Operante Konditionierung
lernen wo die Verhaltenshäufigkeit durch die Konsequenzen des Verhaltens entweder durch positive oder negative Konsequenzen beeinflusst wird
Verhalten das positive Ergebnisse hat wird wiederholt und das Verhalten was negative Ergebnisse hat wird gemieden
Unterschied zu Klassischen K. :
beides Formen des assoziativen lernens
in der klassichen Koniditionierung werden Assotiationen zwischen REIZEN ERZEUGT
Edward Lee Thorndike
Untersuchte Intelligenz bei Tieren
beobachtete, wie lange Tiere benötigen, um sich aus „Problemkäfigen“ zu befreien
Als Anreiz stellte er Futter sichtbar neben den Käfig, dass die Tiere nach der Befreiung zur Belohnung fressen durften
Tiere befreiten sich schneller mit jedem Durchgang
veranschaulicht Gesetz der Wirkung (Law of Effect): Verhaltensweisen, die angenehme Konsequenzen zur Folge haben, treten häufiger auf
Gesetz der Wirkung - Law of Effect
Verhalten ist eine Funktion seiner Konsequenzen
Verhaltensweisen, die angenehme Konsequenzen zur Folge haben, treten häufiger auf
Verhaltensweisen, die negative Konsequenzen zur Folge haben, treten seltener auf
Verstärkung und Bestrafung
Positive Verstärkung
Ein Verhalten wird häufiger gezeigt wenn es positive Konsequenzen hat
Positiver Reiz hinzugefügt
Beispiel Skinner Box :
Verhalten: Hebel drücken
Konsequenz: Futter (pos. Stimulus wird dargeboten)
Verhalten ist eine Funktion der Konsequenzen
—> Hebel häufiger drücken
Beispiel Rauchen:
Verhalten: Rauchen
Konsequenz: Soziale Anerkennung (pos. Stimulus wird
dargeboten)
Verhalten: Weiter/mehr rauchen
negative Verstärkung
Verstärkt ein Verhalten indem ein negativer Reiz verinngert oder beseitigt wird
Negativer Reiz wird entfernt
Beispiel Skinner Box:
Konsequenz: Stromschlag geht aus (neg. Stimulus wird entzogen
—-> Hebel häufiger drücken
Beispiel Termine:
Verhalten: Termin in den Kalender schreiben.
Konsequenz: Termine werden nicht mehr verpasst (negativer Stimulus wird entzogen)
Verhalten: Termine häufiger aufschreiben
Positive & Negative Verstärkung
Bestrafung
Ein Verhalten bzw. die Häufigkeit mit der ein Verhalten gezeigt wird nimmt ab
Unter Bestrafung versteht man jede Art einer Konsequenz die die Häufigkeit eines vorausgehenden Verhaltens verringert
Beispiel Kind :
Verhalten: Nach Omas heißem Kaffee greifen
Konsequenz: Schmerz
Verhalten: Nicht mehr nach Tassen greifen
Beispiel Verbrecher:
Verhalten: Verbrechen begehen
Konsequenz: Gefängnis
Verhalten: Weniger Verbrechen begehen (... theoretisch)
Positive und Negative Bestrafung
Verstärker sorgen dafür , dass das Auftreten einer bestimmten Reaktion begünstigt oder erschwerter
Positiven Verstärkung : positiver Reiz wird hinzugefügt —> angenehm
Positive Bestrafung : negativer Reiz hinzugefügt —> unangenehm
Negative Verstärkung : negativer Reiz/Konsequenz wird entfernt —> Unangenehm
Negative Bestrafung : Angenehmer Reiz/Konsequenz wird entfernt —> angenehm
Vermeidungslernen
Art negativer Verstärkung, bei der durch eine bestimmte Reaktion ein aversiver Reiz vermieden wird
Zwei-Prozess Theorie von Vermeidung und Bestrafung (Mowrer, 1960)
An Vermeidungsreaktion sind klassisches und operantes Konditionieren beteiligt
1. Diskriminativer Reiz wird als CS mit dem UCS geppart > CS löst Furchtreaktion aus
2. die konditionierte Furchtreaktion kann beendet werden, wenn Hund Barriere überspringt (in diesem Beispiel)
—> Vermeidungslernen ist eigentlich Lernen einer Fluchtreaktion (Flucht vor konditionierter Furchtreaktion) > negative Verstärkung
Was sind Probleme der Zwei-Faktoren-Theorie?
in vielen Untersuchungen finden sich außer Fluchtreaktion keine Anzeichen von Furcht- Vermeidungsverhalten ist extrem löschungsresistent
Löschung erfolgt nur, wenn Vermeidungsverhalten verhindert wird
Alternative Erklärung: Löschungsresistenz des Vermeidungsverhaltens beruht auf mangelnder Erkennbarkeit der Kontingenzen von Reiz, Reaktion und Konsequenz
Erläutere die kognitive Theorie des Vermeidungslernens
Vermeidungslernen beruht auf Erwartungen des Individuums
1. Erwartungen bezüglich Folgen einer Reaktion
2. Erwartungen bezüglich der Folgen einer Nicht-Reaktion
—> Verhalten wird erst dann geändert, wenn mindestens eine Erwartung nicht eintrifft
—> Erwartung 1 trifft bei Vermeidung immer ein, Erwartung 2 wird nicht geprüft
Was sind Auswirkungen erlernter Hilflosigkeit?
1. motivationales Defizit: Antrieb, Ereignisse durch Verhalten zu beeinflussen geht verloren
2. kognitives Defizit: neue (positive) Erfahrungen führen nicht oder langsamer zu Lernen
3. emotionale Probleme: Mutlosigkeit, Appetitlosigkeit, physiologische Stresssymptome
—> Symptome einer Major Depression
Gegenkonditionierung
beruhend auf Klassischer Konditionierung
Methode, mit der neue Reaktionen auf jene Reize konditioniert werden, die ein unerwünschtes Verhaltensmuster auslösen
Vorgehen: Angenehmer Reiz wird mit angstauslösenden Reizen gekoppelt
Dazu gehören Techniken wie die systematische Desensibilisierung und die Aversionstherapie.
Expositionstherapie
Vorstellung angstauslösender Reize/ Konfrontation mit der Realität
Manche furchtauslösenden Stimuli können nicht in vivo präsentiert werden
Lösung: Virtual Reality Exposure Therapy (z.B. Flugangst, soziale Ängste, PTSD)
Konditionierung in der Therapie
Primäre und Sekundäre Verstärker
Primärer VErstärker:
Reiz, der ein biologisches, nicht erlerntes Bedürfnis befriedigt. Er verstärkt „von Natur aus". (z.B. Süßigkeiten, Lieblingsessen, Lieblingsgetränk, Zuwendung, Sexualität, usw.)
Sekundärer Verstärker:
Besitze „von Natur aus" keinen Verstärkungswert, er wird im Laufe des Lebens erlernt (z.B. Geld, Zeugnisnoten, Fleißbildchen)
Kontingenz und Kontiguität
Kontingenz: Wie zuverlässig folgt die Konsequenz auf das Verhalten?
Beziehung zwischen Verhalten und nachfolgender Konsequenz
Kontiguität: Wie zeitnah folgt die Konsequenz auf das Verhalten?
Je zuverlässiger und zeitnaher eine Konsequenz auf ein Verhalten folgt, desto stärker ist das Lernen
Ursache ist nicht das schlechte Gedächtnis für die Reize, sondern die Reiz-Reaktion-Assoziation
Organismus muss herausfinden, welche seiner Reaktionen den Reiz bewirkt hat
Diskriminationslernen
Prozess, in welchem der Mensch lernt, auf unterschiedliche Reize in einer bestimmten Situation unterschiedlich mit einem bestimmten Verhalten zu reagieren
Diskriminierende Reize:
Gehen dem Verhalten voran und signalisieren in einer bestimmten Situation, welche Konsequenz dem Reiz folgen soll. Je nach Reiz wird ein bestimmtes Verhalten gezeigt
Verstärkungspläne
= Muster, das definiert, wie oh ein erwünschtes Verhalten verstärkt wird
Kontinuierliche Verstärkung: Verstärkung der erwarteten Reaktion bei jedem Auftreten
Partielle (intermittierende) Verstärkung: nur gelegentliche Verstärkung einer Reaktion
—> langsameres Erlernen einer Reaktion, ist aber deutlich löschungsresistenter
Extinktion
keine Verhaltenskonsequenz, Verhalten tritt weniger auf
Löschungsresistenz folgt bestimmten Regeln
Extinktion nach kontinuierlicher Verstärkung schneller als nach intermittierendem Verstärkungsplan
Humphrey‘s Paradox:
Reaktion, der nur hin und wieder ein Verstärker folgt, ist stärker (löschungsresistenter) als eine Reaktion, die bei jedem Auftreten von einem Verstärker gefolgt wird
Shaping
Methode, Verhaltensweisen anzutrainieren, die nicht zum normalen Verhaltensrepertoire gehören
Vorgehensweise der operanten Konditionierung
Stufenweise Annäherung an das Zielverhalten, Verstärkung von Verhaltenselementen, die dem Zielverhalten nahe kommen, bis das erwünschte Verhalten gezeigt wird
Verstärkt werden im Verlauf der Konditionierung also die Verhaltenselemente, die dem gewünschten Endverhalten jeweils etwas näher kommen
Chaining
schrittweises Erlernen von komplexen Verhaltensweisen durch Zerlegen in Verhaltensketten
Backward chaining beginnt mit dem letzten Glied einer Verhaltenskette und baut dann Element für Element auf
Bsp. Kind beibringen sich Hose selbst anzuziehen: erst einmal komplett mit Hilfestellung, dann macht Elternteil alles bis auf Hochziehen, dann nur ein Bein und Kind den Rest, dann nur noch richtig hinhalten, dann gar nichts mehr.
wird gelernt, einzelne, schon existierende Verhaltensweisen zu einer neuen Kette von Handlungen zu verbinden
Klassische vs. Operante Konditionierung
Zuletzt geändertvor 9 Monaten