Aufbau äußeres Ohr
Ohrmuschel
Gerüst: elast. Knorpel
äußerer Gehörgang (Meatus acusticus externus)
Porus acusticus externus bis Trommelfell
laterales Drittel: Knorpelig
mediale zwei Drittel: Knöchern
Trommelfell
Schallübertragung auf Gehörknöchelchen
Schutzfunktion des Mittelohrs
0,5 cm2
0,1 mm dick
Aufbau Trommelfell
Stria mallearis: Durchscheinender Hammergriff
Umbo (Trommelfellnabel): Die Spitze des Hammers, die das Trommelfell zentral einzieht
Einteilung
1. Quadrant: Vorne oben (I)
2. Quadrant: Vorne unten (II) → Lokalisation des physiologischen dreieckigen Lichtreflexes
3. Quadrant: Hinten unten (III)
4. Quadrant: Hinten oben (IV): Dahinter befinden sich die Gehörknöchelchen und die Chorda tympani
Mittelohr - Bestandteile
Paukenhöhle (Cavum tympani)
Tuba auditiva (Ohrtrompete, Eustachi-Röhre)
Processus mastodieus
Paukenhöhle - Lage Funktion, Aufbau, Inhalt
Lage: Felsenbein
Funktion:
Schallübertragung auf das Innenohr
Impedanzanpassung
Einteilung:
Epitympanon: Oberhalb des Trommelfells
Mesotympanon: Auf Höhe des Trommelfells
Hypotympanon: Unterhalb des Trommelfells
Inhalt:
Malleus (Hammer)
Hammergriff am Pars tensa des Trommelfells
Hammerkopf artikuliert mit Ambosskörper
Incus (Amboss)
rechtwinklig mit Steigbügelkopf verbunden
Stapes (Steigbügel)
Basis stapedis an ovalem Fenster
Gehörmuskeln
M. tensor tympani
Zug am Hammergriff -> Spannung des Trommelfells erhöht → Schallempfindlichkeit wird vermindert
Innervation: N. trigeminus (V3)
M. stapedius
verkantet Steigbügelplatte im ovalen Fenster → reduzierte Kraftübertragung → vermindert Schallweiterleitung (sog. Stapediusreflex)
Innervation: N. stapedius (Ast des N. facialis)
Innenohr - Lage, Funktion, Form, Aufbau
Lage: Pars petrosa ossis temporalis (= Felsenbein)
Funktion: Hör- und Gleichgewichtsorgan
Form: Labyrinthförmiges Kanalsystem
Aufbau:
membranöses Labyrinth
Endolymphe
knöcherndes Labyrinth
Perilymphe
Bestandteile knöcherndes und membranöses Labyrinth
Innenohrflüssigkeit - Zusammensetzung, Produktionsort, Lokalisation innerhalb der Cochlea, Ort der Resorption
Endokochleäres Potenzial: Die Endolymphe ist gegenüber dem Extrazellulärraum (und der Perilymphe) positiv geladen (+85mV)
Cochlea - Aufbau, Inhalt
Scala vestibuli
Scala media / Ductus cochlearis
Corti-Organ
Scala tympani
Fenster zum Mittelohr
Ovales Fenster (Fenestra vestibuli)
Steigbügelplatte mit Scala vestibuli
Übertragung Schwingungen von Gehörknöchelchen auf Perilymphe
Rundes Fenster (Fenestra cochleae)
Scala tympani mit Paukenhöhle
Schwingungsausgleich
Begrenzungen Ductus cochlearis
Feinbau Corti-Organ - Lage, Aufbau, Zelltypen
Lage: Eingebettet in Stützzellen (Pfeilerzellen und Phalangenzellen)
Aufbau
Sinneshärchen (Stereozilien) am apikalen Zellpol
50–100 Stereozilien pro Zelle
Treppenförmig von groß nach klein angeordnet
„Tip-links“: Feine Eiweißfäden verbinden Spitzen der Stereozilien
Zwei Zelltypen
Innere Haarzellen (IHZ)
Anordnung: Eine Zellreihe
Funktion: Periphere Hörwahrnehmung (generieren das Rezeptorpotenzial)
Äußere Haarzellen (ÄHZ)
Anordnung: 3–4 Zellreihen
Funktion: Periphere Hörwahrnehmung (verstärken die kochleäre Erregung durch Kontraktion)
CAVE Schleifendiretika
Akuttherapie bei Ödemen
Wirkung: Blockade Na-K-2Cl-Kotransporters im aufsteigenden Ast der Henle-Schleife
Na-K-2Cl-Kotransporter auch in Stria vascularis -> ototoxischen Nebenwirkungen
Entzündungen des äußeren Ohr - Möglichkeiten
Perichondritis
Erysipel
Herpes zoster oticus
Lupus vulgaris
lupoides Granulom
lymphadenosis cutis benigna
Perichondritis - Definition, Ursache, Therapie
Entzündung des Knorpels des äußeres Ohr
Ohrläppchen ausgespart
Ursache:
Verletzung
einseitig
bakterielle Infektion (Pseudomonas und Staphylokokken)
Therapie: knorpelgängige Antibiose, ggf. Chirurgie
chronisch
beidseitig
Autoimmunerkrankung (AK gegen Kollagen Typ II)
Therapie: Cortison, ggf. Immunsuppression
Perichondritits
chroniische Perichondritis (CAVE: beidseits)
Erysipel - Definition, Ursache, Therapie
nicht-eitrige, diffuse Infektion der Dermis und der dermalen Lymphgefäße
Ohrläppchen mitbetroffen
Blasenbildung
Fieber
Streptokokken Infektion (Ekzem, Rhagaden)
z. N. Radiatio
Therapie: Penicillin i.v., ggf. Derma-Konsil
Erysipel (CAVE: Ohrläppchen mitbetroffen)
Herpes zoster oticus - Definition, Ursache, Therapie
Zweitmanifestation einer Infektion mit Varizella-Zoster-Viren im Bereich des Ohres
Bläschenausschlag
starke Schmerzen
Ursache: Reaktivierung Zoster-Vieren
Therapie:
Aciclovir/Famciclovir
Antibiose
Analgetika
ggf. Cortison
bei Komplikationen: Gamma-Globuline, Antineuralgika, erweiterte Antibiose
Komplikationen:
Nervbeteiligung
N. facialis
N. vestibulochoclearis
N. trigeminus
N. glossopharyngeus
ZNS-Beteiligung
Meningoenzephalitis (Ramsey-Hunt-Syndrom)
Herpes zoster otitis
Lupus vulgaris - Definition, Ursache, Therapie
chronische, schwere und progrediente Form der Reinfektionstuberkulose mit Manifestation an der Haut
Ursache: Mycobacterium tuberculosis
Therapie: Langzeit Tuberkulostatika
Lupoides Granulom - Definition und Therapie
Überreaktion nach Ohrringstich
Therapie: Cortison
Lupoides Granulom
Lymphadenosis cutis benigna - Definition, Ursache, Deiagnostik, Therapie
Schwellung und Verfärbung von Hautpartien nach Zeckenbiss
Ursache: Borellien-Infekt
Diagnostik: AK Nachweis
Therapie: Antibiose
Lymphadenosis cutis benigna
Gutartige Tumore des äußeren Ohrs
Verrucca senilis
Keratoma senile
Hämangiom
Narbenkeloid
cutane / subcute Hyperplasie
cutanes Zylindrom
Verrucca senilis - Definition und Therapie
warzenförmiges Wachstum
bei älteren Pat
Therapie: Exzision
präkanzeröse Dermatose
Gefahr der Entartung
benigner Tumoren der Blutgefäße
häufig bei Kindern
abwarten
Exzision + plastische Deckung
Laser
Embolisation
nach Verletzung überschießendes Wachstum von Fibroblasten
v.a. bei POC
Exzision
Cortison-Injektion
Druckverband
cutane / subcutane Hyperplase
“Elephantiasis”
z.N. rezidivierender Entzündung
plastische Deckung
cutane / subcutane Hyperplasie
“Spiegler-Tumor”
sporadisch
familiär (autosomal dominant)
Therapie: Exzision + plastische Deckung
Bösartige Tumore am äußeren Ohr
Basaliom
Plattenepithelkarzinom
malignes Melanom
wächst lokal infiltrierend und destruierend
metastasiert nur sehr selten
Klinik: leistenartiger, glänzender, graurötlicher Randwall
Therapie: i.d.R. zweizeitige OP
Exzision + temporäre Defektdeckung
nach Bestätigung der in-sano Resektion -> plastische Deckung
frühzeitige Metastasierung -> v.a. lymphogen
ableitende Lymphbahnen abklären
radikale Exzision mit Defektdeckung
ggf. Neck Dissection
Malignes Melanom
Lentigo maligna
nodulär
oberflächlich spreitend
infiltrierend wachsend
frühzeitige Metastasierung: Sentinel-LK zur sicheren Diagnostik
Sanierung der Lymphbahnen
Traumata des äußeren Ohr
thermisch
mechanisch
Thermisches Trauma
Erfrierung
Klinik:
bläulich rote Schwellung
Schmerzen
Taubheitsgefühl
akut = aufwärmen
lokale Pflege
ggf. Antibiose
CAVE: Perichondritis
thermisches Trauma
mechanisches Trauma
Othämatom
Punktion (selten erfolgreich)
ausräumen
Matratzennaht
Teil-/ Amputation
Bdgw. Transplantat
spätere Respositionierung
“Ringer-Ohr”
chronische Form
Fehl- und Missbildung des äußeren Ohr
Aurikularanhänge
Mikrotie / Anotie
Ohrfistel
Apostasis aurium
Tassenohr
Stahlohr
embryonale Verschlussstörung im Bereich des 1. Kiemenbogens -> Mandibularbogen, 22. Tag
plastische Korrektur
CAVE: N. facialis
drei Ausprägungsgrade
Kombination mit:
Gehörgangsatresie
Mittelohrfehlbildung
Epithese
ggf. Bildgebung (CT)
Mikrotie
embryonale Verschlussstörung im 1. Kiemenbogen
Resektion
Hyperplasie der Anthelix
starke Vorwölbung des Conchaknorpels
Therapie: plastische Korrektur
abnorme Falte zw. Helix und Anthelix
Gehörgang - mögliche Komplikationen
Cerumen obturans
Fremdkörper
Entzündungen
Tumore
Cerumen obturans - Beschwerden + Maßnahmen
Beschwerden:
Druckgefühl im Ohr
leichte Schwerhörigkeit
häufig nach Baden akut
Maßnahmen:
Entfernung
Ohrspülung
Fremdkörper - Beschwerden + Maßnahmen
ggf. Blutung, Schmerzen
Entfernung (Mikroskop)
spezifisches Instrumentarium
Entzündung des Gehörgangs - Möglichkeiten
akute Otitis externa
Otitis externa circumscripta
chronische Oitits externa
Gehörgangsmykosen
Otitis externa maligna
Akute Otitis externa - Beschwerden, Behandlung
“Badeotitis”
Tragusdruckschmerz
Fieber (selten)
Behandlung:
abschwellende Maßnahmen (Streifeneinlage)
lokale Antibiose
ggf. orale Antibiose
Otitis externa circumscripta - Beschwerden, Behandlung
eröffnen des Furunkels
abschwellende Maßnahmen (Streifen)
lokale AB
ggf. orale AB
Chronische Otitis externa - Beschwerden, Behandlung
wenig schmerzhaft
chronische Otorrhoe
reinigen mit H2O2
lokales Corticoidpräparat
Allergiediagnostik (Haut)
Sanierung chron. Otitis media
chronische Otitis externa
Gehörgangsmykose - Beschwerden, Behandlung
fötige Otorrhoe
loakles Antimykotikum (Streifen)
Gehörgangsmykose
Otitis externa maligna - Beschwerden, Behandlung
Beschwerden
Diabetes
Behandlung
intensive Ohrpflege
i.v. AB gegen Pseudomonas
Bildgebung
operative Sanierung
ggf. hyperbare O2 Behandlung
Tumore des Gehörgangs - Möglichkeiten
gutartige
Gehörgangsexostosen
Gehörgangscholesteatom
bösartig
Gehörgangskarzinom
Gehörgangsexostose - Beschwerden, Maßnahmen
zunehmende Schwerhörigkeit
rezidivierende Entzündung
b.B. operative Gehörgangserweiterung
Gehörgangsexostose
Gehörgangscholesteatom - Beschwerden, Therpie
Therapie
Gehörgangskarzinom - Beschwerden, Therapie
rezidivierende Otitis
zunehmende Schmerzen
Fazialisparese
Ertaubung
Schwindel
alternativ: Radiatio
Entzündungen des Mittelohr - Möglichkeiten
akuter Tubenmittelohrkatarrh
akute Otitis media
chronische Otitis media
akuter Tubenmittelohrkatarrh - Beschwerden, Therapie
Schwellung der Tubenschleimhaut wegen Rhinitis
Unterdruck im Mittelohr
seröser Erguss
abschwellende Nasentropfen
Valsalva-Manöver
Olitzer-Manöver
Parazentese
Valsalva-Manöver
Vorgehen zum Druckausgleich
forcierte Exspiration gegen verschlossene Mund- und Nasenöffnung bei gleichzeitigem Einsatz der Bauchpresse
Überprüfung:
Durchgängigkeit Tuba Eustachii
Integrität des Trommelfells
Politzer-Manöver
Tubenfunktionsprüfungen
forcierte Druckerhöhung im Epipharynx -> Öffnung der Ohrtrompete -> Belüftung und Ausgleich des Unterdrucks im Mittelohr
Durchführung:
ein Nasenloch durch Gummiballon (Politzer-Ballon) dicht verschlißen
durch Fingerdruck anderes Nasenloch fest zugedrückt
Sprechprobe mit Konsonanten K, z.B. Kuckuck, Coca-Cola, Kakadu
bei Phonation eines K's verschließt der Gaumen den Epipharynx
durch kräftige Kompression des Ballones kann der Druck im Ephipharynx kurzzeitig erhöht -> Tubenwiderstand überwunden -> Ohr belüftet
akute Otitis media - Beschwerden, Therapie
meist rhinogene Infektion
ggf. bei Perforation
selten hämatogen
stechender Schmerz
Schwerhörigkeit
Kopfschmerz, Fieber
AB / Analgetikum
Wärme / feuchte Kammer
Nasentropfen
ggf. Adenotomie im Intervall
akute Otitis media - Sonderformen + Maßnahmen
Grippeotitis
Scharlachotitis
Masernotitis
Mukosusotitis
Säuglingsotitis
Antibiose / Analgetika
Wärme / feuchte Kammer
Komplikationen bei Mittelohrentzündungen
Mastoiditis
Subperiostalabszeß
Bezold-Mastoiditis
Zygomaticitis
Petroapicitis
Labyrinthitis
Sinusthrombose
Facialisparese
endokranielle Kompl.
Mastoiditis - Therapie
Mastoidektomie
i.v. Antibiose
chronische Otitis media - Formen
mesotympanale Form
epitympanale Form
Cholesteatom
chronische Otitis media mesotympanalis - Definition, Befund, Therapie
rezidivierende schleimig eitrige Sekretion (nicht riechend)
Schalleitungsschwerhörigkeit
Befund:
zentraler Trommelfelldefekt der pars tensa
Trommelfellrand (Anulus fibrosus) erhalten
Paukenschleimhaut verdickt
Abstrich bei Sekretion
lokale Antibiose (nicht ototoxisch)
Operativer Verschluss: Myringoplastik, Tympanoplastik
chronische Otitis media mesotympanalis
chronische Otitis media epitympanalis - Definition, Befund, Therapie
jahrelange, fötide Sekretion
bei Komplikationen:
Benommenheit
randständiger Trommelfelldefekt in der pars tensa oder Defekt der pars flaccida
Trommelfellrand betroffen
Granulationen, Polypen
bei Cholesteatom: Schüppchen oder Detritus
ggf. Pseudomonas-Antibiose
operative Sanierung: Tympanoplastik, Radikaloperation
chronische Otitis media epitympanalis
Trommelfellrekonstruktion - Zugangsmöglichkeiten
Zugang von enaural
Zugang von retroaurikulär
OP des Mittelohrs - Möglichkeiten
Rekonstruktion des Trommelfells (Myringoplastik)
Rekonstruktion der Paukelhöhle (Ossikuloplastik)
Myringoplastik
entspricht Tympanoplastik Typ I
verschiedene Techniken je nach Ausmaß und Größe des Defekts
Zugang: transmeatal oder retroaurikulär
Deckungsmaterialien:
Temporalisfaszie
Knorpel
Perichondrium vom Tragus
Periost vom Mastoid
CAVE: Gewebe mit langsamen Stoffwechsel
Defekt meistens von innen unterlegt -> minimiert Risiko des Herausfallens des Material in äußeren Gehörgang
post-OP Stabilisierung durch äußere Silikonfolie
Ossikuloplastik
Unterscheidung:
PORP (partial ossicular chain replacement prosthesis)
TORP (total ossicular chian replacement prothesis)
Rekonstruktionstechniken des Mittelohrs (Tympanoplastik) durch Wullstein unterteilt:
Typ I: Ossikel nicht betroffen -> Myringoplastik
Typ II: Hammer betroffen, Rest intakt -> neues Trommelfell auf langen Ambossfortsatz
Typ III: Hammer + Amboss betroffen -> neues Trommelfell auf Steigbügelkopf
TORP oder PORP
Prothese zwischen Trommelfell und Stapeskopf oder zwischen Trommelfell und ovalem Fenester
Typ IV: Schenkel von Steigbügel betroffen, Fußplatte (Knochenschicht im runden Fenster) intakt -> neues Trommelfell bedeckt unteren Teil der Paukenhöhle
Typ V: Ossikel betroffen und Stapesfußplatte knöchernd fixiert -> horizontaler Bogengang eröffnet und Gehörgangshaut darüber gelegt
im klinischen Alltag: Typ I und Typ III
Cholesteatom - Definition, Unterscheidung und Therapie
Definition: chronisch-eitrige Entzündung des Mittelohrs mit Knochendestruktion
kongenitales Cholesteatom
embryonale Keimversprengung
primäres Cholesteatom
bei primär geschlossenem Trommelfell (Retraktion, Immigration)
sekundäres Cholesteatom
bei vorbestehendem Trommelfelldefekt
Therapie: chirurgische Entfernung selten konservativ
Cholesteatom - Komplikationen und Therapie
Drehschwindel
Erbrechen
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Ausfallnystagmus
Therapie: Focussanierung -> Mastoidektomie
Hirnabszess
Mattigkeit
Kopfschmerz
Hirndruckzeichen
Nystagmus
Ataxie
Adiadochokinese
Therapie: Focussanierung -> Mastoidektomie -> Abzessdrainage
Gutartige Tumore des Mittelohr - Symptom, Diagnostik, Therapie
Glomustumor (Paragangliom)
Glomus jugulare
Glomus tympanicum
Symptome:
Puls-synchrones Ohrgeräusch
Blutung aus dem Ohr
Hirnnervenparesen
Diagnostik:
CT, MR, Angiographie (Embolisation)
operative Entfernung
alternativ Bestrahlung
Bösartige Tumore des Mittelohr - Symptom, Therapie
oft jahrelange Ohrsekretion
Ertaubung, Schwindel
Schmerzen (Durainfiltration)
Metastasen
ausgedehnte Operation
postoperative Bestrahlung
Trauma des Mittelohr - Möglichkeiten
Trommelfellverletzung
Felsenbeinbruch
Trommelfellvereltzung - Ursachen, Symptome
Ursachen:
Perforation
Schweißperlenverletzung
Tauchen
iatrogen
Blutung
Schwerhörigkeit
Abdecken
Schienen
Aufrichten
Rekonstruieren
Felesenbeinbruch - Möglichkeiten
Felsenbeinlängsfraktur
Felsenbeinquerfraktur
Felsenbeinlängsbruch - Symptome, Therapie
Symptome
Blutung aus dem Gehörgang
ggf.Liquorfluss
Schallleitungsschwerhörigkeit
ggf.Nystagmus
Facialisparese (20%):
(primäre) Frühparese
(sekundäre) Spätparese
Antibiotikaschutz
Bettruhe
operative Versorgung: Dura, Facialis, Mittelohr
Felsenbeinquerbruch - Symptome, Therapie
Hämatotympanon
ggf.Liquorfluss über Tube
Labyrinthausfall: Ertaubung
Vestibularisausfall
Facialisparese (50%):
Osteosklerose im Mittelohr - Definition, Inzidenz, Symptome, Therapie
Erkrankung der knöchernen Labyrinthkapsel
Umbau von Strähnenknochen in spongiösen Knochen
Frauen > Männer
zw. 20. – 40. LJ
Zunahme während Schwangerschaft unregelmäßig dominant
zunehmende Schwerhörigkeit
Tinnitus
Operation (Stapesplastik)
Hörgerät
Natriumfluorid
Stapesplastik
operative Ersatz bzw. funktionelle Rekonstruktion des Stapes
Stiften aus Platin oder Titan in Kombination mit einer Stapedotomie
Einsatz: Stapesankylose bzw. Otosklerose
Entzündungen des Innenohr - Symptome, Behandlung
direkte Entzündung (z.B. Grippeotitis)
als Komplikation (Mittelohrentzündung, Cholesteatom)
Mitbefall bei Meningitis
Drehschwindel / Erbrechen
Schallempfindungsschwerhörigkeit bis zur Ertaubung
Virustatika
Cortison
Parazentese / Paukenröhrche
Fokussanierung: Mastoidektomie, Cholesteatomsanierung
Hör- /Gleichgewichtsrehabilitation (Hörgerät, Cochlea Implantation)
Traumata des Innenohr - Möglichkeiten
akustisches Trauma
Baro-Trauma (Caisson-Krankheit)
Commotio labyrinthi
Schleudertrauma
Felsenbeinfraktur
natürlicher Schutzmechanismus: akustikofazialer Reflex bei 70 – 90 dB über Schwelle
akut:
Knalltrauma (Schuß, Knallkörper): Einwirkung < 3 ms
Explosionstrauma: Einwirkung > 3ms -> Verletzung Trommelfell, Mittelohr
akutes Lärmtrauma: >140 dB (wenige Minuten reichen aus)
chronisch:
jahrelanges Einwirken von Lärm > 85 dB
Arbeitsplatzanalyse
anerkannte Berufskrankheit (2301)
akusitsches Trauma - Ablauf
Lärmadaptation
temporary threshold shift (Stoffwechselstörung: O2-Mangel)
Haarzellschaden: Hörverlust Tinnitus
permanent threshold shift
Baro-Trauma (Caisson-Krankheit) - Definition, Symptome, Therapie
durch zu rasche Dekompression wird der unter Druck gelöste Stickstoff im Blut freigesetzt
Gasembolien auch im Innenohr und im Gehirn
plötzliche Schwerhörigkeit
Schwindel, Erbrechen
neurologische Ausfälle bis hin zur Bewußtseinstrübung
Wiedereinschleußen mit anschl. langsamer Dekompression, ggf. hyperbare Sauerstoffbehandlung
Missbildungen des Innenohr - Definition und Therapie
häufig im Rahmen von Syndromen
frühzeitige Diagnostik
individuelle Therapieplanung
genetische Untersuchung und Beratung
Pädaudiologie apparative (Hörgeräte) oder operative (z.B. Cochlea- implantat) Hörrehabilitation
Funktionsstörung des Ohrs - Möglichkeiten
Altersschwerhörigkeit
angeborene Schwerhörigkeit
erworbene Hörstörung
Hörsturz
M. Meniere
Neuopathia vestibularis
Altersschwerhörigkeit - Fachwort, Definition, Therapie
Presbyakusis
seitengleicher HV ab ca. 50.LJ
erhebliche interindividuelle Unterschiede
erbliche Einflüsse
Beginn mit den hohen Frequenzen
bei Störgeräusch erschwerte Diskrimination (Party-Effekt)
Therapie: Hörgerät, ggf. Hörimplantat
angeborene / frühkindliche erworbene Hörstörung
wichtig für Diagnose: Screening
genetische Aspekte: rezessiv-dominat
konstant vs progredient
Pädaudiologie: frühzeitige Versorgung mit HG / Implantat
erworben:
pränatal: Röteln, Lues, Toxoplasmose, Diabetes, Alkoholismus, Medikamente
perinatal: Hypoxie, mechanische Geburtsschäden
postnatal: Infektionskrankheiten (Mumps, Masern)
Labyrinthitis, Meningitis
Hörsturz - Definition, Ursachen, Befund, Diagnostik, Therapie
plötzlich eintretend, meist einseitig
„idiopathisch“ : unbekannte Genese
Durchblutungsstörung
Virusinfektion
Borrelien-Infektion
Immunpathologischer Prozeß: Autoantikörper
Ruptur rundes Fenster
Stoffwechselstörungen
Embolie
HWS-Störungen
Innenohrschwerhörigkeit
otoakustische Emissionen fehlen
Internistische Untersuchung
Serologie
Neurologie
HWS-Diagnostik
Ausschluß Akustikusneurinom
Tympanoskopie
HWS-Behandlung
psychosomatische Betreuung
Virustatika / Antibiose
Behandlung Grundkrankheit
(rheologische Maßnahmen)
(Stellatumblockaden)
(hyperbare Sauerstoffbehandlung)
Vestibularis Neuropathie - Befund, Ursachen, Therapie
plötzlicher starker Drehschwindel (mit Erbrechen)
Spontannystagmus zur gesunden Seite
Fallneigung zur betroffenen Seite
Virusinfekt
Mikrozirkulationsstörung
Antivertiginosa
frühzeitige Mobilisierung und vestibuläres Training
Ausschluss Schlaganfall
Morbus Menière - Symptome, Pathophysiologie, Befund, Nachweis
Symptomtrias:
plötzlich einsetzender Drehschwindel
einseitige Schwerhörigkeit
Pathophysilogie
Hydrops im Endolymphschlauch
Ruptur des Endolymphschlauches (Reissner-Membran)
Reiznystagmus ins kranke Ohr
Ausfallsnystagmus ins gesunde Ohr
Tiefton-Schwerhörigkeit
Untererregbarkeit des Vestibularorganes
Hydropsnachweis:
Electrocochleographie: vergrößertes Summenpotential
Glyzeroltest: Erhöhung der Serumosmolalität -> vorübergehende Hörverbesserung
Antivertiginosa u/o Sedativa
Betahistin
salzarme Kost
Saccotomie
Gentamycin-Ausschaltung des Vestibularorganes
Neurektomie des N.vestibularis (transtemporal/translabyrinthär)
Schallleitungsschwerhörigkeit - angeboren vs erworben
angeboren:
Fehlbildung der Ohranlage und Gehörknöchelchen
äußeres Ohr: Cerumen, Otitis externa, Fremdkörper
Mittelohr: Paukenerguss
Trommelfelldefekte, Cholesteatom, Otosklerose
Schallempfindungsschwerhörigkeit - angeboren vs erworben
kongenital
intrauterine Rötelinfektion
perinatal: Hypoxie, Ikterus
Trauma: Lärm, Felsenbeinfraktur, post OP
Entzündung: chronische Ostitis, Cholesteatom, Meningitis, Masern, Mumps, Lues
Alter: Presbyakusis
Medikamente: AB, Zytostatika
neoplastisch: Vestibularisschwannom
andere: Morbus Meniere, Otoskleorse
Paukenerguss - Definition, Unterscheidung, Diagnostik
Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr
immer mit Schallleitungsschwerhörigkeit
wässrig-serös (Serotympanon)
wässrig-schleimig (Seromukotympanon bzw. akute seröse Otitis media)
eitrig (akute eitrige Otitis media)
blutig (Hämatotympanon)
klebrig (Glue ear)
Otoskopie: Inspektion des Trommelfells
Wölbung bzw. Einziehung durch Veränderung des Innenohrdrucks
dahinter meistens gut sichtbare Ergussflüssigkeit
Tympanogramm zeigt flache Kurve
Abschwellende Nasentropfen, um Eustachische Röhre durchgängig zu machen
Trommelfellschnitt (Parazentese)
Paukenröhrchen
bakt. Infektion = AB Gabe
Paukenerguss
Tubenbelüftungsstörung
obstruktive Tubendysfunktion
eingeschränkten oder fehlenden Luftdruckausgleich zwischen Mittelohrund Nasenrachenraum
Anatomie:
Tuba auditiva (Eustachi-Röhre) verbindet Mittelohr mit Nasenrachen
öffnet und schließt bei jedem Schluckvorgang (M. tensor veli palatini, M. levator veli palatini -> Druckausgleich
Pathologie:
Schleimhautschwellung/Nasenpolypen -> Verengung bis zu Verschluss des Tubengangs
mangelhafter Luft- und Sekretaustausch zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum
Folgen:
verzögerte Sprachentwicklung bei Kindern
akut eitrige Otitis media
toxische Innenohrschwerhörigkeit
hyalinen Degeneration des Trommelfells
Vernarbungen oder Verkalkungen der Mittelohrschleimhaut
Hörverlust im Kindesalter
CAVE: Sprachentwicklung
Inzidenz schwerer sensorineuraler Hörverlust: 1:1.000
50% heriditär
kongenitaler Gendefekt: Waardenburg-Syndrom
Hörverlust
Pigmentstörung
kraniofaziale Dysplsie
häufigste Ursache frühkindl. Schallleitungsschwerhörigkeit: Seromukotympano
Seromukotympano - Definition, Pathogene, Therapie, Gefahr bei ausbleibender Therapie
häufigster Grund für frühkindl. Schallleitungsschwerhörigkeit
3.-6. LJ
v.a. bei Gaumenspalten und Down-Syndrom
Pathogenese:
anhaltende Tubenbelüftungsstörung
Umbauprozess der Schleimhaut in aktiv sezernierendes Epithel
Produktion von visköser Flüssigkeit (glue ear)
Parazentese + Paukenröhrchen (Paukendrainage)
Paukenröhrchen über mehrere Monate in situ
Abstoßung von alleine
eingeständiger Verschluss des Trommelfells
Gefahr bei ausbleibender Therapie:
Adhäsivprozesse im Mittelohr
Tympanosklerose
akute/chronische Otitis media
Klassische Hörprüfungen
Rinne Versuch
Weber Versuch
Gelle-Versuch
Schallleitung beider Ohren durch Vergleich der Hörschwelle für Luft- und Knochenleitung
Durchführung
Anschlagen der Stimmgabel
an Proc. mastoideus setzen: Test der Knochenleitung
Ton soweit abgeklungen, dass nicht mehr hörbar, Stimmgabel ohne neuen Anschlag direkt vor das gleiche Ohr halten: Test der Luftleitung
Interpretation
Positiver Rinne-Versuch: Patient hört Stimmgabel wieder, sobald sie vor das Ohr gehalten wird
Ton besser über Luftleitung → Physiologisch und bei Schallempfindungsstörung des getesteten Ohrs
Negativer Rinne-Versuch: Patient hört Stimmgabel nicht, wenn sie vor das Ohr gehalten wird
Ton besser über Knochenleitung → Hinweis auf Schallleitungsstörung des getesteten Ohrs
CAVE: Bei hochgradigen einseitigen Schallempfindungsstörung kann der Rinne-Versuch auch negativ ausfallen, wenn die Stimmgabel beim Anlegen auf das Mastoid über die Knochenleitung vom gesunden Ohr der Gegenseite gehört wird. Um diese Fehlinterpretation zu vermeiden, sollte immer zusätzlich der Weber-Versuch durchgeführt werden!
Test der Knochenleitung zur Unterscheidung von Schallleitungs- und Schallempfindungsstörung bei einseitiger Schwerhörigkeit
Stimmgabel durch Anschlagen zum Schwingen bringen und auf Schädelmitte setzen
Untersuchte Person fragen, ob sie den Ton in einem Ohr besser hört
Ton auf einer Seite lauter wahrgenommen: Sog. Lateralisation
Differenzierung von Schallleitungs- und Schallempfindungsstörungen in Kombination mit Ergebnis des Rinne-Versuchs
Keine Lateralisation → Physiologisch oder bei seitengleicher Schwerhörigkeit
Lateralisation in das hörgeschädigte (= Rinne-negativ getestete) Ohr → Hinweis auf eine Schallleitungsstörung dieser Seite
Lateralisation in das normal hörende (= Rinne-positiv getestete) Ohr → Hinweis auf eine Schallempfindungsstörung der Gegenseite
Interpreation Weber Versuch
Gelle-Test
Test zur Feststellung der Gehörknöchelchen-Beweglichkeit, z.B. in der Otosklerose-Diagnostik
Angeschlagene Stimmgabel auf Schädel setzen
Gehörgang mit einem Gummiballon abdichten und so einen Überdruck im äußeren Gehörgang erzeugen
Gellé positiv: Normalbefund; Überdruck stört sowohl Knochen- als auch Luftleitung; Patient:in hört Ton nach Kompression leiser, nach Dekompression wieder lauter → Beweglichkeit der Gehörknöchelchen intakt (oder ein etwaiger Prozess im Mittelohr schränkt die Beweglichkeit der Gehörknöchelchen nicht ein)
Gellé negativ: Patient hört Stimmgabel trotz Überdruck unverändert laut → Stapesfixation verschlechtert Luftleitung, Knochenleitung jedoch mit unveränderter Hörschwelle → Hinweis auf Otosklerose
Testung Stapediusreflex
Beschallung mit großer Lautstärke
physiologisch: reflektorische Kontraktion der Stapediusmuskeln beider Ohren
bleibt aus bei:
Trommelfelldefekt
Ossikelfixation
hochgradige SES
“Altersschwerhörigkeit”
Grund: Degeneration der Haarzellen des Corti-Organs
ab 50. LJ bemerkbar
seitengleiche Schwerhörigkeit
Unbehaglichkeitsschwelle herabgesetzt: Geräusche schneller als Schmerzhaft wahrgenommen
Therapie: Hörgerät und Lärmvermeidung
Mögliche Komplikationen nach Mittelohrabszess
Entzündung des Mastoids
wenn nur Schleimhaut betroffen: Begleitmastoiditis
häufig nach Mittelohrentzündungen
bei Knochenmitbeteiligung: Mastoiditis
begünstigt durch:
erschwerten Sekretabfluss
erhöhten Pneumatisationsgrad
Abwehrschwäche des Pat
Virulenz der Erreger
Symptome: wie akute Otitis media und außerdem:
ödematöse gerötete Schwellung hinter Ohr -> abstehendes Ohr
Druckschmerz über Mastoid
Otorrhö
subperitonealer Abszess
Therapie: Mastoidektomie + Paukenröhre + i.v. AB
bei Zygomatizitis oder Petrositis -> ebenfalls ausräumen
Zugang: retroaurikulär
im Frühstadium: nur AB
CAVE: intrakranielle Komplikationen
Voraussetzungen zur Hörgeräteversorgung
Hörverlust des betroffenen Ohres im Tonschwellenaudiogramm >30 dB in mind. einer Frequenz zwischen 0,5 und 4 kHz
Verstehensquote im Freiburger Sprachverständlichkeitstest auf besser hörenden Ohr bei 65 dB ≤80%
APHAB-Bogen -> Beeinträchtigung im alltäglichen Leben
Befunde bei V.a. Otitis externa
Geröteter, ggf. geschwollener Gehörgang, Tragusdruckschmerz
Weber lateralisiert in das betroffene Ohr
Rinne positiv im gesunden Ohr, negativ im betroffenen Ohr
Befunde bei V.a. Otitis media
Reizloser Gehörgang und gerötetes Trommelfell oder Bläschen auf dem Trommelfell (bei Grippeotitis)
Befunde bei V.a. Presbyakusis, hereditäre Schwerhörigkeit oder Lärmtrauma
Progrediente beidseitige Schwerhörigkeit insbesondere der hohen Töne
Reizloser Gehörgang und reizloses Trommelfell
Weber mittig oder in besser hörendes Ohr lateralisiert
Rinne beidseitig positiv
Bei Lärmschwerhörigkeit typischerweise C5-Senke
Cochleaimplantat - Definition, Voraussetzung, Indikation, Funktion, Komplikation
Elektrische Hörprothese bei Ausfall des Innenohrs bei noch intaktem Hörnerv
Voraussetzung: Hörnerv und Hörbahn intakt
Indikation
Beidseitige kochleäre Taubheit
Hörreste, die trotz Hörgerät für ein Sprachverständnis und einen Spracherwerb nicht ausreichen würden
beidseitige Cochlea-Implantat-Versorgung
Funktion: tonotoper Reizung
akustischer Reiz
Reizung bestimmter Abschnitte Basilarmembran und entsprechenden Ganglienzellen des Hörnervens
Information über Hörnerven zur Hörbahn ins Gehirn
Komplikationen: Z.B. Läsion des N. facialis (sehr selten)
Cochleaimplantat - Aufbau
Sprachprozessor
extern angebracht
aus:
Mikrophon (Aufnahme des Schalls)
Prozessor (auditorische in digitale Information)
nutzt Radiowellen, um Informationen durch Haut ans Implantat weiterzugeben
Implantat
Empfangsspule (empfängt elektrischen Signale des Sprachprozessors)
Impulse dekodiert und Weitergabe an Stimulator
Stimulator gibt elektrische Ströme an die einzelnen Elektroden in Scala tympani
Cochleaimplantation
Implantat unter der Haut in ausgebohrten Knochen eingebracht
Eröffnung der basalen Schneckenwindung
Vorschieben der Elektrode in Scala tympani
Kodierung der Tonfrequenz
Prinzip: Frequenz-Orts-Abbildung (Tonotopie)
Jede Tonfrequenz hat genau einen Ort der optimalen Abbildung auf der Basilarmembran
Hintergrund: Basilarmembran in Richtung des Helicotremas breiter und dünner
Ergebnis: Tonfrequenz wird in Ort übersetzt
Hohe Frequenzen (= hohe Töne): Nahe der Schneckenbasis (Membran schmaler und steifer)
Niedrige Frequenzen (= tiefe Töne): Nahe dem Helicotrema (Membran breiter, weniger gespannt)
Besonderheit: Die Frequenz-Orts-Abbildung erfolgt von der Haarzelle bis zu übergeordneten Hörzentren
Kodierung des Schalldrucks
Höhe des Schalldruckpegels (=Lautstärke) über die Entladungsfrequenz verschlüsselt
Mechanismus erfolgt über zusätzliche Rekrutierung von Nachbarfasern
Hintergrund
Eine Faser kann eine bestimmte Entladungsfrequenz nicht übersteigen.
Steigt der Schalldruckpegel weiter, wird die Information über die Rekrutierung benachbarter Fasern verschlüsselt.
Beispiel
Leise Töne: Nur die Fasern mit der jeweiligen Bestfrequenz
Zunehmende Lautstärke: Zahl der Aktionspotenziale nimmt in den Fasern zu
Weitere Steigerung (bei Überschreiten der maximalen Frequenz für eine Faser): Benachbarte Fasern werden rekrutiert
Ergebnis: Schalldruckpegel (= Lautstärke) wird über die Entladungsfrequenz verschlüsselt
Felsenbeinfraktur - Unterscheidung, Gewalteinwirkung, Lokalisation, Schwerhörigkeit, Klinik, Otoskopie
Der Austritt von Liquorflüssigkeit lässt sich über das Vorhandensein von β2-Transferrin testen!
Otoskleorse - Definition, Symtome, Therapie
zunehmende Sklerosierung des Mittel- und Innenohrs
Remodelling -> gesteigerte Knochenabbau- und Knochenumbauprozesse des Labyrinths
Frauen > Männer
Symptome nehmen bei hormonellen Umstellungen während oder nach Schwangerschaft zu
20-40 LJ
Zunehmende Schwerhörigkeit
Bei Lärm wird teilweise besser gehört = Paracusis Willisii
Trotz Schwerhörigkeit wird oft auffallend leise gesprochen
Tinnitus bei etwa 50%
Keine Ohrenschmerzen
Im Verlauf bei 70% zweites Ohr betroffen
Stapeschirurgie: Der Steigbügel wird teilweise (Stapedotomie) oder vollständig (Stapedektomie) durch eine Prothese ersetzt
Stapedotomie: Entfernung der Stapessuprastruktur , Laser-Perforation der Stapesfußplatte sowie Einsetzen einer Nickel-Titan-Prothese
Stapedektomie: Entfernung des gesamten Stapes einschließlich Stapesfußplatte und Einsetzen einer Nickel-Titan-Prothese
Bezold-Abzess - Ätiologie, Klinik, Therapie
Ätiologie
Eiterdurchbruch über das Mastoid (=Warzenfortsatz) in den M. sternocleidomastoideus
Weitere Eiterausbreitung in seitliche Halsmuskulatur
Klinik: Alle Symptome einer Mastoiditis plus
Druckschmerzhafte Schwellung der seitlichen Halsmuskulatur mit schmerzhaftem Schiefhals
Therapie: Antibiotische Therapie (wie bei Mastoiditis) und immer (ggf. notfallmäßige) Mastoidektomie und Ausräumung des Bezold-Abszesses
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