Welche Lernstrategien und Gedächtnistrainings gibt es?
Spaced vs. massed encoding
Retrieval practice
Generation effect
Expanding schedule
Häufig ein bisschen lernen ist besser, als selten viel lernen
Spaced encoding (spacing effect)
beschreibt jenes Phänomen des Vergessens, wonach im Allgemeinen Ereignisse umso schlechter erinnert werden, je länger sie zurückliegen
Für die Praxis des Lernens: Das wiederholte Lernen des Lernmaterials für umfassende Klausuren, Schlussprüfungen oder Studienabschlussprüfungen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Gelernte ein Leben lang nicht vergessen wird.
-> Wissensabruf
Test-Fragen sind nicht nur Messung, sondern fördern auch Lernen. Selbst für derzeit bekanntes Material
generation effect
-> Phänomen bei dem Informationen besser behalten werden, wenn Informationen aus dem eigenen gedächtnis generiert werden anstatt sie einfach zu lesen
Die Antwort hervorzubringen (free recall) ist effektiver als die korrekte Antwort wiederzuerkennen (recognition)
Immer längere Zeit zwischen Testungen fördert den Lernerfolg
An welche Informationen erinnern wir uns schwer?
Information ohne Bedeutung
Information ohne Struktur
Was führt zu effektivem Lernen und Erinnern?
Wiederholtes Lernen verankert den Lernstoff besser
dem Gelernten eine Bedeutung verleihen
Abrufhilfen aktivieren
Mnemotechniken benutzen
-> Methoden, die dazu dienen, sich anhand von Merkhilfen Informationen im Gedächtnis einzuprägen. Es kann sich bei Mnemotechniken um Sprüche für kleinere Informationen handeln, zum Beispiel für Dinge, Namen, Bilder, Routen, Wörter, Planeten, eine Zahl oder eine Fähigkeit.
Interferenz vermeiden
mehr schlafen
Testen Sie Ihr Wissen erstens, um es zu wiederholen, und zweitens, um herauszufinden, was Sie noch nicht wissen
Was ist Lernen?
Lernen ist ein Prozess, durch den sich das Verhaltenspotenzial ändert
Die Veränderung ist ausgelöst durch Erfahrung und lässt sich nicht durch Reifung oder kurzfristige Zustände wie Ermüdung erklären
Zentrale BesMmmungsstücke des Lernens
Änderung einer Reiz-Reaktionsverbindung
Beschleunigung oder Verbesserung
Wiederholung / Übung sind wich5g
Trennung von Lernen (Prozess) & Verhalten (Konsequenz)
Lernintention ist nicht notwendig
Lernen ist oft nicht offensichtlich
Wie festige ich das Gelernte?
"Verstehen" ist die beste Voraussetzung für "Erinnern"
Eine einheitliche und klare Struktur kann als Erinnerungsplan genutzt werden und entlastet das Gedächtnis
Anschaulichkeit ermöglicht eine effizientere Informationsverarbeitung
Eine Elaboration des neuen Wissens festigt die Gedächtnisinhalte und schützt sie vor Vergessen
Mittlere bis hohe Schwierigkeiten der Aufgaben sind effektiver als zu leichte
Warum sollte man Gelerntes wiederholen?
Wiederholung ist kein Luxus
Neben dem expliziten Wissen erwirbt man auch
viel implizites Wissen
Welche Informationen erinnert werden können, hängt nicht nur von der Lernsituation ab, sondern auch von der Abrufsituation
Aufmerksamkeit ist in den meisten Fällen eine notwendige Voraussetzung für langfristiges Behalten
Ermüdung
Verhaltensänderung entsteht durch Änderung der körperlichen Bedingungen (z.B. Nachlassen der Spannkraft durch wiederholtes, schnelles Ausführen einer Handlung)
Reifung
Reifungsprozesse sind angeboren und genetisch bedingt
Sprachentwicklung des Kindes
Vogelflug unabhängig von Übung
Reflexe und Instinkte
Reflexe sind angeboren
Reflexe haben einen spezifischen Auslöser
Reflexe sind adaptiv, d.h. sie dienen dem Überleben
Reflexe stellen den kürzesten sensomotorischen Schaltkreis dar
Patellarsehnen-, Lidschlag-, Pupillen- reflex etc.
Welche Reflexe sind nur in einer besMmmten Lebensphase nachweisbar (Reflexe von Neugeborenen)
Was ist der Unterschied zwischen Reflex und Instinkt?
Instinkthandlungen sind Reflexen ähnlich
sind jedoch komplexer und bestehen aus Ketten von Bewegungsabläufen
kommen oft nur bei einer Spezies vor und sind daher typisch für diese (Verhaltenserwerb durch Prägung)
Was sind Merkmale des Instinkts
Teil des Verhaltensrepertoires der gesamten Spezies
Geht nicht auf vorangegangene Lernerfahrungen zurück
Starre Reihenfolge mehrerer Verhaltensweisen (wird bis zum Ende abgespult)
Spezifischer Reiz (Schlüsselreiz) ist als Auslöser notwendig
Was ist ein Schlüsselreiz?
beschreibt ein spezifisches Reizmuster, auf das bei Wahrnehmung eine Instinktbewegung folgt.
Der Schlüsselreiz ist Bestandteil der Instinkttheorie und kann sowohl aus einem einzelnen dargebotenen Reiz, oder aus einer ganzen Reihe von bestimmten Sinnesreizen bestehen.
-> unrealistisches Modell kann stärkere Reaktion auslösen als der „natürliche“ Schlüsselreiz selbst
Welche fixen verhaltensweisen hat der Mensch?
Merkmale des Kindchenschemas:
große Augen
Pausbacken
hohe, vorgewölbte Stirn
gestauchter Körper
überproportional großen Kopf
Reaktion auf diese Schlüsselreize:
spontan positiv
liebevolle Zuwendung
Was sind Merkmale von Instinktmechanismen?
Von Geburt an (oder ab einer frühen Entwicklungsphase) präsent
Nicht gelernt
Fertg entwickelt, bevor es gebraucht wird
Unverändert, sobald es entwickelt ist
Präsent bei allen Mitgliedern der gleichen Art
Eingebettet in ein bestimmtes Verhaltenssystem
Entwickelt während der Evolution
Individuelle Unterschiede lassen sich auf genetische Unterschiede zurückführen
Wodurch werden Assoziationen gebildet?
Kontiguität (räumlich und zeitlich)
Ähnlichkeit
Kontrast
Wodurch kann Assoziationsstärke beeinflusst werden?
Zeitdauer über die zwei Ereignisse koexistieren
Lebhaaigkeit der Wahrnehmung
Häufigkeit des gemeinsamen Auaretens von zwei Ereignissen
Latenz von zwei Ereignissen (wie lange vergangen)
Unbelastetheit zweier Ereignisse von starken Assoziationen mit anderen
Was ist Habitution?
Habituation bezeichnet die Reduzierung der Stärke oder Häufigkeit einer bestimmten Verhaltensweise aufgrund von wiederholter Erfahrung mit dem auslösenden Reiz
Sie ist die einfachste Form des Lernens und ermöglicht eine Anpassung an die Umwelt
nicht-assoziativ
d. h. beim Lernen nicht zwei Reize miteinander verbunden, sondern Reaktion des Organismus auf einen immer wiederkehrenden einzelnen Reiz
Habituation kann sich bei jeder ausgelösten Reaktion einstellen.
≠ sensorische Adaptation und muskuläre Erschöpfung
Habituation ist stimulusspezifisch (bereits Säuglinge im Alter von wenigen Wochen sind in der Lage subtile Unterschiede im Klang der menschlichen Sprache wahrzunehmen)
Akustische Schreckreaktion (startle response):
Abwehrreaktion auf ein unerwartetes & lautes Geräusch
Bei Raten: schreckhaftes Aufspringen
Bei Menschen: zusammenzucken
Messbar über Bewegungsstärke
Orientierungsreaktion
Orientierungsreaktion auf ein neue & relevante Reize
Bei Babys: Anstarren neuer Reize
Messbar über Fixationsdauer
Wie funktioniert Dishabituation?
Reaktionen auf habituierte Reize können durch durch längeres Aussetzen des Reizes oder durch zwischenzeitliche Präsentation eines anderen Reizes dishabituiert werden
Ist Generalsierung bei Habituation möglich?
Ist Reiz-spezifisch
Habituation auf einen Reiz führt nicht zu Habituation auf einen ganz anderen Reiz
Aber: je ähnlicher zwei Reize, desto eher kommt es zu Generalisierung der Reaktion
Sensitivierung
ein erregender Reize kann zu einer verstärkten Reaktion (Sensitivierung) auf einen Folgereiz führen
Sensitivierung ist quasi das Gegenteil von Habituation
ein einziger Reiz kann genügen
abhängig von physiologischem Zustand (z.B. Schlafmangel)
Habituation - Sensitivierung
Habituation beschreibt eine abgeschwächte Reaktion
Sensitivierung beschreibt eine verstärkte Reaktion
habituierte Reize können dishabituiert werden
wiederholte Reize können sowohl zu Habituation als auch zu Sensitivierung führen
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