Sie können die verschiedenen Anforderungen der Fassadenhülle beschreiben.
Konstruktive und statische (Montagebedingungen, Auswechselbarkeit, z.B. Fensterersatz)
drei wesentliche Schichten und Funktionen von Aussenwänden:
Tragschicht
Dämmschicht
Verkleidung (Schutz)
Statische Funktion:
Tragend oder nicht-tragende Fassade bezüglich der Statik der Gebäudes
Vorgehängte/vorgeblendete oder selbst-tragende Fassade (wenn nicht Primärstruktur des Gebäudes), Vorhangfassade
Konstruktive Systeme:
Kompakte und Homogene
Mehrschichtige Aussenwandsysteme, hinterlüftete Fassade
Bauphysikalische (klimatisch, energetisch)
Witterungsschutz vor
Kälte, Wärme
Sonneneinstrahlung
Wasser
Wind
Weitere schützende Aspekte
Luftbelastungsstoffen
Schall
Gestalterische, ästhetische (auch Alterung, Vandalismus, Beschädigung)
Fassade = Gesicht des Gebäudes
Gestaltete Oberflächen sind Informationsträger
Prägung durch örtliches Klima
Kultur und Gesellschaft
Epoche, Stille
Funktion und Nutzung
Bedeutung, Repräsentativität, Einzigartigkeit, Identitätsstiftend
Licht und Schattenkonzepte
Betriebliche (Unterhalt, Erhalt, Zugänglichkeit)
Dauerhaftigkeit
Umweltverträglichkeit
Zugänglichkeit vor und an der Fassade
Fassaden- und Glasreinigung (Geräte, Reinigungsmittel, Wasserverbrauch)
Auswechselbarkeit / Reparaturfähigkeit (z.B. Fensterersatz, Beschädigungen)
Arbeitssicherheit bei Arbeiten an der Fassade
Zustandskontrollen
Witterungsschutz
Graffitischutz / Vandalismus
Brandschutzanforderungen
Sie kennen verschiedene Fassadenkonstruktion bzw. Fassadensysteme.
Mehrschichtige Aussenwandsysteme, hinterlüftete Fassaden
Verputzte Aussenwärmedämmung
Hinterlüftetes bekleidetes Wandsystem
Zweischalenwand mit Kerndämmung
Innendämmung
Sie wissen, welche Fassadenmaterialien häufig zur Verwendung kommen und kennen die Vor- und Nachteile und können daraus den Aufwand für die Instandhaltung abschätzen.
Material Metall
Einheitliche Wirkung
Bekleidung sehr frier Gebäudeformen
Skulpturale Wirkung möglich durch Verwendung sehr dünner Metallbleche auf hochkomplexe Unterkonstruktionen
Vielfalt an Fertigungstechniken
Sehr langlebig
Gas- und Dampfdicht
Wärmeausdehnung muss beachtet werden
Verwendung im Fassadenbereich meistens von Legierungen, nicht von Reinformen
Ermöglicht sehr hohen Vorfertigungsgrad
Korrosive Vorgänge —> Korrosionsschutz
Je nach Metall sehr hoher Anteil grauer Energie
Ökologisches Problem: Abschwemmung
Recyclingfähigkeit
Material Holz
Hohe Festigkeit bei geringem Gewicht
Gute Bearbeitungsmöglichkeiten und sehr weit entwickelte Bearbeitungstechnik
Hoher Wärmedurchlasswiderstand
Hygroskopisches Verhalten fördert bei Verbau auf der Fassadeninnenseite den Feuchteausgleich
Hölzer mit hoher Resistenz sind ohne Beschichtung für die Aussenanwendung geeignet
Weitere Vorteile: Nachwachsend, einheimisch, recyclebar, hoher Vorfertigungsgrad
Aussenwandverkleidungen
Vollholz: Rundholz, Schindeln, Schnittholz
Holzwerkstoffe: Schnittholz, Furniere, Holzwolle, Späne, Fasern
Holzfassaden
Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft mit einem zertifizierten Label verwenden
Alterung: durch Bewitterung und ultraviolettem Licht vergraut unbehandeltes Holz. Lignin wird abgebaut und ausgewaschen. Die Faserablösung begünstigt den Befall durch holzverfärbende Pilze
Lebensdauer hängt von Exponiertheit und Pflege ab
Holzschutz:
keine Biozide anwenden
Konstruktive, bauliche Massnahmen
Oberflächenbehandlungen (Lasuren, Lackierungen, Beizen, Wachse, Öle u.a.)
Mineralische Materialien
Naturstein
Kunststeinplatten
Backstein, Klinker, Kalksandstein
Beton
Aussenverputze
Poröse Materialien: Farbänderungen, Schmutzansammlung, Verwitterungen
Ersatz meist aufwendig
Langlebig
Begrenzte Ressourcenverfügbarkeit
Bei Naturstein auf Abbaubedingungen achten
Oberflächenbehandlungen wie z.B. Farbanstriche benötigen regelmässige Pflege und Erneuerung
Aussenverputze:
Beanspruchungsunterscheidungen nach Einsatzort:
Aussenputze ohne besondere Anforderungen
Wasserhemmende Aussenputze
Wasserabweisende Aussenputze
Eigenschaften Beispiele:
Mineralputz
Hohe Diffusionsoffenheit, eigenschränkte Elastizität, basische Eigenschaften verhindern Schimmel- und Algenbildung
Kunstharzputz
Mit organischen Bindemitteln, hohe Elastizität, begünstigen eher Schimmel- und Algenbildung
Silikonharzputz
Bindemittelgemisch aus Silikonharzemulsionen und Polymerdispersionen, hohe Elastizität, wasserabweisend
Silikatputz
Bindemittel Kaliumwasserglas, elastischer als Mineralputze, diffusionsoffener als Kunstharzputze
Auftragungsarten:
Anwerfen und spritzen
Reiben, streichen und abziehen
Waschen und kratzen
Kämmen, bürsten, schablonieren und stempeln
Glätten
Sie können die Einsatzgebiete für Glas am Bau beschreiben und die notwendigen Voraussetzungen bezüglich der Glasart aus dem Einsatzbereich ableiten.
Nenne Eigeschaften, Zusammensetzungen, Herstellung und FM-relevante Themen von Glas.
Material Glas
vermittelt Transparenz und Leichtigkeit
Aussicht und Tageslicht im Gebäude
Reflexion können Umgebung/Umwelt negativ beeinflussen
Hohe Lebensdauer als Material, keine Materialalterung
Begrenzte Lebensdauer im Verbund als Isolierglas etc.
Vielfalt an Konstruktionssystemen
Regelmässige Reinigung erforderlich, hoher Wasserverbrauch
Vorsicht mit Scheuermitteln und abrasiven Hilfsmitteln
Bruchgefahr, Glas ist stoffempfindlich
Zusammensetzung
Quarz (> 70%), Soda (> 10%), Kalk (> 10%), Metalloxyde (4%), Glasscherben
Herstellung
Verfahrensarten / Glasarten: gepresster Glas, Gussglas, Floatglas, Tafelglas
Umformungen: Querschnittsprofilierung, Oberflächenprofilierung, Metalleinlagen
Veredelung / Vergütung: Vorspannen, Laminieren, mit Abstandhalter verkleben
Flachglasarten
Floatglas
Drahtglas
Sicherheitsglas (ESG)
Verbundsicherheitsglas (VSG)
Eigenschaften von Glas
Optische Eigenschaften
Hohe Transparenz, Licht dringt ohne Streuung durch Glas hindurch
Kurzwellige Solarstrahlung gelangt durch Glas in Innenräume. Die Erwärmung des Raumes nennt man Glashaus- bzw. Treibhauseffekt
Thermische Eigenschaften
Glas hat als einzelne Scheibe einen hohe Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert
Mechanische Eigenschaften, Festigkeit
Hart und fest, jedoch spröde
So gut wie keine elastische Verformbarkeit
Druckfestigkeit ähnlich wie Stahl
Biegebruchfestigkeit jedoch sehr gering
Chemische Eigenschaften
Hohe chemische Resistenz
Brandschutzeigenschaften:
Nicht brennbar
Schallschutzeigenschaften
Guter Schallleiter aufgrund der geringen Masse. Aber die Verwendung von Mehrscheibengläsern wirkt akustisch entkoppelnd und hemmt Schallübertragungen
FM-relevante Themen
Hohe Beständigkeit
Erstreinigung bei Neu- und Umbauten
Selbstreinigendes Glas
Mechanische Zerstörung durch Schlag- oder Stosseinwirkungen
Zersprungene Scheiben
Beschichtungsbeschädigungen
Schädigungen durch alkalische Stoffe / Auswaschungen
Sanierung von Verletzungen an Glasscheiben
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