer Selbstwert
Impliziter Selbstwert: Definition und Konzeptualisierung
I. Name-Letter Task
II. Affective Priming Task
Gene
Zwillingstudien:
– Unterschiede im Selbstwert sind zu ca.40% genetisch bedingt (Kendler, Gardner & Prescott, 1998)
– Keine Effekte geteilter Umwelten, jedoch deutliche Effekte nicht- geteilter Umwelten (ca. 60%) (Neiss, Sedikides, Stevenson, 2002)
Objektive Leistungen
• Schulischer und beruflicher Erfolg haben positive längsschnittliche Effekte auf das Selbstwertgefühl (Marsh & Craven, 2006)
Soziale Vergleiche
•Bezugsgruppeneffekt auf das Selbstwertgefühl: Soziale Vergleiche spielen eine wichtige Rolle
„Big-Fish-Little-Pond“ Effekt
Sozialer Einschluss
Soziometer Theorie:
Theorie zur Erklärung von Schwankungen im Selbstwertgefühl
Menschen haben ein universelles und evolutionär evolviertes Bedürfnis nach sozialer Inklusion (need to belong)
Selbstwert = stellt Mechanismus dar, der kontinuierlich prüft, inwiefern dieses Bedürfnis befriedigt ist
Da geringer Selbstwert aversiv ist, versuchen Menschen in der Regel sich so zu verhalten, dass ein Absinken des Selbstwerts vermieden wird
Evolutionärer Nutzen: Aufrechterhaltung der sozialen Inklusion
Implikation: Die zentrale Funktion des Selbstwertgefühls liegt darin, soziale Inklusion zu gewährleisten
Soziometer Theorie: Empirische Evidenz
• Experimentell:
Sozialer Ausschluss führt zu einem Absinken, sozialer Einschluss zu einem Anstieg des Selbstwertgefühls (Leary, 1998; Buckley, 2004)
• Tagebuchstudien:
Selbstwert ist höher an Tagen, an denen man sich sozial eingeschlossen fühlt als an Tagen, an denen man sich sozial ausgeschlossen fühlt (Denissen et al. 2008)
• Längsschnittstudien:
Beliebtheit bei den Peers führt zu einem Anstieg des Selbstwerts (Srivastava & Beer, 2005)
Effekt nur präsent bei Peers aus der engeren ingroup (Reitz et al., 2014)
—> Der Selbstwert „reagiert“ tatsächlich auf soziale Inklusion vs. Exklusion
Intrapersonale Vergleiche
Selbstwertkontingenzen
Menschen unterscheiden sich in den Bereichen, aus denen sie ihr Selbstwertgefühl ableiten
Konsequenzen des Selbstwertgefühls
Aktuelle, längsschnittliche Befunde (Orth & Robins, 2014):
Vorhersagevon...
psychischerGesundheit
physischerGesundheit
Berufserfolg
Partnerschaftszufriedenheit
Delinquenz
•Aber:In den meisten Studien Kriterien per Selbstbericht erfasst,objektive Maße in künftigen Studien notwendig
Zusammenfassung Selbstwertgefühl
• Konzeptionalisierung: Subjektive Bewertung der eigenen Person/ Zufriedenheit mit sich selbst
• Messung:
– Genereller Selbstwert: Rosenberg-Skala
– Bereichsspezifischer Selbstwert: MSWS
– Impliziter Selbstwert: NLT, APT, IAT
• Quellen des Selbstwertgefühls:
– Veranlagung/Gene
– Objektive Leistungen
– Soziale Vergleiche
– Sozialer Einschluss
– Intrapersonale Vergleiche –...
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